Das Kaiserreich und seine Goldmünzen:

  • Da hier einige Kaisereichmünzen besitzen, aber nicht einschätzen können, was sie an Wert haben, oder ob es sich um Originale handelt, möchte ich den Faden dafür eröffnen um diese und andere Punkte zu besprechen oder zu Diskutieren.


    Wenn ihr Fragen mit Bilder einstellt, dann bitte immer mit der Vorderseite, Rückseite und den Rand der Münze. Natürlich ist es immer schwer, Münzen nur anhand von Fotos zu beurteilen, ob diese Original oder Falsch sind, manchmal ist es auch gar nicht möglich, aber ich denke wenn hier mehrere Fachkundige oder Experten reinschauen, kann man die ein oder andere Münze bestimmt als Fälschung oder Original Identifizieren. Auch eigene Bilder von gefälschten Münzen fände ich z.B. sehr interessant.

  • Allgemeine Infos zu den Goldmünzen:


    5 Mark
    1. Rand: Glatt
    2. Gewicht in Gramm: Rauh = 1,991 / Fein = 1,792
    3. Durchmesser in mm: 17,00


    10 Mark
    1. Rand: Vertiefte Arabesken
    2. Gewicht in Gramm: Rauh = 3,982 / Fein = 3,584
    3. Durchmesser in mm: 19,5


    20 Mark
    1. Rand: Vertiefte Inschrift GOTT MIT UNS und Arabesken
    2. Gewicht in Gramm: Rauh = 7,965 / Fein = 7,168
    3. Durchmesser in mm: 22,5

  • Es tummeln sich Fälschungen, Nachprägungen, Haussmänner ezt. in rauhen Mengen auf dem Markt. Viele sind nahe zu perfekt.
    Beispiel: Ein befreundeter Händler hat unlängst eine Sammlung 20er gekauft. Bei ca. 170 Münzen waren an die 20 Haussmänner dabei.
    Bei den 5 Mark ist die Bilanz noch katastrophaler. Man geht davon aus, dass 90% der Stücke falsch sind.
    Grob kann man es so halten, Durchmesser messen, wiegen. Wenn die technischen Daten stimmen, sind sie zumindest aus Gold.
    Das heißt, POG = Wert. Bei seltenen Stücken sollte man sich generell eine Expertise besorgen.
    Von "Ferndiagnosen" d.h. Beurteilung via Bild halte ich nichts, es sei denn es handelt sich um ein krasses Stück.
    Gruß Nachtwächter

  • Hausmänner und echte Stücke sind in der Tat schwer auseinanderzuhalten.
    Ist mir alelrdings aus Anlagesicht auch recht egal da die Hausmänner ebenso aus 900er Au bestehenund in der Tendenz sogar einen Hauch schwerer sind.
    Für den Sammler der zeitgenössischen 20M Goldis welche Sammleraufschläge rechtfertigen bleibt allerdings in der Tat lediglich der Weg zum Gutachter um sicher zu gehen.
    In diesem konkreten Fall traue ich mir noch nicht mal zu am realen Stück eine einigermaßen verläßliche Aussage zu treffen.
    Bei einem Photo gleich gar nicht!

  • Natürlich soll es hier nicht nur um Hausmänner gehen..........
    Ich stimme zu, das diese nicht einfach anhand eines Bildes zu bestimmen sind.


    Es gibt auch andere Fälschungen diversen Personen, zum Beispiel wäre interessant, wenn jemand ein Bild mit „Hinweisen“ und den „Hersteller“ nennen könnte.
    Eine andere Frage? Wo sind Händler bzw. wer hat Adressen, wo man gute und günstige Reichsgold-Sammlerstücke kaufen kann.
    Einfach alles was über Reichsgoldmünzen interessant ist, wie z.B. Fälschungen, bestimmte Merkmale/ Besonderheiten, Beschaffung usw.....

  • Iring,
    nach meinen Kenntnissen, sind die Hausmänner aus 900er Gold und damit exakt wie die Originalen Stücke,
    hast du eine Quelle, wo man das Nachlesen kann, ich lerne auch gerne dazu. Wären sie aus 916er Gold,
    wären sie doch leichter zu identifizieren, oder?

  • Meine Quelle ist mir nicht mehr erinnerlich.Ebenso weiß ich nimmer ab nun der Feingehalt etw.höher war oder die Masse(dann müßte es sich ja recht einfach auswiegen lassen).
    Das Wesentliche dazu habe ich allerdings sehr wohl gespeichert:
    Die Hausmänner sind aus Goldhortersicht sogar einen winzigen Hauch intressanter als die Originale.

  • nicht verzagen germany cash befragen - alles über hausmann :o) :


    http://www.germanycash.de/fals…ausmann-faelschungen.html


    Nach diesem Link hat dir gute aber Unsinn erzählt. Da steht nichts von 916. Da steht eindeutig:


    Zitat

    Dabei achtete er auf die strenge Einhaltung der Maße und Legierungen der Originalmünzen aus dem wilhelminischen Kaiserreich und verwendete stets die besten für ihn verfügbaren technischen Geräte. So entstanden Goldstücke, welche in ihrer Exaktheit den Originalen kaum nachstanden.

    Natürlich kann man Gold essen, genauso wie Papier. Es stellt sich nur die Frage der Verdauung.

