Saccard Depot und Markteinschätzungen

  • Gold liefert keine Erträg und hat keinen unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen. Zur Bewertung kann daher nur ein Maßstab dienen: Gold ist langfristig wertstabil. Über Jahrhunderte änderte sich die Kaufkraft kaum, auch wenn es kurzfristig teilweise gewaltige Schwankungen gab.


    Zur Bestimmung des fairen Niveaus möchte ich auf Roy Jastram . The Golden Constant und auf die Publikationen von Paul van Eeden verweisen (http://www.paulvaneeden.com/Gold).


    Ich persönlich gehe von einem etwas niedrigeren Wert, etwa $850 aus.


    Gold scheint also viel zu teuer zu sein. Sehen wir uns am besten an, was seit 1999 geschah:
    1999-2002: Gold notierte teilweise bei $255 und damit weit unter dem damaligen fairen Wert von vielleicht $600
    2002-2006: Gold stieg wieder auf den fairen Wert und überschritt ihn 2006 sogar etwas, die Minen waren große Profiteure
    2006-2008: durch das weltweite Wirtschaftswachstum und die damit verbundenen Kreditvergaben stieg der faire Wert von Gold, der Preis folgte dem Wert. Gleichzeitig stiegen auch Rohstoffe. 2008 war Gold dann mit $1000 deutlich zu teuer. Die Minen konnten nicht sehr profitieren, da die Gewinne durch gestiegene Rohstoffkosten aufgefressen wurden.
    2008: Deflationskrise und drohender Kollaps, der Goldpreis fällt um 25%. Der faire Wert auch damals schon ca. $750-$800
    2008-2011: Da die Geldmengen nicht mehr steigen, die private Kreditvergabe nicht steigt oder sogar zurückgeht (-15% in UK), steigt der faire Wert nicht mehr. Der Goldpreis steigt von $750 auf fast $2000, die größte Übertreibung zum fairen Wert nach 1980. Was ist geschehen? Durch QE wurden sowohl die langfristigen Zinsen gesenkt (wirkungsvolle Konjunkturmaßnahme, da weniger Kreditrückgang/Pleiten als es sonst der Fall gewesen wäre) als auch die Geldbasis-Mengen erhöht. Wirkungslos, da der private Sektor nur begrenzt nachfragt und die Reserven von den Banken nicht genutzt werden können. Resultat: 20x erhöhte Geldbasis, damit potentiell 2000% Hyperinflation. Geht man von $800 fairem Wert aus und $16000 Wert bei einer Hyperinflation, so hat 2011 der Goldpreis von $1930 uns gesagt, daß der Markt von einem 7.5% Risiko ausgeht, daß die Geldbasis zur Hyperinflation genutzt werden wird, wenn die FED nicht mehr gegensteuern kann.
    2011-2013: Tapering, die Wirtschaft läuft wieder besser und die FED kann QE zurückfahren, d.h. Anleihen verkaufen. Geringeres Hyperinflationsrisiko und damit geringerer Goldpreis. Durch QE Tapering Androhung sinkende Anleihekurse. Gold bewegt sich aufgrund der möglichen Folgen des QE, Anleihen aufgrund der Ursache, QE selbst.
    2014: Abnahme der Tapering Erwartungen, dadurch Entspannung bei Anleihen und Gold.


