Milchflecken bei Silbermünzen stammen von Weichmachern?

  • Am liebsten würde ich da mal nen Kom. abgeben, wat sin dat für Pappnasen da?
    Die ganze Sammlerwelt ärgert sich seit Jahren wegen dem Milchrotz und die (immerhin irgendwie als obere Vertereter der Sammlerschaft anzusehen) wachen grad erst auf und "restaurieren" ihre Münzen dann auch sofort???? (abgestaubt oder wat????) <-- Ich bin bekleistert, hmmm wie haben die das so schnell geschafft, obwohl ihre Material-Analysen noch keine Ergebnisse haben laut Text???

  • "restaurieren"

    Das würde ich nicht so wörtlich nehmen: Wahrscheinlich wurde das dem Journalisten so gesagt, damit er 'was zu schreiben hat. Zumindest kann man ahnen, dass es nicht am Prägevorgang an sich liegt, sondern an irgendeiner späteren Behandlung: Irgendetwas müssen die Mitarbeiter mit den betroffenen Münzen anders gemacht haben, als mit den anderen. An der Atmosphäre liegt es offensichtlich auch nicht - das wurde laut Artikel schon untersucht. Warten wir's ab :rolleyes:


    Seeadler

  • Als an numismatischen Stücken Interessierter arbeite ich seit geraumer Zeit mit Koryphäen zusammen.


    Da nun urplötzlich das Dresdner Muenzkabinett geschlossen wurde habe auch ich mir die Begründung aufmerksam durchgelesen:


    „auf der Oberfläche von etwa 100 nicht konservierten silbernen Münzen und Medaillen sind aus bisher unbekannten Gründen statt natürlich gewachsener Patina weiß-milchiger Belag aufgetreten “

    Das könnte den ein oder anderen betagten Sammler historischer Numismatik freilich wie der berühmte Blitz aus heiterem Himmel getroffen haben.
    Deshalb habe ich spontan die Freundin einer Freundin meines Schwagers um ihren Rat konsultiert.


    Besagte Freundin hält nämlich regelmäßig spirituelle Sitzungen ab und trifft dabei auch schon mal Koryphäen wie Dr. Henry Walton Jones oder auch Eisheilige wie den hier im Forum geschätzten Märtyrer Pankratius.


    Was soll ich sagen?


    Eigentlich war ich skeptisch, da ich von Esoterik und sonstigem Hokus Pokus nichts halte.
    Aber mein Schwager meinte eben, dass da schon etwas „dran wäre“. Nun gut. Um es kurz zu machen:
    Bei der Sitzung war ich nicht dabei.


    Aber ...


    ... was mir mein Schwager gestern zu den konkreten Geschehnissen in der Sitzung berichtet hat passt für meine Begriffe zum Gesamtbild „Milchfleck“ wie die Faust aufs Auge.


    Es war scheinbar wirklich gruselig, um nicht zu sagen krasser Horror für jeden Münzsammler.


    Mir ist noch immer das Blut in den Adern gefroren.


    In der Sitzung sind weder Indiana Jones oder irgendwelche Eisheilige erschienen.


    Aber „Berühmtheiten“ wie zum Beispiel der am 07. Juni 1958 geborene und in 2016 leider verstorbene Megastar Prince oder auch der vor 100 Jahren am 07. Juni 1917 geborene Dean Martin.


    In einer Hammernachtschicht bin ich gerade darauf gestoßen, dass auch das geschlossene Dresdner Münzkabinett seine „Dauerausstellung“ an einem 07.Juni - konkret am 07.06.2015 - eröffnet hatte...


    ...ich bin mir jetzt fast sicher, dass die Milchflecken so etwas wie ein Fluch für ALLZUBÖSE Menschen sein könnten.


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  • War leider noch nie da im Kabinett, aber ich vermute mal, die haben ihre neueren Neuanschaffungen aus der jetzt-Zeit aus Kanada mal abgestaubt restauriert aus den Tuben geholt im sonst geschlossenen Tresor und dabei unter der Staubschicht die Milchpampe gefunden. Denn auch wir Normalschlafmichelsammler machen ja nie was "anders" mit diversen verschiedenen Münzen im selben Aufbewahrungshort und dennoch mutieren die blöden Knadadier u.a. dann plötzlich zu Milchbubis.

