Nachfrage nach Papierdollars versiegt, Hedge Funds, Heuschrecken

  • Quelle: Der Spatz im Gebälk vom 19.02.2006 http://www.spatzseite.de/pdf/sptz2006.pdf
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    Was meint Böttiger mit dem Abschnitt ? (rot markiert)


    Hedge Fonds = Kreditinstitute, mit denen sich die Großbanken wegen der zunehmenden Kreditunwürdigkeit ihrer Kunden "ihr Kreditgeld selber drucken" ???


    und:


    Was diese Leute mit ihren Einlagen tatsächlich erworben haben, dürfte nicht mehr lange Geheimnis dieser Funds bleiben. (???)


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    Was einer wert ist, zeigt sich in der Krise: Auf Sie mit Gebrüll !!


    Bier war sicher nicht allein Schuld, daß Cheneys Schuß auf der Armstrong-Ranch nach hinten losging, schon eher seine unbeherrschte Gier, einen Vogel abzuschießen. Aber wer wird sich mit den Fähnchen abgeben, die das Haus der Macht dekorieren?


    Interessanter ist da (nach Bloomberg Mag. vom 12.1) schon US-Konkursrichter Robert Drain. Er hielt die Zahlung von 38 Mio. US-Dollar an die Top-Manager des größten Autozulieferers der USA, Delphi (General Motors), für "an appropriate form of compensation" ihrer Bemühungen. Gleichzeitig wurden Arbeiter gefeuert, ihre Lohnvereinbarungen gekürzt, und ihre Betriebsrentenansprüche abgewiesen beziehungsweise deutlich geschmälert. Das Management hatte Delphi im Oktober 2005 in den Konkurs getrieben. Die richterliche Entscheidung machte dem Management des Konkurrenten Visteon, dem zweitgrößten Autoteilehersteller der USA, Mut zuzugreifen. Visteon hatte im Jahr 2005 "nur" 270 Mio. US$ Verlust gemacht, allerdings im gleichen Jahr 23 Werke für 1,8 Mrd. US$ an Ford verkauft (der Verlust belief sich demnach auf 2,1 Mrd. US$). Das Management steuerte auch diesen Konzern zielsicher auf die Auslagerung in Billiglohnländer zu. Es kündigte außerdem den definitiven Verkauf drei andere Werke an, bietet 6 weitere zum Verkauf und stellt den Verkauf von 23 Werken in Aussicht. Für diese Leistung genehmigte sich der Vorstandsvorsitzende 20,3 Mio. Dollar, der Stellvertreter 16,2 Mio. und ihr Stab 12,5 Mio. Dollar, dafür nämlich, daß sie das Unternehmen zielsicher ruiniert und die Lohnkosten entsprechend gedrückt haben. Doch wird die Antwort auf die Frage, ob die Firmen in den Billiglohnländern auf Dauer billiger fahren werden, immer weniger gewiß - und das nicht nur wegen der Qualität.


    Schuld an der Ungewißheit ist weniger das Kriegsgeschrei, mit dem die Amerikaner die Angst vor dem Zusammenbruch ihres Allerheiligsten betören wollen, es ist viel mehr die Tatsache, daß inzwischen unter der Matratze jeder Zentralbank Dollars als Deckungsrücklage hervorquellen und die Nachfrage nach Papierdollars weltweit zu versiegen beginnt. Eben verkündigt Syrien, daß sich das Land aus dem Dollar zurückziehen werde, weil diese Währung zu unsicher sei. Für diese Entscheidung dürfte aber weniger der tatsächliche Wert des Dollars, als die Behandlung der syrischen Regierung durch die USA ausschlaggebend gewesen sein. Doch die Arroganz der Macht haben inzwischen auch andere kennen gelernt - wer eigentlich nicht? Die US-Regierung wird inzwischen mit den Vorbereitungen auf weitere "Regime Changes" der zunehmend "undemokratischen", weil nicht mehr amerika-(ge)hörigen Regierungen mehr als ausgelastet. Verschwört sich doch allmählich die ganze finstere, unfreie Welt gegen die freiheitsliebenden USA?


    Wie immer, kommt es aufs genaue Hinsehen an. Im Grunde geht es um die Kauflust von US-Schatzanleihen mit Dollars, die aus dem stets wachsenden Handelsbilanzdefizit der USA stammen, denn die läßt in letzter Zeit deutlich nach. Ohne entsprechende Nachfrage ist ein Dollar nichts wert. Wie läßt sich die Nachfrage nach Dollars fördern? Da war zunächst der Glaube an die Beschützung durch die USA. Als der sich mangels Gelegenheit verflüchtigte (undefinierte "Terroristen" die "Kommunisten" ersetzten), setzte man auf die Rohstoff- und besonders die Energiepreise. Da diese Rohstoffe seit dem Yom Kippur Krieg Israels in den Jahren 1973 und 74 nur für Dollars ge- und verkauft werden durften, stieg mit ihrem Preis der Dollarbedarf. Dann sind da noch die Schulden, die ständig mit Zinsen bedient werden müssen. Sie gingen auf die "economic hitmen" zurück, die sie unterentwickelten Staaten mit einer betrügerischen Entwicklungs-Euphorie auf die Augen gedrückt hatten. Später sorgten überhöhte Ölpreise und vor allem die wucherische Hochzinspolitik der Federal Reserve dafür, daß die ursprünglichen Entwicklungsstrategien der Länder nicht griffen und sie sich tiefer und tiefer in die Verschuldung verstrickten. Da das nichtamerikanische Ausland Dollars zur Bezahlung seiner Schulden und deren Zinsen zunächst nur bekam, wenn es in den USA neue Dollarschulden aufnahm und sich so weiter verschuldete, schien das Dollar-Imperium, einmal eingefädelt, auf alle Ewigkeit gefestigt zu sein. Die vom internationalen Währungsfond dann regelmäßig geforderte Abwertung der Landeswährungen der Schuldner sorgte dafür, daß die Schulden und mit ihnen die Zinszahlungen auch ohne neue Darlehen ständig wuchsen. Die Schulden sollten auch gar nicht zurückgezahlt werden, es ging um die Zinszahlungen als neuer Form des Tributs. Wer da nicht mitspielen wollte, war "undemokratisch".


    Der verzweifelte Kampf um Dollars, um pünktlich die Tribute zahlen zu können, ließ in den Entwicklungsländern die Preise bis an den Rand des Existenzminimums sinken. Das auszunutzen wollte man sich als ordentliche Geschäftsleute nicht entgehen lassen. Aus Tributzahlungen wurden Güterimporte in die USA, das machte die Handelsbilanz negativ und mehr Dollars flossen ab, als in Form der Tributzahlungen fällig wurden. Damit wurden Schulden nicht nur rückzahlbar. Es häuften sich US-Schulden im Ausland an. China hat inzwischen über 800 Mrd. Dollarguthaben d.h. US-Schulden angesammelt. Trotzdem deckt das Land damit nicht in erster Linie seinen Rohstoffbedarf, sondern wickelt zwei Drittel seiner rasch wachsenden Öl- und Rohstoffimporte im Tauschgeschäft mit Gütern ab, die der jeweilige Öl- oder Rohstoffexporteur benötigt. Dollar? Sorry - Kein Bedarf!