    Einmal editiert, zuletzt von tomb ()

  • Die "Hausmänner" mit höherem Feingehalt stammen m.W. aus den "ersten Testserien", wo noch mit Schleudergüssen experimentiert wurde.


    "Echte" Hausmänner (also die, die dann ganz offiziell unter dem Firmennamen "Reichs-Gold-Münze" in Massen verkauft wurden) sind
    a) geprägt und nicht gegossen,
    b) von absolut exaktem Feingehalt (900er),
    c) stilistisch 1a :thumbup: ,
    d) MANCHMAL für den Kenner an etwas mangelhafter Ausführung der Randinschrift erkennbar (soweit ich weiß, sind bei 10ern die Arabesken manchmal zu TIEF ausgeprägt - bei 20ern ist die Ausführung oft über die Münze hinweg ungleichmäßig "flatternd" und das "G" und "S" bei "GOTT MIT UNS" sehen "komisch" aus),
    e) und MANCHMAL haben sie Legierungs-Unregelmäßigkeiten, weil Schmidt/Hausmann die 900er Legierung immer selber "anrührten" und absolute Einschlußfreiheit dann "mit Bastlerküchen-Mitteln" schwer zu erreichen ist.
    f) Sie wurden zwar z.T. auch gezielt vor dem Verkauf etwas zerkratzt damit sie nicht zu prägefrisch aussehen; dennoch liegen sie rauhgewichtsmäßig oft etwas (ca. 10 mg) über der Norm von 7,965 g. Gerade bei Willy I. sollte man dann hellhörig werden, weil echt gelaufene Münzen z.T. bis etwas UNTER 7,9 g wiegen (vor allem wenn der Randstab recht abgewetzt ist).


    Des Weiteren ist "Hausmann" eine Art Gattungsbegriff für Reichsgoldfälschungen aller Art. Darunter eben auch die Güsse mit etwas zu hohem Feingehalt. :D

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • Ob original oder original ein Hausmänner ist mir eigentlich egal.
    Es sind allerdings recht ansehnliche Münzen, die mir persönlich i.d.R. rein von der Münzerscheinung wesentlich ansprechender erscheinen, als z.B. die heutigen Cook-Viertelunzen, 20 € Münzlein oder 1/10 Oz Känguruhs oder was sonst so derzeit rumkursiert. Gold ist zwar Gold, hier zwar 900er, aber längst nicht jede Münze aus Gold ist auch nett anzuschauen.
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut

  • Ergänzend zu Goldkaisers anfangs aufgelisteten Normalgewichten der Reichsgoldmünzen hier noch die Passirgewichte:


    20 Mark: 7,9251g
    10 Mark: 3,9626g


    Unter diesen Gewichten durften die Münzen die von "Reichs-, Staats-, Provinzial- oder Kommunalkassen, sowie von Geld- und Kreditanstalten und Banken" angenommen wurden nicht wieder ausgegeben werden.


    Außerdem sind (waren) Reichsgoldmünzen deren Gewicht um nicht mehr als 5/1000 hinter dem Normalgewicht zurückbleibt bei Zahlungen als vollgewichtig anzusehen (solange der Schwund nur von normalem Abrieb herrührt).

    Quelle: Bekanntmachung der Vorschriften über die Eichung und Stempelung der Goldmünz-Gewichte, Reichsgesetzblatt Nr. 12 vom 31.01.1872
    Gesetz, betreffend die Ausprägung von Reichsgoldmünzen vom 04.12.1871.


    Den mit den 5/1000 find ich echt gut - wie soll den das in der Praxis laufen? Für dich mit dem gammligen Willi I kostets fuffzig Pfennig mehr?! [smilie_happy] Hat doch wohl keiner gemacht, oder


    Ich hab übrigens kurz die Gerichtsakte von 1963 zum Schmidt/Hausmann Prozess (gibts als Nachdruck zu kaufen) überflogen: Ich konnte keine Hinweise auf die Verwendung von 916er Gold finden :hae: Dachte aber auch dass damals teilweise Sovereigns eingeschmolzen wurden für die Fälschungen...

  • Meine Schwester hat von ihrer Schwiegermutter ein paar Münzen und Medaillen bekommen.
    Da sie weiss ,dass ich recht goldafin bin, hat sie sie mir zum Bewerten gegeben.


    Unter anderm ist ein 20er Willi dabei. der mir ein Sorgen macht, ich hoffe man kann auf den Bildern was erkennen.


    Durchmesser scheint zu stimmen, allerdings ist er auf meiner leider recht ungenauen Waage ein wenig zu leicht (auf jeden Fall unter 7,95g).


    Nun hatte ich bisher erst 4 Reichsgoldmünzen in der Hand, und zwei davon waren 10er, aber der hier kommt mir doch etwas komisch vor.
    Oder liegts einfach nur daran, dass er schon sehr abgegriffen ist?
    Die Randschrift kommt mir aber auch komisch vor.


    In der Randschrift tanzen das "G" und das "M" aus der Reihe, und das "S" sieht nicht seher "gut" aus.
    Die Krone auf der Adlerseite gefällt mir garnicht, könnte aber auch einfach nur sehr abgegriffen sein.


    Auf der Kopfseite scheint zwischen den Buchstaben "...SCHER KAISER..." am oberen Zeilenrand eine Art Grat zu laufen.


    Ich bitte daher um die werte Meinung der Experten hier im Forum und sag schon mal im Voraus danke.

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