3D-Druck von Edelmetallgegenständen :-)

  • Hi!


    Mittlerweilen gibt es - vor allem bekannt über die weltweite Fab-Lab-Bewegung - das Lieblingsthema aller Wissenschaftsredakteure, den 3D-Druck. Weniger bekannt ist, dass man damit sogar bereits Metallgegenstände drucken kann, sofern die Drucke aus metallhaltigen Pasten danach unter Schmelztemperatur hitzebehandelt werden. Ich glaube ich stehe auf die Idee, so lassen sich nämlich tatsächlich von Schmuckstücken über personalisierte Medaillen & Barren praktisch alle Verrücktheiten künftig selber herstellen! Lediglich eine geringe Schrumpfung muss man immer hinnehmen, wenn das hitzebehandelte Objekt dann am Ende vor einem liegt ... aber auch das ist selbstverständlich, schließlich muss ja irgendetwas ggü dem vorherigen pastösen Zustand entfernt worden sein ... .


    Und? Meinungen? =)


    Wie wäre es mit einem Goldseiten-Barren?
    8)


    gruß,
    gutso


    PPS: Hier ein paar Links dazu (was ich halt so gefunden habe):


    http://www.3d-activation.de/material/silber


    http://www.golem.de/news/3d-dr…t-metall-1311-102798.html


    http://www.elv.de/sculpteo-3D-…x.aspx/cid_727/detail_438


    http://www.welt.de/regionales/…dem-3D-Drucker-Laden.html

  • Geil wäre wenn so ein Gerät bei einem EM-Händler (oder dem GS Admin =) ) aufgestellt würde und der User zahlt nur das Feinmetall + Gebühr und könnte sich jedes beliebige Teil fix & fertig + Zertifikat & mit registrierter Fahrgestellnummer frei Haus geliefert "runterdrucken".

  • Wer Edelmetalle nachdruckt oder gar verpanschte oder nachgedruckte und/oder verfälschte Edelmetalle fern einer legitimierten Prägestätte in Umlauf bringt wird nicht unter 2 Jahren Zwangszählerei von nicht existenten Barren in Fort Knix verdonnert um die da fehlenenden oder zweckentfremdeten Barren bestmöglichst auszudrucken, fein zu polieren sowie die abhanden gekommenen Seriennummern einzelnd und filigran ins Ergebnis einzuhämmern!
    So sieht es aus...
    ...druck Dir gleich noch ne Regierung aus und schau auf das Merkel was Du da fabrizierst hast und sei gefälligst Stolz darauf! :D
    Wer Gold drucken kann...holla, der kann auch Ganzler ausdrüucken
    Wünsche
    ...einen printablen Tag
    Tut

  • So einfach wie es sich anhört ist es leider nicht. Im Prinzip gibt es mehrere Methoden um einen 3 D Drucker für die Herstellung von Metallgegenständen zu nutzen. Die Methode die beschrieben ist, ist eine Abwandlung des Metallpulverspritzgießens. Bei dieser Methode wird ein Metallpulver-Binder-Gemisch in eine Gußform gegossen. Anschließend wird der Guß dann weiterbehandlet. Das Gießen entfällt wenn man zur Formgebung einen 3 D-Drucker verwendet. Im Prinzip kann man aber auch einen 3 D Drucker verwenden um sich Gußformen zu drucken.


    Die Ergebnisse sei es nun durch Gießen oder 3D- Drucvken hergestellte Rohlinge können aber nicht direkt einfach geschmolzen werden weil eine Menge Bindermaterial in der Pulvermischung enthalten ist. Das Zeug würde dazu führen, dass entweder größere Mengen Verunreinigungen im Fertigteil enthalten sind oder, dass das Fertigprodukt sehr porig wird (durch Entweichen gasförmiger Verbrennungsprodukte). Deshalb muss zuvor der Binder durch Löseoperationen entfernt werden. Erst dann kann das Produkt durch Glühbehandlung "verfestigt" werden. Dabei kann aber nicht einfach über die Schmeltemperatur erhitzt werden weil das dazu führt dass der Guß oder Druck wieder die Form verliert. Also alles nicht ganz so einfach.


