Derivate-Probs. Peanuts-Bank bekommt eiskalte Füsse

  • SdK: Derivate-Probleme bei der Deutschen Bank

    Der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. ist heute bekannt geworden, dass die Deutsche Bank offensichtlich erhebliche Probleme beim Handel mit Goldderivaten hat.
    Dabei handelt es sich um die Papiere mit den Kennnummern DB6181, DB6183, DB6184, DB6185 und DB6187.
    Diese Papiere sind sogenannte Long- bzw. Short-WAVE Knock-Out-Optionsscheine, die seit dem 04. Oktober 2005 an der Börse Stuttgart und der Börse Frankfurt gehandelt werden, und sich gemäß Prospekt vom 03. Oktober 2005 auf den Bezug bzw. den Verkauf einer Unze Gold zu unterschiedlichen Basispreisen beziehen. Aufgrund der großen Hebeleffekte – mit denen die Deutsche Bank für diese Produkte auch im Internet und in ihrer Printpublikation warb – waren diese Scheine bei Anlegern besonders beliebt. Erst letzte Woche hatte die SdK in einem „Gold Special“ ihrer Publikation „SdK exclusiv“ auf diese attraktiven Scheine der Deutschen Bank hingewiesen.
    In einer „Nacht- und Nebelaktion“ hat die Deutsche Bank heute versucht, die Prospektbedingungen dieser Scheine im nachhinein einseitig und gravierend zu Lasten der Anleger zu verschlechtern.
    Demnach sollen die Bezugsverhältnisse von 1 Unze Gold je Schein auf 0,1 Uzen abgesenkt werden. Für bereits investierte Anleger verschlechtern sich die Bedingungen um den Faktor 10. Der SdK ist ein derartiges Vorgehen bisher noch nicht bekannt. Sollten nachträgliche Prospektänderungen mit derart negativen Auswirkungen für Anleger möglich sein, würde das die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in den gesamten deutschen Options- und Derivatemarkt massiv beschädigen.


    Die SdK hat daher die Börse Stuttgart und die Deutsche Bank gebeten, bis zur Klärung des Sachverhalts den Handel in diesen Produkten einzustellen.


    14. November 2005, Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.


    Ist nicht wahr....oder?
    Es grüßt
    Der Misanthrop :D

  • Zitat

    Demnach sollen die Bezugsverhältnisse von 1 Unze Gold je Schein auf 0,1 Uzen abgesenkt werden. Für bereits investierte Anleger verschlechtern sich die Bedingungen um den Faktor 10. Der SdK ist ein derartiges Vorgehen bisher noch nicht bekannt. Sollten nachträgliche Prospektänderungen mit derart negativen Auswirkungen für Anleger möglich sein, würde das die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in den gesamten deutschen Options- und Derivatemarkt massiv beschädigen.


    Hier sieht man wie schnell es mit dem Papiergeld bergab gehen kann.
    Ein einziger Federstrich und 90% Gewinn sind weg.


    Also nur physisches Gold oder Silber ist der sichere Hafen.


    Silberwolf

    • Offizieller Beitrag

    Das alles ist wirklich kaum zu glauben. Wäre juristisch anfechtbar.


    Allein der Denkansatz zeigt die mehr als fragwürdige Einstellung des größten deutschen Bankinstituts gegenüber ihren Kunden.


    Wieder ein "Ruhmesblatt"!


    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von cabrito
    ... mir scheint, daß Optionsscheine wohl nicht so Euer Spezialgebiet sind ....


    Das muß auch keine grosse Schwäche sein. ;)
    Die Bank könnte auch die Stückzahl der Scheine erhöhen,dh.handelbarer machen.
    Dann wäre das schon was anderes.


    IÜ.ist der Text Original SdK.
    Warum dann deren Aufsehen? Sind die etwa hinterm Mond? :)


    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Zitat

    Original von Misanthrop
    cabrito
    Na dann klär mich mal auf.....wie mein Anrecht auf eigentlich 31,1Gramm auf nunmehr 3,1 Gramm schrumpft und ich dabei keinen Verlust erleide.
    Ist das sowas wie die DM/Euro Umstellung, die mich auch nix gekostet hat? :D


    Es grüßt
    Der Misanthrop :D


    Hi Misanthtop,


    Handelsblatt-Leser wissen eben mehr ....


    Lies es nach, steht heute auf Seite 27 links oben.


    Viel Lärm um nichts ....


    Gruß
    cabrito

  • ret FRANKFURT/M. Der Emissionsprospekt der am 4. Oktober 2005 emittierten Scheine sieht vor, dass Anleger pro Schein jeweils eine Feinunze Gold kaufen oder verkaufen können. Bei der Nennung des Bezugsverhältnisses von 1:1 ist der Deutschen Bank jedoch ein Fehler unterlaufen. Nach Erkennen des „offensichtlichen Irrtums“ hat die Bank in einem Nachtrag zum Emissionsprospekt das Bezugsverhältnis auf 1:10 korrigiert. Die SdK kritisiert das Vorgehen. Hierdurch werde die Glaubwürdigkeit des deutschen Options- und Derivatemarktes massiv beschädigt. „Den Anlegern ist keinerlei Schaden entstanden“, entgegnet Reinhard Bellet von der Deutschen Bank.