    Es ist also ganz simpel. Es gibt nur 3 Szenarien.
    1. Deflation: die Notenbanken müssen QE verstärken, statt Jahren wird es Jahrzehnte dauern bevor die Folgen wieder beseitigt sind. Sehr hohes Hyperinflationsrisiko in der Folge, damit steigender Goldpreis. Ebenfall steigende Anleihen.
    2. Hyperinflation: QE spielt keine Rolle, Anleihen vernichtet, Gold 1:1 beim höheren fairen Wert ($16000). Wird nur eintreten bei unvorsichtiger FED.
    3. Leichte Inflation + Wirtschaftswachstum: Nach und nach kann die FED über 5-10 Jahre, wahrscheinlich länger, ihre Anleihebestände abbauen. Sie wird dies auch gnadenlos machen, da sie genauestens über die Hyperinflationsrisiken der hohen Geldbasis Bescheid weiß. Erstmal aus dem Ruder gelaufene Inflationsraten, damit niedrigere Anleihekurse und weniger Möglichkeit, die Geldbasis wieder einzusammeln, wären das Ende. Die Anleiherenditen steigen, ein ewiges hin und her zwischen drohender Rezession und wieder besser laufender Wirtschaft. Der faire Wert von Gold steigt von $850 auf $950-$1000. Gleichzeitig wird die Hyperinflationsprämie mit jedem Jahr weniger, da ja die Anleiheverkäufe das Risiko von Jahr zu Jahr reduzieren.


    Gruß
    S.

  • @ Saccard


    danke für deine mühe und deine nochmalige sicht der dinge


    du weist, was jetzt meinerseits kommt:


    die Bemerkung: der faire wert von gold mag ich überhaupt nicht :thumbdown:


    ich denke niemand kann annähernd den fairen wert von Gold beurteilen und analysieren
    es gibt stets Übertreibungen in alle Richtungen


    nur so am rande:


    den höchsten jahreszuwachs in den jahren 1999 - 2013 hatte Gold mit knapp 36 %
    Tiefststand in den 14 jahren lag bei ca. USD 250 und der höchsstand bei ca. USD 1900


    den höchsten jahreszuwachs in den jahren 1974 - 1999 hatte Gold mit knapp 101 % (!)
    hinzu kamen in diesem Zeitraum auch noch kanpp 62 % und 57 %
    Tiefstand in den 25 jahren lag bei ca. USD 65 und der höchsstand bei ca. USD 850


    alles drin und alles möglich
    wer in den letzen 40 jahren in Gold investiert hat, war eigentlich kein depp :thumbup:

  • Dann ersetze den Begriff durch Kaufkraftkonstantenwert. Daß der Preis auch mal 10, 20 Jahre davon abweicht ist eher die Regel. 1914-1918 z.B. war Gold ein sehr schlechter Inflationsschutz. 1920 war Gold gegenüber Rohstoffen so billig wie seit jahrhunderten nicht und 1935 so teuer wie seit Jahrhunderten nicht.


    Ich halte die Theorie trotzdem für sehr gut, da sie vieles erklärt und nicht kompliziert ist. Vor allem hat das ja auchch positive Seiten. Ich denke nicht, daß wir in absehbarer Zeit unter unter diesen Wert gehen. Und solange QE nicht aus dem System ist... bleibt Gold deutlich höher als dieser Wert. Für die Minen bedeutet das alles mittelfristig wenig, die werden über die Rohstoffpreise ihre Gewinnmargen z.T. zurückbekommen. Dumm nur die hohen Löhne und Steuern, die gehen nicht so schnell wieder weg.


    Gruß
    S.


  • Hallo Saccard,


    auch von mir ein Dank dafür, dass Du Einblick in Deine Überlegungen gewährst. Meine volkswirtschaftlichen Kenntnisse sind eher rudimentär. Trotzdem möchte ich gerne zu Punkt 3 ein paar Bemerkungen/Fragen wagen.


    1) Trotz QE scheint die Geldbasis bisher keineswegs rückläufig zu sein.


    https://research.stlouisfed.org/fred2/data/BASE.txt


    Wohlwollend könnte man den Chart so interpretieren: auf hohem Niveau ist eine 'Stabilisierung' der Geldbasis eingetreten.Zuletzt wieder eine 'Ausweitung' um 126 Mrd innerhalb von 14 Tagen . (Trotz kommuniziertem QE)


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/bild1nput2.gif]


    2)Wer sollen die 'Käufer' der Anleihen aus den FED Beständen Deiner Ansicht nach sein ?