    Gruß
    Bellini

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe


    René Descartes

  • Das mit Seriennummern und Zertis ist natürlich Käse. Aber Gold schnell in die Form von unauffälligen Alltagsutensilien verwandeln zu können fände ich durchaus reizvoll.


    Ich kann mir denken, welche "Alltagsutensilien" Du meinst... [smilie_happy]


    Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16.


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    Herzlichen Dank für die erfolgreiche Abwicklung mit ausnahmslos positiven Erfahrungen!


    Meine Bewertungen: Robin8888

  • So ein gesinterter oder geklebter bzw. verbackener EM-Gegenstand hat einfach niemals die gleichen Materialeigenschaften und Ausstrahlung wie ein richtig gegossenes und geschmiedetes Stück.


    Das wird immer wie ein selbst aus Ersatzteilen / Schrott zusammen gebastelter Trabant gegen einen frisch gestylten Porsche sein.

  • es gibt schon 2 Sachen:
    wer sich seinen Freeformbarren oder Schmuck selbst gestalten wil, kauft FeinSilberclay bzw Goldclay, was nach dem Formen und Trocknen mit dem Creme-Brülee-Brennerchen (oder was gescheiterem) mit gewisser Schrumpfungsrate zu halbwegs festem Block geklebt wird


    3D Druck ist in der Schmuckherstellung natürlich längst eingekehrt, allerdings werden Wachs-Teile gedruckt bzw gefräst.die dann (bei Einzelstücken) in die verlorene ("Gips")Form eingebettet werden oder als Urmodell für Gummiformen für Wachsmodelle für die verlorene Form dienen

  • So ein gesinterter oder geklebter bzw. verbackener EM-Gegenstand hat einfach niemals die gleichen Materialeigenschaften und Ausstrahlung wie ein richtig gegossenes und geschmiedetes Stück.


    Das wird immer wie ein selbst aus Ersatzteilen / Schrott zusammen gebastelter Trabant gegen einen frisch gestylten Porsche sein.


    Falls Du diese schöne Gegend mal ebenso plötzlich und unerwartet verlassen müsstest wie unsere jüdischen Mitbürger in den 30ern wäre das Design eines Trabant dem eines Porsche durchaus vorzuziehen.

  • was aber mit 3d-Druckern nicht zu bewerkstelligen ist
    denn zunächst müßten die Porschebarren zu Pulver mit Klebstoff verarbeitet werden, um sie dann "drucken" und backen zu können
    da ist der direkte Neuguß zu "Gebrauchsgegenständen" sinnvoller, die man dann lackieren kann, damit das Wild nicht geblendet oder der Zöllner nicht aufgeschreckt wird
    da reicht etwas Formsand, ein Propanbrenner mit O2 und ein Tiegel
    bzw die Elektroschmelzofenversion ohne offene Flamme

  • Hallo an Alle,


    die Möglichkeit der Fertigung von Gegenständen im 3D Druckverfahren beschäftigt mich schon seit längerem.


    Zusammen mit meinem Bruder bin ich aktuell dabei ein Unternehmen im Bereich der generativen Fertigung zu Gründen, wenn wir das Startkapital zur Gründung aufbringen können.


    Daher kann ich konkrete Aussagen zu der Technik machen und den damit erreichbaren Qualitäten.


