Fiat Money - Na und?

  • Die permanente Aufregung über das leidige Fiat-Money kann ich nicht nachvollziehen - zumindest nicht im Zusammenhang mit Gold - und zumindest so lange wie ich für mein Fiat-Money ungehindert Gold (oder andere Waren) kaufen kann - und so lange offensichtlich auch jemand dazu bereit ist mir Gold oder Waren im Austausch gegen Fiat-Money zu geben.


    Vielleicht genügt es auch einmal darauf hinzuweisen, daß auch Gold und Silber einige Merkmale von Fiat-Money in sich tragen - als da wären daß auch Gold und Silber einer Vermehrung und damit einer gewissen Entwertung unterworfen sind. (Ich gehe jetzt nicht näher auf die wirtschaftlichen Verwerfungen als Folge der Eldorado-Phantasien nach Entdeckung der neuen Welt - welche ja u.A. mit einer realen Vermehrung des verfügbaren Edelmetalles einher gingen - oder jene Verwerfungen ein, welche im Zusammenhang mit der Entdeckung größerer Goldvorkommen (oder Silbervorkommen) in SA oder USA einher gegangen waren ein!)


    Daß die gigantische - ja geradezu inflationäre - Vermehrung von Gold (und Siber) seit der Antike (der stets ein vergleichsweise geringer Verlust/Verbrauch gegenüberstand) zu keinem grundlegenden Vertrauensverlust geführt hat - ist allenfalls noch unter dem Eindruck der damit zeitlich einhergegangenen Bevölkerungs- und späteren Produktivitäts-"expolosion" erklärbar - wobei dieses Argument eben zugleich weit davon entfernt ist ein Argument zu sein - zumal sich ja die Befürworter einer Goldwährung nicht auf das Ziel "Preisstabilität" berufen sollten. Eine wachsende Produktivität darf schließlich nicht zu Lasten des Zahlungsmittels gehen - sie hat sich vielmehr in sinkenden Preisen auszudrücken!


    Vielleicht ist es auch einfach einmal an der Zeit darauf hinzuweisen, daß gerade Gold und Silber keinen Nutzwert besitzen, welcher in einer rationalen Relation zu deren quantitativen Bevorratung stünden!


    Sein Wert bemißt sich fast ausschließlich aus der Menge der Waren, welche für eine bestimmte Menge eingetauscht werden können. An dieser Stelle reichen sich ebenfalls Gold und Fiat-Money die Hände!


    Der einzige Vorteil von Gold im Vergleich zu Fiat-Money mag darin liegen, daß Ersteres nicht zum Nulltarif beliebig vermehrbar ist. Der etwas visionärere Leser mag hierin vielleicht auch eine Chance für die Zukunft erkennen, da die leicht zugänglichen Vorkommen bereits weitgehend ausgebeutet sein sollten - und die Kosten der großtechnischen Gewinnung nicht zuletzt unter Berücksichtigung der bereits heute einsetzenden Quantifizierung der Umweltfolgekosten des Abbaus steigen und damit einen Grenznutzen im Rahmen des heugien Preisniveaus mit vielleicht sogar leicht ansteigender Tendenz definieren. (Ein Argument, mit welchem man auch der vermeintlichen Koppelung von Goldpreis und Minenaktien begegnen sollte!)


    Der Wert von Gold - wie der Wert von Fiat-Money - richtet sich nach der Menge der im Tausch erhältlichen Waren und Dienstleistungen. Beide Werte brechen ein, sobald ein Mangel an Letzteren besteht womit sich der eigentliche Wert am (subjektiven) Nutzwert/Bedarf der verfügbaren Güter und Dienstleistungen mißt.


    Womit Häuptling Seattle (oder wer es auch immer gewesen sein mag...) mit seinem Ausspruch "Wenn Ihr keine Güter mehr habt - werdet Ihr merken daß Gold keinen Nutzwert hat" (ach ich glaubte er sagte es wohl doch etwas Anders :) ) gar nicht Unrecht hatte.