    3) Es gibt demnach 2 große 'Anbieter' von Staatsanleihen: die Staaten selbst und die FED. Würde eine hypothetische/theoretische Reduktion der Anleihebstände der FED nicht voraussetzen, dass der zweite 'Anbieter (Geld-Nachfrager)' , nämlich die Staatengemeinschaft seionerseits das Angebot an neuen Anleihen stark einschränkt/zurück fährt ? Sprich Moloch Staat aufhört sich progressiv zu verschulden ?


    Und 4): wie realistisch ist letzteres ?


    viele Grüße W.

  • [quote='Saccard',index.php?page=Thread&postID=910891#post910891]



    2)Wer sollen die 'Käufer' der Anleihen aus den FED Beständen Deiner Ansicht nach sein ?


    Die FED koennte doch die Anleihenbestaende bis zur jeweiligen Endfaelligkeit halten, es muesste also nicht zwingend einen Kaeufer dafuer geben/gefunden werden, oder?


    Gruesse
    Ally

  • Die FED koennte doch die Anleihenbestaende bis zur jeweiligen Endfaelligkeit halten, es muesste also nicht zwingend einen Kaeufer dafuer geben/gefunden werden, oder?


    Gruesse
    Ally


    Aber das würde doch die Geldmenge nicht reduzieren ! Sprich die Zahnpasta soll doch zurück in die Tube ! :D

  • Doch natürlich würde das die GeldBASIS reduzieren. Denn der Staat zahlt am Ende der Laufzeit der Fed den Nominalbetrag zurück. Dafür muß der Staat Steuern erheben.


    Woernie, du hast schon den Haken erkannt. Derzeit hält die FED m.W. ca. 5.5 Billionen in Anleihen. D.h. so Größenordnungsmäßig 500 Mrd. pro Jahr ZUSÄTZLICHES Anleiheangebot. Da muß auch der Staat ganz gewaltig sparen, was natürlich ebenfalls die Wirtschaft drosselt.


    Derzeit ist es ja eher so:
    +1 Billion Anleiheangebot durch Staat
    -500 Mrd. Käufe der FED
    -500 Mrd. Käufe vom Privatsektor.


    Wenn die Fed nicht nur Tapering betreibt sondern Anleihen tatsächlich verkauft:
    +1 Billion Staat
    +500 Mrd FED
    -1.5 Billionen Käufe vom Privatsektor


    Und das ist eher untertrieben gerechnet und gilt für 10 Jahre.


    Ich denke es wird eher 20 Jahre dauern...


    Weiteres Problem beim Auslaufenlassen der Anleihen: Kein Problem bei kurzfristigen, siehe Japan vor 2007. Aber langfristige, die laufen eben erst z.B. 2038 aus.


    Auch wenn in diesem Szenario keine Deflation vorkommt und wir von Wirtschaftswachstum sprechen, ein Zuckerschlecken wird das nicht, und für Aktien evtl. auch nicht positiv, da Wirtschaftswachstum bei höheren Löhnen und höheren Steuern eben auch stagnierende oder fallende Gewinne bedeuten kann.


    Gruß
    S.

  • Im Depot ist ausgemistet worden, jetzt
    1. Sega Sammy
    2. Fuji Shoji
    3. Heiwa
    4. Sankyo
    5. Barclays Africa
    6. Universal Entertainment
    7. Avon


    Also mal wieder sehr Japan lastig.


    Ich habe mich außerdem mit den REER Daten der BIS beschäftigt, dei sich z.T. ganz gut mit meinen Ansichten decken:
    Brit. Pfund, Yen, Won, Rand mehr als 20% unterbewertet.
    US$ und Euro angeblich ca. da wo sie sein müßten, dabei der US$ etwas günstiger als Euro.
    A$, C$, Rubel überbewertet > 10%.
    Yuen 30% überbewertet.
    Überraschenderweise ist auch die tschechische Krone deutlich überbewertet.
    Kleinere EM Währungen ebenso.
    Und die Norw. Krone angeblich nicht.


    Gruß
    S.

