Hegel, Kant, Schopenhauer, Was-weiß-ich-was-Bullshit

  • Ursache, Wirkung, Nebenwirkung, von Vorder- über Hinter- bis Tiefgründig.


    Die Anfänge der Philosophie liegen in der urmenschlichen Betrachtung der Natur, des Himmels und seiner selbst im Versuch das Universum zu begreifen. Mit mal mehr oder weniger Erfolg und Konsequenzen für die Welt.

    Der eine sagt: Ich weiß, daß ich nichts weiß.

    Der andere: Ich bin die Wahrheit und das ewige Leben.

    Der nächste spricht in Rätseln,

    der übernächste schreibt Gesetze…


    Allen gemeinsam ist, daß sie Menschen eine über- und unter-ordnende Welt vermitteln und plausibel machen wollen.


    Vom göttlichen Blitz bis KI ist alles möglich.


    Ich fokussiere mich mal auf mich selbst und fang bei mir an. Geht am einfachsten und schnellsten.


    Grüße Bb

  • Ich fand die Idee, sich mit Philosophie zu beschäftigen sehr reizvoll, da viele Aspekte und Berührungspunkte sich zwischen verschiedenen Themen ergeben und diskutiert werden können.


    Einfach weils mir am sinnvollsten erscheint, fang ich mal mit Foucault an, der vielleicht thematisch nicht so bekannt ist, aber mMn nach hochaktuelle Bezüge hat zum Tagesgeschehen.

    Um die graue Theorie ein bißchen bunter zu gestalten versuche ich mal sowas wie eine kurze Vorstellung der Person.

    Das erfolgt in mehreren Schritten.


    Michel Foucault (1926 – 1984) war ein französischer Philosoph, Historiker und Sozialtheoretiker, der zu den prägenden Denkern des 20. Jahrhunderts zählt. Er studierte Philosophie an der École Normale Supérieure (ENS) in Paris und promovierte 1960 mit einer Arbeit über Denkwissenschaften (die „Geschichte der Systeme des Denkens“). Sein methodischer Ansatz verband Archäologie (Analyse von Diskursformationen) mit Genealogie (historische Untersuchung von Macht‑ und Wissensverhältnissen).

  • Zeitliche Einordnung

    Zeitraum Historischer Kontext Foucaults Tätigkeit

    1940‑1950 Nachkriegs‑Frankreich, Existentialismus (Sartre) Studium, Militärdienst, erste philosophische Arbeiten

    1959‑1964 Aufstieg der strukturalistischen Linguistik (Saussure, Lévi‑Strauss) Die Ordnung der Dinge (1966) entsteht aus frühen Vorlesungen

    1966‑1975 68er‑Bewegung, Studentenproteste, Kritik an Institutionen Die Ordnung der Dinge (1966), Archäologie des Wissens (1969)

    1975‑1984 Entstehung der Kritischen Theorie, Feminismus, Post‑Marxismus Überwachen und Strafen (1975), Wahnsinn und Gesellschaft (1961), späte Vorlesungen zu Ethik und Selbst‑Pflege.

  • Einflüsse auf Foucault


    Georges Canguilhem (Philosoph der Medizin) Betonung der Biologie als kulturelles Konzept; Idee der Normativität

    Maurice Merleau‑Ponty (Phänomenologie) Interesse an Leiblichkeit und Erfahrung

    Gilles De Lacour (Strukturalismus) Analytische Werkzeuge zur Diskursanalyse

    Karl Marx (Ökonomische Determinismus) Kritische Haltung gegenüber Klassen‑ und Machtstrukturen, jedoch Ablehnung einer rein ökonomischen Reduktion

    Nietzsche (Genealogie der Moral) Methodische Vorlage für Genealogie – Aufdeckung von Macht‑ und Wert‑Entstehungen

    Sigmund Freud (Psychoanalyse) Diskussion über Subjektivität, aber kritische Distanz zu psychoanalytischen Machtmodellen.

