(...) Mein Wunschtraum ist und bleibt ein weitgehend manipulationssicheres, werterhaltendes und nachhaltiges Geld- bzw. Zahlungssystem. Ob es das überhaupt gibt und ob das jemals im großen Stile praktikabel wäre, keene Ahnung. Aber, versuchen können wir es wenigstens ..
Nachhaltiges Geld- und Gesellschaftssystem?
Alle Versuche sind bisher gescheitert. Im aktuellen Versuch eines nachhaltigen Geld- bzw. Zahlungssystems (Ziel natürlich ist es, nachhaltig-ewigen, idealerweise bei sich sich vermehrenden Wohlstand zu generieren) stehen wir kurz vor dem Abschluss. Das Ergebnis ist schon jetzt erkennbar. Der Wohlstand wird nur für herzlich wenige nachhaltig sein.
Die Empirie belegt lückenlos: Es gibt kein weitgehend manipulationssicheres, werterhaltendes und nachhaltiges Geld- bzw. Zahlungssystem.
Oder verkürzt: Der Mensch kann kein nachhaltiges Geldsystem schaffen (erhalten).
Die Theorie (kapitalistische, kommunistische, freigeldige ...) arbeitet immer mit dem Instrument "Geld", denn nur mit "Geld" läßt sich eine Staatsmacht und Extrem-Profiteure (Geldmacht) etablieren, und bettet dieses in ihr jeweiliges Menschen-/Gesellschaftsbild ein, damit sich genügend finden, die mitmachen und es als alternativlos/überlegen präsentieren zu können. Auch das funktioniert im Sinne von Nachhaltigkeit nicht mal auf dem Papier.
An historischen Quellen über geldlosen Gesellschaftssystemen stehen uns, abgesehen von interpretationsfähigen Höhlenmalereien, diverse heiligen Schriften diverser Religionen zur Verfügung. Geldlosigkeit herrschte ausschließlich in dem Gesellschaftssystem "Paradies". Für dieses Gesellschaftssystem läßt sich aber heutzutage niemand begeistern, weil es dort auch keine Schuhgeschäfte, Handys und billigen Sprit gab. Also finden wir uns auch hier damit ab, dass das Geld, wie jede geldwirtschaftende Gesellschaftsform, nach ihrer Blüte (=maximale Wohlstandsverteilung) einfach untergeht. Dieser Untergang kann dabei langsam oder sich schnell und ziemlich brutal vollziehen. Macht aber auch nix, da Brutalität eben auch zur Lebenserfahrung gehört.
Insofern ist die Beschäftigung mit nachhaltigen Geld- und Gesellschaftsystemen geistig anregend, aber letztlich nutzlos. Schließlich bedeutet nachhaltig auch, dass es kein Wachstum geben darf, denn es gibt außer in der Zahlenmathematik kein unendliches Wachstum. Schwankungen ja, aber eben kein konstantes und schon gar kein exponentielles Wachstum. Auch hier kann es keine Schuhgeschäfte und immer dollere Handys und Autos geben. Da das eben Null-Akzeptanz hat, ohne Wachstum (Wohlstandsmehrung) immer auf einem Level zu verharren, ist der Begriff "Nachhaltigkeit" mit dem Menschsein im heutigen Verständnis nicht vereinbar. Ausnahme: Naturvölker, über deren Lebensform und Riten "wir" uns haushoch überlegen fühlen - und die wir bisher fast komplett ausrotten konnten.
Helau