Doduco Barren

  • Hallo Leute,
    bei den Preisen kann ich mir ab und zu mal wieder einen Kilobarren leisten.
    Hab mir aus Neugier mal einen Barren der o.g. Firma gegönnt, die noch nicht lange auf dem Anlage-Barrenmarkt mitmischt.
    Sehr schöner Barren.
    Doduco - ein Hersteller aus der Edelmetallhochburg Pforzheim. Ist wohl auch LBMA-zertifiziert.
    Was mir interessant erscheint. Der Barren ist ja offenbar kein Guss, sondern durch galvanische Abscheidung hergestellt, wie an der Schichtung an der Seite zu erkennen. Die Unterseite ist glatt, weist also auch keine Gussporen auf.
    Ich kann mich dunkel erinnern, bei einem Forenmitglied schon mal einen auf ähnliche Weise hergestellten Barren gesehen zu haben.
    Hat da jemand Ahnung?

  • Hallo Zweifler0815,
    es handelt sich hierbei um einen Gußbarren. Wir haben diese neue Type von Doduco auch gerade in der Prüfung auf Schallgeschwindigkeit und Dichte. Die Streifen an der Seite des Barren sind bei größeren Barren nicht ungewöhnlich und sind durchaus ein Kennzeichen für einen Guß. Die Streifen treten bei größeren Silber- und auch Goldbarren (250g/500g/1 kg Ag/Au, 100 oz, 5 kg, 15 kg Ag und auch 400 oz. Au) häufiger auf und haben mit einer vermuteten "galvanischen Abscheidung" nichts zu tun, sondern rühren eher von am Beginn des Produktionstages zu kalten Gußformen her. Bei näherem Interesse können wir auch Bilder von anderen Gußbarren mit vergleichbarem seitlichen Streifenmuster ("multiple casting layers") posten. MfG Epoxy

  • Ah, sehr interessant. Danke für die Information, Epoxy. Sehr schön. Also doch ein Guss. [smilie_blume]
    Sieht auch sehr attraktiv aus...
    @ GM, auf deinem Foto sind meiner Meinung nach aber die Erstarrungslinien vom Guss schon zu erkennen, wie ich meine. Remondis, hmm :love:

  • Zweifler0815,
    wir haben den 1 kg Doduco-Silberbarren in den Ultraschall-Detailtest mit dem ATS 5000 genommen. Die Ultraschall-Reflektionsdiagramme sind selbst im Randbereich, in denen die monierten Streifenmuster äußerlich sichtbar sind, völlig in Ordnung. Die gegossenen Barren sind sowohl von der Schallgeschwindigkeit her im Normbereich, als auch im Homogenitätstest völlig in Ordnung. Also die neuen Doduco-Barren können von unserer Seite empfohlen werden. Wir hatten in letzter Zeit mit gegossenen Barren von anderen Herstellern aus Pforzheim leider deutlich mehr "technische" Probleme wegen der Homogenität. MfG Epoxy


    P.S.: Anbei ein Bild von einem derartigen Reflektionsdiagramm des 1 kg Doduco-Barrens im Randbereich (bzw. Ecke) bei ca. 17 mm Dicke, das keinerlei Reflexe vor dem eigentlichen Rückseitenecho enthält. So wie es sein soll.

  • Danke nochmal für die ausführlichen Informationen, Expoxy. Ich hatte mich nur gewundert, da ich solch streifiges Bild für einen Gussbarren für relativ untypisch hielt. Aber die Erklärung mit den kaltem Gussformen klingt für mich schlüssig.
    Wenn du schreibst, es gab bei anderen Herstellern Probleme mit der technischen Homogenität, was kann man sich darunter vorstellen?

  • Hallo Zweifeler,


    verrätst Du uns wo Du zugeschlagen hast und wie teuer deine Neuerwerbung war? Mein Ziel war der silbrige Andorra Münzbarren. Nachdem Du mich neugierig machtest und mir auf die Schnelle ein Angebot bei ESG Rheinstetten für 591 Euro angesehen habe, bin ich unschlüssig. Ein echter Silberbarren mit 19% MwSt. liest sich nicht schlecht. Seit der MwSt. Erhöhung 2006 wurden die echten Silberbarren von mir links liegen gelassen.


    Doduco kannte ich nicht.

    Die Barren gelten also als LBMA zertifiziert und sind nicht wie die Surinam Münzbarren aus LBMA Material gefertigt? Danke für deinen Hinweis!


    Hallo Epoxy,


    klingt als wärest Du vom Fach? Klasse Informationen, wenn das nicht allzuviel Mühe kostet, könnte ich mich daran gewohnen. ;)

  • Grüß dich, Theo.
    Ich hab den Doduco-Barren letztens von der ESG, gewissermaßen als Beifang mitbestellt.
    http://www.edelmetall-handel.de/silber/silberbarren.html
    Der Preis schien mir zu jenem Zeitpunkt doch recht günstig (hab zu ca. 570 Euro gekauft). Da ich die Firma noch nicht kannte und eh einen Schwung Goldmünzen sowie schon lange mal einen H+M Gussbarren kaufen wollte, hab ich den Doducu gern auch zum selben Preis mitgenommen - zu dem Preis nehm ich nen schönen Gussbarren gerne mit...
    Ja, in der Tat: die Barren, d.h. der Hersteller Doduco ist selbst LBMA-zertifiziert.