  • Foucaults Einfluss auf nachfolgende Denker*innen😜


    Vertreter*innen / Strömungen:


    Post‑Strukturalismus:

    Jacques Derrida, Jean‑François Lyotard,


    Kritische Theorie / Frankfurt‑Schule:

    Jürgen Habermas (kritische Reflexion von Öffentlichkeit),


    Soziologie & Anthropologie:

    Pierre Bourdieu (Habitus, Feldtheorie),


    Gender‑Studies:

    Judith Butler (Performativität, Macht),


    Kritische Rechtswissenschaft:

    Roberto Unger (Recht als Macht‑Diskurs),


    Digital Humanities:

    Analyse von Big Data, Surveillance Studies (David Lyon).

  • Überblick über seine Hauptwerke (chronologisch):📚


    Jahr Werk Kernthesen / Beitrag


    1961 Wahnsinn und Gesellschaft Historisierung des Begriffs Wahnsinn; Institutionen als Machtinstrumente,


    1966 Die Ordnung der Dinge Archäologie der Humanwissenschaften; Episteme als Diskursstruktur,


    1969 Archäologie des Wissens Methodische Grundlagen (Diskurs, Regelwerk, Enunciative Function),


    1975 Überwachen und Strafen Entstehung der Disziplinargesellschaft, Panopticon als Metapher,


    1976 Der Wille zum Wissen (Teil der Geschichte der Sexualität) Einführung von Biopolitik und Gouvernementalität,


    1978 Sicherheit, Territorium, Bevölkerung (Vorlesungen) Erweiterung der Biopolitik; Regierungs­techniken,


    1980 Sexualität und Wahrheit (Band III) Weiterentwicklung der Macht‑Wissens‑Analyse im Bereich Sexualität,


    Späte Vorlesungen (1982‑84) Ethik, Selbst‑Pflege, Freiheit,

    Fokus auf Selbst‑Technologien,

    Ethik des Selbst

  • Zentrale Thesen und ihre Entwicklung


    Frühe Phase (1960‑1966):

    Diskurse strukturieren das Denken; Wissen ist archäologisch zu untersuchen. Übergang von reiner Diskursanalyse zu einer Macht‑Wissen‑Verknüpfung.


    Mittlere Phase (1970‑1975)

    Macht ist dezentral, wirkt durch Disziplin und Überwachung. Einführung des Panopticon als Symbol für Selbst‑Disziplinierung.


    Späte Phase (1976‑1984)

    Macht produziert Subjekte (Biopolitik, Gouvernementalität); Selbst‑Pflege als Gegenmacht. Betonung von Ethik des Selbst, Technologien des Selbst; Verschiebung vom äußeren zu innerem Machtspiel.

  • Fazit – Warum Foucault für das Thema Gesellschaft, Politik, Wahnsinn und Vernunft unverzichtbar ist


    Methodischer Brückenschlag

    Archäologie liefert das Werkzeug, Diskurse zu kartieren; Genealogie zeigt, wie diese Diskurse Macht erzeugen.


    Interdisziplinäre Reichweite

    Seine Analysen reichen von Psychiatrie über Strafrecht bis zu digitalen Überwachungssystemen.


    Dynamische Sicht auf Vernunft

    Vernunft ist kein statisches Ideal, sondern ein historisch gewachsener Macht‑Diskurs.


    Praktische Relevanz

    Konzepte wie Panopticon und Biopolitik erklären heutige Phänomene (Social‑Media‑Tracking, Gesundheits‑Datenschutz).

  • Die Nationale Sicherheitsstrategie der USA im deutschen Wortlaut
    Ganz Europa spricht über die neue außenpolitische Doktrin des US-Präsidenten Donald Trump, die nun auf einem 31seitigen Strategiepapier steht. Doch was hat er…
    jungefreiheit.de


    Wenn ich dieses Werk da oben richtig verstehe, erklären sich die USA zur militärisch und wirtschaftlich stärksten Macht auf diesem Globus, beanspruchen deshalb ihren uneingeschränkten Führungsanspruch über den Rest der Welt und selbstlegitimieren ihn mit einem besonderen Schutzbedürfnis amerikanischer Interessen, das von den Bündnis- und Vertragsstaaten zu akzeptieren und zu unterstützen ist, durch Leistungen und monetäre Zuwendungen.

