Bilder meiner Exponate aus meiner Feinsilbermanufaktur

  • Hallo,


    danke für die Rückmeldungen.
    Ganz am Schluss sind wir noch nicht.
    Und ja, es ist ein Riesenaufwand, man muss extrem viel Lehrgeld zahlen und dann, irgendwann, hat man das entsprechende Equipment.
    Wie schon geschrieben, ein Elektroofen zum Ausbrennen der Küvetten fehlt mir noch, wird aber irgendwann kommen, davon verspreche ich mir dann auch bessere Güsse, mit weniger Nachbearbeitungszeit.
    Der Kookaburra ist, wegen seiner sowieso schon strukturierten Oberfläche, recht anspruchslos in der Nachbearbeitung...andere Sachen, mit großen, glatten Flächen, sind da teilweise schon ein ganz anderes Kaliber, da muss ausdauernd geschliffen und poliert werden, bis die meinen Ansprüchen genügen.
    @Brenneke
    Innen hohle Skupturen kann ich leider nicht gießen.
    Ich versuche mich gerade an einem kleinen Schnapsglas, das ist das höchste der Gefühle von hohl.
    Die Höhe einer Figur sollte aktuell 10 cm nicht sehr überschreiten, allerdings kann ich Exponate, die aus mehreren Teilen bestehen auch in mehreren Teilen gießen, die am Schluss dann zusammenfügt werden müssen, siehe anatomischer Schädel, Maßstab ungefähr 1:2


    Und was das Gefühl zum Material anbelangt, da hat ein befreundeter Goldschmied zu mir gesagt: Du kannst Feinsilber nicht Deinen Willen aufzwingen, Du musst immer mit dem Silber zusammenarbeiten.
    Das heißt für mich letzlich, wenn ich was Neues ausprobiere mache ich erst mal einen Testguss.
    Wenn der gelingt, hab ich alles richtig gemacht, wenn nicht, muss ich rausfinden, was ich ändern muss.
    Ich muss das Silber bezirzen und umschmeicheln und ihm genau die Umstände schaffen, die es für diesen speziellen Guss braucht, damit es das macht, was ich gerne möchte. Das kann unglaublich langwierig sein, wie z. B. bei den profanen Spielwürfeln, oder auch ganz schnell gehen, je nachdem, wie schnell ich dahinter komme, was ihm nicht passt.
    Da ist wirklich teilweise eine sehr, sehr hohe Frustrationstoleranz gefragt.
    Hin und wieder schmeiß ich dann auch mal alles hin und lasse erst mal ein paar Tage vorüber gehen, bevor ich an diesem Objekt weiter mache.

  • 3ter Teil


    Das zu schmelzende Silber kommt in den Ofen, hier werden Fehlgüsse, Eingusstrichter und falls benötigt neues Silber zusammen geschmolzen



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    Ich bleibe die ganze Zeit dabei und beobachte das Silber, um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.



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    Kurzes Zwischenspiel: Ein paar ordentliche Schweißerhandschuhe sind Pflicht!



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    Wenn das Silber ca. zur Häfte geschmolzen ist, kommt die Küvette in die Maschine und der Unterdruck wird angelegt.



    Und hier wollte ich eigentlich noch eine Frage erklären, die mir am Anfang nicht ganz schlüssig war: Wie kommt denn jetzt der Unterdruck in die Einbettmasse in der Küvette, da sind ja keine Luftkanäle, keine Löcher, oder sonstwas?


    Die Erklärung ist ganz einfach: Durch die winzigen Poren in der Einbettmasse wird die luft durch die gesamte Küvette gezogen. Bei Lochküvetten ist es auch noch so, dass durch die Löcher im Metall der Küvette selbst, hervorragende Bedingungen geschaffen werden, damit der Unterdruck überall greifen kann.