  • War leider noch nie da im Kabinett, aber ich vermute mal, die haben ihre neueren Neuanschaffungen aus der jetzt-Zeit aus Kanada mal abgestaubt restauriert aus den Tuben geholt im sonst geschlossenen Tresor und dabei unter der Staubschicht die Milchpampe gefunden. Denn...

    Das plötzliche Versterben des Archäologen Howard Carter wurde seinerzeit auch als Rache altägyptischer Geistwesen gedeutet. Dabei hatte er nur das Pharaonengrab des Tut aufgemacht.


    Was meint Ihr, was hier abgeht, wenn einer das Geheimnis des scheinbar allgegenwärtigen Gespenstes "Milchflecken" lüftet?

  • Da brat mir doch einer einen Storch. Vorhin hat mich mein Schwager angerufen. Ihr wisst schon, der seltsame Typ, der bei der Esoterik Sitzung dabei war. Er war stocksauer.


    Ich hab ihn gefragt ob er jetzt eine Erklärung dafür hat, dass ihm die Geister der an einem 07. Juni geborenen Prince und Dean Martin erschienen sind und das von den Milchflecken urplötzlich heimgesuchte Dresdner Münzkabinett vor 2 Jahren an einem 07. Juni eröffnet hat.


    Er meinte lapidar, dass ihm die Milchflecken "scheißegal" wären, da er seit der "Erscheinung" jetzt jede Nacht ganz andere Probleme habe. Seit dem Tag der Sitzung wacht er scheinbar wirklich jede Nacht Punkt 12: 00 Uhr Mitternacht auf, weil er davon träumt, dass ihm die Geister der 2008 verstorbenen Paul Newman und Charlsten Heston den 2008- er Hit von Kate Perry "Hot N cold" auf dem Dachboden seines Reihenmittelhauses trällern...


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    Nicht genug damit, meinte er.


    Wegen seiner nächtlichen Heimsuchungen / Neurose wäre nun auch noch seine Frau beim Scheidungsanwalt und fordert "angemessenen Unterhaltsvorschuss."


    Deshalb habe er heute Vormittag seine 1kg Silbermaus 2008 zum Münzhändler bringen wollen, aber der bot ihm scheinbar nur den "Schmelzwert", da diese Rarität von gelblichen Flecken befallen scheint. Ich hätte ihn beinahe ausgelacht, aber als er mir vorhin ein Fotos der Münze zugemailt hat bekam ich wirklich einen Schock. Ich habe noch nie eine Australierin in dermaßen schlechtem Zustand gesehen.


    .


    Was meint Ihr? Einfach nur Pech?


    Oder eher Glück für die Besitzer der übrigen 10.307 1kg Mausbesitzer, wenn deren Mäuse ähnlich gut erhalten sind wie die folgenden Mäuschen...



  • ich hab ne kilo maus vor ca. 12-18 monaten nach uk verkauft. ich hab beim packen festgestellt das sich 6-7 milchflecken gebildet haben. ich hab dem käufer dann angeboten den kauf zu stornieren. der käufer hat dankend abgeleht. er schrieb mir das man sich mit den mf arrangieren muss. er wollte nichtmal nen rabatt verhandeln. ich hab ihm dann aus lauter schlechtem gewussen nen 14er privy koala dazugelegt. das kilo war aus einer nachprägung von sc aus der zeit als es gleichzeitig auch 1kg ochsen und tiger gab.

  • Ich hab mal bei dem Münzkabinett nachgefragt und vom Dipl.-Restaurator (FH) Jens Dornheim folgende Antwort erhalten:
    Bei den weißlichen Belägen auf den Münzen handelt es sich um Silberchlorid, welches in einer äußerst dünnen und fein verteilten Schicht auf den betroffenen Objekten aufliegt und der Oberfläche somit einen matt-milchigen Charakter verleiht. Diese Beläge lassen sich größtenteils mit Wasser abspülen (nicht lösen, denn Silberchlorid ist nicht in Wasser löslich). Dies ist nur möglich, da in diesen Fällen das Silberchlorid lose aufliegt und nicht fest am Metallkern haftet. An einigen Münzen haftet das Silberchlorid jedoch fest an. Hier wird es etwas schwieriger, dieses zu entfernen. Versuche dazu laufen noch, wie sich in diesen Fällen das Silberchlorid entfernen bzw. ausdünnen lässt. Dies gilt insbesondere für Objekte mit einer historisch gewachsenen Patina. Eine chemische Reduktion würde hier auch das zu erhaltende Silbersulfid umwandeln.

