Zeitbombe Spanien.......

  • Bricht der Euro wegen Spanien?


    Ifo Sinn: Das Hauptproblem ist Spanien. Die private und öffentliche Auslandsverschuldung Spaniens ist größer als die von Griechenland, Portugal, Irland und Italien zusammen genommen. - Die Ersparnisse der Deutschen sind zu 16.000 Euro in bloße Ausgleichsforderungen gegen die EZB verwandelt worden. Niemand weiß, was diese Forderungen noch wert sind, sollte die Eurozone zerbrechen.


    von Hans-Werner Sinn


    Nachdem das eine Billion Euro schwere Kreditprogramm der Europäischen Zentralbank die globalen Finanzmärkte zunächst beruhigt zu haben schien, steigen die Zinsen für die Staatspapiere Italiens und Spaniens nun wieder an und bewegen sich inzwischen auf die Sechs-Prozent-Marke zu.


    Das mag zwar keine Belastungsgrenze sein, jenseits derer die Schuldenlast untragbar wird. Immerhin hatten die Zinsen in Südeuropa im Jahrzehnt vor der Einführung des Euro bei deutlich mehr als zehn Prozent gelegen. Selbst Deutschland musste den Inhabern von Staatsanleihen damals Zinsen von mehr als sechs Prozent zahlen. Dennoch signalisieren die Märkte offenbar wachsende Zweifel, ob Spanien und Italien ihre Schuldenlast werden tragen können und wollen.


    Das Hauptproblem ist Spanien. Die private und öffentliche Auslandsverschuldung Spaniens ist größer als die von Griechenland, Portugal, Irland und Italien zusammen genommen, und sie liegt wie jene von Portugal und Irland in der Gegend von 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) (genau 92%). Ein Viertel der Erwerbspersonen und die Hälfte der Jugend Spaniens sind arbeitslos, weil das Land durch den kreditfinanzierten Immobilienboom seine Wettbewerbsfähigkeit verloren hatte. Das Leistungsbilanzbilanzdefizit liegt trotz des rezessionsbedingten Rückgangs der Importe immer noch bei 3,5 Prozent des BIP, und wegen der Wirtschaftsflaute wird Spanien die Zielwerte der EU für das Budgetdefizit verfehlen.


    Die spanischen Schulden im europäischen Zahlungssystem Target bei der Europäischen Zentralbank wuchsen von Februar bis März um 65 Milliarden Euro, weil eine Kapitalflucht in diesem Umfang kompensiert werden musste. Target-Schulden entstehen bei der EZB durch Überweisungen zwischen den Euro-Staaten. Seit Juli 2011 hat die spanische Target-Schuld um 219 Milliarden Euro zugenommen. Die Kapitalflucht hat den Kapitalimport der Jahre 2008 bis 2010 inzwischen vollkommen kompensiert. Summiert vom Beginn des ersten Krisenjahres (2008) bis jetzt hat Spanien sein gesamtes Leistungsbilanzdefizit mit der Notenpresse finanziert.


    In Italien, wo der Leistungsbilanzsaldo in den letzten zehn Jahren von etwa plus zwei Prozent des BIP auf minus drei Prozent gefallen ist, sieht es kaum besser aus. Dort wuchs die Target-Schuld von Februar auf März um 76 Milliarden Euro und im April noch einmal um neun Milliarden Euro. Seit Juli 2011 kamen insgesamt 263 Milliarden Euro zusammen. Auch aus Italien flieht das Kapital nach den Maßnahmen der EZB noch schneller als vorher.


    Inzwischen ist klar, dass die EZB diese Kapitalflucht aus Ländern wie Spanien und Italien großenteils selbst verursacht hat, denn der billige Kredit, den sie bot, hat das private Kapital regelrecht in die Flucht geschlagen. Zweck der Maßnahmen der EZB war es, wieder Vertrauen zu schaffen und den Interbankenmarkt wiederherzustellen. Dabei war sie offenkundig nicht besonders erfolgreich.


    Und nun sieht es aus, als ob auch Frankreich wackelt. Durch die Kapitalflucht vom Juli 2011 bis zum Februar 2012 sind die französischen Target-Schulden um 86 Milliarden Euro gestiegen. Auch Frankreich hat durch den billigen Kredit, den der Euro in den ersten Jahren brachte, seine Wettbewerbsfähigkeit verloren. Nach einer gerade veröffentlichten Studie von Goldman Sachs muss das französische Preisniveau relativ zum Euro-Durchschnitt um gut 20 Prozent sinken. Auch Frankreich muss also real abwerten, wenn es im Euro-Raum wieder wettbewerbsfähig werden will.