    Im Rahmen dieses Selbstverständnisses kommt dem Präsidenten die persönliche Verkündung der Pax Amerikana über alle Länder dieser Welt zu und der loorbeerkranzartige Empfang der Weltfriedenstrophäe, des Friedensnobelpreises.

    Allein, die Erklärung, daß man die Autonomie der Staaten unterstützt und gleichzeitig die globale Präsenz und Aktivität in Europa, Asien, Afrika ankündigt, wirkt auf mich irgendwie widersprüchlich.


    Ich versuch mal den Brückenschlag, einfach um die Begrifflichkeiten und deren Relevanz für zwei unterschiedliche Subjekte herauszustellen.


    Foucaultsche Analyse:


    Praktische Ausprägungen:

    In Wahnsinn und Gesellschaft (1961) zeigt er, dass „Wahnsinn“ erst im 18./19. Jh. zu einer pathologischen Kategorie wurde – vorher war er ein sozial akzeptierter Zustand.

    Heute: Psychiatrische Kliniken, Justiz‑psychiatrische Einrichtungen, Sicherungsverwahrung.


    Macht‑Durch‑Wissen:

    Diagnose, Klassifikation und Therapeutik sind nicht neutrale Wissenschaften, sondern Instrumente der Normalisierung!! DSM‑5‑Klassifikationen, Risiko‑Assessment‑Tools, „Gefährlichkeits‑Skalen“.


    Disziplin & Überwachung:

    Das Irrenhaus fungiert als Panopticon: Patienten werden ständig beobachtet, ihr Verhalten wird protokolliert, sodass sie sich selbst disziplinieren.

    Video‑Überwachung, elektronische Patientenakten, tägliche Vital‑ und Verhaltens‑Checks.


    Biopolitik:

    Der Staat regelt das Leben der „Abweichenden“ (Geburt, Behandlung, Entlassung) – ein frühes Beispiel für die spätere Biopolitik!!

    Gesetzliche Unterbringungsbefugnisse, Zwangsmedikation, Entlassungs‑ und Nachsorge‑Programme.


    Gouvernementalität:

    Die „Selbst‑Regulierung“ der Patienten wird durch therapeutische Gesprächsführung, Psychoedukation und Selbst‑Help‑Groups gefördert.

    CBT‑Programme, Peer‑Support‑Gruppen, Selbst‑Monitoring‑Apps.


    Gegenüber:


    Selbstverständnis der USA:

    „größte und erfolgreichste Nation der Geschichte, Heimat der Freiheit“.


    Strategische Ziele:

    wirtschaftliches Wachstum (30 Mrd. $ → 40 Mrd. $), technologische Dominanz, Ausbau von Allianzen (Indo‑Pazifik, Persischer Golf).


    Sicherheits‑Prioritäten:

    Stärkung militärischer Präsenz, Schutz von Handelswegen, Bekämpfung von „demokratie‑und freiheits‑untergrabenden“ Kräften.


    Ideologische Komponente:

    Beschuldigung Europas, Demokratie und Meinungsfreiheit zu verlieren; implizite Unterstützung rechtspopulistischer Bewegungen.


    Instrumente:

    Diplomatische Abkommen, Wirtschaftspartnerschaften, Technologie‑Export‑Kontrollen, militärische Abschreckung.

  • Ist Vergleichbarkeit gegeben?


    Foucaults Analyse des Irrenhauses- US‑NSS‑Ansatz

    Überschneidung / Divergenz:


    Macht‑Durch‑Wissen Diagnostik = Machtinstrument Intelligence‑Analysen und strategische Narrative (z. B. „Demokratieverlust in Europa“) dienen der Legitimation von Eingriffen.

    Beide nutzen Wissen (medizinisch vs. geopolitisch) zur Rechtfertigung von Macht.


    Disziplin & Überwachung:

    Permanente Beobachtung, Panopticon‑Prinzip!