    Das Ganze zeigt sich am Handel mit US-Schatzanleihen. Diese kauften früher ausländische Dollarbesitzer, um für ihre als "Sicherheit" angelegten Dollarbestände - wenn schon sonst nicht viel - wenigstens Zinsen zu bekommen. Und nun sinkt die Nachfrage nach US-Schatzanleihen plötzlich. Wurden im letzten halben Jahr monatlich noch durchschnittlich für rund 90 Mrd. US$ Schatzanleihen gekauft, so im Januar nur noch für 56,6 Mrd. Dollar. Private Anleihenkäufer kauften gar 70% weniger. Den Rückgang konnten gezwungene, d.h. "verbündete" Ankäufer nicht auffangen. Doch das Handelsbilanzdefizit der USA steigt weiter. Im Jahr 2005 lag es bei 725,8 Mrd. US$. 201,6 Mrd. davon finanzierten allein die Chinesen, die möglicherweise damit anderen Ländern helfen, ihre Dollar-Schulden zurückzuzahlen (war das kürzlich im Fall Argentinien, Brasilien z.B. so, wer weiß?). Damit die Chinesen die Lust am Dollar nicht verlieren und sie anderen nicht nehmen, planen die USA zur Zeit die größten Seekriegsmanöver vor ihrer Küste. Der Nahe Osten, vor allem die Saudis trugen im letzten Jahr 92,7 Mrd. US-Dollar. Bisher legten sie solches Geld in Waffenkäufe an - doch das scheint ihnen nun zu reichen. Hier ermuntert die militärische Präsenz zur Zahlungsbereitschaft (wie mit 128 Militärstützpunkten weltweit auch anderswo). Korea war mit 30 Mrd. US$ Finanzier des US-Konsums. War da nicht noch etwas mit Nordkorea im Gange?


    Allein im Januar legten Südost-Asiaten (ohne die Chinesen) 30 Mrd. US$ in sogenannten Hedge Funds an. Das sind bekanntlich die Geldinstitute, über die sich die Großbanken wegen der zunehmenden Kreditunwürdigkeit ihrer Kunden ihr Kreditgeld selbst drucken. Was diese Leute mit ihren Einlagen tatsächlich erworben haben, dürfte nicht mehr lange Geheimnis dieser Funds bleiben. Bloomberg berichtete am 16. Februar, daß sich die Vorstände der 14 größten Wall Street Banken im Januar getroffen hätten . Sie ließen damals mitteilen, sie wollten nun den Handel mit den (wegen der fälligen Mindestreserve) meist nicht in den Büchern geführten Kreditderivaten im Umfang von 12,4 Billionen Dollar allmählich abbauen, um die "Sorgen zu mildern, daß eine nachlässige Buchführung" ("sloppy bookkeeping" ein "Finanzdebakel auslösen" könne. Natürlich interessiert sie nicht die ordentliche Buchführung (eben akzeptierte der größte Versicherer der USA, AIG, eine Strafe von 1,2 Mrd. US$ wegen betrügerischer Buchhaltung), sondern die unordentliche Volatilität dieser hochriskanten Eigentumstitel, denen angeblich noch eintreibbare Schuldenpakete zugrunde liegen. Aus diesem Grund trafen sich die Herren am 16.2 schon wieder in den Büros der Federal Reserve Bank.


    Daß all den Geldgebern in naher Zukunft die Lust am Dollar schwindet, ist abzusehen. Da helfen auch die 1,6 Mrd. US$ nicht weiter, die die US-Regierung - wie man erfährt - allein für US-freundliche Propaganda ausgibt. Einwenig helfen könnten vielleicht höhere Zinsen. Aber dafür würden wahrscheinlich noch mehr Schulden offensichtlich uneintreibbar, so daß sie Reichtum schmälernd ausgebucht werden müßten.


    Doch können wir Europäer uns zurücklehnen und darauf vertrauen, daß uns, wenn die Welt wie Syrien aus den billig gedruckten Dollars in Euros überwechselt, nun die Reichtümer der Welt für billig zu druckende Euros zufließen? Nach dem Bericht einer Londoner Investment Bank, aus dem die FAZ am 15. Februar zitierte, stammen 60% der "distressed debt", der den Kreditderivaten zugrunde liegenden Schuldenpakete aus Deutschland und 20% aus England. "Investoren" kaufen den Banken gegen einen entsprechenden Nachlaß solche Schulden ab, zwingen die Schuldner, die Schulden in Unternehmensanteile umzuwandeln, um so Kontrolle über die Firma zu bekommen. Diese wird dann nach "Heuschreckenmanie" zerschlagen und die Teile meistbietend verscherbeln - das Maschineninventar z.B. in Billiglohnländer verkauft. Nach dem Jahresbericht der BVK (der Vereinigung der Private Equity Unternehmen) kontrollierten solche Private Equity Funds bereits 5.700 deutsche mittelständische Betriebe mit 797.000 Beschäftigten durch insgesamt 21,5 Mrd. Euro-Forderungen. Belief sich die entsprechende Neuverschuldung im Jahr 2004 noch auf 2 Mrd. Euro, so im Jahr 2005 bereits auf 7,2 Mrd. Euro. Das heißt, es ist absehbar, wann es keine deutschen mittelständischen Firmen mehr geben wird. Dann wird es hier kaum noch Firmen geben, die auf dem Arbeitsmarkt Hartz IV Opfer ersteigern - Sie haben richtig gelesen. Hartz IV Arbeitslose werden inzwischen an Firmen gegen das höchste Angebot versteigert. Sie werden dadurch natürlich nicht selbst zu Sklaven, das verbietet noch das Gesetz, aber wir nähern uns deutlich den Zuständen, wie sie die ursprüngliche US-Verfassung einmal festgeschrieben hat.


    Das immer schrillere Vorgehen der USA und ihrer "Verbündeten" gegen den Iran (und die "Islamisten" im allgemeinen) trägt sicherlich nicht zur Stabilisierung der Finanzmärkte und zum Werterhalt ausgedruckter Wertpapiere bei. Aber diese Märkte scheinen ohnehin nicht mehr im Sinne der westlichen Führungsmacht zu funktionieren. Da müssen eben andere Töne angeschlagen werden. Jetzt verstehen Sie vielleicht, weshalb inzwischen auch Chirac in Frankreich und die deutsche Kanzlerin mitschreit. Ja sogar der grüne Josef "Joschka" Fischer erinnert sich an seine Schlägertage in Frankfurt und läßt sich aus seinen Lustgärten vernehmen: "Auf sie mit Gebrüll" (er drückt sich in der Öffentlichkeit allerdings etwas "feiner" aus).


    Haben Sie sich einmal überlegt, wen der Iran - selbst wenn er Atomwaffen hätte - angreifen könnte, ohne sofort nuklear pulverisiert zu werden? Die Iraner sind - jedenfalls im Vergleich zum Verhalten unserer Führungsmacht - ein zivilisiertes Volk. Vielleicht beharren sie deshalb auf ihren einmal zugestandenen Rechten und den Wortlaut eingegangener Verträge und lehnen es ab, sich der primitiven Drohung nackter Gewalt zu beugen. Natürlich sehen das Ihre Medien anders - aber auch richtiger?