    Italien muss um zehn bis 15 Prozent abwerten und Spanien um rund 20 Prozent. Zwar müssen Griechenland und Portugal sogar um 30 bzw. 35 Prozent billiger werden, aber auch die Zahlen für Spanien und Italien sind hoch genug, um Angst vor der weiteren Entwicklung der Euro-Zone zu begründen. Nur unter großen Mühen und Inkaufnahme einer Stagnation von einem Jahrzehnt lassen sich diese Ungleichgewichte abbauen, wenn überhaupt. Für Griechenland und Portugal wird es eng in der Euro-Zone.


    Viele wollen das Problem durch immer mehr billigen Kredit lösen, der durch öffentliche Kanäle, seien es die Rettungsfonds, Euro-Bonds oder die EZB, vom gesunden Kern der Euro-Zone in den problembelasteten Süden geleitet wird. Aber dies würde die Sparer und Steuerzahler der Kernländer in unfairer Weise zwingen, ihr Kapital dem Süden zu Bedingungen zur Verfügung zu stellen, denen sie niemals freiwillig zustimmen würden.


    Schon bis heute sind die Ersparnisse der Deutschen zu 16.000 Euro, der Holländer und Finnen sogar zu 18.000 Euro pro Erwerbstätigen von marktgängigen Anlagen in bloße Ausgleichsforderungen gegen die EZB verwandelt worden. Niemand weiß, was diese Forderungen noch wert sind, sollte die Eurozone zerbrechen.


    Vor allem aber würde die öffentliche Dauerversorgung mit billigem Kredit zu einem Siechtum, wenn nicht zum wirtschaftlichen Kollaps Europas führen, weil die Euro-Zone so zu einem Zentralverwaltungssystem mit staatlicher Investitionssteuerung würde. Ein solches System kann nicht funktionieren, weil es den Kapitalmarkt als wichtigstes Steuerungssystem unserer Wirtschaftsordnung ausschaltet. Man kann sich nur wundern, wie bedenkenlos sich die europäischen Politiker auf diese schiefe Bahn begeben haben.


    http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/10074-spanien-euro


    ;)

  • Hier auch noch ein Artikel der Welt zur Situation in Spanien..... na, wenigstens schreibt man jetzt darüber.


    Und Frankreich..... Frankreich ist bekanntermaßen bereits seit spätestens 2010 der kranke Mann Europas...... denn die erste Griechenlandrettung war WEGEN Frankreich nötig.


    Inzwischen scheinen sie vor der Verstaatlichung von ein oder zwei Banken zu stehen...... PLEITE..... deshalb tönt der fliegende Holländer die ganze Zeit so martialisch.... nun.... er wird sich auch nach der Decke strecken müssen........ Die "Spekulanten" haben nun ein scharfes Auge auf ihn geworfen....... nix mehr mit "zudecken" und ruhig sein..... Außer ihren ganzen größenwahnsinnigen und halsbrecherischen Krediten haben sie natürlich mit Hilfe von..... (großen Beratungsunternehmen) ihre irrsinnigen Pensionsverpflichtungen in irgendwelchen Schattenhaushalten untergebracht. Wenn man die ans Licht des Tages holt, dann begreift man schon, warum die jetzt alle DRUCKEN wollen, bis die Schwarte kracht.


    Wird D auch tun müssen, denn anderes kommen die nicht von ihren immensen Pensions-, Renten-, Sozial- und Krankenkassenverpflichtungen herunter........ Und all das in ÜBERALTERTEN Gesellschaften, die sich lauter potentielle Zombies ins Land holen, die mit Sicherheit kein verbessertes Sozialprodukt erwirtschaften können oder wollen...... Und statt dass sie ihnen wenigstens das Arbeiten beibringen, lassen sie sie klauen und Horden von Sozialarbeitern bringen dem Volk das Tanzen bei..... (sinnvolle Freizeitgestaltung für Missetäter).... tja.... wenn man zuviel Freizeit hat, weil man alles umsonst bekommt, dann kann das schon zu einem Problem werden........ Ich frage mich in der Tat, warum wir lauter Aufträge für niedrig qualifizierte Menschen ins Ausland vergeben..... wo wir doch selbst Massen von denen im Land haben.....


    Die Spanier hingegen..... schaufeln sich dieses Problem inzwischen über die Kürzungen der "Sozialleistungen" aus dem Land ...... weiter in Richtung Norden....


    Reiche Gesellschaften neigen zur Dekadenz..... Wenns Geld weg ist.... sollte es sich wieder normalisieren..... bin mal gespannt. - Diese Sozialsysteme bringen uns um. Dagegen sind ja die Banker schon fast Waisenknaben.....