    Es gibt Techniken die eine Fertigung ermöglichen mit einer hervorragenden Oberflächengüte die wenig Nachbearbeitung benötigt. Die Materialien die verwendet werden sind z.B. 750 er Gold in verschiedenen Zusammensetzungen, das ohne Bindemittel auskommt. Es können aber auch alle Arten sonstiger Materialien verwendet werden z.B. Alu, Titan, Inconel, Dentallegierungen, verschiedene Stahlsorten auch härtbare, Keramik, Kunststoffe auch Faserverstärkte in verschiedenen Shorehärten, Papier und andere. Die Schrumpfung des gefertigten Gegenstandes hat nichts mit einem Verlust von Material zu tun und kann im Voraus eingerechnet werden so dass eine exakte Größe gefertigt werden kann. Die Schrumpfung der Teile beruht darauf dass sich das Material während des Prozesses ausdehnt und dann wider zusammenzieht.
    Ein großer Vorteil ist die Möglichkeit Teile zu Produzieren die konventionell nicht zu fertigen sind z.B. organische Formen, bionische Formen und Hohlkörper.


    Diese Technologie wird z.B. bei thermisch hochbelasteten Bauteilen verwendet die mit internen Kühlkanälen versehen werden. Dies ist im Bereich der Spritzgusswerkzeuge nötig um eine höhere Taktfolge zu erreichen da ansonsten die Werkzeuge überhitzen würden.


    Dieser Bereich ist absolut im Kommen und wir sehen ein sehr großes Potential in unserer Geschäftsidee. Ich hoffe dass wir eine Finanzierung unserer Idee auf die Beine stellen können.


    Viele Grüße


    Christoph

  • Ein Druck verschiedener Metalle in ein Endprodukt ist aktuell noch nicht möglich. Es besteht nur die Möglichkeit homogene Pulver zu verwenden. Vermutlich wird es auch nicht in der Zukunft so einfach sein Münzen oder Barren mit Wolframkern im 3 D Drucker zu erzeugen da man dies vermutlich dann im Endprodukt wegen fehlerhafter Oberfläche schnell aufdecken könnte. Ein weiterer Faktor der dagegen spricht ist der Zeitfaktor da es aktuell noch recht lange dauert ist eine Serienproduktion von Standardteilen sehr langwirig was damit zu höheren Kosten führt wie wenn man vermutlich die Barren auf andere weise fälscht.


    Gruß


    Christoph


  • Das ist doch mal eine super Antwort zu dem Thema!
    Ich hab mir zudem auch noch gedacht, es sollte u.a. durch Nanomaterialien mittlerweilen möglich sein, Ausgangssubstanzen herzustellen, die zumindest den Bindungsmittelanteil - falls notwendig - zumindest stark minieren helfen sollten.


    Wenn die Natur zu Silberlocken in der Lage ist, weshalb sollte dies dann im 3D-Druck nicht möglich sein? ;)


    Na denn, wie auch immer, wie wir wieder einmal sehen: Das Thema Edelmetalle gewinnt immer wieder mal neue Aspekte hinzu, es bleibt spannend.


    gruß,
    gutso

  • @ Osterhase (auch wenn die Frage schneller wieder weg war, als ich antworten konnte)


    Hm ... .


    Ich hatte das schon verstanden, aber um dies zu überprüfen müsste man erstmal solche Materialien verschiedener Zusammensetzung herstellen und dann testen, - auch bezüglich des spezifischen elektrischen Widerstandes z.B. - ich persönlich würde da die ersten Auffälligkeiten vermuten, - aber nichtsdestotrotz natürlich viel Erfolg beim neuen Geschäftsmodell!! :D


    Gruss,
    gutso

  • Da der Faden immer mehr darauf rausläuft wie man Fälschung produziert auch eine Einschätzung von mir dazu. Mit 3 D- Drucken wird es nicht möglich sein perfekte Fälschungen zu produzieren. Fälschungen die nicht erkannt werden sollen müssen eigentlich verfahrenstechnisch so hergestellt worden sein wie das Original. Siehe die guten Fäschungen vom Augenarzt. Andere Verfahren sind fast ausnahmslos durch verfahrenstechnisch bedingte, unterschiedliche Eigenschaften des Produkts erkennbar. Seien das Gußfäschungen, galvanotechnische Verfälschungen, Herstellungensversuche durch Galvanoformung usw. Genau wie Goldbullish habe ich davor jetzt und auch in den nächsten Jahren noch keine Angst.


    Gruß
    Bellini

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe


    René Descartes

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