Bargeld - Boom seit 1990, Die Gründe

  • Große Liebe zu großen Scheinen;


    Immer mehr Bargeld ist im Umlauf


    Als die ersten Computer kamen, schwärmten Zukunftsforscher vom " papierlosen Büro" , in dem alles nur noch elektronisch abgewickelt wird. Das genaue Gegenteil ist eingetreten: Dank Drucker, Fax und Kopierer wird heute mehr Papier umgewälzt denn je. Beim Geldpapier ist es ähnlich. Technisch wäre es heute dank Kreditkarte, Geldkarte und Girokonto möglich, fast bargeldlos durch das Leben zu kommen.
    Tatsächlich jedoch wächst die Nachfrage nach Barem dramatisch. 2004 - aktuellere Zahlen gibt es nicht - stieg der Umlauf an Banknoten in der Eurozone um 14,9 Prozent auf 501,3 Milliarden Euro an. Der Umlauf an Münzen wuchs um 9,1 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro.


    Die Zahlen für die Bundesrepublik Deutschland werden seit der Währungsumstellung nicht mehr extra ausgewiesen, sie dürften aber kaum niedriger liegen.


    Der Bargeld-Boom ist kein einmaliges Ereignis. Bundesbank und Europäische Zentralbank beobachten den Trend seit Anfang der neunziger Jahre; unterbrochen wurde er nur in den Jahren 2000 und 2001, kurz vor der Einführung des Euro.


    Statistisch schlägt sich dies in einer sinkenden Umlaufgeschwindigkeit des Geldes nieder. Stark vereinfacht ausgedrückt: Ein einzelner Euro wird seltener genutzt als früher, weil viel mehr Euros gehortet werden. Klar ist, dass die Entwicklung nichts mit den Zahlungsgewohnheiten der normalen Verbraucher zu tun hat. Weit mehr als die Hälfte des Bargelds sind große Scheine von 100 Euro und mehr; allein die 500-Euro-Noten, die kaum einmal im Alltag benutzt werden, machen 30,6 Prozent aus. Drei wesentliche Ursachen haben die Statistiker für diesen Trend ausgemacht:


    Erstens wird der Euro immer mehr auch außerhalb der EU, besonders in Osteuropa genutzt; im Kosovo ist er sogar offizielles Zahlungsmittel.


    Zweitens ist es in Südeuropa dank niedriger Zinsen und Teuerungsraten billiger geworden, Bargeld zu halten.


    Und drittens sind die großen Scheine ein Hinweis auf die blühende Schattenwirtschaft in Europa: Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und illegale Immobiliengeschäfte.Nikolaus Piper


    Süddeutsche Zeitung, 22. Februar 2006, S. 2 ;

  • Interessanter Artikel.


    Interessant ist auch, dass man einen 500 Euro-Schein fast nirgendwo (jedenfalls im Handel) losbekommt. Hier sind schon die 200er-Scheine höchst problematisch.


    - Tankstelle -> nein
    - Plus, Norma, Lidl ... -> nein


    Die Angst vor Fälschungen ist hoch. Fast überall wird bereits mit Prüflampen gearbeitet.


    Große Scheine sind nicht unbedingt ratsam in einem möglichen Finanzchaos:


    1. in der Inflation/Hyperinflation verlieren sie wie alles Papiergeld
    2. in einer Deflation werden große Scheine so wertvoll, dass man Sie noch schlechter verwenden kann (wer eine Deflation befürchtet, sollte kleine (!) Scheine haben, wenigstens für die Alltagsdinge (5, 10, 20 ...).


    Interessant ist für mich der Gedanke, dass diese Scheine in Osteuropa zunehmend beliebt werden. Osteuropa ist traditionell Horter von USD. Die Menschen dort haben schon früher versucht, Teile ihres Geldes in Westwährung (USD) als Sicherheit zu haben. Kann sein, dass der Euro diese Rolle bekommt.


    Ich befürchte, dass sie nichts davon haben werden, wenn in der Zukunft die Währungen allesamt gegenüber den Sachwerten an Wert verlieren (d.h. Inflation ...). Dann haben sie den Gegenwert ihrer Arbeit in ein "Wertaufbewahrungsmittel" gesteckt, das den Wert nicht aufbewahrt.

  • Zitat

    Dann haben sie den Gegenwert ihrer Arbeit in ein "Wertaufbewahrungsmittel" gesteckt, das den Wert nicht aufbewahrt.


    Genau, und was lernen wir daraus 8) :D :D :D :D :] :] :] :]


    Ergo siehe Goldseiten ;) ;) ;)


    PS: Übrigens Silber wird das Kilo mitlerweile zu ca. 350 € gehandelt. Vor kurzem noch für 300€.


