Milchflecken bei Silbermünzen stammen von Weichmachern?

  • AgCl wird an der Sonne schwarz...leider auch meist der Rest der Münze...aber dann ist wenigstens das Chlorid raus/rückgebildet in elemtares Silber.
    Danach bissle Elyse (Natronbad) und vielleicht ist danach jut! Aber mit Sonnenlicht uns Münzen immer schön vorsichtig sein!!!

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  • AgCl wird an der Sonne schwarz...leider auch meist der Rest der Münze...


    Aber nur, weil das nun wieder elementare Silber leicht anläuft, oder? Das elemetare Chlor müsste sich eigentlich einfach verflüchtigen.


    Ob die Kanadier die Münzen wohl irgendwie behandeln, damit sie nicht so schnell anlaufen? Und daher dann manchmal das AgCl? Würde einfach erklären, warum nach dem Salmiak-Bad die Münzen laut amabhuku schnell angelaufen wären.....

  • Ich habe ein paar Timberwolfs, die noch keine Flecken haben ( am geriffelten Rand sieht es vielleicht so aus, als wäre der teilweise etwas trüb).


    Meine Timberwolfs sind in der Originaltube gelagert und zeigen auch noch keine Spur von Milchflecken. Vielleicht werden die in der Mint anders behandelt als die normalen Maples.


    LG, Koopa

  • leider sieht das so aus, als ob das mit dem 10%-igen Salmiakgeist bei den
    Milchflecken, die ich auf den Maples habe, nix bringt. Die Testmünze liegt
    jetzt seit knapp 40 Stunden in der Lösung und bisher sieht alles noch so
    aus wie vorher. Ich habe gehofft, daß die Flecken wenigstens schwarz
    werden, wie das beschrieben wurde, damit ich das dann nachher mit dem
    Natronbad noch wegbekomme.
    Ich nehme die Münze heute abend raus, ich gehe davon aus, wenn sich
    nach 2 Tagen nix getan hat, wird sich auch danach nix mehr tun, spüle
    sie ab und hoffe immer noch, daß durch ein anschließendes Natronbad
    die Flecken dann weggehen. Aber wirklich daran glauben tu ich im Moment
    nicht.
    So sehen die befleckten Münzen bei mir übrigends aus, nicht so schlimm
    vermilcht wie manch andere, die hier oder in anderen Threads schon
    präsentiert wurden, aber ich finde das sind doch deutlich Milchflecken.
    finde das sind auf jeden Fall Milchflecken.


  • finde das sind auf jeden Fall Milchflecken.


    Schade, hatte schon gehofft, bei dir klappt es.
    Die Flecken sehen eigentlich genauso aus wie bei mir, nur ohne kupferartige Verfärbungen.
    Probiere es trotzdem anschließend mal mit Natron/Salz/Alufolie, heißem Wasser. Dazu reichen meist paar Minuten.
    Sonst scheint es doch verschiedenartige Verfärbungen zu geben. ?)

  • Sonst scheint es doch verschiedenartige Verfärbungen zu geben.

    Es scheint so. Ich habe jetzt das ganze Prozedere durch, so wie du es beschrieben hast, leider hat sich an der Befleckung der Testmünze gar nix geändert. Da ich das Ganze ja praktisch genauso gemacht habe wie du, kann es wohl nur an dem weißlichen Belag an sich liegen. Ich Silberforum wurde die Vermutung angestellt, daß über dem vermuteten AgCl wohl noch eine andere Schicht liegen könnte, die die Reaktion des Ammoniaks mit dem Chlor verhindert. Was dies aber für eine Schicht sein könnte und wie man die evtl. wegbekommt, da ist mir leider bisher auch nix bekannt. Oder eben weiße Flecken aus verschiedenen Verbindungen...sieht jedenfalls so aus als ob das Ganze spannend bleiben würde :hae:

  • Zitat von »amabhuku«
    Sonst scheint es doch verschiedenartige Verfärbungen zu geben.


    Es scheint so.


    ..., kipp die gebrauchte Salmiakgeist-Lösung zur Sicherheit trotzdem weg! Bei längerem Stehen scheiden sich aus ammoniakalischer Silbersalzlösung schwarze Flocken des hochexplosiven Silbernitrits (Knallsilber) aus. Deshalb sollte man die Lösungen nicht stehen lassen!


    Das es bei dir nicht geklappt hat, könnte auch einen anderen Grund haben. Ich hatte vorher Versuche an den vier Münzen, die ich reinigen wollte (alle sahen ähnlich aus wie im post weiter oben abgebildet) ausgeführt.
    Dazu hatte ich sie auch erhitzt (auf Blech, darunter Bunsenbrenner). Falls es eine Beimischung von Metallhydroxid war, könnte es sein, dass es zerfallen ist, wenn auch nur teilweise und sich dann besser lösen ließ.
    Unten hätte ich noch eine Variante für dich, die du ausprobieren könntest. Wenn der Spaß noch nicht vergangen ist.