  • Das Grundmodell ist ganz gut, Direktvertrieb an der Haustür, keine Margen an Retailer, daher höhere Marge für Avon bei niedrigerem Preis für den Endkunden.


    In den letzten Jahren wurde allerdings so einiges falsch gemacht. Kurs/Umsatz ist sehr günstig.


    Derzeit nur eine Probeposition, ob sie es schaffen zu einer größeren Position aufzusteigen muß sich noch zeigen.


    Wichtigste Änderungen am Depot waren ja eher Verkauf von Bijou Brigitte
    -rel. hohes KGV, das nur bei einem Turnaround Sinn macht
    -unsichere Marktposition, selbst in D -1.7% in den letzten Zahlen
    -implizite Verschuldung durch langlaufende Mietverträge


    Philip Morris CR ist wegen meiner Bedenken zur Krone rausgeflogen.


    Gekauft vor allem Heiwa und Sega Sammy.


    Gruß
    S.

  • Kleines Update: Nun ist auch Barclays Africa rausgeflogen. Ich und eine Bank, das hätte man ahnen können...
    Sibanye ebenfalls raus.


    Zugekauft nun eine größere Position IAG.


    Damit sind jetzt im Depot nur noch die 5 Pachinko Werte, dazu Avon (turnaround Spekulation) und IAG.


    Ich denke ich habe die Minen zu früh aufgegeben. Seit 2008 ist die Wirtschaft in einer Krise, da die Finanzspekulationen vor 2008 zu einer Überschuldung des Privatsektors geführt haben. Der Privatsektor, vor allem die Haushalte und weniger die Unternehmen, sparen je nach Land inzwischen 3-10% des BIP.
    Gleichzeitig haben die Notenbanken der USA und Japans QE Programme aufgelegt und SÄMTLICHES Neuangebot an Anleihen aufgekauft.


    Das wird sich noch bitter rächen, da nun die Geldbasis beim 10-20 fachen des Benötigten liegt. Wenn in einigen Jahren also die Wirtschaft wieder anspringt, wird es interessant wie die Notenbanken das wieder einkassieren können, um die sonst nahze sichere Hyperinflation zu stoppen. M.E. nur durch Ausgabe von sehr hoch rentierender kurzfristiger Anleihen.


    Nun aber zur aktuellen Situation: Das Sparen des Privatsektors und das gleichzeitige Blockieren des Auswegs in Anleihen durch die Notenbanken haben dazu geführt, das ALLES andere gestiegen ist. Gold, Silber, Immobilien, Aktien, Rohstoffe, Fremdwährungen, Euro etc. etc. und alles zu teuer. Gold ist m.E. fundamental gesehen 50% über dem fairen Kurs. Aber eben vieles andere auch.


    Der Goldpreis ist in 2013 im Zusammenhang mit dem Tapern der FED gecrasht. Aber der Markt übersieht, daß Gold ja nur eines von vielen assets war, das durch QE gestiegen ist. Aktien, Fremdwährungen und Rohstoffe müssen auch im Preis runterkommen, wenn die FED nun Ernst macht. Wenn sie sich aus dem Anleihemarkt zurückzieht, kann zum. ein Teil der privaten Neuersparnisse wieder in Anleihen fließen (da es evtl. weniger sein wird - Vertrauensverlust - als das was die FED in Anleihen gepumpt hat, können auch Anleihen fallen).


    Ich gehe jetzt von einer zumindest relativen Stärke des Goldpreises aus, sinkende Rohstoffpreise und Rohstoffwährungen sollten zu höheren Margen bei den Minen führen.


    Gruß
    S.

  • Gold ist m.E. fundamental gesehen 50% über dem fairen Kurs.


    Wenn der "faire Wert" nach Deiner Meinung eintritt: Was meinst Du, was dann mit der Goldförderung in SA passiert? Wird sie komplett eingestampft oder halbieren sich die Löhne? Dann sollten aber auch die Energiekosten wieder auf das Niveau von 2000 gehen .... m.E. alles völlig unrealistisch, deshalb verstehe ich auch nicht, aus welchem Modell Du einen "fairen Kurs" auf der Hälfte des heutigen Niveaus siehst.
    :hae:

  • Geldmenge.