    Überwachung von Lieferketten, Cyber‑Monitoring, militärische Satelliten. Ähnliche Logik: Sichtbarkeit erzeugt Selbst‑Disziplin (Staat, Unternehmen, Individuen).


    Biopolitik:

    Regulierung von Leben (Behandlung, Entlassung) vs.

    Gesundheits‑ und Wirtschaftspolitik (z. B. Pandemie‑Management, Wirtschaftswachstum) als staatliche Steuerung von Populationen.

    Biopolitik erweitert von klinischem auf globales Niveau.


    Gouvernementalität: Therapie‑Selbst‑Regulierung!

    Förderung von Allianzen und ideologischer Kohärenz (z. B. Unterstützung rechtspopulistischer Kräfte)

    versucht, fremde Gesellschaften zu „govern“. Erziehen und Herrschen.

    Beide streben nach Selbst‑Steuerung von Zielgruppen (Patienten vs. Staaten).


    Zielgruppe:

    „Abweichende“ Individuen,

    „Gefährliche“ Staaten/Bewegungen, aber auch Europa als potentiell „demokratie‑verlierend“.


    Unterschiedliche Skalierung, aber gleiche Logik: Identifizierung einer „Anderen“, die kontrolliert werden muss!


    Legitimation

    Wissenschaftliche Diskurse (Psychiatrie) Ideologische Narrative („Freiheit“, „Demokratie“) + wirtschaftliche Argumente. Beide schaffen Narrative, die Eingriffe als notwendig darstellen.


    Ich finde, beide Fälle illustrieren, wie Wissen und Narrative Macht legitimieren – ein zentrales Foucauldsches Motiv.


    Erweiterung der Biopolitik: Die NSS zeigt, dass biopolitische Steuerung nicht nur auf Körper‑medizinische Ebene beschränkt ist, sondern globale Bevölkerungs‑ und Wirtschafts­prozesse umfasst!!


    Panopticon‑Analogien: Moderne Überwachungstechnologien (Satelliten, Big‑Data‑Analytics) funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie das Irrenhaus‑Panopticon – ständige Sichtbarkeit erzeugt Selbst‑Disziplin.


    Im Beispiel der Erklärung oben wird sogar erklärt, daß allein das Erscheinen des Präsidenten ausreicht um den Fokus auf den Willen desselben zu lenken und globalen Frieden zu stiften.🥲

    Die Hauptbotschaft der Erklärung ist:

    GLOBALER FRIEDEN DURCH AMERIKA, speziell durch Donald Trump!!!🎉🌟🫅🌞🕊️🍟👁️‍🗨️;

  • Gemeinsame Mechanismen:

    Sowohl das klassische Irren‑/Asylhaus als auch die US‑Nationale‑Sicherheits‑Strategie nutzen Wissen, Diskurse und Überwachung, um bestimmte Gruppen (Patienten, Staaten, politische Bewegungen) zu normalisieren, zu kontrollieren und zu steuern.


    Skalierung der Macht:

    Foucaults Konzept der Biopolitik lässt sich hervorragend auf die globale Ebene übertragen – die NSS ist im Wesentlichen ein biopolitisches Manifest für die gesamte westliche Weltordnung!!!!

    Zur Differenzierung:

    Der Vergleich darf nicht suggerieren, dass alle staatlichen Strategien per se „irr‑institutionell“ seien. Während das Irrenhaus eindeutig ein Macht‑Instrument zur Pathologisierung von Individuen ist, kann die NSS – trotz autoritärer Tendenzen – zugleich legitime sicherheitspolitische Interessen verfolgen (z. B. Schutz von Handel, Terrorismusbekämpfung).


    Es zeigt, dass Macht immer durch narrative Konstruktionen und technische Überwachung verankert ist. Die Foucauldsche Linse hilft, die verborgenen Governance‑Mechanismen der NSS zu entlarven, doch muss man die unterschiedlichen Ebenen und Zielsetzungen berücksichtigen, um nicht in eine vereinfachende Gleichsetzung zu verfallen.

