Werpapiersicherheit bei Bankkonkurs?

  • Da viele ja einen finanziellen Supergau befürchten, wollte ich mal wissen, wie es im Zweifelsfall um Wertpapiere bestellt ist. Angenommen, eine globale Finanzkrise bricht aus und einige Banken (darunter dummerweise auch meine) gehen kaputt:


    A) Zertifikate sind soweit ich weiß in diesem Fall sofort weg, da sie wie Anleihen an das betreffende Unternehmen gehandhabt werden


    B) Aktien ??? Es ist klar, daß sie dann vermutlich ein wenig niedriger stehen, aber letzlich sind es Anteile an Unternehmen, die die Bank für mich aufbewahrt und die nicht ihr gehören. Dürften die Aktien trotzdem verkauft werden um zB. Gläubiger zu bezahlen oder müßten sie bei einer anderen Bank gelagert werden?


    C) Anleihen von anderen Unternehmen? Für mich derselbe Punkt wie B, letzlich sind es keine Eigentumswerte der Bank, die von Gläubigern gefleddert werden dürfen. Oder doch???

  • Bei B Und C gehen die Meinungen in meinem Freundeskreis auseinander.


    Entscheidend ist dann offenbar ob die Bank die Titel auf Deinen Namen irgend wo deponiert hat, oder ob die in einem Sammeldepot auf den Namen der Bank eingelagert sind und Du von der Bank ein entsprechendes "Guthabenpapierchen" hast. Da es bis heute kein entsprechendes Gerichtsurteil gibt, ist mit einer gewissen Rechtsunsicherheit zu rechnen (was immer das heissen mag).


    Bei einem Schuldbrief (z. B. Hypothekarschuldbrief) ist es gemäss einem Rechtsprofessor an der Uni Bern so; dass wenn er auf 100,00.- lautet (der Schuldbrief) und Du da nach und nach abbezahlst bis sagen wir mal 50'000.- und die Bank geht dann hops, so werden alle aktiven der Bank verkauft, also auch Dein Schuldbrief und da der auf 100'000.- lautet schuldest Du dem "neuen" Besitzer 100'000.-, ausser der Schuldbrief wurde analog zu Deinen Zahlungen auf den neuen Wert ausgestellt. Da das in der Schweiz mit Kosten und Aufwand verbunden ist, tut das niemand. Bei den meisten neuen Hypothekarverträgen steht übrigens ausdrücklich drinn, dass die Bank diesen jederzeit weiterverkaufen kann. Auch hier fehlt eine entsprechende Gerichtspraxis.


    leider nicht mehr wissend
    Berner

  • Zitat

    Dürften die Aktien trotzdem verkauft werden um zB. Gläubiger zu bezahlen oder müßten sie bei einer anderen Bank gelagert werden?


    Die Antwort ist eindeutig NEIN. Bei einem Konkurs deiner Bank dürfen deine Aktien nicht zur Befriedigung von Gläubigerforderung herbeigezogen werden. Nur Sichtgelder unterliegen dem Konkursrecht. Dieses Thema wurde aber schon des öfteren in diesem Forum diskutiert. Unter Funktion " Suchen" kannst du einiges dazu finden.


    Gruß Jürgen

  • Man muss sich von der Vorstellung trennen ,daß die Wertpapiere bei der betreffenden Bank gelagert sind. In den allermeisten Fällen werden die Papiere (eigentlich nur die Besitztitel ) von einer Clearingbank verwaltet.
    http://www.boersenverlag.de/wi…ikon.php3?start=c&id=2085
    Ob das im Fall einer Finanzkrise Vor oder Nachteile hat kann ich nicht sagen. Effektive Stücke , also Aktien in Papierform habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen ,ich glaube auch nicht , das diese noch gebräuchlich sind.
    Inhaberschuldverschreibungen einer Bank werden im Konkursfall wahrscheinlich notleidend (dh. wertlos), sie sind auch nicht durch den Einlagensicherungsfonds der Banken gedeckt. Es lohnt sich also bei der Geldanlage diese Feinheiten zu beachten.

  • Hast du aber Wertpapiere der Bank selber, dann sind diese beim Konkurs der Bank wertlos.