    Geld und Gold sind nicht mehr aber auch nicht weniger als untaugliche Versuche dem subjektiven Wert von Dingen einen objektiven Maßstab anzulegen.


    Und was machen wir jetzt? Das Gold wegwerfen/einem Dummen andrehen, weil wir mit Zitronen gehandelt haben? - Nö wir machen weiter wie bisher und verbringen unsere potenzielle Freizeit damit Güter (Gold oder Fiat-Money) anzuhäufen die wir eigentlich nicht benötigen - nur weil uns nichts Besseres einfällt und wir blind auf die Verheissungen/Möglichkeit eines späteren Konsums vertrauen. (welch kleiner Schritt zum Jenseitsgedanken!)
    Am Golde hängt - zum Golde drängt...ach wir (im Geiste) Armen!


    So das war für heute genug *quergedacht*. So lange ich locker an Kohle rankomme werde ich natürlich das Geld natürlich auch lieber in Gold als in die neusten Klingeltöne für´s Händi "investieren" - Bei Letzteren weis ich sicher, daß sie bereits Morgen nicht mal mehr "Aufmerksamkeitswert" erziehlen - bei Ersterem bin ich da dann doch etwas zuversichtlicher :)


    Ja und warum kein Fiat-Money? Weil ich keinen "Bock" habe mir permanent darüber den Kopf zu zerbrechen wie ich der Entwertung/Enteignung mit welchem Investment oder welchem Steuertrick entgehen kann...


    Paddl

  • Zitat

    Original von fundamentalist
    Ja und warum kein Fiat-Money? Weil ich keinen "Bock" habe mir permanent darüber den Kopf zu zerbrechen wie ich der Entwertung/Enteignung mit welchem Investment oder welchem Steuertrick entgehen kann...


    Na also! Das ist doch Grund genug. Alleine die Fiskalpolitik "drängt" einen doch förmlich zur Goldanlage. Vom Zustand der künftigen Alters- und Gesundheitsversorgung ganz zu schweigen.


    Gold nicht als Selbstzweck oder als unglaublich wertvoller Schatz nach einem System-GAU. Nein, ich sehe ganz simpel im physischen Goldbesitz nur eine adäquate Möglichkeit der ausufernden staatlichen Geldgier für die eigene und der Familie Zukunft etwas Sicherheit entgegenzusetzen.


    Und außerdem, wenn wir keine Güter mehr haben, sind wir quasi so tot wie Dein Häuptling. Gold ist schließlich auch nur ein Gut.

  • @ fundamentalist


    Endlich einmal eine kritische Wortmeldung. Ich sehe das prinzipiell nämlich ähnlich.


    Die Formel Gold ist Geld leitet sich aus einer Zeit ab, in der die Bedeutung der Edelmetalle als Industrierohstoff so gut wie unbedeutend war. Das ist heute anders. Viele Technologien sind ohne Edelmetalle nicht denkbar. Deshalb ist der "faire" Preis des Goldes - und auch des Silbers, des Platins und Palladiums - wie bei jedem anderen Rohstoff auch das Produkt aus Gewinnungskosten / relative Häufigkeit / vorhandene Reserven.


    Insoferne kann ich jenen Recht geben, die behaupten, Silber ist krass unterbewertet, denn beim Gold sind alle vorhandenen Reserven, die aus Wertaufbewahrungsgründen gehortet werden, als potentieller Angebotsüberhang zu werten. Diese fehlen beim Silber weitgehend - zumindest, wenn man den Auführungen von Herrn Butler glauben will.


    Ich gebe zu, dass das eine radikale Ansicht ist, aber in letzter Konsequenz hat eben der Häuptling recht. Das schleckt keine Geiß weg.