    HANDELSBLATT, Dienstag, 15. November 2005, 11:00 Uhr


    Na denn Prost :D

  • Zitat

    Original von Misanthrop
    .... Die SdK kritisiert das Vorgehen. Hierdurch werde die Glaubwürdigkeit des deutschen Options- und Derivatemarktes massiv beschädigt.


    Ich wette, daß vom SdK noch keiner jemals mit OS ond knockouts gehandelt hat. Die sollen lieber auf den HV´s Würstchen essen ....


    "MASSIV beschädigt" ist nur der, der solchen Unsinn geschrieben hat.


    Gruß
    cabrito

  • Cabrito,


    Du beweist mal wieder, dass im Gegenzug nicht jeder, der mit Optionsscheinen handelt, auch versteht, was er im Einzelnen ueberhaupt macht..


    By the way... um auf der "learning curve" weitere Forschritte zu machen, empfehle ich Dir, einmal ueber den Unterschied zwischen Optionsscheinen und Optionen nachzudenken und Dich bei erfolgter Erkenntnis zu fragen, warum Du Optionsscheine und nicht Optionen handelst. Wenn mir jemand erzaehlt, er handele aktiv Optionsscheine und sei quasi "Meister der Materie", dann sehe ich den Widerspruch in der Aussage... vielleicht faellt er Dir auch noch auf, falls nicht, frag mich einfach. ;)


    So, genug der Arroganz.. manchmal aber das angebrachteste Mittel, entgegengebrachter Arroganz zu begegnen..


    Naechstes mal probiere ich es dann zur Abwechslung mit Ignoranz, sollte Einsicht ausbleiben ;)

  • Der Unterschied zwischen Optionen (besser Optionsrechten) und Optionsscheinen ist lediglich, daß die letzteren verbrieft sind. Oder sehe ich da etwas falsch?

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • Müßte nicht jeder der so ein "Wave-Ding"(was immer das jetzt schon wieder ist) kauft, vom Bezugspreis her schon sagen können, daß das Bezugsverhältnis nicht stimmen kann ? Faktor 10 müßte man doch merken.
    Dem Kursverlauf von DB6181 nach zu urteilen, haben es auch alle gewußt (oder wahrscheinlicher, es war ihnen völlig egal mit was sie eigentlich handeln). Kein Einbruch, kein Anleger hat etwas verloren.


    Was ich absolut peinlich finde:


    Erst letzte Woche hatte die SdK in einem „Gold Special“ ihrer Publikation „SdK exclusiv“ auf diese attraktiven Scheine der Deutschen Bank hingewiesen.


    Die SdK weist auf "attraktive" Scheine hin, liest aber selber den Prospekt nicht, weil sie sonst den Fehler doch merken hätte müssen.

  • liberty:


    Ganz falsch. Es gibt einen Haufen Unterschiede.
    Der entscheidende ist m.M., daß Du bei Optionen selbst als Stillhalter (sprich das Ding anbieten) auftreten kannst. Bei OS ist das immer die Bank.


    Bei OS garantiert der Emittent auch den Handel, über Geld- und Briefspanne. Bei Optionen findet in den meisten Kategorien nur sehr wenig Handel statt, an vielen Tagen in einigen Kategorien gar keiner.


    Die Optionsbedingungen (Basispreis und Laufzeit) werden von der EUREX vorgegeben. Bei OS macht der Emittent was er will.


    ....usw...usw...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von wef
    cabrito und Ghost_god:


    Ist ja schön, daß Ihr euch so mögt und für so kompetent haltet.


    Aber Fachwissen würdet Ihr dadurch beweisen, daß Ihr euren Standpunkt so vertretet, daß ihn andere Leser auch verstehen. Zur Sache hat keiner von Euch was Zählbares ausgesagt.


    Habe vor einigen Jahre eine Kurzinfo zum Thema verfasst. Diese ist für interessierte hier hinterlegt. Einen Anspruch auf Vollständigkeit möchte ich hier jedoch nicht erhaben ;)

  • Goldy:


    Falsch.


    Wenn du "Long" bist kannst du nur deinen Einsatz verlieren. Analog OS.
    Wenn du "Short" bist, hast du gar keinen Einsatz geleistet. Dementsprechend kannst du (ungedeckt) mehr verlieren. Bei einem Call theoretisch unbegrenzt. Bei einem Put theoretisch den gesamten Basispreis.
    Lies mal den Link von Twinson.


    Ich glaube Du verwechselst Optionen mit Futures.

  • @ wef und andere Derivate Experten


    Hat jemand eine gute Quelle (deutsch od. englisch), in der genau erklärt wird, wie contracts for difference (CFDs) funktionieren. Die allgemeinen Stichpunkte: synthetische Aktie, Hebelmöglichkeit, kein festes Laufzeitende, etc. kenne ich.


    Ich möchte damit nicht handeln, sondern interessiere mich im Rahmen eines steuerlichen Aufsatzprojektes dafür, bin also an möglichst umfangreichen Quellen interessiert.


    Vielen Dank im Voraus!


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

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