  • Zusammengefasst:

    Selbst‑LegitimierungWie die USA ihre eigenen Handlungen intern rechtfertigen und ihre Identität als „größte, freiheits‑bewahrende Nation“ stützen.• Ideologische Rhetorik („Freiheit“, „Demokratie“)

    Wirtschaftliche Erfolgsgeschichten (Wachstums‑Ziele)

    Militärische Stärke (Abschreckung, Projektion)

    Technologische Führerschaft (5G, KI)
    „Dieses Dokument ist ein Fahrplan, der sicherstellen soll, dass Amerika die größte und erfolgreichste Nation… bleibt.“



    Fremd‑LegitimierungWie die USA andere Staaten, Organisationen oder Bevölkerungsgruppen überzeugen, ihre außenpolitischen Ziele zu akzeptieren bzw. zu unterstützen.• Diplomatiediplome & bilaterale Abkommen

    Wirtschaftliche Anreize (Handelsabkommen, Investitionen)

    Ideologische Kampagnen (Unterstützung rechtspopulistischer Parteien)

    Sicherheits‑Kooperationen (Militärbasen, NATO‑Erweiterungen)
    „Starke Beziehungen in den Bereichen Handel, Kultur, Technologie und Verteidigung…“
    Narrative InhaltSelbst‑LegitimierungFremd‑LegitimierungKonflikt‑Trigger
    „Amerika als Hüter der Freiheit“USA als letzte Bastion liberal‑demokratischer Werte.Stärkt innenpolitische Einheit, rechtfertigt militärische Präsenz.Versucht, andere Länder zu „demokratisieren“ (z. B. Wahlbeobachtungen, Medienförderung).Wahrgenommene Einmischung → anti‑amerikanischer Populismus, Sanktionen.
    „Wirtschaftlicher Aufstieg = Sicherheit“Wirtschaftliche Stärke garantiert strategische Unabhängigkeit.Rechtfertigt protektionistische Maßnahmen, Subventionen für High‑Tech.Angebot von Investitionen als „Entwicklungshilfe“ (z. B. Infrastruktur in Südostasien).Wettbewerb um Ressourcen → Handelskriege, Technologiekonflikte (z. B. Chip‑Verbote).
    „Bedrohung durch autoritäre Regime“China, Russland, Iran als Gegner der Freiheit.Legitimiert Aufrüstung, Cyber‑Operationen, Sanktionen.Bildet Koalitionen (Quad, NATO‑Erweiterungen) zur Eindämmung.Eskalation von Stellvertreterkonflikten (z. B. Ukraine, Taiwan).
    „Demokratie‑Verlust in Europa“EU verliert freiheitliche Werte, wird anfällig für Populismus.Rechtfertigt Eingriffe in europäische Innenpolitik (Unterstützung rechtsgerichteter Parteien).Propaganda‑Kampagnen, Think‑Tank‑Finanzierung.Europäische Gegenreaktion → diplomatische Isolation, mögliche militärische Spannungen.