  • traditional,


    interessant in dem Artikel snd die Aussagen


    1. Das China seine Rohstoffimporte zu zwei dritteln nicht in Dollar,sondern im Warentausch,abwickelt.Trotz der hohen Dollarbetände!


    2. Wie die Banken hier ihre Kredite verkaufen,um den Heuschrecken den Zugriff auf Mittelständische Unternehmen zu ermöglichen.Man muss sich das überhaupt mal vorstellen,da wird ein Verlust der Banken auf Kosten der Steuerzahler abgeschrieben.Das heisst nichts anderes,als das Arbeitnehmer ihre eigenen Arbeitsplätze vernichten,eben weil sie noch arbeiten und Steuern zahlen!!Würden die Banken,anstelle eines Verlustes,dem Unternehmen Zinsvergünstigungen einräumen,könnten Viele ihren Arbeitsplatz behalten.


    mam kann garnicht soviel fressen wie man k... möchte X(


    gruss


    kalle

  • @ kalle


    ergänzend zu deinen Ausführungen:


    Bekanntermaßen finanziert die Welt zu etwa 80 % das Handelsdefizit der USA, d.h. 80 % der weltweiten Ersparnisse fließen gen Amerika und helfen dort den haltlosen Konsumenten, weiter wöchentlich WalMart und Co. leer zu kaufen und etwas gegen seine eigene innere Leere zu tun.


    Der deutsche Sparer ist mit der deutschen hohen Sparquote dabei sehr hilfsbereit. Die Panikmache zur Altersvorsoge stachelt diese Sparanstrengungen zusätzlich an. (Folge ist der Ausfall der Binnennachfrage). Die deutschen Banken, Investmentfonds, Lebensversicherungen ... schwimmen im Geld, Kreditnehmer sind weit und breit nicht in Sicht. Wohin damit ? Eurokapitalmarkt, der schwimmt ebenfalls im Geld, also ab nach USA, dort wird es gebraucht. Angenehmer Begleiteffekt ist, dass durch das zuströmende Kapital die US-Zinsen niedrig gehalten werden.


    Diese Gelder werden als USD an Hedge Funds, Private Equity Funds etc. verliehen und finanzieren Unternehmenskäufe und dubiose Leasing-Geschäfte mit deutschen Großstädten beim Verleasen ihrer kommunale Versorgungsbetriebe und letztlich die Entlassung von Arbeitnehmern.


    Das Schizophrene ist: der sparende Arbeitnehmer leiht seinem zukünftigen Investor seine Altersvorsorge, der ihn dann entlässt.


    Und noch eins: Die Schulden dieser Fonds sind in USD. Nach einem finalen Crash (vorher vielleicht die Hyperinflation ?) sind die Schulden 'Null' wert. Der Investor ist "entschuldet", ist aber rechtmäßiger Eigentümer der übernommenen Unternehmen, Immobilien, Wassernetze (cross boarder leasing Geschäfte, vgl. http://www.taz.de/pt/2006/02/14/a0117.1/text).


    Diese Investmentform (Heuschrecken) ist gerade mal 2 (?) Jahre "alt". Taucht gerade rechtzeitig auf, wie es scheint, um große Geldbeträge "umzurubeln". Wer steckt nur hinter diesen Fonds ?


    Als letztes: die Credit Suisse soll der größte Waldbesitzer der Welt sein.


    Das Rennen um die Sachwerte läuft, und der deutsche Michel spart, die Bundesregierung spart.


    So wird man gleich zweimal betrogen.

  • ein paar Zahlen um den Heuschrecken-Umfang deutlich zu machen.


    Quelle: http://www.bueso.de/seiten/aktuell/an.htm#3


    Systemkrise: Deutschland ist Angriffsziel für "Heuschrecken" (EIR)


    Nach verläßlichen Schätzungen sehen fast zwei Drittel der Investoren auf dem Markt für sog. "notleidende Schulden" Deutschland als das Hauptziel ihrer Aktivitäten. Vor allem private Kapitalbeteiligungsgesellschaften und Hedgefonds kaufen den Banken solche Schulden ab, um die Kontrolle über das verschuldete Unternehmen zu gewinnen, etwa indem sie den Tausch der Schulden in Unternehmensanteile verlangen. In Deutschland spielt dabei eine große Rolle, daß die traditionellen Beziehungen zwischen den Unternehmen und ihrer "Hausbank" zunehmend abgebrochen werden. Die Banken sperren den Unternehmen ihre Kreditlinien und drängen sie, stattdessen Aktien oder Anleihen auszugeben. Dadurch wächst das Volumen der notleidenden Kredite. Man schätzt den Umfang dieser problematischen Kredite in Deutschland auf 200-400 Mrd. Euro. Ein immer größerer Teil davon wird zu Diskontpreisen auf dem "Sekundärmarkt" gehandelt.


    Dem Jahresbericht des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) zufolge beherrschten Ende 2005 private Investmentfonds 5700 deutsche Unternehmen mit 797 000 Beschäftigten und einem privaten Anlagekapital von 21,5 Mrd. Eur o. Laut BVK ist der Kapitalbeteiligungssektor mit allen Beschäftigten der von ihm beherrschten Unternehmen der größte Arbeitgeber Deutschlands. Der Kapitalzufluß dieser Gesellschaften stieg 2005 mit 7,2 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr (2,0 Mrd. Euro) um 262 Prozent. Dem Verband gehören auch die deutschen Tochterunternehmen ausländischer Fonds an.


    Die internationalen Beteiligungsgesellschaften interessieren sich neben Mittelstandsunternehmen auch für den deutschen Immobilienmarkt. Nachdem weltweit schon gigantische Immobilienblasen aufgebläht wurden, wetten die Fonds darauf, daß man auch den deutschen Immobilienmarkt vergleichbar manipulieren könnte. In den letzten zwei Jahren investierten ausländische Beteiligungsgesellschaften 20 Mrd. Euro, um eine halbe Million deutsche Immobilien, vor allem von öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften, zu erwerben. Nach einer neuen Untersuchung von Morgan Stanley ist dies nur der Anfang. Der Ausverkauf von 2 Mio. deutscher Wohnungen an internationale Fonds sei "in Vorbereitung".


    Aber die Beteiligungsgesellschaften haben sich so stark verschuldet, daß sie nur bei immensen Gewinnen weiterarbeiten können. Dies hat Stephen Schwarzman, Chef des Blackstone-Fonds, auf einem internationalen Treffen privater Beteiligungsgesellschaften in Frankfurt am 21. Februar offen angesprochen. Bisher seien die Gewinne mit 30-50% "fantastisch" und "überwältigend" gewesen, sagte er, während die Zinsen einen historischen Tiefstand erreichten. Also wolle jeder sein Geld bei den Fonds anlegen. "Aber wenn das endet, endet es immer in einer Katastrophe. Ein Anzeichen dafür ist, wenn Strohpuppen Geld bekommen können, und an dem Punkt stehen wir jetzt", fuhr er fort. Es würden gigantische Preise für Unternehmen bezahlt, die kurz vor dem Bankrott stehen, damit werde Exzessen Tür und Tor geöffnet."


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    Ein Hoch auf den "Markt" !!
    Das meinte die österreichische Schule bestimmt nicht. Leider kann man dazu Hayek, Mises und Rothbard nicht mehr befragen.