    So geschehen beim Konkurs der BFI - Bank


    Alle angesparten Aktienanteile , auch die von VWL - Sparverträgen über Aktiender BFI Bank waren dann nur noch Schall und Rauch. X( ?(


    nur für die normalen Kontoeinlagen greift der Einlagensicherungsfond


    also vor allem auf die Bonität der Bank achten.


    Silberwolf

  • Zitat

    Effektive Stücke , also Aktien in Papierform habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen ,ich glaube auch nicht , das diese noch gebräuchlich sind.


    Habe selber noch welche zum Beispiel von der Aktie Beate Uhse
    farbig A 4 Format. ausgegeben Mai 1999 zu 1 € kostete bei der deutschen Bank 24 ca. 76 € und bei Sammleraktien jetzt nur noch 39,90 €


    http://www.sammleraktien-onlin…deu90deubb90/article.html


    silberfuchs

    • Offizieller Beitrag


    Das ist doch meines erachtens verständlich. Wenn ich Aktien oder Anleihen eines Unternehmens (und nichts anderes ist die vor Dir genannte Bank) kaufe, habe ich Chancen und Risiken.


    Im Falle der Zahlungsunfähigkeit ist nunmal auch die Aktie (fast) nichts mehr wert und die Anleihen fallen (in Teilen) in Rückzahlung und Zinszahlung aus.


    Das spricht aber grundsätzlich nicht gegen VL-Sparverträge. Denn das o.g. Risiko trifft nur zu wenn man sich für den regelm. Aktienerwerb der Bank entscheidet. Dies ist jedoch sehr untypisch!

  • Wenn du Aktien von BFI hattest ist das klar, allerdings beim Aktienfonds ist mir das nicht so ganz klar? Ist das passiert, weil der Fonds von BFI war? Wenn du zB. Aktien von Nestle und einen Fonds von Fidelity gehabt hättest, hätte dann aber der Einlagensicherungsfonds geholfen oder?

  • Silbersucher


    Zitat

    Wenn du Aktien von BFI hattest ist das klar, allerdings beim Aktienfonds ist mir das nicht so ganz klar? Ist das passiert, weil der Fonds von BFI war? Wenn du zB. Aktien von Nestle und einen Fonds von Fidelity gehabt hättest, hätte dann aber der Einlagensicherungsfonds geholfen oder?


    Fonds sind Sondervermögen, die wären beim Bankenkonkurs nicht betroffen, aber bestimmt Zertifikate die Bank selber heraus gibt und eben eigene Aktien der Bank , die dann eben auf 0,001 oder tiefer gefallen sind.


    silberwolf

  • Wie siehts denn da tatsächlich mit der Sicherheit aus:


    http://www.faz.net/s/RubEA492B…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    "Als vierte Variante gibt es sogenannte Goldaktien. Das ist eine gewisse Art von Goldzertifikaten, für die physisches Gold tatsächlich hinterlegt wird. Sie bieten verschiedene Vorteile. Erstens sind sie relativ sicher. Zweitens sind sie relativ günstig. Drittens folgen sie der Entwicklung des Goldpreises relativ eng. Und viertens lassen sie sich in kleiner Stückelung einfach kaufen und verkaufen wie „normale” Aktien. Beispiele dafür sind die Exchange Traded Gold Securities, wie sie unter den Namen Lyxor Gold Bullion Securities mit der ISIN GB00B00FHZ82 in London oder der Euronext gehandelt werden. Solche Produkte stellen eine einfache und relativ effizienten Möglichkeit dar, auf die Preisentwicklung bei Gold zu setzen."


    Ist sowas eine Alternative zu Bankschließfächern mit Goldatomen?


    Habe noch das gefunden: http://www.lyxorgbs.com/pdf/fact_sheet_uk.pdf


    Nachdem ich mir das jetzt mal in Ruhe durchgelesen und die Website studiert habe, scheint mir das relativ sicher zu sein, da das Geld zu fast 100% in numerierten Barren gelagert wird. Als institutioneller Anleger bekommt man sogar das Gold, als Privatinvestor zumindest den Gegenwert in Cash (ist klar dass die einem keinen 400 Unzen-Barren für 50 Kiloeuro Anlage großzügig aufgerundet herausgeben). Cash würde bei einer Hyperinflation aber ja zumindest bedeutet, dass man den Tageswert in Cash bekommt und damit dann entsprechend mehr Cash.