    Euer Earnie

  • Zitat

    Original von Earnie
    Die Formel Gold ist Geld leitet sich aus einer Zeit ab, in der die Bedeutung der Edelmetalle als Industrierohstoff so gut wie unbedeutend war.


    Nunja - Industrie gibt es ja auch noch nicht soooo lange. Wenn man jetzt aber das (Kunst-)Handwerk mit reinnähme... -
    Der Satz *Gold ist Geld* ist überhaupt blühender Blödsinn - zumindest dann, wenn man sich nicht gerade in einem Goldstandard befindet! - Ansonsten gilt für Gold das was für Alles gilt: Es hat (s)einen Preis!


    Zitat


    Das ist heute anders. Viele Technologien sind ohne Edelmetalle nicht denkbar.


    So wie früher keine Kirche kein Tempel, kein anständige Bauerntracht oder Adelskleid ohne Goldfäden/Vergoldung denkbar war...


    Zitat

    .. beim Gold sind alle vorhandenen Reserven, die aus Wertaufbewahrungsgründen gehortet werden, als potentieller Angebotsüberhang zu werten. Diese fehlen beim Silber weitgehend - zumindest, wenn man den Auführungen von Herrn Butler glauben will.


    Ron Buttler? :)
    Auf grund des bis Mitte des 19.Jhd vorherrschenden Silberstandards (und der damit verbundenen Notwendigkeit in der Fläche/Bevölkerung große Mengen Silber als Zahlungsmittel vorzuhalten - es gab ja kein Papiergeld (für den täglichen Einkauf bzw. kleinere Summen!) spricht jedoch nach meiner Auffassung wesentlich mehr für die Annahme, daß im Falle von Silber von einer enormen Überteuerung in der Vergangenheit auszugehen ist. Vergleiche hierzu nur einmal den kontinuierlichen Wertverfall des Silbers gegenüber dem Gold seit etwa um 1850 bis Heute!
    (Silber befindet sich seit dem es als Geld überflüssig geworden ist - genau in jenem Prozess, den Du im Hinblick auf Gold (zu Recht!) problematisierst! - Da Gold ebenfalls nicht mehr gemünzt wird - kann man ja der Einfachheit halber den Marktpreis als Kriterium heranziehen.


    Vielleicht leidet Gold ja auch nur deshalb nicht so stark, weil es auch zu Zeiten des Goldstandards kaum in barer Münze zirkulierte - sondern vorwiegend von Papiergeld vertreten wurde. Vielleicht liegt es auch nur an der schönen Farbe oder der Tatsche daß es leichter gelagert/umgeschlagen werden kann. Egal! Nehmen wir doch den Marktpreis als das vorhandene Kriterium!


    Was passiert, wenn das nolens-volens bei den Notenbanken schlafende Silber einmal alle sein sollte - das hängt ganz von den vorhandenen Produktionskapazitäten und der Nachfrage ab - und ist bis dahin der Gegenstand von Spekulation!


    Paddl

  • Geld müssen wir ja nicht mehr drucken,dank Microssoft können wir es elektronisch
    vermehren.Da kann man an der Börse etc.etc. in jede Richtung massiv manipulieren.
    Spekulation??
    Siehe Börse Singapur vor Jahren,ein falscher Knopf und alles geht bachab.Die Elektronik machts möglich.

  • Zitat

    Original von mexx
    Geld müssen wir ja nicht mehr drucken,.. können ... es elektronisch
    vermehren.... Die Elektronik machts möglich.