    Wieso nur schottet das große amerikanische Vorbild seinen Markt - wo nötig - ab?
    Ölgesellschaft, US-Hafenanlagen ... die USD-Halter werden sehen, was sie im Zweifel für ihre Dollarvermögen bekommen.

  • Zitat

    Original von traditional3
    Allein im Januar legten Südost-Asiaten (ohne die Chinesen) 30 Mrd. US$ in sogenannten Hedge Funds an. Das sind bekanntlich die Geldinstitute, über die sich die Großbanken wegen der zunehmenden Kreditunwürdigkeit ihrer Kunden ihr Kreditgeld selbst drucken


    Leider hat der Autor wenig Ahnung von dem war er schreibt und fädelt deshalb einzelne richtige Aussagen zu falschen Schlussfolgerungen und falschen Zusammenhängen hintereinander.


    Der so hübsch rot markierte Bereich, den ich noch mal herausgezogen habe, zeigt das mehr als deutlich. Der Autor begreift weder, was ein Hedgefond ist, noch welche Zielrichtung er hat. Geschweige denn, welche Mittel er verwendet. Schon garnicht kann er unterscheiden, zwischen üblichem seriösen Arbeiten und den in jedem Geschäft vorhandenen Auswüchsen.


    Das Niveau ist genauso, als wenn ich auf Grund der Ausartungen am Neuen Markt jeglichen Aktienhandel verteufele. Käse.


    Oskar

  • Zitat

    Original von traditional3
    Das Schizophrene ist: der sparende Arbeitnehmer leiht seinem zukünftigen Investor seine Altersvorsorge, der ihn dann entlässt.


    ......Das Rennen um die Sachwerte läuft, und der deutsche Michel spart, die Bundesregierung spart.


    So wird man gleich zweimal betrogen.


    Genau so ist es.


    Am Ende der Sparnunft angekommen, wird die deutsche Bevölkerung wissen, wie geil Geiz gewesen ist. Vor allem für diejenigen, die vom Geiz profitiert und sich reale Vermögenswerte angeeignet hat, statt hirnlos Ansprüche für die Altersarmut zu akkumulieren, die im Kopf der Sparer bereits jetzt in Form geistiger Armut und mangelndem Urteilsvermögen tief verankert ist.


    Jeder bekommt das, was er verdient.

  • http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,405194,00.html


    Zuerst habe ich nur die Überschrift in der Tageszeitung gelesen - im gleichen Moment schoß mir durch den Kopf, der Käufer ist doch mit Sicherheit eine US-Firma.


    Im Internet bin ich jetzt füdig geworden - mein Gefühl trügt mich nicht.


    Nun heißt es, Dresden sei als erste deutsche Stadt schuldenfrei - ist ja gut und schön, nur wie lange ??? :rolleyes: Die Wohnungen sind erstmal weg.

  • Hallo!


    Passt vielleicht nicht ganz zu dem Thema...wollte aber dafür keinen eigenen Thread aufmachen.


    Ich würde gern Zertifikate auf einen fallenden Dollar kaufen...die Frage die ich mir stelle ist: Gegen welche Währung wird der Dollar wohl am stärksten abwerten...oder umgekehrt, welche Währung ist die stabilste?


    Lg


    Zarathustra


    PS: Bitte keine Grundsatzdiskussionen bez. Wert und Unwert von Zertifikaten..Ich kenne die Meinung vieler hier im Forum was Zertifikate angeht und respektiere sie auch...aber wir wollen ja nicht immer wieder diesselbe Diskussion aufwärmen..dafür gibts andere Threads.

  • Zitat

    Original von Misanthrop
    Sorry....aber da irrt der Spiegel.
    Düsseldorf gebührt diese Ehre. :D
    Aber kein Wunder bei dem Gewerbesteueraufkommen allein von mir :D


    Es grüßt alle Dresdner als 2. te schuldenfreie Stadt
    Der Misanthrop


    Ja, in Düsseldorf gehören (u.a.) die Abwasserkanäle den Amis...


    Da bekommt der Spruch : "ich scheiß auf Amerika" eine fundamentale Bedeutung :D :D :D :D :D :D

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

  • Quelle: Herbst statt Frühling (Der Spatz im Gebälk vom 19.03.2006)


    über


    - den Gini-Index
    - sich anbahnende Kursstürze, die uns - noch - umkreisen (Dubai, Island ...)
    - Geld das arbeitet
    - Heuschrecken, ihre Renditen und wo sie ihre Finanzen herhaben
    - den Wert eines Picasso
    - die Religion des Dollartums
    - die Wertschöpfung der Werbung
    - den Generationenvertrag
    - woran wir zugrunde gehen

  • Goldzertifikat scheint die richtige Antwort zu sein. Auf Euro und Yen würde ich nicht wetten. Es gibt gegen den Dollar ebenso viele Gründe wie gegen den Euro. Speziell gegen den Euro spricht, das immer wieder
    die Möglichkeit lanciert wird, aus dem Euro auszutreten. Der Euro hat seine Probezeit noch nicht bestanden. Ein Indiz dafür vielleicht auch, das der Euro 2005 überproportional gegen Gold verloren hat.
    Im übrigen hat sich in den vergangenen Jahren, Jahrzehnten gezeigt, das der Dollar immer dann Stärke zeigte, wenn die Stimmung für ihn am schlechtesten war. Da gibt es Charts, die ich leider nicht zur Hand habe, die ein umgekehrt proportionales Verhältnis des Dollars zur Marktstimmung zeigen.
    Wie ist denn mom. die Stimmung der Kapitalmärkte für den Dollar?


    Gruß
    Kellermeister

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Quelle: Neue Solidarität Nr. 13/2006


    Systemische Bankenkrise in Island


    Bis vor wenigen Wochen war Island ein Paradies für internationale Finanzinvestoren im Nordatlantik. Ausländisches Kapital strömte ins Land und ließ Aktienkurse und Häuserpreise binnen zwei Jahren verdoppeln und verdreifachen. Hedgefonds ließen sich zuhauf nieder. Als Drehscheibe für dieses Treiben fungierten die drei führenden Banken des Landes. Sie weiteten ihre Kredite für Konsum, Hypotheken und Firmenübernahmen stark aus und refinanzierten diese Geschäfte durch den Verkauf eigener Anleihen zu zweistelligen Zinsraten. Alle Beteiligten waren glücklich - bis im Februar das ganze Pyramidenspiel zusammenbrach. Es genügte, daß eine einzige Ratingagentur die schon lange offensichtlichen Blasenbildungen zur Sprache brachte.


    Jetzt stehen die drei großen Banken vor der Zahlungsunfähigkeit. Nach Schätzungen von Merril Lynch müssen sie allein in den nächsten zwei Jahren 18 Mrd. Dollar an ausländischen Schulden begleichen. Dies ist deutlich mehr als das gesamte Bruttoinlandsprodukt (BIP) Islands von 14 Mrd. Dollar. Hinzu kommt, daß nach dem plötzlichen Einbruch der isländischen Krone im Februar die spekulativen Geldquellen aus dem Ausland versiegten und sogar Kapital abgezogen wurde. Am 23. März mußte die Regierung eine Auktion von Regierungsanleihen abbrechen, ohne auch nur eine Anleihe zu verkaufen, weil die Investoren zu hohe Zinsraten verlangt hatten.