  • Ich hab mal bei dem Münzkabinett nachgefragt und vom Dipl.-Restaurator (FH) Jens Dornheim folgende Antwort erhalten:
    Bei den weißlichen Belägen auf den Münzen handelt es sich um Silberchlorid,

    Das ist ganz ganz sicher KEIN Silberchlorid! Es wäre sonst ganz einfach mit verdünntem Ammoniak in Form eines Silberdiaminkomplexes löslich und abspülbar.


    Ist es mitnichten. Es sind irgendwelche fiesen organischen (!) Rückstände aus der Produktion, die nur abrasiv noch zu entfernen sind.


    Silberchlorid ist auch IMMER ein weisses Pulver. Die Milchflecken sind aber zunächst (bei Auslieferung durch die mints) durchsichtig/ unsichtbar, und tauchen dann beim Kunden nach vielen Monaten erst auf.


    Auch das spricht für irgend einen organischen Rotz, der bei der Herstellung mit Wumms auf die Münzen gepresst wird, und im vergammelten Zustand dann milchig weiss aussieht.

  • Jedenfalls gibt es keine bekannte Möglichkeit, die Flecken zu entfernen, ohne von der Oberfläche der Münze etwas abzutragen.


    NCS der "Aufbereitungsservice" von NGC kann allerlei Dinge (zB rote Flecken von Pandas entfernen), nicht jedoch Milchflecken...



    Ferner geht man dort davon aus, das bereits die Rohlinge verunreinigt sind, und dann quasi "auf den verdreckten Spiegel" geprägt wird:



    Das würde zumindest erklären, warum das Zeug wie festgebacken auf den Münzen sitzt, und wirklich nur mit Silberputztuch etc. abgeht. Egal wie vorsichtig man dabei zu Werke geht, wird der Abrieb jedoch unter der Lupe sichtbar sein.


  • NCS der "Aufbereitungsservice" von NGC kann allerlei Dinge (zB rote Flecken von Pandas entfernen), nicht jedoch Milchflecken...

    Rote Flecken entfernen von Pandas und anderem 9999 Feingold kann jeder Hausmeister mit Salpetersäure knapp über 50% rückstandslos und auf Dauer. Jede Hausfrau kann das ebenso mit Alufolie, Salz und Natron für eine lange Zeit. Dafür braucht es keinen "Aufbereitungsservice"...
    Hier geht es ja um Milchflecken, warten wir doch mal ab wie es beim Münzkabinett mit der Restauration weitergeht.

  • Aus der Antwort des Restaurators ist zu schließen, daß auch historische Münzen mit natürlich gewachsener Patina betroffen sind. Das schließt die Verwendung organischer Hilfsmittel bei der Herstellung der Ronden oder während der Prägung aus.


    LG v. Seeadler

  • Klingt jetzt vieleicht etwas weit hergeholt und nur eine Theorie, da es ja alle Hersteller und Silber aus unterschiedlichen Zeiten zu betreffen scheint...


    Aber was ist wenn es was organisches ist, wie Felix Krull vermutet, jedoch bis dato uns unbekannt?
    Es wurden mittlerweile Bakterien gefunden die Gold filtern und ausscheiden, Hydrocarbonoklastische Bakterien die Erdöl abbauen und Bakterien die PET fressen. Warum nicht auch welche die Silber mögen?
    Es genügen kleinste Änderungen der Erdatmosphäre um ganze Vegetationen zu vernichten oder ganze Schwärme von Schädlingen enstehen zu lassen.
    Wenn es also wirklich was organisches ist, muss es nicht unbedingt beim Herstellen aufgetragen werden,
    es könnte dann ebenso in der Luft oder auch im Material selbst sein und das auch schon "immer".
    Doch heutzutage stimmen eben die Bedingungen um sich unkontrolliert ausbreiten zu können.
    Vielleicht sind ja Mikobiologen unter uns die da mal einen Blick drauf werfen können.