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    Und jetzt kommt wieder ein Punkt, wo es genau aufzupassen gilt. Sobald das Silber komplett geschmolzen ist, also das gesamte Silber im Tiegel den Liquidus erreicht hat, mache ich den Ofen aus, hole den Tiegel raus und gieße in die Küvette.


    Warum nicht später? Hier sind wir bei dem Punkt...je länger das Silber erhitzt wird und je heißer es wird, umso mehr Sauerstoff nimmt es auf, der dann beim Abkühlen irgendwo hin will. Das kann sich an sehr vielen Stellen negativ auf den Guss auwirken. Also: Alles geschmolzen, sofort gießen!



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    Und auch an dieser Stelle mache ich wieder etwas anders, als man es normalerweise macht.


    Es gibt 3 verschiedene, mir bekannte Verfahren zum Gießen: 1. Schleuderguss (bitte bei youtube suchen), 2. Kartoffelguss und 3. Vakuumguss.


    Vakuumguss beschreibe ich hier gerade und der Kartoffelguss wird üblicherweise für kleinere Exponate benutzt.


    Beim Kartoffelguss gießt man das flüssige Metall in die Küvette und drückt sofort nach dem Guss eine Kartoffelhälfte oben auf die Küvette. Dabei muss die ganze Küvette von der Kartoffel bedeckt sein. durch den dabei entstandenen Dampfdruck, der ja nirgendwo anders hin kann, als in die Küvette, wird das Metall in die Küvette gedrückt und so - hoffentlich - schön in die Form gepresst.


    Ich habe mir angewöhnt beide Verfahren zu kombinieren.


    Sprich, die Küvette in die Vakuummaschine und dann, direkt nach dem Gießen zussammengefaltete, mit Wasser getränkte Kartonagen oben auf die Küvette, mit Steinen beschweren und dann abwarten.

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    Nach einer gewissen Wartezeit und wenn der Karton etwas weniger, bis garnicht mehr dampft, kann die Küvette aus der Maschine genommen werden.


    Hier sieht man jetzt beim Eingusskegel Löcher und Vertiefungen, diese habe ich nicht, wenn ich die Dampfmethode nicht anwende. Ich bilde mir ein, dass hier tatsächlich noch Silber nachgedrückt wird, was woanders fehlen könnte. Meine Güsse gelingen auch tatsächlich besser und ich kann größere Exponate gießen, als wenn ich nur die Vakuummethode verwende.




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    Nachdem ich die Küvette aus der Maschine genommen habe, lasse ich sie noch etwas abkühlen, dann wird sie in Wasser abgekühlt.



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    Je nachdem wie lange ich ausgebrannt habe, löst sich die Einbettmasse fast vollständig im Wasser auf, oder sie ist sehr hart und ich muss den kompletten Guss sehr aufwändig rausfummeln, mit Schraubenziehern und allem, was zur Verfügung steht, immer aufpassen, um das Exponat nicht mit den Werkzeugen zu verletzen.


    Hier hat sich die Einbettmasse jetzt wunderbar aufgelöst



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    Was dann rauskommt sieht so aus.



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    Nach dem Reinigen, was hier sehr leicht ging, da die Einbettmasse weich war und sich gut abspülen ließ, sieht der Guss dann so aus und scheint bei näherer Inaugenscheinnahme auch was geworden zu sein.



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    Dann wird das Exponat vom Gusskegel abgesägt. Hierbei können teilweise jede Menge Blättchen draufgehen, je nachdem wie dick, oder unzugänglich die Angussstellen sind.


    Beim Kookaburra hat das erste Blättchen überlebt. Ich benutze sehr hochwertige Blättchen die auch sehr gut sägen, aber schweineteuer sind.


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    So sieht er abgesägt aus. Auch hier lauert noch mal eine Fehlerquelle. Hin und wieder kommt es vor, dass zwar äußerlich das Exponat vollkommen in Ordnung ist, das Silber aber der Meinung war, doch irgendwoher noch was zu brauchen und es sich dann aus dem Inneren der Verbindung zwischen Exponat und Gusskegel zieht. Dann hat der Kookaburra ein Riesenloch im Bauch, was vorher nicht zu sehen war. Hier hat aber alles geklappt.