  • Den Andorra-Münzgussbarren hab ich auch in kleinerer Ausgabe, ich glaub als 250g- und 500g-Version.
    Der stammt ja von Umicore, wenn ich mich recht erinnere?


    Was ich allerdings prinzipiell auch noch im Blick habe (der Vollständigkeit halber erwähnt) ist der Cook Islands-Münzgussbarren, der auch aus der H+M-Schmiede ähm Schmelze stammt... Ist preislich sicher eine Überlegung wert und hat auch eine geile Gussoptik...


    Nach der Mwst-Erhöhung dürften entweder Münzbarren preislich unattraktiv werden und vom Markt verschwinden oder sich an die normalen Barrenpreise angleichen, bzw. müssten Münzbarren nicht wegen etwaiger Lizenzgebühren (an das betreffende Land) sogar teurer werden als einfache Barren?

  • Zitat

    ...müssten Münzbarren nicht wegen etwaiger Lizenzgebühren (an das betreffende Land) sogar teurer werden als einfache Barren?

    An Lizenzgebühren hatte ich noch nicht gedacht. Mir ist nur aufgefallen, daß der Endverbraucher selten von der Mehrwertsteuer bei den Münzbarren in dem Umfang der Differnez profitierte. Verständlich, wenn nicht nur das Händleragio bei den Silbermünzbarren im Preis enthalten ist.


    Der Doduco Barren sieht wirklich nicht wie ein Gußbarren aus. Die Oberfläche wirkt auf den Photos so glatt wie ein Kinderpopo. Ein Gußbarren hat seinen Reiz im erstarrten Fluß des Materials, aber der Doduco gefällt wegen seiner glatten Optik. Gratulation zum Preis. Der Doduco steht auf meiner Einkaufliste! Als Hauptkriterium für Silberbarren gilt neben dem Preis die LBMA Zertifizierung.


    Vor ein paar Wochen war bei CID der interessante Effekt zu beobachten, daß der Preis von zwei 500 Gramm
    Andorra Münzbarren kleiner als der von einem Kilogramm gewesen ist.

  • @zweifler..:-)


    Ich vermute auch das sich der Markt bezüglich der Artenvielfalt der Nennwertbarren ab 2014 mit der MwSt. selbst regulieren wird. Vieles was heute durchaus Sinn macht - würde ab "morgen" nur noch Befriedigung darstellen - wohl aber keinen wirtschaftlichen Sinn. Die vielen Nennwert Barren sei's nun gegossen oder gestanzt - werden dann wohl respektive ein Zeugnis für deutsche Geschichte bleiben. Durchaus interessant aus heutiger Sicht..Ob sich daraus aber Potenziale für spätere Jahre ableiten lassen..??...wer das heute schon verbindlich bestätigen könnte..wäre wahrscheinlich schon längst Lotto Millionär..;-)
    Ich für meinen Teil habe eine feste Grösse in diesem Bereich. Für später oder halt für die die danach kommen. Mal sehen was zuerst Eintritt..;-)


    Grüsse
    Bt.

    Unsere Barrensammler Gruppe hat noch Platz - jetzt auch International - ein Mix aus Händlern und Sammlern. Einzige Vorrausetzung ist Whatsapp und eine Referenz.
    Wer Interesse Einfach PN an mich :)

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  • Zweifler0815: Erläuterung zu den "Problemen mit der technischen Homogenität": Silber kann im schmelzflüssigen Zustand unter Umgebungsdruck (bei 1 bar und in der Nähe des Schmelzpunktes von Silber bei 963 °C) theoretisch bis zu 0,32 % seines Gewichtes an Sauerstoff aufnehmen. Das sind pro kg Silber etwa 2 Liter Sauerstoff (theor. Maximalwert), der dann im festen Zustand in Form feiner (oder machmal auch größerer) Gasblasen wieder abgegeben wird. Die Dichte eines schlecht gegossenen Feinsilbers fällt dann auch deutlich unter den akzeptablen Grenzwert von ca. 10,45 g/cm^3. Eine nachträgliche Prägung solcher Barrens (d.h. die Aufbringung der Prägemarken), verdichtet dann das Silber wieder partiell. Nur ist der Barren dann nicht mehr homogen, sondern enthält schwache oder manchmal auch stärkere innere Übergänge, die ultraschalltechnisch schon meßbar sind. Wie gesagt 2 Liter Sauerstoff sind ein theor. Maximalwert. In der Praxis reicht schon ein viel geringerer Wert, wenn die Barren nicht ausreichend unter Sauerstoffabschluß gegossen werden, um sie regelrecht innerlich (oder bei 1000 oz. Ag-Barren mitunter außen deutlich sichtbar) aufschäumen zu lassen. Auch Gold ist von solchen Effekten betroffen, wenn auch in etwas geringerem Maße. Selbst in Beständen von 400 oz. Goldbarren, die noch keine 30 Jahre alt sind, finden wir häufiger schlecht gegossene Exemplare, die, weil sie stark inhomogen sind, wieder in die Schmelze der Scheideanstalt dürfen. MfG Epoxy

  • Hallo,


    ich habe mir auch den Kilobarren zugelegt. Schönes Teil. Besonders bemerkenswert ist, dass er vier 9er Reinheit hat im Gegensatz zu den vielen anderen mit nur drei 9ern.


    Auch die 1 - Unzen - Barren sind süss. Die gibt es dieses Jahr für Familie und Freunde als Geschenk, statt Wein :)

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