  • Ich meinte mit "organisch" ein organisches Lösungsmittel. Nicht ein Lebewesen :wall:


    Weiter sind meines Wissens natürlich keine alten Münzen davon betroffen. Nur neuzeitliche Bullion Ware...


    Aus der Antwort des Restaurators ist zu schliessen, dass er von Chemie keinerlei Ahnung hat. Sorry.


    Ich hab betrieblich bedingt ein relativ komplettes Chemie Labor zur Verfügung. Hab monatelang damit herumprobiert. Es gibt keine Substanz, die einen verfleckten Maple Leaf wieder blank macht. Man kann es nur abkratzen/abschleifen.


    Das einzige was bei mir "präventiv" geholfen hat: Seit ich meine neu gekauften Sachen so schnell wie möglich vakuumiere sind keine Milchflecken mehr neu aufgetaucht.

  • Ich meinte mit "organisch" ein organisches Lösungsmittel. Nicht ein Lebewesen


    Weiter sind meines Wissens natürlich keine alten Münzen davon betroffen. Nur neuzeitliche Bullion Ware...

    Das wird HG schon klar sein. Er hat den Begriff eben ein bisschen erweitert ;) Ich finde den Gedanken gar nicht mal so abwegig, zumal die Untersuchungen bisher auf organische Lösungsmittel fokussiert worden waren und nichts an belastbaren Ergebnissen gebracht haben.


    Von ausschließlich neueren betroffenen Münzen ist in den Berichten explizit nicht die Rede. Mich würde auch sehr wundern, wenn man im Dresdner Münzkabinett billige Anlagemünzen zu den historischen Raritäten legte :hae:


    LG v. Seeadler

  • Natürlich gehts um moderne Münzen. Es gibt keine amerikanischen Umlauf Silbermünzen (Peace Dollar etc.) mit Milchflecken. Nur Silber Eagles.


    Nicht alle sind "billige Anlagemünzen", sondern manche davon können auch fünfstellig kosten.


    Ich verstehe wirklich nicht, warum hier grade ein Faß wegen einem längst bis zum Erbrechen durchgekauten Nerv - Thema aufgemacht wird.


    (Die RCM (royal canadian mint) hat die Lösemittel Theorie ja bereits bestätigt...)

  • Die RCM hat bestimmt nicht alle betroffenen Münzen mit einem organischen Lösungsmittel kontaminiert, da es auch Münzen anderer Prägeanstalten betrifft, selbst große Barren sind betroffen.
    Weiterhin betrifft es scheinbar nicht nur moderne Münzen, da diese keine "historisch gewachsenen Patina" hätten, wie teilweise im Münzkabinett befallene Stücke.

  • Ich hab nicht die leiseste Ahnung wovon der Herr vom Münzkabinett schwafelt. Von Milchflecken jedenfalls nicht....



    Da ist nichts "feinverteilt", da ist nichts "mit Wasser abspülbar sofern nicht mit dem Metallkern (lol?) verbunden".


    Silberchlorid kann es ebenfalls nicht sein. Was sollte denn bitte metallisches Silber an der Oberfläche aufoxidieren, und dann als Chlorid wieder fällen ?
    Und warum ist es nicht ganz leicht ablösbar dann ?
    Und warum so punktuell fleckig ?


    Das macht chemisch überhaupt keinen Sinn...


    Ferner gibt es keine alten Umlaufmünzen mit Milchflecken. Nur moderne Bullions. Weltweit.


    Der erste, der anscheinend (!) behauptet er hätte alte Stücke mit "Milchfleckenproblematik" ist zitierter Herr aus diesem thread. Aufgrund seiner Beschreibung gehe ich Moment davon aus, dass er vielleicht Stücke mit weissen Belägen oder Verfärbungen hat. Das hat aber nicht im Ansatz was mit Milchflecken oder dem thread hier zu tun.

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