    Im UK liegt sie bei nur 85% des Stands von 2007/8. Auch in den USA kein Wachstum, in Japan 6%. Über all die Jahre.


    Wie ich schon sagte: rein fundamental gesehen zu teuer, aber der Aktienmarkt ist min. genauso überbewertet. Die Goldförderung spielt sowieso gar keine Rolle. Die 3000t Jahresproduktion sind nicht maßgeblich für den Preis, da ja 170000t noch existieren.


    Es gab auch schon Zeiten, in denen keine Goldproduktion wie heute existierte. Da gab es Südafrika und sonst sehr sehr wenige profitable Minen.


    Südafrika hat vor allem ein Kostenproblem bei den Löhnen, abseits vom Minensektor wird nur ein Bruchteil bezahlt. D.h. über die Löhne sind die Minen eigentlich längst enteignet worden. Auch findet im Platinsektor eine Aufspaltung in mechanisierte Produktion und manuellem Abbau statt. Wenn irgendwann in Rustenburg gar nichts mehr läuft, so what? Die Goldminen von Anglo und Sibanye können etwas länger durchhalten, Harmony nicht. Wenn der Rand schwächer werden sollte wäre das alles kein Problem.


    Ich würde jedenfalls nicht sagen, daß ich die Südafrika Situation gerade den Rand betreffend verstehe.


    Warten wir es einfach ab, die Minen sind ja auf dem Stand wo sie schon bei $300-$500 Goldpreis waren. Da ist also viel viel mehr Potential als es der Goldpreis vermuten lassen würde, aber eben auf der Kostenseite.


    Keine Krise dauert ewig und wenn die US Wirtschaft wieder besser läuft, dann wird investiert und die Ersparnisse des Privatsektors, fallen weg. Mich würde daher eine wirtschaftlich starke Phase mit schwachen Aktienkursen und extrem hohen kurzfristigen Zinsen nicht überraschen und das ist dann die Phase wo der Goldpreis usn noch viel Freude machen wird. Analysen, die den Bruch im System nach 2008 außen vor lassen bringen einen nicht weiter.


    Wenn z.B. in 8 Jahren die kurzfristigen Zinsen bei 6-8% sind, dann nur wenn die Wirtschaft wieder wächst, die Steuereinnahmen sprudeln, die Kredite und Geldmengen entsprechend wachsen und wir eine höhere Inflation haben mit gleichzeitiger Angst vor Hyperinflation durch die hohe Geldbasis. Wenn man bis 2% Inflation wartet bevor man gegensteuert (VERKAUF der von der Fed gehaltenen Anleihen) ist es eigentlich schon zu spät.


    Gruß
    S.

  • Auch findet im Platinsektor eine Aufspaltung in mechanisierte Produktion und manuellem Abbau statt. Wenn irgendwann in Rustenburg gar nichts mehr läuft, so what?


    Kannst Du das mit der mechanisierten Produktion und dem manuellen Abbau mal ausführen?
    Bei Pt finde ich das Interessante, dass eben keine 170000 t auf Halde liegen. Auch wenn hier überraschend ist, dass auch Kurs von 400 $ unter Produktionskosten nicht zu Schließungen führen .... die Leidensfähigkeit der Produzenten scheint uferlos zu sein.

  • Danke, Saccard. Ich dachte immer, die Förderung in SA geht immer tiefer runter, auch bei Pt. Hast Du Zahlen oder einen Überblick, welche Mengen in open pit abgebaut werden können. Oder konkret: reicht die open pit-Gewinnung aus, um die Platin-Nachfrage langfristig zu befriedigen? Wenn ja, dann wäre der manuelle Abbau bei diesen Kursen bald Geschichte.