    Zwei Tage zuvor hatte die zweitgrößte dänische Bank, Danske Bank, die Dinge durch einen speziellen elfseitigen Bericht zur "Geysir-Krise" zugespitzt. Darin enthalten ist eine schonungslose Darstellung der isländischen Kreditexplosion während der vergangenen Jahre, "die weltweit beinahe ohne Beispiel ist." Das Leistungsbilanzdefizit liegt bei 20 % des BIP (USA: 7 %), die Auslandsschulden betragen 300 % des BIP, und allein die kurzfristigen Auslandsschulden belaufen sich auf 55 % des BIP bzw. 133 % der jährlichen Exporteinnahmen. Vier Fünftel aller Schulden von Regierung, Unternehmen und Privathaushalten in Island sind Auslandsschulden. Daher gehe es in Island in den kommenden Monaten nicht nur um das Hereinbrechen einer schweren Rezession, so Danske Bank, sondern zudem um eine allgemeine Finanz- und Bankenkrise.


    Für diesen Fall gibt es natürlich Präzedenzfälle in der jüngeren Vergangenheit. Nach einem Vergleich der heutigen Lage Islands mit der Thailands 1997 oder der Türkei 2001 kommt der Bericht zu dem Schluß, daß ein vergleichbares Szenario durchaus realistisch ist; denn sowohl in Thailand wie in der Türkei, wird betont, gab es nach dem Ausbruch der Krisen extrem heftige Reaktionen an den Devisenmärkten, wobei die Währungen jeweils um 50 % bis 60 % an Wert verloren. Dabei müsse man sogar feststellen, "daß Island heute bei fast allen Parametern noch schlechter aussehe als Thailand vor seiner Krise im Jahre 1997."


    Richard Fox von der britischen Ratingagentur Fitch setzte am nächsten Tag noch eins drauf, indem er die Abhängigkeit des Landes von ausländischen Hedgefonds ansprach. "Einige Leute" würden Island selbst als eine Art Hedgefonds bezeichnen, "den größten von allen." Man mag sich fragen, warum plötzlich, erst nachdem der Kollaps eingesetzt hat, Banken und Ratingagenturen zur Stelle sind und die Dinge beim Namen nennen. Aber die Dynamik läuft hier eben nach den gleichen Gesetzen ab wie beim berühmten Märchen des dänischen Autors Hans Christian Andersen, "Des Kaisers neue Kleider".

  • Quelle: Neue Solidarität 14/2006 (Abobeitrag)


    Riesenheuschrecken und kleine Politiker
    Von Rainer Apel


    Die jetzige Große Koalition ist nur ein Übergang: Noch ist nicht entschieden, ob es der Übergang zu einer neokonservativen oder zu einer gemeinwohlorientierten Regierung ist.


    Das drastische Absacken der Wählerbeteiligung bei den drei Landtagswahlen und bei den hessischen Kommunalwahlen am 26. März zeigt den Trend an, daß bald Zweidrittel der Wähler der Wahlurne fernbleiben, weil sie weder Vertrauen in noch Erwartungen an die Politiker haben. Bei den Jung- und Erstwählern ist die Distanz zu den Parteien noch größer. Der Wählerschwund trifft auch die "Linke," deren WASG-Teil es in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nicht in die Landtage schaffte. Ohne Rückenwind aus den Medien wie im letzten Herbst erweist sich, daß die WASG damals bewußt aufgebauscht wurde. Seitdem hat sie sich durch die Vorgänge um die von der PDS mitgetragenen WOBA-Privatisierung in Dresden und andere Fehltritte im rot-roten Senat von Berlin rasch diskreditiert.


    Nicht zuletzt wegen der anhaltenden Kampagne neokonservativer Medien gegen Altbundeskanzler Schröder ist auch dieser zum Anlaß für Frustration und Wutausbrüche unter Wählern und SPD-Mitgliedern geworden. Hinterläßt Schröder denn nicht den Eindruck, daß es ihm zur Zeit vor allem ums große Geld geht, daß er sich lieber im Kreise von Investmentexperten, Bankiers und Energieoligarchen sehen läßt, als sich um den Normalbürger zu kümmern? In der Tat sieht es so aus, als wäre Schröder nur der derzeit Prominenteste in einer langen Reihe von deutschen Spitzenpolitikern, die Politik gegen das große Geschäft eingetauscht haben: Friedrich Merz (CDU) ist beim englischen Heuschreckenfonds TCI gelandet, Florian Gerster (SPD) beim amerikanischen Fonds Fortress, Hans-Martin Bury bei der Investmentbank Lehman Brothers, Schröder bei der Rothschild-Bank.


    Es sieht so aus, muß aber bei Schröder nicht ganz so sein wie bei den anderen. Ein Josef Ackermann ist der Altbundeskanzler nicht, aber er hat stets - typisch für einen deutschen "Babyboomer" mit gewissem (aber oft ungenutztem) Potential - ein zwiespältiges Gesicht gezeigt. 1996 sprach er sich noch strikt gegen eine rot-grüne Bundesregierung aus, weil er richtigerweise feststellte, eine Industrienation könne man so nicht regieren; 1997, als er Kanzlerkandidat der SPD wurde, war das alles vergessen. Als sich bei der NRW-Wahl im Mai 2005 zeigte, daß man mit Rot-Grün endgültig nicht mehr regieren konnte, setzte Schröder vorgezogene Neuwahlen durch, und seit November sind die Grünen nicht mehr in der Regierung - das ist durchaus positiv, aber eben auch seit langem überfällig.


    Kanzler ab Oktober 1998, wollte er Politik für den kleinen Mann machen, setzte aber zusammen mit seinem VW-Freund (VW steht hier für Verfehlte Wirtschaftspolitik) Peter Hartz die "Reformen" Hartz I-III in Gang. Im August 2002 setzte sich Schröder richtigerweise dafür ein, daß die Maastricht-Politik gegenüber dem finanziellen Erfordernissen des nationalen Hochwassernotstands zurücktreten müsse, gleichzeitig setzte er jedoch Hartz IV in Gang.


    Die zeitgleich geäußerte Ablehnung des Irakkrieges durch Schröder entsprach ganz dem, was die überwältigende Mehrheit der Deutschen dachte. Seine Ablehnung der berechtigten Proteste bei den Montagsdemos vom Sommer 2004 stand andererseits im Widerspruch zum breiten Bürgerwillen.


    Seine bisher beste Seite zeigte der Altbundeskanzler am Jahresende 2004, als er sich als einziger Regierungschef außerhalb der Tsunami-geschädigten Region in einer Neujahrsrede für eine Entwicklungspolitik auf der Grundlage neuer Prinzipien der Partnerschaft und Kooperation einsetzte.


    Auch Schröders Einsatz für Schritte zur Kontrolle und Eindämmung der Finanzheuschrecken im Frühjahr und Sommer 2005 schlägt positiv zu Buche. Daß er vor Millionen Wählern im Fernsehen enthüllte, seine Initiativen gegen die Hedgefonds seien von "London und New York" abgelehnt worden, zeigten für einen leider nur kurzen Augenblick, wie Politik im Interesse einer gerechteren Weltwirtschaftsordnung sein sollte.