    Konkrete Machtinstrumente

    KategorieInstrumentFunktionsweiseSelbst‑/Fremd‑LegitimierungPotenzieller Konfliktpunkt
    DiplomatieBilaterale Handels‑ & Sicherheitsabkommen (z. B. Indo‑Pazifik‑Freihandelsabkommen)Öffnet Märkte, bindet Partner an US‑Standards.Fremd‑Legitimierung (Wirtschafts‑Anreiz)Ungleichgewicht → Beschwerde über „unfaire“ Bedingungen, protektionistische Gegenmaßnahmen.
    WirtschaftExportkontrollen für Schlüsseltechnologien (Halbleiter, KI‑Software)Beschränkt Zugang von Rivalen zu kritischen Gütern.Selbst‑Legitimierung (Schutz nationaler Sicherheit)Gegenreaktion durch Gegenexportverbote, Technologiekriege.
    MilitärVorwärtsstationierung von Truppen, Ausbau von Militärbasen (z. B. im Persischen Golf)Projektion von Macht, schnelle Einsatzfähigkeit.Selbst‑Legitimierung (Abschreckung)Lokaler Widerstand, Gefahr von Fehlkalkulationen → unbeabsichtigte Eskalation.
    CyberOffensive Cyber‑Operationen (Störungs‑ und Spionage‑Tools)Schwächt gegnerische Infrastruktur, sammelt intel.Selbst‑Legitimierung (Verteidigung)Rückkehrende Angriffe, Attribution‑Probleme → offene Konfrontation.
    InformationMedien‑Outreach, Think‑Tank‑Finanzierung, Social‑Media‑ManipulationFormt Narrative, beeinflusst öffentliche Meinung im Ausland.Fremd‑Legitimierung (Ideologische Bindung)Aufdeckung → Vertrauensverlust, Gegenpropaganda, regulatorische Gegenmaßnahmen.
    FinanzSanktionen (SWIFT‑Ausschluss, Vermögen einfrieren)Wirtschaftlichen Druck ausüben, ohne direkte militärische Aktion.Selbst‑Legitimierung (Rechtsstaatlichkeit)Humanitäre Nebenwirkungen, multilaterale Gegen­sanktionen.
    KulturellAustauschprogramme, Stipendien, Hollywood‑ExportSoft‑Power‑Aufbau, positive Image‑Pflege.Fremd‑Legitimierung (Werte‑Export)Kultur‑Kriege, Vorwürfe von „cultural imperialism“.
  • Kompetenz‑Überschreitung & Selbst‑Überschätzung – Pfad zu Kriegsszenarien

    SchrittBeschreibungWie das Narrativ die Überschätzung nährtMögliche Eskalations‑Kette
    1. Ideologische Selbst‑BestätigungDas Narrativ „USA = Hüter der Freiheit“ lässt die Führung glauben, moralisch überlegen zu sein.Ignorieren von Gegenargumenten, unkritische Risikobewertung.Unterschätzung von Widerstandskraft anderer Staaten.
    2. Technologische Überlegenheit annehmenAnnahme, dass US‑Tech‑Vorsprung jede Bedrohung neutralisieren kann (z. B. Cyber‑Abwehr).Reduzierte Investitionen in Diplomatie, übermäßiger Fokus auf Abschreckung.Fehlende Vorbereitung auf asymmetrische Angriffe (z. B. hybride Kriegsführung).
    3. Multilaterale Legitimation missbrauchenNutzung von NATO‑ oder UN‑Rahmen, um Aktionen zu legitimieren, obwohl die eigentliche Motivation eigeninteressiert ist.„Wir handeln im Namen der internationalen Gemeinschaft.“Andere Akteure sehen das als Vorwand, bilden Gegenkoalitionen.
    4. Wirtschaftliche Coercion ausweitenSanktionen und Exportverbote werden als harmlos‑politisch dargestellt.Unterschätzung von sekundären Effekten (z. B. globale Lieferketten‑Störungen).Wirtschaftliche Destabilisierung führt zu politischen Instabilitäten, die militärische Interventionen provozieren.
    5. Direkte Militäreinsatz‑EntscheidungAufgrund der vorherigen Schritte wird ein begrenzter Militäreinsatz (z. B. Luftschlag) als „präventiv“ gerechtfertigt.Glaube an schnelle, decisive Victory ohne langfristige Folgen.Eskalation zu Vollkonflikt (z. B. Taiwan‑Krise, Ukraine‑Ausweitung).

    Resultierende Kriegsszenarien (Beispiele)

    SzenarioAusgangspunktMögliche Dynamik
    Taiwan‑KriseNarrative „Bedrohung durch autoritäre Regime“ + technologische Überlegenheit (5G, KI).US‑Marine‑Patrouillen → chinesische Anti‑Access/Area‑Denial (A2/AD) → Gefechte im Südchinesischen Meer → breitere regionale Eskalation.
    Ukraine‑AusweitungSelbst‑Legitimierung durch „Schutz der Demokratie“ + Sanktionen.Weitere US‑Militärhilfen → russische Gegenoffensive in benachbarten Regionen → Gefahr eines direkten NATO‑Russland‑Konflikts.
    Nahost‑InstabilitätMilitärbasen im Persischen Golf + Narrative „Sicherheit der Energieversorgung“.Iran‑Reaktion mit asymmetrischen Raketenangriffen → US‑Luftschläge → Eskalation zu regionalem Krieg.
    Cyber‑KriegAnnahme, dass US‑Cyber‑Offensive unentdeckbar bleibt.Offenlegung von US‑Hacking‑Tools → Gegenangriff auf kritische Infrastruktur (Stromnetz, Banken) → physische Schäden, militärische Reaktion.