    Wie Wahr wie Wahr... wobei das aber auch für alle anderen elektronisch gehandelten Güter (also auch Gold!) gilt.
    Ich will ja nicht wissen wieviel von dem in Terminkontrakten zirkuliernden Papiergold tatsächlich physisch existiert.
    Ich will das auch gar nicht erst ausprobieren :)


    Gold auf dem Papier ist im Ernstfall so sicher, wie das Foto einer Tafel Schokolade lecker.
    :)

  • Man sollte nicht vergessen,Gold kommt schneller runter als rauf.Siehe 1980,als das
    Silber auf 53 Dollar stieg.Die pfuschten da in den Terminmarkt rein,und lieferten kein
    Silber mehr.Da krachen vielleicht die Rohstoffe zusammen,Gold kommt hinterher,
    der Markt wird sich wieder erholen(ist eh alles virtuell ?()


    Beim Crash von 1929 gabs noch keine Elektronik (wahr vielleicht sogar ein richtiger
    Crash).Aber 1987 oder 2001?







    Zitat
    Es schwimmt wie eine Ente
    Es sieht aus wie eine Ente
    Und es ist auch eine Ente

  • Zitat

    Original von fundamentalist


    Vielleicht ist es auch einfach einmal an der Zeit darauf hinzuweisen, daß gerade Gold und Silber keinen Nutzwert besitzen, welcher in einer rationalen Relation zu deren quantitativen Bevorratung stünden!


    Paddl


    Es scheint mir auch an der Zeit, Dich darauf hinzuweisen, dass Du vom Nutzwert des Silbers keinen blassen Schimmer hast. Silber wird im Moment NUR mit seinem Nutzwert bewertet, der monetäre Charakter wird völlig negiert. Da Silber nur 20mal häufiger ist (war) als Gold, ist dieses Preisverhältnis unter monetären Aspekten die Obergrenze. Wir sind aber bei 60! Da Silber im Gegensatz zum Gold aber verbraucht wird und die oberirdischen Bestände aktuell deutlich geringer sind als beim Gold (von welchen Notenbankbeständen sprichst Du?), wäre ein Verhältnis von 15:1 (welches ja auch jahrhundertelang Bestand hatte) gerechtfertigter.

  • Zitat

    Original von Teetrinker


    Es scheint mir auch an der Zeit, Dich darauf hinzuweisen, dass Du vom Nutzwert des Silbers keinen blassen Schimmer hast. ... Notenbankbeständen .


    Bitte den grammatikalischen Kontext beachten! Der Halbsatz nach dem Komma schränkt den vorangegangenen Halbsatz ein!
    Ich sagte dem Sinn nach daß es sinnlos sei einen normalen Rohstoff weit über seinen laufenden Verbrauch hinaus zu horten.


    Notenbankreserven: Ich meine vor alem den Kram der derzeit als Münzen Stangen- bzw. Säckweise an die Sammler raussickert. Warum einschmelzen, wenn man so mehr für´s Gramm bekommt? Logisch!


    Das Häufigkeitsverhältnis sagt nicht automatisch etwas über den Wert einer Sache aus! Das tut es erst dann wenn eine Nachfrage hinzukommt! Über die kann man ja gerne geteilter Auffassung sein - ich verlasse mich da halt auf den Markt.

  • Zitat

    Ich sagte dem Sinn nach daß es sinnlos sei einen normalen Rohstoff weit über seinen laufenden Verbrauch hinaus zu horten.


    Ich hoffe wir sind uns einig daß Silber und Gold keine normalen Rohstoffe sind !


    Was ist übrigens Deine Meinung zum völlig überteuerten Rohstoff Diamanten ?

  • [


    Ich kenne nur die Angebote von Jim Cook und das sind ja wohl kaum Notenbankbestände. Welche Notenbank hat denn noch alte Silber-Kursmünzen, die jetzt "raussickern"? Wobei ich dies als positiv empfinden würde, denn dadurch wird aus einem potenziellen Rohstoff eine Kapitalanlage.


    Mir ist übrigens ebenfalls nicht bekannt, dass Silber in grösserem Umfang von den Verbrauchern gehortet wird. Denen wurde doch frühestens durch den SUA-Hilferuf bewusst, dass Silber knapp sein könnte.

