Gold-Platin-Ratio

  • Habe meine Meinung hier schon öfters kundgetan und bleibe superbullisch für Pt.


    Wenn die Edelmetalle schwächeln, geht traditionell der südafrikanische Rand mit in den Keller. Der Rand hat zum Dollar nun in wenigen Monaten über 20 % verloren. Da die Minen ihre Knechte in Rand bezahlen, aber das Metall in US-$ verkaufen, drückt der Rand entsprechend die Produktionskosten.
    Das heißt, die vor einigen Monaten geschätzten Abbaukosten von 1700 $ je Unze Platin dürften auf 1400 bis 1450 $ abgebröckelt sein.
    Aber viel Gewinn wird in den Minen bei den jetzigen Kursen mit Sicherheit nicht gemacht. Und schwacher Rand = steigende Inflation, die südafrikanischen Gewerkschaften werden bei den nächsten Tarifverhandlungen entsprechende Forderungen aufstellen und diese wie immer streikfreudig auch durchsetzen. Das wird auch bei schwachem Rand die Kosten für die Minen in die Höhe treiben (plus steigende Energiekosten etc., wie hier schon diskutiert).


    Von daher spricht alles für langfristig steigende Platinpreise. Ich hab meine erste Tranche aus heutiger Sicht auch etwas teuer eingekauft, Kurse unter 1500 $ hatte ich kaum für möglich gehalten ..... aber man kann nun billig nachkaufen, so hat der Kursrückgang auch sein Gutes :)

  • P.S.
    @ daedalus
    Muss jeder selber wissen, aber mir kommt nur physisch ins Haus.
    Was die Märchensteuer angeht: klar ist das ärgerlich beim Pt-Kauf, andererseits wird sie sicher niemals abgeschafft und wenn man die Auktionspreise in der Bucht anschaut, so kriegt man die Steuer beim künftigen Verkauf mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz oder zumindest zum Großteil wieder rein ...... ist also kein überzeugender Hinterungsgrund, nicht in physisch zu inverstieren.

  • Danke für die Info mit dem Rand! Ich versteh auch nicht warum hier so wenig über Platin diskutiert wird.


    Der Kauf bei GM ist definitiv physisch. Es handelt sich hierbei um einen zugewiesenen Kauf. Das ist ganz wichtig. Es ist auch keine Bank die alles verleihen kann. Es ist einfach ein Lagerhaus auf Jersy bzw. der Firmensitz ist da, Du kannst es dann in der Schweiz lagern lassen. Du hast es halt nur nicht zu Hause liegen. Ich habe genug Krempel zu Hause um durchzukommen falls es wirklich extrem werden sollte, was ja keiner hofft. Es reizt halt schon. Selbst bei Silber... 100KG hier beim Händler derzeit ca. 86.000.- bei GM ca. 75.000.- Das ist schon heftig. Und es ist mit Sicherheit nicht schlecht etwas zu diversifizieren als alles zu hause zu haben wie ich jetzt. Und von irgendwelchen Schließfächern hier in D brauchen wir nicht zu reden.

  • @ daedalus
    Beim Silber ist es mit der Steuer dasselbe, Du kriegst im VK immer mehr als die 75 k .... meist kauft man in der Mitte zwischen An- und Verkauf und verkauft in dieser Mitte, daher sind die 10 k Unterschied zwischen Händlerkauf und Holdingteilhaber graue Theorie.


    Man weiß wirklich nicht, was noch kommt. Anonymität ist m.E. der beste Schutz seines Eigentums. Da ist mir ein tiefes Loch irgendwo in der Natur lieber als eine Holding .... aber wie gesagt, muß jeder selber entscheiden und wurde mit allen Vor- und Nachteilen schon so oft diskutiert, dass wir es nicht nochmals aufwärmen müssen.


    Verstehe auch nicht, warum Pt so wenig im Fokus der Anleger ist. Aber wie bei allen guten Anlagen sollte man etwas entdecken, bevor es die breite Masse tut.

  • @ Rhein-Main-Gebiet


    Öhm... da muss ich doch mal nachhaken. Wie soll das gehen im VK mehr bekommen als in der Liste von ProAurum? Ich frag nur weil ich halt meine
    physischen Geschäfte direkt hier in Berlin vor Ort da abwickle. Sicher ist PA nicht der günstigste Händler, aber ich muss jetzt nich so auf den
    Pfennig achten, dass ich mirs irgendwo im Internet bestelle, in Vorkasse gehe und dann 2 Wochen warte. Is gar nich mein Ding.
    Wenn ich kaufe geh ich da hin und will die Ware haben.


    Das kann ja dann nur privat gehen dass man sich da inder Mitte trifft, oder? Kann mir jetzt nicht vorstellen, daß uich mit denen da handeln kann.


    Ja wegen dem GM und das für und wieder muss man nicht hier aufwärmen, bin auch kein Freund solch elendiger Diskussionen. Muss eben jeder selbst
    wissen. Hab genug Zeugs zu Hause und will halt nicht noch mehr hier in der Bude haben, deswegen bot sich das halt an.


    Aloha!

