Geowissenschaftliche Abhandlungen

  • Interessanter Artikel über den Einsatz von Magnetotellurik (MT) für die Mineralexploration – auch für die Goldsuche.


    Lithospheric conductors reveal source regions of convergent margin mineral systems (nature.com)


    Abstrakt:
    In den Ergebnissen, die diese Woche in der Fachzeitschrift Nature Scientific Reports veröffentlicht wurden, haben Forscher des Programms Exploring for the Future von Geoscience Australia, der University of Adelaide und des United States Geological Survey erstmals magnetotellurische Daten aus ganz Australien, Nord- und Südamerika und China verglichen.


    "Wie ein Detektor für stromführende Drähte identifizieren magnetotellurische Instrumente natürliche elektrische Leiter in der Erde in einer Tiefe von Dutzenden bis Hunderten von Kilometern unter der Erdoberfläche, die manchmal mit Kupfer-, Gold- und damit verbundenen kritischen Mineralvorkommen in Verbindung gebracht werden", erklärte Dr. Karol Czarnota, Senior Science Advisor des Programms Exploring for the Future.


    "Durch diese Analyse haben wir herausgefunden, dass wir Gebiete für die Exploration ausfindig machen können, indem wir Statistiken verwenden, um die gesamte tektonische Platte zu betrachten und festzustellen, welche Leiter das größte Potenzial haben, mit Mineralvorkommen verbunden zu sein. Dies ist das erste Mal, dass wir statistisch robuste, globale Erkenntnisse dieser Art ermittelt haben, die die Quellregionen von Mineralien tief in der Kruste abbilden und günstige Gebiete für die Exploration ausfindig machen.


    "Kurz gesagt, unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es einen 'Sweet Spot' für Goldfunde gibt.
    Diese Informationen werden es den Goldexplorateuren sehr viel einfacher machen, neue aussichtsreiche Gebiete zu erschließen.
    Sie könnten sogar genutzt werden, um neue Mineralienprovinzen in ganz Australien zu erschließen und einen modernen Goldrausch auszulösen.


    "Diese Informationen könnten auch bei der Suche nach anderen lebenswichtigen Ressourcen wie Kupfer, Tellur, Antimon und anderen wichtigen Mineralien helfen, die für Legierungen und die Elektrifizierung verwendet werden.


    Die Studie gibt auch Aufschluss über die Herkunft des Goldes in orogenen Goldlagerstätten, d. h. Lagerstätten, die in Gebirgsbildungszonen entstehen.


    "Wir haben herausgefunden, dass das Gold in orogenen Goldlagerstätten höchstwahrscheinlich aus dem mittleren bis unteren Teil der Erdkruste stammt und nicht aus der noch tieferen Schicht der Erde, dem Erdmantel. Dies beantwortet die Frage, woher das Gold in den Lagerstätten stammt, die zum Bau von Städten wie Ballarat und Bendigo beigetragen haben", sagte Dr. Czarnota.


    Die Forschungsarbeiten stützten sich auf Daten des Australian Lithospheric Architecture Magnetotelluric Project (AusLAMP), einer Partnerschaft zwischen Geoscience Australia, den geologischen Diensten der Bundesstaaten und Territorien, AuScope und Universitäten zur Erfassung magnetotellurischer Daten über den australischen Kontinent.
    Bisher hat das nationale AusLAMP-Projekt die unterliegende Geologie von mehr als 2,5 Millionen Quadratkilometern in ganz Australien modelliert und dabei elektrische Leiter und Widerstände aufgedeckt, die sich tief unter der Erdoberfläche befinden.


    "Wir wissen, dass 80 % des australischen Kontinents 'undercover' sind - das bedeutet, dass einige der besten geologischen Vorkommen, die Mineral-, Energie- und Grundwasservorkommen enthalten, unter einer Decke aus jüngeren Sedimenten verborgen sind", so Dr. Czarnota.


    "Die Magnetotellurik ist eine der wenigen Techniken, die durch diese Schicht hindurchsehen können. Diese Technologie ist ein leistungsfähiges Werkzeug für die Mineralienexploration - mit ihr lernen wir im Grunde, die Natur zu lesen.


    [Blockierte Grafik: https://www.ga.gov.au/__data/assets/image/0010/119944/Magnetotelluric-model-Vic-NSW.JPG]

  • Danke für diese Einblicke. [smilie_blume]
    Aber was heißt das für eine spätere Erschließung dieser Vorkommen?


    Zitat:
    "Wie ein Detektor für stromführende Drähte identifizieren magnetotellurische Instrumente natürliche elektrische Leiter in der Erde in einer Tiefe von Dutzenden bis Hunderten von Kilometern unter der Erdoberfläche, die manchmal mit Kupfer-, Gold- und damit verbundenen kritischen Mineralvorkommen in Verbindung gebracht werden", erklärte Dr. Karol Czarnota, Senior Science Advisor des Programms Exploring for the Future.“


    Vorkommen in Dutzenden bis Hunderten Kilometern Tiefe sind derzeitig technisch nicht erschließbar oder zumindest nicht wirtschaftlich abzubauen. Also ist mein Verständnis, dass man diese Erkenntnisse erstmal ad acta legen wird, bis wir ganz andere Knappheiten und Rohstoffpreise gesehen haben, es sei denn, es lägen (damit) auch Anzeichen für wirtschaftlich abbaubare Vorkommen in deutlich geringerer Tiefe vor.

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