    Fazit – Was soll die Analyse:

    1. Narrative sind das Rückgrat der Legitimation – sie verbinden Selbst‑ und Fremd‑Legitimierung und ermöglichen den Einsatz einer breiten Palette von Instrumenten.
    2. Instrumente überschneiden sich – Wirtschaft, Militär, Information und Diplomatie wirken synergistisch; ein einzelnes Tool selten isoliert.
    3. Kompetenz‑Überschreitung entsteht, wenn das Narrativ die eigene Handlungsfähigkeit überschätzt – das führt zu riskanten Entscheidungen, die schnell in offene Konflikte umschlagen können.
    4. Foucauld‑Perspektive: Die USA betreiben eine Form moderner Biopolitik – sie regulieren nicht nur Körper, sondern ganze Volkswirtschaften, Informationsflüsse und geopolitische Ökosysteme. Die Disziplin erfolgt durch Überwachung (Cyber, Finanz), Normalisierung durch Ideologie (Freiheit, Demokratie) und Selbst‑Regulierung durch interne Narrative (America First).
    5. Risiko‑Management: Um Konfliktpotenziale zu mindern, müssen Entscheidungsträger die Narrativ‑Feedback‑Loops kritisch hinterfragen, Transparenz erhöhen und multilaterale Kontrollmechanismen stärken – sonst droht die Spirale von Selbst‑Legitimierung → Überdehnung → Krieg.



    Das wäre so im Groben die Analyse des o.a. Transkriptes der US-Administration, mal betrachtet durch einen Foucaultschen Filter.

    Als Diskussionsgrundlage find ichs ganz brauchbar, ich denke das Transkript wird sachgerecht dargestellt und filetiert, unabhängig davon, was ich von dem Ding halte.


    Grüße Bb

  • ich habe früher gern und lange mit einem kumpel und ein paar flaschen roten über die welt und deren übel philosophiert und es hat echt spas gemacht, war aber leider nicht sinnstiftend.

    nachdem ich dann erkannt habe das 70% nur npc oder ohne bewusstsein sind habe ich dann auf LMAAA und MESA umgeschalten. es lebt sich wesentlich entspannter.

    wenn sich die "welt" noch mal zum guten entwickelt denke ich viel. noch mal über meine einstellung zu den dingen nach.

    momentan sehe ich in dieser freiluftklapsmühle aber nicht viel chancen.

    allein corona und die handlungen der menschen zu dieser zeit hätte als alleiniger grund vollkommen ausgereicht.

    Spuren oder größere Ansammlungen von Zynismus, Sarkasmus und/oder Ironie sind Bestandteil dieser Signatur/Beitrag zu einem Fred. Die Beiträge des Verfassers zu einem Fred geben unter Umständen die Gedanken des Schreibenden wieder oder auch nicht. Rescht/Lingsschreibefähla sind bewosst eingebout worden um den Schaafsinn der Läsenten gezield zubrovoziern.
    Die Movies " Idiogracy " und "Demolition Man" sind zur puren Realität geworden.
    Alle Macht dem Kampf gegen den Verschissmus. :D

  • Seh ich genauso wie du.

    Und erleb ich auch genauso wie du.

    Und genau, weil ich das auch son bisschen vermisse, das etwas gehobenere schräge Denken, das intelligente Duell, forciert bis ins absurde vielleicht, hab ich den Thread aufgemacht.

    Ich wollte keinen erschrecken oder so.

    Aber ich hab auch festgestellt, daß gerade durch solche Diskussion und Gedankenaustausch manchmal Ideen entstehen, die , wenn sie weitergetragen werden, den Gegenüber besser treffen, zum Nachdenken zwingen oder einfach nur zum schweigen bringen.