  • @ daedalus
    Ja klar, Mittelkurs zwischen Bankan- und Verkauf geht nur bei Privathandel.
    Problem ist, dass man derzeit erst mal an Platin unter Händler-VK rankommen muß. In der Bucht gibt es wenig Angebote und die wenigen, die ich beobachtete, gingen teilweise sogar über Händler-VK raus (typisch bescheuerte ebayer, gut für Verkäufer).
    Ist auch immer abhängig, wo der Kurs gerade steht. Sieht man ja auch im GSF, etliche Interessenten, kaum einer will verkaufen, dann tendiert der Preis nahe am Händler-VK. Steigt es ordentlich, gibts mehr Verkaufswillige und man findet auch eher Angebote im Mittelbereich zwischen Bankan- und Verkauf.

  • Derzeit steht der Platinspot bei 1089,66 €.


    Günstigster Anbieter laut Bullionpage ist die Reisebank mit einem 1oz Barren zu 1373,50 €. Rechne ich die Mehrwertsteuer ab, komme ich auf einen Preis von 1154,20 €.


    Das wären dann bei einem Barren ein Agio von 64,54 €. Oder anders ausgedrückt 5,92 %.
    Bei Goldbarren liegt das Agio im günstigsten Fall bei 2,9 %.


    Bei Münzen sieht das Verhältnis noch schlechter aus. Wie erklärt sich das hohe Agio bei Platin?

  • picodali
    Deutllich höhere Produktionskosten erklären den Unterschied. Einerseits wohl der sehr hohe Schmelzpunkt bei Pt, auch der Scheidprozess soll wesentlich länger und aufwendiger sein. Mir hat jemand erzählt, Platinbarren müßten zusätzlich im Vakuum gegossen werden. Wäre interessant, wenn jemand aus der Branche das bestätigen könnte.

  • ich denke, dazu kommt auch der deutlich geringere umsatz: so ein platinteil liegt 'ewig' im vergleich zu gold. da muss man die entsprechenden lagerkosten mit bezahlen bzw. den gewinn für ein jahr auf einmal (und nicht x käufer jeweils für 1/x jahr).

  • Muss gestehen, mit vielen Prognosen lag ich in den letzten 12 Monaten richtig, aber dass Pt so weit abrutscht und das ratio Au/Pt nun schon bei 1:1,13 liegt, hätte ich nicht gelaubt.


    Der jetzige spot sollte schon deutlich unter den Produktionskosten einiger südafrikanischer Minen liegen. Was als Beifang bei der Nickelproduktion anfällt, sollte bei den jetzigen Nickelpreisen auch rückläufig sein, bei Kursen um 18500 Dollar die Tonne werden auch hier Produktionskürzungen bei Norilsk kommen.
    Für mich erstaunlich, dass auch nicht mehr Kapitalanleger in Platin gehen, alles schaut auf Gold, obwohl Platin ein wesentlich attraktiveres Chance-Risiko-Verhältnis aufweist ..... zumindest auf Sicht von einigen Jahren, IMHO.
    Buy platin and go fishing ..... man kann eigentlich gar nichts falsch machen, oder?

  • @ Twinson
    Zum spot findet man Pt-Barren und Münzen praktisch nicht mehr, das stimmt. Aber wenn man 10 % drüber zahlt, wird die Ausbeute schon besser.
    Und wenn man eines Tages verkaufen will, kriegt man die 10 % über spot mit Sicherheit zurück, von daher ist die Märchensteuer m.E. kein Hinderungsgrund.

    • Offizieller Beitrag

    10% über Spot habe ich zuletzt auch gezahlt, waren ein paar Olympiamünzen mit 1000er Auflage. Damit starte ich 2012 (w/London) richtig durch ;)


    In der Bewertung sind die 10% sehr realistisch, sollten sich die Konjunkturdaten - wie gestern - bessern ist Platin interessant. Bei einer Verschärfung der Krise sind jedoch auch mittelfristge Preise unter Förderkosten möglich. Daher beimischen, aber m.E. nicht übergewichten.

  • Ich kaufe gern unter Förderkosten. Gerade bei völligen Übertreibungen nach unten sollte man übergewichten und trockenes Pulver zum Nachkauf haben, ich habe mit Geduld dabei praktisch immer gut abgeschnitten.
    Jede Krise ist mal vorbei und je größer der Umfang der Produktionskürzung ist, je höher ist die Chance auf einen späteren starken Kursanstieg. Kein Rohstoffpreis kann sich langfristig unter den Produktionskosten halten (wenn man mal von Manipulationen wie Subventionen etc. absieht).
    Hatte zu meiner aktiven Börsenzeit gerne mit NAP gespielt. Erst offizielle Produktionskosten von 220 für Pa, dann ging ja der Kurs in Richtung 170, Lac des Iles wurde dichtgemacht, nach Erholung der Preise war aber dann plötzlich von 320 $ Produktionskosten die Rede..... kostet ganz schön Geld, Minen dicht zu machen und dann wieder zu eröffnen, was zusätzliches Kurspotential eröffnet.

  • Charts sind schon nett, aber bei Platin sind die Fundamentaldaten m.E. wichtiger.


    http://www.rohstoff-welt.de/news/artikel.php?sid=33143


    Die Abbaukosten in SA steigen kräftig und das wird sich fortsetzen, bei Impala und Amplats ist die Schmerzgrenze allmählich erreicht.
    Klar können wir charttechnisch betrachtet auf 1000 $/Unze fallen ..... nur holt dann keiner mehr in SA das Zeugs aus dem Boden (mit wenigstens 60 % Anteil an der Weltförderung).


    Man braucht Geduld, vielleicht auch 2 oder sogar 5 Jahre, aber ich bin immer noch davon überzeugt: langfristig betrachtet ist Platin das bessere Gold :)

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