    Ein lesenswerter Artikel ist im Jul 2014 nach den Streiks in der Zeit veröffentlicht worden. http://www.zeit.de/zeit-magazi…g-minen-streik-suedafrika
    Als Erklärung, warum die Platinpreise während der Streiks nicht rauf gingen, gibt es dort folgende interessante Passage:


    Fragt man Experten, hört man viele Erklärungen. Die wohl schlüssigste lautet: Es gab vor dem Streik schon zu viel Platin auf der Welt.
    Die Wirtschaftskrise ließ 2008 fast überall die Wirtschaft einbrechen: in Europa, in den USA, aber auch in manchen Schwellenländern. Vor allem der Verkauf von Autos ging stark zurück und damit auch der von Katalysatoren. Weil fast 50 Prozent allen Platins in Katalysatoren verbaut wird, braucht die Industrie auch weniger Platin. Die Minen in Marikana produzierten weiter wie bisher, nur fand das Platin keine Abnehmer. Ein Kenner der Branche sagt: "Die Minengesellschaften haben einen gewaltigen Fehler begangen."
    Gleichzeitig traten neue Spieler auf, so genannte ETFs. Das Kürzel steht für Exchange Trade Funds. Es sind Investmentfonds, bei denen Anleger mit Platin handeln können. Sie speicherten in der Krise das Metall, einige lagerten es physisch in Tresoren in der Schweiz.
    Das ist einfacher als es klingt, denn die jährliche Menge an produziertem Platin passt in ein 15 Quadratmeter großes Zimmer. Als die Nachfrage nach der Krise wieder leicht nach oben ging, war das Angebot auf dem Markt groß genug, um sie zu befriedigen. Es brauchte kein neues Platin aus Marikana. Dem Kampf der Arbeiter fehlte damit von Anfang das wichtigste Druckmittel: Er tat den Konsumenten nicht weh.

  • Depot Aktien nach Positionsgröße:
    1. Fuji Shoji (JP:6257)
    2. Heiwa (JP:6412)
    3. Sankyo (JP:6417)
    4. Dynam Holdings (HK:6889)
    5. Mars Engineering (JP:6419)
    6. Sega Sammy (JP:6460)


    Depot Pt/Goldminen:
    1. Lonmin
    2. Golden Star
    3. Troy Resources
    4. Teranga
    5. True Gold
    6. Harmony


    Gruß
    S.

  • Hi Saccard, ist es es denkbar daß Japaner wie Fuji, Mars und Sankyo mit soviel Cash irgendwann mal Aktienrückkäufe starten? Oder Übernahmen? Was ist der Sinn dass die einfach immer nur Cash anhäufen?
    Hast Du Dich von Universal getrennt? Was erwartest Du Dir von Sankyo? Sega ist zieml. volatil - was steckt da dahinter?
    LG


    Neo

  • Hallo Neo,


    Universal flog nach knapp 50% Plus raus, es wären eigentlich mehrere hundert Prozent drin gewesen, wenn das Casino in Manila fertig würde.


    1. Bestechung des ehemaligen Pagcor Vorsitzenden seitens Universal ist ziemlich sicher
    2. 40 mio US$ Zahlung selbst nach Universale Angaben "unnötig"
    3. FBI, Japan, Hong Kong ermitteln noch, Philippinen angeblich nicht mehr
    4. Illegaler Landbesitz über zwei Holdings und philippinische Briefkastenfirma wurde inzwischen gelöst
    5. Zeit bis Q1 2017, wenn dann Manila Bay Resorts nicht fertig ist, verfällt wohl die Lizenz
    6. Universal soll sich bis ca. Mitte Juli erklären, warum die provisional license nicht entzogen werden soll, bis März waren weniger als 50% von Manila Bay Resorts fertig
    7. Bei Nachweis von Bestechung verfallen die US gaming licenses
    8. Klage gegen Wynn in der Sache aussichtslos, die Höhe des Betrags könnte aber zugunsten von Universal ausfallen, Termin 2017.


    Universal hat evtl. keine liquiden Mittel mehr, um Manila Bay Resorts ohne Schulden fertig zu stellen...


    Gruß
    S.

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