    Den gleichen Sermon wie oben, durch die Brille des Prä-Popper-Hegelianismus oder der Philosophie der Rastafari betrachtet macht mir einfach nur Spaß.

    Daß die Welt nicht ganz rund läuft weiß ich, aber ich hab halt auch keine Lust mich an den ganzen vor- und durchgekauten Gegenentwürfen zur Staats- und Mediendoktrin abzuarbeiten.

    Die sind halt auch nicht besonders hilfreich sondern genauso alternative Denkschubladen wie der verordnete Medienmüll und einfach nur Denksubstitute, mit Betonung auf Tute🎺🔊.

    Ich bin vor Jahren mal auf dem Weihnachtsmarkt von nem Fernsehteam vom WDR angequatscht worden. Die Leute haben schon nen Bogen gemacht, weil keiner Bock auf die hatte. Da standen sie dann, Interviewer, Kameramann, Kabelhalter guckten gewichtig. Dann haben sie mich ausgesucht und standen auf einmal im Weg.

    " Guten Tag, wir sind vom WDR, dürfen wir ihnen…?"

    Meine Antwort, unterbrechend und weitergehend: " Oh das tut mir aber leid,aber ich hab gar kein Kleingeld bei mir."

    ( Alter Loriot-Gag, aus Jodeldiplom )

    Die Leute lachten und die Kameratypen standen da sprachlos wie angenagelt. Eine Minute später immer noch.

    Verstehsse?

    Ich muss mich nicht mit Schwachmaten auf deren Niveau unterhalten, wenn man denen signalisiert, daß sie einfach nur doof sind und nerven, sind die beschäftigt genug.😜

    Wenn man sich auf Diskussionen mit denen einlässt, gewinnen die regelmäßig Oberwasser, eben durch einlassen auf deren minderintelligente Schubladen.

    Störfunk funktioniert am besten durch Erhöhung des Niveaus, egal obs richtig oder falsch ist.

    Dazu gibts zB hervorragende Anleitungen von Schopenhauer, sein Buch: Eristische Dialektik! Ein Meisterwerk, wenn man die Kunst darin verstanden hat.🤯

    Vielleicht lass ich mich mal darüber aus.

    Aber vielen Dank für deine Antwort,

    verbunden im Geiste,


    Grüße Bb

  • Ganz gut, wenn man seine persönliche Mischung aus Integration, Zuwendung und Abgrenzung findet.

    Der Menschenschlag hier ist eigentlich ziemlich ok, nicht so bieder wie im Norden und nicht so traditionsversessen wie im Süden; ähnlich offen wie im Osten, ohne den Erfahrungshintergrund der Täterä, immer offen für alles westliche, Niederlande halt.

    Man muss sich halt um seine Belange kümmern, aber das Angebot ist schon vorhanden.

    Man kann aber auch ziemlich versumpfen, wenn man drauf steht.

    Ist nicht viel anders als im Rest des Kontinents.

    Berlin ist anstrengender, die Erfahrung hab ich auch gemacht.🥸


    Grüße Bb

  • ich habe früher gern und lange mit einem kumpel und ein paar flaschen roten über die welt und deren übel philosophiert und es hat echt spas gemacht, war aber leider nicht sinnstiftend.

    nachdem ich dann erkannt habe das 70% nur npc oder ohne bewusstsein sind habe ich dann auf LMAAA und MESA umgeschalten. es lebt sich wesentlich entspannter.

    seit diesem Jahr sogar "noch weiter" gegangen und jetzt lebt es sich nicht nur wesentlich entspannter, sondern auch herrlich und freudevoll und alles "läuft einfach".


    Plötzlich sind Menschen da, denen man nicht LMA und MESA sagt, sondern "Wunderbar! Da bin ich dabei."


    Ja meine Reduktion der Aktivität im GSF hat damit auch viel zu tun. Die hier aufgelisteten philosophischen Betrachtungen mögen dem einen oder anderen auf dem Weg behilflich sein, sind aber eigentlich - wie alles andere auch, wenn man an der Erkenntnis angelangt ist - bedeutungslos. ;)

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