    Muss noch mal was allgemeines zu Silber und Silberverbindungen schreiben.
    Die kann man ganz gut anhand der Farbe unterscheiden. Silbernitrat ist farblos und lichtempfindlich, Silberoxid - brauner Niederschlag aus Silbersalzlösungen (aber auch manchmal etwas heller auf Metalloberflächen), Silbersulfid – die bekannte Braun- und Schwarzfärbung (Altsilberfärbung), dann die Verbindungen, die auch für die Maples in Frage kommen: Silberchlorid, -bromid und –jodid.
    AgCl ist weiß, AgBr gelblich weiß und AgJ sieht hellgelb aus.
    Bei meinen Münzen war es eher weißer Belag, deshalb auch die Behandlung, da sie Erfolg hatte, nehme ich an es war auch Chlorid.
    Die vorher zusätzlich vorhandenen kupferartigen Verfärbungen sprechen dem zwar entgegen, aber sie waren danach auch fast völlig verschwunden (die abgebildete Münze ist das beste Ergebnis, ob es allerdings genau die vorher verschmutzte war, kann ich nicht genau sagen, da ich 4 Münzen behandelt hatte).
    Bei den restliche waren nur im Seitenlicht noch schwache Schatten zu sehen.


    Metallisches Silber wird nur von Salpetersäure und heißer konzentrierter Schwefelsäure gelöst. Man kann also problemlos vieles ausprobieren.
    Man könnte also noch auf Silberoxid Tests machen. Das Oxid zerfällt mit Salzsäure zu Chlorid und Wasser. Dann versetzt mit Natronlauge zu Hydroxid und NaCl.
    Das Silberhydroxid ist nicht stabil und zerfällt spontan oder erhitzen (wie oben).


    Die Natronlauge NaOH Variante, ohne vorher Salzsäure - da deine Münze bestimmt keinen Silberoxidbelag hatte, wäre ein direkter Weg ohne den Umweg über Ammoniak + Nachbehandlung mit Natron+Salz.Härter, aber evtl. von mehr Erfolg gekrönt.
    Unbedingt Augenschutz tragen beim Anrühren! Ätzt.

  • @amabhuku:


    vor Natronlauge habe ich, ehrlich gesagt, doch ziemlich Respekt. Ich wüßte jetzt auf Anhieb auch nicht, wo ich die herbekommen sollte. Meinst du, es wäre einen Versuch Wert mal die Testmünze zu erhitzen und dann nochmal mit dem Salmiakgeist zu behandeln? Ich habe zwar keinen Bunsenbrenner, aber vielleicht im Backofen auf 250 Grad, falls das von der Temperatur her ausreicht?

  • Meinst du, es wäre einen Versuch Wert mal die Testmünze zu erhitzen und dann nochmal mit dem Salmiakgeist zu behandeln?


    Schaden kann es eigentlich nicht. Ob 250 °C reichen weiß ich nicht, könnte sein.


    Ich habe mir gestern bei Bekannten Maples zeigen lassen, die hatten einen anderen weißlichen Belag als meine.
    Ins schmutzige tendierendes Weiß und man kann das metallische Silber darunter erkennen. Sie stammten aus Tubes von 2007. Anders als bei mir und ohne Kupferverfärbungen.
    Da werde ich mal die NaOH Variante ausprobieren. Kaufen kann man es überall z.B. auch in der Bucht http://cgi.ebay.de/1kg-Atznatr…hemie&hash=item5196d31670


    Respekt vor Ätznatron habe ich nicht, aber vor Flußsäure 8| . Da sollte man unbedingt die Finger von lassen. Kriegt aber nicht jeder, mit Recht.
    NaOH muss ich auch erst kaufen, dauert noch etwas.

  • Überlege, ob man Münzen in größeren Gebinden (Masterboxen) nicht in Vakuum-Plastiktüten einschweißt,
    im Originalkarton / Tubes mit diesen Entfeuchter Granulat-Paketen,
    die in Elekrto-Verpackungen beiliegen.
    Vorher auf die Heizung alles legen, damit diese -Trocken- ohne Restfeuchte eingeschweißt werden.


    Hat jemand damit Erfahrung ?


    Theoretisch müsste bei Abschluss von Luftfeuchtigkeit weniger Oxidation mehr auftreten ?