    Aber dem Vergleich mit Néstor Kirchner, dem argentinischen Präsidenten, hält der deutsche Altbundeskanzler nicht stand. Trotz stärkstem Druck seitens der anglo-amerikanischen Finanzsynarchisten ist Kirchner nicht zurückgewichen, sondern hat seinen Kurs zur Verteidigung des argentinischen Gemeinwohls sogar noch verstärkt. Schröder ist leider, wie übrigens auch der französische Premier de Villepen, unter dem starken Druck seitens der Hedgefonds zurückgewichen. Die zahlreichen "Herren im schwarzen Anzug", die im Berliner Kanzleramt anklopften, haben eine starke Verwässerung der geplanten Gesetzgebung gegen die Heuschreckenfonds, die im Sommer 2006 in Kraft tritt, erreicht.


    Die seit November amtierende Große Koalition ist groß nur nach Zahl ihrer Mandate im Bundestag; was ihren politischen Widerstand gegen die Finanzheuschrecken betrifft, ist sie ziemlich klein, kleiner als selbst Schröder. Daß in jüngster Zeit zwei große internationale Konferenzen der Heuschreckenfonds in Frankfurt (am 20. Februar und am 20. März) stattfanden, bei denen im Beisein führender deutscher Banken umfangreiche Übernahmeprojekte im Umfang von einigen zehn Milliarden Euro in der deutschen Industrie, im deutschen Grundstücksmarkt und Kommunalbesitz besprochen wurden, kennzeichnet die derzeitige Lage.


    Und es ist ebenso bezeichnend, daß die Große Koalition nicht einmal fünf Monate nach ihrem Amtsantritt kaum noch von der Schaffung von Arbeitsplätzen redet und aus dem vormals groß angekündigten "25-Milliarden-Konjunkturprogramm" eins geworden ist, bei dem 2006 nicht ein einziger Euro von der Regierung real ausgegeben wird. Vor Tische hörte man's noch anders, könnte man da sagen. Es könnte noch soweit kommen, daß Steinbrück der erste Bundesfinanzminister seit sechs Jahren wird, der die Maastricht-Grenze einhält - nicht erst 2007, sondern schon 2006.


    Was den Altbundeskanzler betrifft, so kann man ihm nur raten, den Vorteil, nicht in tagtägliche Politik eingespannt zu sein, für das Gemeinwohl - das der Deutschen und auch der anderen Nationen - zu nutzen und sich großen Themen wie der Entwicklung der Eurasischen Landbrücke oder eines neuen gerechten Weltwirtschafts- und Finanzsystems zu widmen. Natürlich kommt der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Rußland hierbei eine große Rolle zu, aber Schröder könnte jetzt, nachdem er nicht mehr Kanzler ist, auch auf der amerikanischen Seite der deutschen Politik etwas tun: nämlich den direkten Kontakt mit LaRouche und dem "F.D. Roosevelt-Flügel" der Demokraten herstellen.


    Die jetzige Große Koalition ist nur ein Übergang. Noch ist nicht entschieden, ob es der Übergang zu einer neokonservativen oder zu einer gemeinwohlorientierten Regierung ist. Das Potential für eine gemeinwohlorientierte Regierung ohne die Grünen und die Neokonservativen ist in der Bevölkerung vorhanden, aber es spiegelt sich in dem, was die führenden Politiker bisher darbieten, nicht wieder.

  • Quelle: Neue Solidarität 19/2006 (Abobeitrag)


    Heuschrecken. Etwa 40% aller Übernahmen durch Beteiligungsgesellschaften enden mit Totalverlust.
    Es ist höchste Zeit, daß die Regierung regulierend eingreift.



    Es war einmal eine Bundesdruckerei. Seit 1879 fertigte sie im Auftrag der jeweiligen Regierungen Personalausweise, Briefmarken und Geldscheine an. Doch als das 20. Jahrhundert zur Neige ging, erhörte der Staat schließlich die Forderung der Finanzmärkte, angesichts der hohen öffentlichen Verschuldung das Tafelsilber zu verkaufen: von der Telekom über Sozialwohnungen bis hin zu städtischen Energie- und Wasserversorgern. So wurde im November 2000 auch die Bundesdruckerei privatisiert und an den meistbietenden Käufer abgegeben. Der britische Private Equity Fund Apax bot eine Milliarde Euro und erhielt den Zuschlag.


    Der Fonds konnte den überraschend hohen Preis deshalb zahlen, weil er dafür nur zu einem kleineren Teil eigenes Geld einsetzen mußte; denn ein Private Equity Fund (auf deutsch: Beteiligungsgesellschaft, inzwischen als "Heuschrecken"-Fonds besser bekannt) verfügt über besondere Finanzmechanismen. Die meisten Firmenübernahmen durch derartige Fonds erfolgen über sogenannte "Leveraged Buy-Outs" (LBO), d.h. Übernahmen auf Pump. Im Falle der Bundesdruckerei schossen generöse Banken drei Viertel der Kaufsumme vor, was dem branchenüblichen "Leverage"-Faktor (Hebelwirkung) von 4:1 entspricht: Ein Private Equity Fund kann für jeden Euro an eigenem Geld vier Euro für Übernahmen ausgeben.


    Nach der Übernahme werden diese Bankschulden dann unverzüglich auf das übernommene Unternehmen abgewälzt. Man stelle sich vor, der Konsument im Supermarkt könne an der Kasse auf die Tiefkühlpizza zeigen und sagen: "Die zahlt selbst." Bei Firmenübernahmen durch einen Private Equity Fund ist diese Praxis ganz selbstverständlich. Das betroffene Unternehmen muß die eigene Übernahme bezahlen, zumindest drei Viertel davon. Anschließend erfolgt dann stets eine radikale Umstrukturierung. Ist diese beendet, will der Fonds das Unternehmen so schnell wie möglich mit Gewinn verkaufen. Und zwar entweder an einen anderen Investor oder über einen Börsengang.


    Auch unsere Bundesdruckerei mußte diese Tortur über sich ergehen lassen. Zwei Drittel der einst 3500 Mitarbeiter wurden entlassen oder "ausgelagert". Doch der angestrebte Börsengang scheiterte. Das inzwischen Authentos genannte Unternehmen hatte vor allem die Schuldenübernahme nicht verkraftet, es wurde im Sommer 2002 für einen einzigen symbolischen Euro an eine Auffanggesellschaft der Hessischen Landesbank verramscht und befindet sich mittlerweise im Besitz zweier Privatinvestoren.


    Im Falle der Bundesdruckerei endete das Geschäft für Apax und die beteiligten Banken mit Totalverlust. Für einen größeren Fonds wie Apax ist das überhaupt kein Drama, denn eine beträchtliche Zahl von Totalverlusten ist von vornherein eingeplant. In anderen Fällen erzielen Private Equity Funds mit ihren Geschäften durchaus Renditen von 50-100% oder mehr. Die durchschnittlichen Renditen lagen jahrelang bei 30-40%.



    Die Rolle der Banken


    Kein Wunder, daß weltweit Banken, Pensionsfonds und andere Großinvestoren riesige Geldmengen in Private-Equity-Abenteuer umleiten. Nie zuvor hatten internationale Private Equity Funds soviel Geldmittel zur Verfügung wie heute. Indem sich auf diese Weise die größte Heuschreckenarmee aller Zeiten formiert, stellt sich natürlich die Frage, über welche Felder diese herfallen können. Wo gibt es noch genügend Substanz an übernahmefähigen Unternehmen, aus denen man in kurzer Frist Millionen und Milliarden herausziehen kann?