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    Dann entferne ich grob den Anguss, aber wirklich nur grob. Es sieht auch noch wilder aus, da der Anguss natürlich schon silber glänzend ist und der Rest noch mit Resten von Einbettmasse und Gusshaut überzogen ist.


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    Danach kommt der Kooka dann in die Trommelpoliermaschine, mit winzigen Keramikkügelchen, um die Reste von Gusshaut und Einbettmasse zu entfernen. Von der Maschine habe ich leider kein Foto gemacht, aber das Prinzip ist einfach: Das Exponat kommt in eine runde Trommel, mit Wasser, Schleifkörpern und Aufhellmittel. Diese wird fest verschlossen und dann in die Maschine gelegt, welche sie einafch nur rotiert.


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    Danach kommt der Kookaburra schön gereinigt und leicht mattiert aus der Trommel raus. Bei den Keramikkügelchen ist Vorsicht geboten, da sie tatsächlich die Oberfläche abschleifen, also nicht zu lange drin lassen.
    Ergebnis:


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    Danach noch schauen, ob wirklich die ganze Gusshaut weg ist, gegebenenfalls mit Stahlbürstchen und Dremel noch vorsichtig die restlichen Rückstände entfernen. Auch den Anguss habe ich noch mit Silikonscheiben nachbearbeitet, aber kein Foto davon gemacht
    Dann nochmal Trommelpoliermaschine mit kleinen Metallsatalliten. Diese verdichten die Oberfläche und tragen kein Material ab. Aber auch hier ist vorsicht geboten, wenn man das Exponat zu lange drin lässt, werden auch die gewollten Unebenheiten, sprich Federn, etc. mit verdichtet.
    Also nach kurzer Zeit in der Maschine....


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    ....sieht der Kooka dann so aus


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    Schön glänzend. Zu hochglänzend muss ich ihn nicht machen, da er geschwärzt wird, was auch direkt im nächten Schritt passiert.
    Hierzu benutze ich das Siberschwärzungsmittel von Tifoo.


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    Dann mit Siberpolitur und Schwämmchen per Hand die Oberfläche polieren


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    Und fertig! Jetzt noch abspülen und stempeln.


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    Mein besonderer Dank geht an Heinrich Butschal und sein Forum und alle, die mir von Anfang an dort mit Rat und Tat geholfen haben.
    Besonders die wissenschaftlichen Erklärungen von Heinrich, der für mich wirklich eine Koryphäe auf dem Gebiet des Gusses ist, haben mich sehr, sehr weiter gebracht.


    ENDE :thumbup:

  • Wieviel netto Arbeitszeit benötigst du je Einzelstück, wenn du z.B. 10 Stück giesst (ganz grob geschätzt) ?

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


  • Wieviel netto Arbeitszeit benötigst du je Einzelstück, wenn du z.B. 10 Stück giesst (ganz grob geschätzt) ?

    Das ist je nach Exponat so unterschiedlich, dass die Frage so leider nicht beantwortet werden kann.

  • Hallo,


    danke für die Rückmeldungen.
    Und was das Gefühl zum Material anbelangt, da hat ein befreundeter Goldschmied zu mir gesagt: Du kannst Feinsilber nicht Deinen Willen aufzwingen, Du musst immer mit dem Silber zusammenarbeiten.