  • @fundi


    ich kann mir nicht wirklich eine fundamental begründete meinung bilden, aber ich muss sagen, dass ich deine worte eher nachvollziehen kann, als so manch andere wortmeldung - spätestens wenn es um den zusammenbruch des weltwährungssystems geht und sich die selbstversorger unterhalten, klinke ich mich aus. vielleicht ist aber meine sympathie auch nur deshalb gegeben, weil du im grunde das aussprichst, was ich denke :) es hört sich alles ganz vernünftig an. andere wortmeldungen (nicht in diesem thread) machen auf mich einfach den eindruck, dass der eine oder andere zu sehr seinen emotionen freien lauf lässt und deshalb den blick zu sehr eingeschränkt hat - und dann bin ich halt etwas skeptisch.... ich neige einfach dazu, einen sachlich vorgetragenen meinung eher zuzuhören, als einer zu emotionalen wortmeldung.


    gruss
    goldhamstern

  • Goldhamster:
    Also vorneweg: Ich bin kein Banker oder sonstiger "Insider" der beim Pinkeln glaubt das Gras wachsen zu hören :)
    Man sagt mir lediglich nach ich sei ein ganz guter Beobachter... ?(


    Na manchmal kochen die Emotionen schon gewaltig in mir hoch... nur dann bin ich meist erst mal völlig sprachlos ;)



    Zitat

    Original von wef
    Ich hoffe wir sind uns einig daß Silber und Gold keine normalen Rohstoffe sind !


    Nunja - also bei Gold bin ich befangen und hoffe inständig daß es nicht nach und nach in die Rolle eines Rohstoffs abgleitet. Sonst hätte ich nämlich ein ziemliches Problem in Keller.
    Silber ist nach meinem Gefühl schon heute mehr ein Rohstoff wie z.B. Niobium - wobei Silber natürlich "emotionaler" - wenn auch nicht von derartiger praktischer Bedeutung ist.


    Ich denke die objektivste Antwort zu dieser Frage liegt in den Lagerräumen bzw. der Entwicklung der Lagerbestände. Wird mehr gelagert - dann offensichtlich kein "normaler" Rohstoff...


    Im Falle einer "Verrohstoffung" frage ich mich halt wie man die "en detail" verkauft bekommt. Die Banken haben sich da ja heute schon.
    Geht man dann demnächst zum Schrotthändler und fragt "Sie da - ich hab´ da 2 Kilo Silber - in welchen Container soll ich´s denn reinwerfen?" Oder anders gefragt: Wo und wem und in welcher Darreichungsform würdest Du ein Kilo Niobium verkaufen? "Hallo Herr Tyssen-Krupp - ich hätte hier ein Kilo Niobium - haben Sie Interessse?" (In der Industrie verwendet man ja i.d.R. Pulver oder "Drops" )


    Zitat

    Was ist übrigens Deine Meinung zum völlig überteuerten Rohstoff Diamanten ?


    Kohlenstoff - hart... verdammt hart!.
    Ich kenne mich NULL aus - wüßte also nie ob ich beim Kauf reingelegt wurde. Wüßte folglich auch nicht wem ich sie verkaufen sollte wenn ich mal abgebrannt wäre (oh - Scheiße - dann sind die Dinger ja hin! :) ).
    (Tschüß Mutti - ich geh mal schnell Zigarretten holen! Bub Warte - nimm doch noch schnell ein paar Diamanten mit runter und verkauf sie in Amsterdam oder Tel Aviv :) )
    Ist glaube ich eher was für Leute die gewichtsmäßig mit Gold das selbe Problem hätten wie ich mit Silber :) Ansonsten halt eine Frage wie sie sich wertmäßig entwickeln.
    Wie gesagt - Null Peilung - gar keine Wertvorstellung! Da der Bauer nur frißt was er kennt - bleibe ich bei meinen (goldenen) Leisten. :)


    Paddl

  • Metalle kann man immer verkaufen, sie sind ALLE wie Bargeld.
    Kleine Mengen beim Schrotthändler, große an die Industrie und wenn Du ganz viel hat, dann stell Sie in ein LME Lagerhaus und verkaufe sie über Kontrakte an der Börse.
    Selbst als Deutschland in Schutt und Asche lag und das Geld "kaputt" war konnte man für Kupfer was kaufen!