    Die Antwort lautet: Deutschland. Bei Umfragen unter den weltweit tätigen Private Equity Funds wird Deutschland durchgängig als primäres Zielgebiet bezeichnet. Tausende von deutschen mittelständischen Unternehmen stehen in diesen Tagen auf dem Speiseplan internationaler Beteiligungsgesellschaften. Mehr als 5000 wurden bereits in den vergangenen Jahren übernommen. Eine besondere Rolle spielen dabei die großen deutschen Banken, die ihre hiesigen Firmenbeteiligungen und Firmenkredite abstoßen wollen.


    Die Abkopplung der deutschen Banken vom deutschen Mittelstand hatte schon in den 90er Jahren eingesetzt, als beispielsweise bei der Deutschen Bank die "angelsächsische Kulturrevolution" ausgerufen wurde. In den Jahren 2002 und 2003 erfolgte dann eine gezielte Kampagne der internationalen Ratingagenturen und Investmentbanken gegen das deutsche Bankensystem. Es hieß, die deutschen Banken seien immer noch zu stark in das sich kaum rentierende und bisweilen sogar verlustbringende Geschäft mit Firmenkunden verstrickt. Daraufhin krachten die Aktienkurse der deutschen Banken zusammen, bis einzelne Banken in England und Spanien plötzlich einen höheren Marktwert besaßen als alle deutschen Großbanken zusammen.


    Die hiesigen Banken verstanden die Botschaft und beschleunigten den Ausverkauf ihrer Mittelstandskredite. Zum Teil verkaufen deutsche Banken heute direkt ihre als problematisch eingestuften Firmenkredite weit unter dem Nominalwert an ausländische "Heuschreckenfonds", die auf diesem Weg die Kontrolle über die jeweiligen Unternehmen erhalten. Der amerikanische Cerberus, benannt nach dem gierigen Höllenhund der griechischen Mythologie, ist genau ein solcher auf die Erpressung mittels Problemkrediten spezialisierter Fonds.


    "Größter privater Arbeitgeber"


    Auskunft über die Lage auf dem deutschen Beteiligungsmarkt gibt der Jahresbericht des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), dem sowohl die deutschen wie vor allem die deutschen Abteilungen der ausländischen Private Equity Funds angehören. Insgesamt befanden sich demnach am Jahresende 2005 bereits 5723 deutsche Unternehmen im Portfolio von Beteiligungsgesellschaften. Die durch Private Equity finanzierten Unternehmen in Deutschland bringen es insgesamt auf einen Jahresumsatz von 170 Mrd. Euro und eine Belegschaft von 797 000 Mitarbeitern.


    So prahlte BVK-Geschäftsführer Holger Frommann bei der Vorlage der Jahreszahlen am 14. Februar in Berlin: "Die Private-Equity-Industrie ist der größte private Arbeitgeber Deutschlands." Das von diesen Fonds verwaltete Kapital stieg im letzten Jahr von 45,0 auf 54,2 Mrd. Euro, insbesondere durch ein besonders erfolgreiches "Fundraising" in Höhe von 7,2 Mrd. Euro - 262% mehr als im Vorjahr. Zwei Drittel des Kapitals stammen aus dem Ausland, 37 % von in- und ausländischen Pensionsfonds.


    Bislang wurden erst 21,5 Mrd. Euro des verwalteten Kapitals, also weniger als die Hälfte, in Unternehmen investiert. Es ist also noch eine riesige Kriegskasse vorhanden und diese kann, wie erwähnt, bei Übernahmen noch mittels "Leverage" vervielfacht werden.


    Im Jahre 2005 gehörten Unternehmen aus den Bereichen Computer-Software (9,9 %), Maschinen-/Anlagenbau (9,6 %) und Handel (9,3 %) zu den beliebtesten Zielobjekten der in Deutschland tätigen Private Equity Funds. Baden-Württemberg und Bayern waren mit Abstand die vorherrschenden Zielgebiete. Zwar wurden im Jahre 2005 lediglich 3,0 Mrd. Euro zusätzlich in deutsche Unternehmen investiert, aber dabei wurden insgesamt 983 Unternehmen erfaßt. Dies zeigt, daß der Schwerpunkt der Branche zur Zeit auf der teilweisen oder vollständigen Übernahme kleinerer bis mittlerer Unternehmen in Deutschland liegt. Drei Viertel der betroffenen Unternehmen haben weniger als 100 Beschäftigte.


    Aufschlußreich ist nicht zuletzt die Abgangstatistik des BVK. Demnach trennte sich die Branche im vergangenen Jahr von insgesamt 717 deutschen Unternehmen. Davon wurden 199 Abgänge unter der Rubrik "Totalverlust" verbucht. Dabei ist die Quote letztes Jahr noch relativ niedrig ausgefallen. In den Jahren 2002 bis 2004 lag der Anteil der Totalverluste unter den Abgängen jeweils oberhalb von 40 %.


    Insgesamt wurden in den letzten fünf Jahren von den Private Equity Funds 1630 deutsche Unternehmen als Totalverlust abgeschrieben. Einige davon, wie unsere ehemalige Bundesdruckerei, sind nach wie vor, wenn auch stark dezimiert, im Geschäft. Andere wurden vollständig zerschlagen oder gingen an den Folgen der Übernahme, etwa an Überschuldung, zugrunde. Man kann nur erahnen, wieviel realwirtschaftliche Substanz auf diese Weise unwiederbringlich verloren ging.


    Zwei Welten


    Bei Private-Equity-Übernahmen von mittelständischen Unternehmen stoßen zwei Welten aufeinander, die völlig unvereinbar sind. Ein typischer Familienbetrieb existiert über mehrere Generationen hinweg, und deshalb sind wichtige Entscheidungen in der Regel auf lange Zeiträume angelegt. Maßnahmen, die zwar kurzfristige Gewinne bringen, aber auf Kosten der langfristigen Überlebensfähigkeit gehen, müssen unterbleiben. Die Rendite ist häufig bescheiden und reicht gerade aus, um die Inhaberfamilie über Wasser zu halten und um die nötigen Investitionen vorzunehmen. Für die Volkswirtschaft zählen sowohl die Produkte, welche das Unternehmen herstellt, als auch die Einkommen, die es seinen Beschäftigten schafft.


    Aus Sicht eines Private Equity Fund ist das übernommene Unternehmen ein Objekt, mit dem sich kurzfristig, auf welche Art auch immer, eine möglichst hohe Rendite erzielen läßt. Die Kapitalgeber des Fonds, das sind Banken oder wieder andere Fonds, erwarten dabei extrem hohe Renditen, die man einzig und allein durch rücksichtslosen Raubbau erzielen kann. Ein übernommenes Unternehmen wird für zwei bis fünf Jahre ausgequetscht, mit Schulden überladen und dann verkauft. Damit der Verkaufspreis stimmt, muß es zum Zeitpunkt des Verkaufs nach außen hin als lebensfähig erscheinen. Aber ob es am Tag darauf zusammenbricht, ist unerheblich. Die "Heuschrecke" ist längst auf dem Weg zu einem anderen Opfer.