    Eine sehr gute Giesserei in Idar hat mir erzählt, das sogar die Mondphasen Einfluss auf das Gussergebnis haben.
    Probiere mal, zum Silber beim schmelzen einen Brösel Indium dazuzugeben. Pro Kilo eine Erbse.
    Das Silber fliesst viel feiner in der Form aus. Indium gibt es bei Ebay.
    P.S. Meine Meinung, das Du hier nur einen Shop gründen willst, habe ich geändert [smilie_blume]

  • Ich bin eingefleischter Purist und selbst wenn ich nur eine erbsengroße Menge Indium zum Silber gebe, dann ist es für mich und wahrscheinlich auch messbar, kein 999er Feinsilber mehr, trotzdem danke für den Tipp.
    Ich werde allerdings auch immer besser und es gelingen immer mehr, selbst kritische, Güsse auf Anhieb. Ich mach einfach mal so weiter und verfeinere mein Equipment, mein Wissen und mein Können.
    Und natürlich freue ich mich, wenn egal wo ich poste, ich auf offene Ohren stoße und vielleicht auch dadurch etwas verkaufen kann, in erster Linie will ich allerdings meine Sachen zeigen und meine Begeisterung teilen.
    Vielleicht auch Anregungen kriegen, was ich denn sonst noch gießen könnte und eventuell auch mal Tipps kriegen, falls jemand mit dem Thema etwas Erfahrung hat.
    Richtige Verkaufsangebote mache ich ganz ungeniert, da wo ich es darf, hier schien mir der richtige Platz zu sein, um Gleichgesinnten, was EM betrifft, einfach zu zeigen, was von meiner Seite her machbar ist.


    Und das mit den Mondphasen mag man als Quatsch abtun, aber mir sind schon bei Gewitter einfache Güsse nicht gelungen, die bei Sonnenwetter, ohne jegliche Probleme geklappt haben.
    Und auch das persönliche Befinden spielt eine große Rolle, wenn ich mit viel Zeit, Überlegung und entspannt an die Sache rangehe, dann ist die Chance ungleich höher, dass der Guss gelingt, als wenn ich hektisch noch schnell was fertig machen will.
    Das Silber merkt das ;)

  • aber mir sind schon bei Gewitter einfache Güsse nicht gelungen, die bei Sonnenwetter, ohne jegliche Probleme geklappt haben.

    Bestätigung !
    Habe früher in Gießereien gearbeitet...
    Veredelte Alu-Silizium Legierungen bei / oder nach Regen gießen....sinnfrei
    Bei trockenem Sonnenwetter o.k.


    Gruß
    Golden Mask

  • Nachdem ich ja mitten in der Arbeit feststellen musste, dass die Pumpe meiner Vakuumgussmaschine kein Vakuum mehr zieht, stand ich dann da.
    Mit ausgebrannter Küvette und geschmolzenem Silber. Was tun?
    Ich habe noch nie ausprobiert, wie denn ein Guss gelingt, wenn er ohne Unterdruck gegossen wird.
    Das Silber hätte ich einfach abkühlen lassen können und gut, aber die Küvette war jetzt sowieso hinüber, nochmal warm machen geht da nicht.
    Also habe ich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und gegossen, nur um das Ergebnis mal zu sehen.
    Hier sind die Bilder davon....was anderes hatte ich aber eigentlich auch nicht erwartet.


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    Genau die Oberflächenschäden, die durch das Zusammnziehen beim Abkühlen zu erwarten waren.
    Das Vakuum zieht normalerweise gegen die Kraft, die beim Abkülen entstehen.

  • Das ist je nach Exponat so unterschiedlich, dass die Frage so leider nicht beantwortet werden kann.

    In jedem Fall wird es seltenst honoriert.
    Sag mal, lass den Kookabara doch mal auf dem Anguss sitzen und poliere den mit. Sieht dann aus, als wenn er auf dem Stein sitzt….

  • In jedem Fall wird es seltenst honoriert.

    Weil es hier die Diskussion gab, das etwas verkauft wird, wollte ich mal rückrechnen um sagen zu können, er refinanziert lediglich sein Hobby ohne Arbeitsaufwand.
    Das war die Idee meiner Anfrage !