    Gruß Jürgen

  • Zitat

    Original von traditional3
    Interessant ist auch, dass man einen 500 Euro-Schein fast nirgendwo (jedenfalls im Handel) losbekommt. Hier sind schon die 200er-Scheine höchst problematisch.


    Interessant auch, ob man grosse Scheine bei der Bank überhaupt bekommt. Meiner Erfahrung nach nicht immer.

  • Wahrscheinlich wird jeder größere Schein derzeit aus dem Verkehr gezogen und durch einen neuen mit RFID-Chip ersetzt 8)

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

  • Der Zuwachs bei den Banknoten dürfte wohl das Wachstum der Schattwenwirtschaft am besten abbilden (s. auch 1. Beitrag).


    Auch Hartz-IV und Datenschnüffelei (völliger Fall des Bankgeheimnisses) tragen m.E. maßgeblich dazu bei, daß viele (auch (noch) nicht betroffene) Arbeitnehmer Gelder abheben und in Banknotenform bunkern.


    Soweit mein Beitrag dazu.

  • Zitat

    Original von Jürgen


    Wird wohl noch eine weile dauern. Andererseits wenn der Chip defekt ist, ist der Schein dann wertlos. 8)


    nein, nicht wertlos, man kann ihn dann soweit ich informiert bin nur noch bei der BuBa eintauschen.


    @mesodor


    Klar, der Staat will doch schließlich die Schwarzarbeit fördern :D


    Das zumindest schließe ich aus den ganzen dummen Gesetzesänderungen, angefangen von 19 % USt und 30 % Beitrag auf Minijobs, aufgehört bei Mindestlöhnen und Bürokratiedschungel für eigentlich einstellungswillige Arbeitgeber.

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

  • Zufällig kann ich Dir antworten, da ich mal ein Foto im Web gesehen habe; da hatte jemand so etwas probiert, und der Geldschein sah aus, als hätte ihn jemand mittig über eine Kerze gehalten.


    Wahrscheinlich war das aber ein Fake, da es solche Scheine m.W. noch nicht gibt.


    Das Gerücht, daß sich diese Chips mittels Mikrowelle wie auch immer zerstören lassen hält sich ziemlich nachdrücklich, ob es stimmt, weiß ich wie gesagt, nicht.


    Ich habe nur gelesen, daß die (Rück-)Sendeleistung den Verantwortlichen noch nicht reicht, da man die Rückmeldung des Chips immernoch mit Alufolie drumrum verhindern kann. :D


    An dieser Tatsache sieht man am besten, worum es bei den Chips eigentlich geht: nicht um Fälschungssicherheit, sondern um das Ausspionieren von Geldbeständen an Grenzen, in Postsendungen etc. ;)

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Der Zuwachs bei den Banknoten dürfte wohl das Wachstum der Schattwenwirtschaft am besten abbilden (s. auch 1. Beitrag).


    Auch Hartz-IV und Datenschnüffelei (völliger Fall des Bankgeheimnisses) tragen m.E. maßgeblich dazu bei, daß viele (auch (noch) nicht betroffene) Arbeitnehmer Gelder abheben und in Banknotenform bunkern.


    Soweit mein Beitrag dazu.


    + Erbschaftssteuer umgehen?


    Mit einer Mirkrowelle wollte ich kein Experimente wagen.
    Aber mit einem Elektroschocker 8) 8) . Könnte gehen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das mit der Mikrowelle und dem Chip:


    Wenn niemand zuschaut, kann man folgendes Experiment machen: ein kleines (!) Stück feinsten Metalldraht (vom Netzchen, das manchmal um eine Flasche Rioja gewickelt ist, oder möglichst noch feiner, wie Antistatikdraht im Teppich) in die Mikrowelle geben und volle Pulle anschalten.


    Der Draht verdampft mit einem netten Feuerwerk in einer kleinen Explosion. Mit Mikrowellen kann man vieles tun: Teller vorwärmen, kleine Keramikstücke brennen, Weinflaschen aus dem Keller chambrieren, aber alles mit der richtigen Einstellung!


    Da Metall Mikrowellenenergie viel stärker absorbiert als Papier, sollte es möglich sein, durch eine bestimmte, sehr kleine Dosis (einfach mit ein paar bechippten 500ern ausprobieren, die ersten könnten halt durch Ungeschicklichkeit in Flammen aufgehen :O ) die empfindlichsten Teile im Chip drin zu schmelzen, ohne dass man dem Schein auch nur das Geringste ansehen könnte.


    Es wird sicher sehr schnell im Netz lesen sein, wie man das machen muss :D , ohne das eigene MW-Gerät in Gefahr zu bringen! Da dürfte der Austausch von Scheinen in die Höhe schnellen, notfalls öffen die BuBa-Zweigstellen halt extra Schalter!


    Noch sind sie nicht da, die bechippten Scheine, aber man arbeitet dran!


    Gruss,
    LF

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    "The whole game is rigged" Gerald Celente

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