  • So gehts dann weiter in der Krise.....


    Die Bankia...... schröpft und "berät" Rentner zu Anlagen mit XYZC-Jahren Laufzeit..... und zu Aktien....


    http://www.welt.de/finanzen/ar…it-Laufzeit-bis-2999.html


    Das Geld der Rentner ist dann weg...... und man kann wieder zur EU betteln gehen.... und schöne Fotos und Videos über das Leiden des armen Volkes zeigen....

  • Das sind dann Coconuts. :D
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    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
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    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
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    Einmal editiert, zuletzt von Lupus ()

  • Ja ,man spricht nach vielen Jahrzehnten wieder darüber.


    Weiter so....man muß aber auch mal nehmen können!

    "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

  • Spain is in 'total emergency’, the EU in total denial


    I’ve never actually heard the term “total emergency” before, at least not in the context of global economics. It sounds like the title of a disaster movie. When it is uttered in sober tones by the elder statesman of an advanced democracy to describe his country’s financial condition, the effect is rather startling.


    http://www.telegraph.co.uk/fin…e-EU-in-total-denial.html


    ;)

  • New York (BoerseGo.de) – Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität von
    Spanien am Donnerstagabend um drei Stufen von "A" auf "BBB" gesenkt. Der
    Ausblick für das Land ist negativ, so dass zukünftig weitere Downgrades
    erfolgen können. Spanien sei besonders anfällig im Falle einer weiteren
    Konjunktureintrübung in der Eurozone, so die Begründung der
    Bonitätswächter.


    weiter:
    http://www.godmode-trader.de/n…i-Stufen,a2848931,b1.html

    Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16.


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    Herzlichen Dank für die erfolgreiche Abwicklung mit ausnahmslos positiven Erfahrungen!


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  • Haben sich ja eh lange Zeit dafür gelassen. Der Wahnsinn, der sich dort seit 30 Jahren abgespielt hat, war doch wohl "interessierten" Kreisen genausowenig unbekannt, wie die Subprime-Story in den USA.


    Aber solange noch etliche ne schnelle "Mark" damit machen konnten, war doch alles okay? Oder?


  • Die zanken sich seit Jahrzehnten. In der Regel geht der Zank von den Spaniern aus. Die machen Terror bei den Grenzkontrollen nach Gibraltar rein und raus.
    Vor Gibraltar gibt es Delfine. Die Spanier gehören mit zu den BRUTALSTEN Fischern überhaupt. "Netze"..... ****gggg**** gefischt wird mit Dynamit, damit es sich auch lohnt und die Meere dann bald endgültig leer sind. - Die haben eine riesige Fischfanglotte und fischen alles leer, wie gesagt..... brutal. Das Zeug wird dann..... weils ja so gut geht.... regelrecht verramscht. Sardinen inklusive Blechdose und Olivenöl für 50 Cents.....


    An dieser Stelle stehe ich voll und ganz hinter den Engländern. Im übrigen sind die sich recht ähnlich..... gemessen an dem DRECK und der Verwahrlosung, die sowohl auf dem Festland als auch auf Gibraltar ÜBLICH waren........ bevor die EU ihre großen GELDTÖPFE öffnete....... Das Geld ging dann in den Bau von Strassen und Promenaden, Sanierung von Häusern, Neubauviertel, Golfclubs ****ggg*** etc. ...... sah auch alles ganz gut aus. Man hätte "was" draus machen können. Aber es war immer wieder das gleiche...... einfallslos..... die Architektur.... die Golfplätze.... Massenproduktion.... nix individuelles......


    Da hatten die Marokaner auf der anderen Seite des "Pools" schon mehr drauf. Die hatten zwar kein Geld, aber innovative Architekten, die es schafften, auch Hochhäusern, die preiswert erstellt werden mußten, ein individuelles Gesicht zu geben. War schon erstaunlich, so etwas zu beobachten.


    Wäre eigentlich ein richtiges Lehrstück für die ganzen Sozialisten, sich mal anzuschauen, dass es darauf ankommt, was die Leute IM KOPF haben.... und nicht darauf, wieviel Geld man ihnen in den Ar....... schiebt......

  • Zitat

    Die spanische Regierung knickt nach langem Ringen ein und stellt voraussichtlich am Wochenende beim Euro-Rettungsfonds EFSF einen Hilfsantrag zur Rekapitalisierung seiner angeschlagenen Banken.


    Sind die Spanier bald schneller als die Griechen? :thumbup:

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