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


  • In jedem Fall wird es seltenst honoriert.Sag mal, lass den Kookabara doch mal auf dem Anguss sitzen und poliere den mit. Sieht dann aus, als wenn er auf dem Stein sitzt….

    Dann wäre er so schwer, dass ihn definitiv keiner mehr kaufen würde, des hohen Preises wegen.
    Der Eingusstrichter wiegt alleine, ohne Kookaburra ca 800 Gramm.


    @ECU ich kann nur sagen, dass ich für den Schädel, dessen Bild ich jetzt hier anhänge, deutlich über 30 Stunden und 2,4 Kg Silikon gebraucht habe (Das Silikon ist mit eines der teuersten Verbrauchsmaterialien), natürlich ohne alle anderen Verbrauchsmaterialien, wie Wachs, Einbettmasse, und hier ganz gravierend, Sägeblättchen (ich glaube ich habe 50-60 Sägeblättchen verheizt, bis ich alle Teile soweit hatte).
    Dann natürlich Strom für das Wachs Schmelzen, Gas für die Öfen, etc.
    Er besteht aus 16 Teilen, die alle einzeln gegossen wurden.
    Und ich habe jetzt mal die Zeit, die ich für Fehlgüsse investieren musste rausgerechnet, das ist mein Privatvergnügen.
    Zugegeben, manche Sachen lassen sich einfach ohne Probleme gießen und auch reproduzieren und bringen etwas Geld, aber dann invetsiere ich wieder Stunden und Tage um rauszufinden, wie ich was sehr kniffliges gießen kann.
    Und dann geht auch mal eben schnell eine Pumpe kaputt, die 200 Euro kostet und ohne die ich nicht weiter arbeiten kann.
    Ich klage definitiv nicht, weil es ja mein Hobby ist und ich es mit Leidenschaft mache, aber leben kann ich leider nicht annähernd davon........und auch nicht mal in meinem Erstjob reduzieren, was das erklärte Ziel wäre. :)


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  • Die Idee mit dem Kookaburra auf dem Stein finde ich allerdings echt nicht schlecht, nur würde ich dann einen etwas natürlicher wirkenden Stein nehmen.
    Ich habe früher, als ich noch in Sand gegossen habe, bei manchen Exponaten den Anguss dran gelassen, weil es einfach gut gewirkt hat.
    Wie z. B.hier.


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  • Demnächst werde ich nochmal eine kleine Doku machen, über den Guss von Würfeln.
    Hier gibt es, bei so kleinen Exponaten, einige kleine Unterschiede zu einem so großen Exponat, wie dem Kooka.
    Vorweg kann ich schon mal sagen, dass ich bereits eine Silikonform habe, die ich vor längerer Zeit hergestellt habe und bei der ich einen Punkt nicht bedacht habe.
    Mal davon abgesehen, dass der Würfel auf dem Foto musslungen ist, ist der Fehler, dass ich den Gusskanal des Würfels auf die Ecke gesetzt habe. Das hat natürlich zur Folge, dass ich genau diese Ecke, nach gelungenem Guss, in akribischer Fräs- und Schleifarbeit wieder zu einer vernünftigen Ecke machen muss.
    Ich hatte deshalb pro Würfel eine Nachbearbeitungszeit von ca 1 Stunde.
    Dann kam noch dazu, da ich noch keine sehr große Erfahrung mit der Vakuumgussmethode hatte und z. B. das Silber extrem erhitzt hatte, Ofen auf volle Pulle und das Silber im Tiegel schon richtig sprudelte, wegen des aufgenommenen Sauerstoffes. Das führte dazu, dass die Oberfläche der Würfel sehr porig war und ich das alles ebenfalls abschleifen und polieren musste, jede einzelne Seite, Ecke und Kante.
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    Bei der neuen Form habe ich jetzt den Platz auf der Seite mit den 4 Augen genutzt und dort den Gusskanal angebracht. Falls hier alles funktioniert, muss ich dann nur den Kanal so bündig wie möglich absägen und danach die Stelle glätten und polieren, was natürlich immens viel Arbeit spart.
    Wie gesagt, sobald die Form fertig ist und ich anfange mit der neuen Form Würfel zu machen, werde ich weiter dokumentieren.