    Das Wichtigste ist IMHO, dass diese "Aktie" den Gegenwert in realem Gold darstellt. Ergo sum ist man mindestens so sicher wie mit Minenaktien, wo man ja auch lediglich einen papiernen Anteil in Händen hält. Da die Kosten außerdem relativ gering sind und diese Aktie überall gehandelt wird, hat dieses IMHO eindeutig Vorteile gegenüber jedem Metallkonto, reinen Papierzertifikat ohne Backup in Gold und selbst dem Bankschließfach. Goldatome zu Hause sind bleiben sicherdie einzige noch sicherere Alternative. Aber für mein Depot werde ich wohl in die Anlage dieser "Aktie" und zusätzlich Atome diversifizieren.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

    3 Mal editiert, zuletzt von Kaufrausch ()

  • ich muß nun hier auch mal etwas posten da mich diese frage ebenfalls beschäftigt.


    sollte es einen crash geben wird für die meisten alles verloren - egal ob nun gold im banksafe oder das geld auf dem konto.


    warum


    1.Gold wird das erste sein was bei anzeichen einer hyperinflation verboten wird - der handel wird unter strafe gestellt und somit trägt dann auch keiner mehr gold aus der bank heraus - man wird das schon kontrollieren
    2. all diejenigen die gold brav mit abbuchungsauftrag bei der bank
    gekauft haben werden ebenfalls probleme bekommen da es auch möglich sein kann das goldbestände konfisziert werden - somit sollte man sich gedanken machen was mit dem gold geschehen ist.
    Es ist immer besser das Gold anonym und ohne belege zu kaufen.
    macht zwar etwas mehr aufwand - kann in schwieriger zeit gold wert sein :P
    3. wie schon geschrieben wird es in einer globalen krise auch keinen einlagensicherungsfonds geben . dieser ist sowieso eine pharse.
    erstens gilt er nur für einen betrag bis 90 % der einlage und nur bis zu einer maximalen höhe von 20 000 € .
    das restliche geld ist dann ebenfalls weg. somit sollte man es tunlichst vermeiden alles geld auf einer bank zu haben.
    entweder nur konten mit bis zu 20 000 € befüllen pro person
    also namenskonten jeweils dann entsprechend auf frau und kinder
    oder aber immer jeweils auf unterschiedlichen banken deponieren.
    der einlagensicherungsfond zahlt im übrigen auch nur bei nicht kriminellen verlusten -sollte also eine bank durch irgendwelche kriminellen eigenschaften pleite gehen muß der einlagenfond nicht zahlen.


    gutes beispiel ist der in konkurs gegangene Phönix -Fond
    die rücklage des EWL - ein Sicherungsfonds für wertpapieranlagen verfügt lediglich über 6 millionen € eigenkapital und die forderungen belaufen sich auf annährend 200 millionen €
    es wird jahre dauern - falls überhaupt bis die anleger dort einen cent zu gesicht bekommen - und mit den 20 k obergrenze wußten die meisten auch nicht - ich selbst kenne leute die 6 stellige beträge im guten glauben auf den einlagensicherungsfond dort investiert hatten
    und sich nun verwundert die augen reiben.


    ebenso gilt der einlagensicherungsfond der banken auch nur für privatleute !!! nicht für geschäfts und firmenkunden. sollte man auch beachten.


    meine heimatstadt hatte wegen 0,5 zinsvorteil der bfi -bank 2 millionen euro dort angelegt. diese geld ist komplett verschwunden und hat den bürgermeister sowie finanzdezernenten in arge schwierigkeiten gebracht.
    allein hieran kann man sehen das durchaus und schnell ein völliger kapitalverlust eintreten kann.


    und wenn so etwas passiert nützt einem alles recht der welt nichts - wie will man dann erst einmal ohne geld klage und anwälte bezahlen
    oder jahrelange gerichtsprozesse durchhalten.
    eigentlich unmöglich


    man hat der gesellschaft durchaus eine trügerische sicherheit eingeimpft . jede schachtel zigartten wird an der tanke mittlerweile mit kreditkarte bezahlt. bargeld - warum ???

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