    Wenn die Bundesregierung nicht unverzüglich Gegenmaßnahmen ergreift, drohen Tausende Mittelstandsbetriebe in Deutschland zur schnellen Mahlzeit von amerikanischen und britischen Private Equity Funds zu werden.


    Einige zaghafte Versuche zur Abwehr feindlicher Übernahmen aus dem Ausland wurden zwar schon unternommen. Aber dabei ging es bislang stets um Großunternehmen. Um den Mittelstand vor der "Heuschreckenplage" zu schützen, könnte zunächst eine Palette von Maßnahmen ergriffen werden, mit denen "Leveraged Buy-Outs" und die anschließenden Firmenverkäufe erschwert, steuerlich belastet oder ganz unterbunden werden. Mittels Regulierungen könnte man auch direkt bei den in Deutschland tätigen Private Equity Funds ansetzen.


    Diese Abwehrmaßnahmen reichen allerdings nicht aus. Das tiefere Problem ist die finanzielle Misere des deutschen Mittelstands. Die Mittelstandsfinanzierung durch Kredite deutscher Großbanken ist in den letzten Jahren regelrecht zusammengebrochen. Und dafür muß ein Ersatz geschaffen werden.


    Lothar Komp

  • Ein Grund für steigende Preise: Ressourcen werden künstlich verknappt um an den steigenden Preise riesige Gewinne einzufahren. Der Niedergang der Atomindustrie in den 80/90ern diente z.B. dazu, einen 'Wettbewerber' der Ölwirtschaft auszuschalten und die heutige Situation herbeizuführen.


    Auszug aus Der Spatz im Gebälk vom 21.05.2006


    [...] Auch der Kampf um Bergwerksgesellschaften ist voll entbrannt.


    In Kanda ringen Falconbridge und Inco darum, wer wen übernimmt. Plötzlich taucht aus der Schweiz Xtrata auf und bietet mit 18 Mrd. US$ gleich eine Mrd. Dollar mehr als das Angebot von Inco für Falconbridge. Noch der überhöhte überhöhte Preis, läßt den Umfang des Unternehmens erkennen, das Schürfrechte für die wichtigsten strategischen Rohstoffe besitzt.


    Das Geld von Xtrata stammt von UBS, Barclays, JP Morgan, Deutsche Bank und Roy of Scotland Bank. Der bisher noch nicht abgeschlossene Erwerb, soll nicht etwa Europa die Rohstoffversorgung sichern, auch will man nicht die Produktion anheben, um dem gewaltigen Preisanstieg der letzten Wochen zu dämpfen.


    Ein Sprecher von UBS meinte. „Der Erwerb der vorhandenen Förderung bietet einen unmittelbaren Geldfluß; und die Konsolidierung des Sektors ist besser, als stellenweise neue Angebote zu produzieren.“


    Kurz, das Bankengeschäft ist ein typisch „grünes“: Angebot verknappen, damit man höhere Preise erlösen kann, um die Spekulation zu finanzieren.

  • Quelle


    Euromonopol auf Kosten deutscher Kunden?


    von Prof. Dr. rer. pol. Eberhard Hamer, Mittelstandsinstitut Niedersachsen, Hannover


    E.on hat verkündet, die spanische Konkurrentin Endesa übernehmen zu wollen. Sie bietet dafür sogar einen völlig überhöhten Preis des vierfachen Buchwertes. Wenn solche Konzentrationspläne verkündet werden, steht etwas anderes dahinter als Rentabilität.


    Seit langem ist bekannt, dass die mächtigste Hochfinanzgruppe ein Weltenergiemonopol zimmert. Sie hat deshalb auch die Vorstände von E.on und RWE – sogar mit Hilfe der Politik – mit eigenen Leuten durchsetzt.


    Früher war der Bund Hauptaktionär der E.on mit 51%. Er hat seinen Anteil zurückgefahren, «privatisiert» und damit eine Übernahme durch internationale «Heuschrecken» ermöglicht.


    Geht man davon aus, dass die internationale Hochfinanz bereits einen wesentlichen Einfluss auf E.on ausübt, und weiss man, dass die gleiche Hochfinanz auch engstens mit der Endesa zusammenarbeitet, so macht die Verbindung beider im Zuge der globalen Energiemonopolisierung Sinn.


    Es wird aber wiederum ein Spiel zu Lasten der E.on-Minderheitsaktionäre geben, wie dies auch bei der Telekom geplant war. Auch die Telekom hat im Auftrag der gleichen Hochfinanz erst für 30 Milliarden DM in den USA Voicestream völlig überhöht kaufen müssen, um der Eigentümergruppe dieser Voicestream-Gesellschaft die Kaufpreismittel zu beschaffen, mit denen die Telekom aufgekauft werden sollte. Der Abgesandte der Hochfinanzgruppe Sommer hatte dann nur noch die Aufgabe, die Telekom-Aktien so billig wie möglich zu machen. Durch den Fall von Kohl verlor er allerdings seine Rückendeckung und wurde von Schröder ausgetauscht. Insofern ist das Monopolisierungsspiel bei der Telekom zurzeit unterbrochen.


    Bei E.on vollzieht sich nun der gleiche Betrug. E.on soll Endesa für den völlig überhöhten Kaufpreis von 59 Mia. Euro kaufen (29,9 Mia. Kaufpreiszahlung + 30 Mia. Schuldübernahme). Damit würden mehrere Ziele bei internationalen Akteuren rechtzeitig erreicht:



    Die Hochfinanz erreicht bei dem grössten Stromkonzern Deutschlands eine beherrschendere Stellung, weil in einem grösseren Konzern die Mitwirkungsrechte der deutschen Minderheitsaktionäre weiter fallen.
    Die E.on saugt den Markt mit den höchsten Stromrenditen Europas ab, um damit ein europäisches Monopol zu kaufen.
    Der überhöhte Kaufpreis der Endesa gibt gute Argumente für angebliche Stromkosten, um die überhöhten deutschen Strompreise nicht senken zu müssen.


    Die internationale Hochfinanz hat über die E.on dann auch strategischen Einfluss auf das russische Gasgeschäft
    und die Monopolisierung des Strommarktes betrifft auch eine ebensolche Monopolisierung des Wassermarktes, dessen Weltmonopolisierung Brzezinski für seine Finanzgruppe schon vor 10 Jahren angekündigt hat.


    Es ist unerfindlich, weshalb die deutsche Poli tik nicht aufschreit, wenn für die Existenz unseres Volkes und unserer Wirtschaft wichtigste Schlüsselbereiche auf diese Weise in den Griff internationaler Monopole geraten. Oder ist Frau Merkel den gleichen Kräften hörig, mit denen sie sich angeblich in Davos ausführlich abgestimmt hat?


    Schon lange ist zu beobachten, dass die internationale Hochfinanz («Heuschrecken») systematisch ganze Rohstoffmärkte und Wirtschaftssektoren global unter ihre Kontrolle zu bringen versucht. Mit Monopolpreisen können sie dann entsprechende Monopolgewinne zu Lasten aller Konsumenten erzielen – die moderne Form privater Besteuerung aller Bürger der Welt.
    Wir brauchen dringend wie in den USA und in Frankreich ein Gesetz, welches für «strategische Bereiche» eine staatliche Vetomöglichkeit schafft, um unsere Bürger vor globaler Monopolisierung und Ausbeutung zu schützen.

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