    Oder ist zuviel Weichmacher in den dicken Vakuum-Tüten,
    dachte an die Vakuumtüten speziell für Wäsche mit Staubsaugerventil zur Luftentsaugung ?

  • Wollte mich bloß kurz melden; Natronlauge Experiment ist nicht vergessen.
    Bin zur Zeit in der Ferne und erst ab 07.01. wieder daheim.
    Dann wird das Ätznatron gekauft und es geht los............................................


    DeutschSchotte, in allen Plastikteilen die sich verformen lassen sind Weichmacher enthalten. Je nachdem welche Restsubstanzen auf deinen Münzen vorhanden sind und welche Weichmacher im Plastwerkstoff, können sie trotz Einschweißen eine Reaktion auslösen.
    Oder auch nicht.
    Nie vergessen, eine Unze Ag bleibt eine Unze, egal welche Verfärbungen. Ich sammle Münzen mit außergewöhnlichem tarnish, wie bei Daguerreotypien. Vielleicht eröffne ich mal einen thread mit schönen Silber-Farbspielen auf Münzen.
    Die Übungen, Flecken zu entfernen, machen wir bloß aus Langeweile, weil der Silberpreis so lange braucht die 500$/Unze zu erreichen ;-)).

  • Habe eine gute und eine schlechte Nachricht ;) .
    Die gute N.; bei den bekannten Flecken, mehr gelblich und mit Kupferschattierung, relativ dicht, wirkt NaOH gut, ähnlich Salmiakgeist+nachträglich Natron/Salz/Alufolie/heißes Wasser.


    Die schlechte N., die weißlichen durchsichtigen Flecken, teilweise wie gesprenkelt (Spritzer), sind nicht völlig weggegangen, nur weniger geworden.
    Alle Arten von Konzentrationen habe ich versucht, zusätzlich reine Zitronensäure, Salzsäure und Oxalsäure. Bei letzteren 3 Säuren keinerlei Wirkung
    Anbei die Fotos zu NaOH.
    Von den Bekannten habe ich auch eine "verseuchte" Eaglemünze bekommen, mit ähnlichen Flecken, auch da nur ein mittelmäßiges Ergebnis.
    Maples von 1988, die Eaglemünze von 1997. Die 2007er, die ich mir zuerst angesehen hatte, waren bei Tageslicht betrachtet auch gelblich fleckig, sah erst weißlich aus.
    Es scheint bei der Fertigung hin und wieder die gleichen Einwirkungen zu geben im nordamerikanischen Raum (US Mint und Canandian Mint). Bei Philarmonikern sind solche Flecken gar nicht bekannt. Ok, sie sind nicht so alt, aber bei den Maples gibt es die gelblichen mit Kupferausschwitzung auch von 2007/2008.


    Die Maple ist mir einmal runtergefallen, dann abgewischt, natürlich paar Kratzer. Verändert das Ergebnis nicht.
    NaOH habe ich eine gesättigte Lösung angesetzt, Granulat/Wasser etwa 1:1. Erhitzt sich beim Anmischen. Die Wirkung ist schon nach wenigen Minuten sichtbar, habe es trotzdem über Nacht stehen lassen.
    Wahrscheinlich wird es mit Ultraschallunterstützung noch besser.
    Damals als ich in einem Solarunternehmen gearbeitet habe, wurden so Siliziumscheiben gereinigt (8 Tauchbäder in Kaskade, abwechselnd Tenside, NaOH Lauge, destilliertes heißes Wasser, 4 Bäder davon mit Hochleistungs- Ultraschallunterstützung).
    Würde sich nicht so ganz lohnen für paar Maples :D , aber mancher hat ja eine Ultraschall-Kleinstanlage zu Hause, für die Schmuckreinigung.


    Fazit: Die gelblichen flächigen Verfärbungen, meist noch kupfrig sind gut mit NaOh zu entfernen.
    Bei weißlichen Flecken, oft gesprenkelt und relativ durchsichtig, bleiben Schatten übrig. Dazu die Fotos:


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  • Hallo amabhuku,


    danke für Deine Tests an denen Du uns hier teilhaben lässt - sehr interessant.
    Mal ein Vorschlag eines chemischen Laiens, werf die mal über Nacht in Cola rein, ob das was bringt. Hab mit Cola schon mal erfolgreich Schrauben entrostet.


    Hab keine fleckigen und sauf den Müll auch nicht, daher kann ich nicht selbst testen.


    Goldhamster

    „Wenn kein Mensch mehr die Wahrheit suchen und verbreiten wird, dann verkommt alles Bestehende auf der Erde, denn nur in der Wahrheit sind Gerechtigkeit, Frieden und Leben!“ Friedrich von Schiller

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