    Nochmals zum Nachdenken:


    Schrott oder Metalle = BARGELD in JEDEM Land und in JEDER Währung und in JEDER Gesellschaftsordnung.


    Ohne Metalle geht hier auf diesem Planeten garnichts!
    Seit wir aus der Höhle gekrochen sind und arbeiten sind wir zu jeder Stunde lebenswichtig auf das Zeug angewiesen.


    Auf Rubel, Reichsmark oder Doller kanste locker verzichten auf Metelle NIE oder ist du noch mit den nackten Händen ? 8)


    Guten Abend!

  • Zitat

    Original von Osterhase
    Metalle kann man immer verkaufen, sie sind ALLE wie Bargeld.


    Bei größeren Mengen ja auch keine Frage - Aber bei kleineren Mengen stellt sich halt auch die Frage nach dem konkreten Preis.
    Der Hinweis "Der Schrotthändler kauft Deinen Wagen immer" hilft mir ja im Normalfall auch nur sehr bedingt weiter.
    Wenn das bei Silber oder Gold dann auch zum Burchmetallpreis abgeht - na dann bekomme ich in der Krise gleich noch Eine dazu! Danke für diesen Hinweis!
    :(

  • Sicher für 5kg Alu und 10 kg Kupfer als Schrott hat man einen großen Abschlag.
    Die Händlingskosten und der Gewinn des Schrotthändlers ist nicht gering.


    Bei einem 1kg Silberbarren sieht es doch ganz anders aus:
    Den kann heutzutage jedermann in Ebay gegen Vorkasse einstellen.


    Klar wenn keiner Maple Leaf haben will und Du hast nur 3 dann wird die Sache ausgehen wie bei dem Alu und Kupfer-Schrott.
    Verkaufen kannst Du jedoch immer.
    Mann muß bei größeren Mengen natürlich nicht an eine Bank verkaufen, die zahlen Dir ja zu wenig, weil die physisches nicht mögen und wollen. Sind halt Papier-Vögel die mit Scheinwerten und nicht mit Realwerten klarkommen. :baby:


    Hast Du zuviel Silber oder Gold???
    Ich nehms fast immer.
    Bei Bedarf über PN


    Gruß Osterhase

  • @ all


    Ich denke, die Diskussion macht klar, dass sich viele wünschen, Güter des täglichen Gebrauchs, Arbeit und Dienstleistung auf "bleibende Werte" abzubilden - und umgekehrt.


    Ob Gold ein Rohstoff ist, oder mehr, ist eigentlich wurscht. Der eine sieht dies und der andere eher das. Entscheidend ist, dass unser Geldsystem die Unwiederbringlichkeit nicht erneuerbarer Ressourcen nicht einpreist, wodurch sie grundsätzlich unterbewertet sind. Verbrauchte Ressourcen sind weg - ob Öl, Tantal, Silber oder Gold ist einerlei. Ich denke aber, dass sich der Wert ALLER nicht erneuerbarer Ressourcen - inklusive Gold - rasant entwickeln wird. Dabei wird langfristig der heute noch vorhandene Vorsprung des Goldes durch die monetäre Rolle kleiner werden. Ich weiß, das hört ihr nicht gern, aber wir steuern halt auf ein physikdominiertes Zeitalter mit einem Riesen-Energieproblem zu. Luxus wird dann wohl anders definiert werden, als sich was Gelbes anzustecken.