  • Guten Morgen,
    nachdem jetzt eindlich mein copy Stempel gekommen ist, kann ich auch meine Dublonen mal öffentlich vorzeigen.


    8 Escudos de oro aus Lima Peru unter spanischer Besatzung von König Phillip V


    Auf der Vorderseite die 8 in der Mitte ist der Wert, 8 Escudos, 1718
    Das M rechts steht für den Prüfer (Wardeins), der von Spanien das Recht erhalten hatte die Münzstätte zu betreiben, Cristóbal Melgarejo
    Sein Stempel war die Zusicherung des korrekten Gewichts und der Reinheit des Goldgehalts der geprägten Münzen.
    Das L steht für die Münzstätte Lima, welche 1565 gegründet wurde.
    Goldmünzen dieser Art wurden von den Spaniern dort von 1696 bis1750 geprägt
    P.V.A. steht als Abkürzung für den lateinischen Ausdruck „Plus ultra“ und war das nationale Motto Spaniens. Verbunden mit den Säulen des Herkules in der Nähe der Straße von Gibraltar.
    In der Mythologie markierte die Straße von Gibraltar den Rand der damals bekannten Welt, und die Pfeiler trugen die Warnung, dass es dahinter nichts weiter mehr gäbe.
    Die gekrönten Säulen auf der Münze stellen die Säulen des Herkules dar und die Wellen unten das Meer dazwischen.
    Die Zahlen 718 stellen das Jahr da, in diesem Falle 1718.


    Die Rückseite wird dominiert von dem symmetrischen Kreuz, das Symbol der Einheit von Kirche und Staat war.
    Als die senkrechten Balken an jedem Ende hinzugefügt wurden, nannte man es das Kreuz von Jerusalem.
    In den vier Quadranten des Kreuzes befinden sich zwei Löwen und zwei Burgen, die die Verschmelzung der beiden mittelalterlichen Königreiche
    León und Kastilien darstellen die später als Spanien bekannt wurden.
    Legende rund um die Münze: PHILLIPPVS V (König Philip V), D. G. (Abkürzung für „Gnade Gottes“), HISPANIA (Abkürzung für Spanien).
    Diese vielfach geprägten Münzen wurden Macuquinas genannt und bis Mitte des 18. Jahrhunderts geprägt. Die Stempel waren schlecht geschnitten und die Schrötlinge waren unregelmäßig.
    Das Münzbild dieser Münzen geriet sehr groß und passte nicht auf die Rohlinge.
    Deshalb waren diese Münzen bei der damaligen Bevölkerung sehr unbeliebt.


    Ich wollte schon seit vielen Jahren eine echte Dublone haben, nur sind selbst die in sehr schlechtem Zustand noch nahezu unbezahbar, bzw. so teuer, dass es für mich einfach nicht in Frage kam.
    Also habe ich sie mir selbst gemacht. Aus Silber, antik finished, oder vergoldet.
    Eine habe ich für mich selbst aus Feingold gemacht. :D
    Der Rohling der Dublonen wird gegossen und dann mit 2 Stempeln geprägt.
    Die Dublone auf dem Bild ist aus Feinsilber und dann galvanisch vergoldet.
    [Blockierte Grafik: https://hellfire-bars.com/images/dub3.jpg]
    [Blockierte Grafik: https://hellfire-bars.com/images/dub4.jpg]

  • jo, copy
    aber die 999 (für Silber) auf einem feingoldfarbigen Stück, das im Original aus Gold besteht, hat dann schon Missverständnispotential (freundlich formuliert), auch wenn unser ziemlich dummes Stempelgesetz sowas leider zulässt

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