    Manchmal glaube ich, das Nichtberücksichtigen der Unwiederbringlichkeit hat System, denn unsere Generation profitiert ganz massiv davon. Wir bewerten nur momentane Marktkräfte und wälzen das Problem der Unwiederbringlichkeit auf unsere Nachkommen ab: Diese müssen für ein Barrel Öl, ein Kilo Silber oder eine Unze Gold vermutlich wesentlich länger arbeiten als wir heute.


    Früher waren fehlende Technologien bei der Ausbeutung das Nadelöhr, heute ist es das Vorhandensein an sich. Eine fundamental andere Ausgangslage


    Indem wir Rohstoffe unterbewerten, verzerren wir aber auch den Wert der Arbeit. Sie wird zu teuer. Deshalb jammern alle über die Kostenexplosion im Gesundheitswesen, im Sozialwesen, in Bildung und Dienstleistung. Wir haben daher (noch) nicht erkannt, dass sich unser gesamter Wohlstand auf den deflationären Tendenzen im Konsumgüterbereich gründet. Nun ist dieser Prozess an seine Grenzen gestoßen, selbst wenn die Arbeit der Chinesen uns (noch) nichts kostet, wird der Aufwand an Material und Transport langsam spürbar.


    Die gesamte Diskussion im Forum über den inneren Wert des Goldes spiegelt dieses Gefühl wieder. Dieses ist IMHO auch der wahre Grund für das bullische Sentiment im Rohstoffsektor.


    Gruss


    Earnie

  • @Eearnie


    Jo, da hast Du voll auf die 12 getroffen!
    Ich gebe Dir die volle Unterstützung.
    Der Kern ist die Wertfrage in unserer Gesellschaft.


    Begonnen hat das ganze Theater mit der totalen Wert-Inflation "ohne jede Vernunft" im Ersten Weltkrieg.
    Wenn ich mir die Bilder ansehe wie die armen Schweine im 1. WK verreckt sind kommt mir das kot...
    Und so geht es munter weiter....man baut ohne Ende Atomwaffen.....läßt den Schwarzen Mann einfach an AIDS verrecken....kämpft ohne Sinn und Verstand gegen Terroristen koste es was es wolle und kapiert garnicht, daß man die selbst mit eigenen Händen gezüchtet hat und weiter züchtet je mehr man dagegen kämpft.
    Das haben schon die Russen nicht kapiert als sie die Palistinenser ausgebildet haben im Terror. Jetzt haben sie an Ihrer Südflanke die ganzen Radikalen im Wald.
    Und als währe es kein Wunder wird an der Kulturförderung gespart.
    Klar ich versteh es langsam, wenn wir alle so geil nach Geld sind müssen wir eines Tages am Geld krepieren. Das ist wohl unser Schicksal.


    Im geistigem Kern leben doch die Amis um "Dollar zu machen" nicht um das Leben zu leben. Und das soll uns etwa ein demokratisches Vorbild sein ???


    Da lob ich mir den Affen, der sich über eine Bannane freuen kann!
    Der kann wahre Werte erkennen ohne FED :D

  • Earnie


    Eine schöne argumentative Kette. Finde ich ausgezeichnet dargelegt.


    Und wenn wir diese Kette weiterverfolgen, könnte sich folgendes Bild ergeben: Die meisten Rohstoffressourcen besitzenden Länder sind Drittwelt- oder Schwellenländer. Man könnte nun auf den Gedanken kommen, dass Fiat Money im Allgemeinen und der Dollar im Besonderen die Fortsetzung der Ausbeutung dieser Länder ist. Will heissen: Die Industrieländer drucken nutzloses Papier, das sie gegen wertvolle Rohstoffe eintauschen. Das ist Kolonialismus ohne Waffen (außer jemand will keinen Dollar akzeptieren). Auch wenn der 'Preis' steigen sollte, ist es letzten Endes für die westlichen Industriestaaten kein Problem, an die begehrten Rohstoffe heranzukommen, solange die Papierwährungen akzeptiert werden.


    Und nun verstehen wir auch den gigantischen Militärapparat der westlichen Welt ...

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