Kapitallebensversicherungen sicher??

  • Ich hatte letztens ein Gespräch mit einer Versicherungstante, bei der wir eine betriebliche Versicherung haben, bei dem Sie mir die Betriebliche Altersvorsorge ans Herz legte.
    "Da geht doch der Beitrag direkt vom Brutto ab, da haben Sie was davon und Ihre Mitarbeiter auch!" :hae:


    Hatte mich mit der Thematik noch nicht so beschäftigt, aber sprach dann einige Mitarbeiter mal darauf an, die aber (jung und brauchen eher netto mehr Geld jetzt und nicht irgendwann) kein Interesse zeigten.
    Also ließ ich den von der Versicherungstante angefragten Termin zu betrieblichen Beratungsgesprächen für die Mitarbeiter platzen.
    War mir ganz recht, Versicherungen gegenüber bin ich natürlich immer skeptisch und Zeit habe ich dafür eigentlich auch nicht.


    Jetzt, einige Wochen später, stoße ich zufällig auf diese Seite (und weiter damit verbundenene Zeitungsartikel):
    http://www.gmg-geschädigte.de/
    http://www.kontextwochenzeitun…/02/sparen-fuer-den-chef/


    Auf die Betriebsrenten muss man bei Auszahlung Sozialversicherung zahlen, die ist nicht steuerfrei, wie einem die Versicherungen weißmachen wollen.
    Die gesetzliche Regelung dafür wurde vor einigen Jahren unter Eichel still und heimlich getroffen und betrifft auch alle vorher abgeschlossenen Direktversicherungen!!! :wacko:
    Eigentlich ein Riesenbetrug!


    Jeder, der in Betriebliche Altersvorsorge anspart, sollte sich hier eingehend informieren.
    Das böse Erwachen kommt im Rentenalter...

    Gold was an objective value, an equivalent of wealth produced. Paper is a mortgage on wealth that does not exist, backed by a gun aimed at those who are expected to produce it. Paper is a check drawn by legal looters upon an account which is not theirs: upon the virtue of the victims. Watch for the day when it bounces, marked, ‘Account overdrawn.’
    ("Atlas Shrugged", Ayn Rand)

  • Ja, man muss die Auszahlung später versteuern und nimmt an, dass man in der Rente niedrigere Steuern bezahlt, da man ein geringeres Einkommen hat.
    Betriebliche Versicherungen sind demzufolge steuerpflichtig, privat abgeschlossene nicht.


    Aber genereller Betrug ist das doch nicht, da es allgemein bekannt, und wenn Dein Versicherungsvertreter etwas falsches sagt, dann ist es von ihm ein Fehler oder bewusstes Hinters-Licht-Führen, aber nicht generell ein Betrug.

    Wenn man mir schon nicht das Wasser reichen kann, dann reicht mir wenigstens den Wein.

    Einmal editiert, zuletzt von hegele ()

  • Hallo Lazybastard,


    ich teile hier die Meinung von Hegele und bin jedoch derzeit wegen der Finanzkrise sehr abneigend gegen jegliche kapitalbildenden Versicherungen eingestellt.


    Direktversicherungen bzw. betriebliche Altersvorsorge sollten mit kritschen Böick beäügt werden, jedoch kann gegen eine Beratung nichts eingewendet werden. Mein Beginn der Direktversicherung liegt lange zurück und war Bestandteil meines Arbeitsvertrages. Der Arbeitgeber hätte das Geld nicht bezahlt, wenn ich keinem Abschluß der Direktversicherung zugestimmt hätte. Also war kein Verlust bei meiner Entscheidung dabei. Ich liege im Zeitfenster wo 4% Garantiezins gewährt wurde. Die ersten zehn Jahre war der Arbeitgeber Eigentümer der Police, also keine Chanche auszusteigen.

    Zitat

    Bei der Direktversicherung schließt der Arbeitgeber eine Lebens- oder Rentenversicherung auf das Leben seiner Beschäftigten ab. Bezugsberechtigt für die Leistungen sind der Arbeitnehmer oder seine Hinterbliebenen. Die Beiträge werden vom Arbeitgeber erbracht oder vom Arbeitnehmer durch Entgeltumwandlung geleistet.


    Zitat

    Nachteil dabei: Erhält der Versicherte dann im Alter seine Betriebsrente, so wird diese jeden Monat vollständig mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz belastet, so genannte nachgelagerte Besteuerung. Zwar steht dem Rentner dann ein Rentenfreibetrag zu (aktuell 1.575 Euro monatlich), allerdings wird man, wenn man früher gut verdient hat, diesen Freibetrag schon mit der regulären Rente ausschöpfen

    Der größte Nachteil ist für mich die Laufzeit. Wir laufen auf einen Bruch (Paradigmenwechsel) in unseren Gesellschaftsleben zu. Wer jung ist braucht sein Nettoeinkommen jetzt. Das verstehe ich und Rücklagen werden Freiwild für staatliche Stellen.

    Zitat

    Beantworten Sie für sich die Frage, ob Sie eine feste Bindung Ihres Sparkapitals akzeptieren wollen. Bei der betrieblichen Altersversorgung ist das immer der Fall.

    Ich geb's zu, falls ich so jung wäre und am Anfang meines Beruflebens stünde ... ich wüßte nicht was richtig ist. Auf jeden Fall einen direkten Zugriff auf meine Sparreserven.


    In meinem Betrieb war mit dem ominöse Stichtag 1.1.2005 eine möglichen Auflösung des bisherigen Vertrages möglich. Vor kurzer Zeit hat ich ein Gespräch mit meinem Vorgesetzen, der mir erzählte, daß nur noch etwa 25% die Direktvorsorge beibehalten hätten.
    Ich war jung und brauchte das Geld ... ;) . Jetzt überlege ich, ob es damals nicht klüger gewesen wäre ...

  • Gratuliere! [smilie_blume] [smilie_blume] [smilie_blume]


    Hatte ja auch schon geschrieben, dass es sich lohnen kann ud jeder es versuchen sollte.

  • @tisc


    Eine KLV rentiert sich nur fuer die Versicherung nicht duer den Versicherten.
    Vielleicht hast Du noch nicht den Unterschied einer Versicherung und einer Versicherung mit angekoppelten sparvorgang erkannt.


  • Du hast offensichtlich nicht den Sinn einer solchen Versicherung erfasst.


    Ne, ich auch nicht. Vielleicht kannst Du ihn mir erklären. Was hat Geldsparen/Geld anlegen mit der Versicherung gegen vorzeitiges Ableben zu tun? Doch eigentlich nichts, oder?


    Ohne die Steuervorteile wäre die KLV doch schon immer uninteressant gewesen. Und auch mit war sie es zumindest für alle, die nicht durchgehalten haben bis zum Ablauf.


    Wenn Du darauf hinaus willst, dass der Sparvertragsanteil der KLV einem Garantie-Sparvertrag entspricht, ok. Natürlich bekam man auch in den 80igern die garantierte Ablaufleistung garantiert, während der Anleiheanleger sich selber um die Rendite kümmern musste. Aber selbst das könte man losgelöst von der Risikoversicherung transparenter gestalten und anbieten.

  • 10:15] Leserzuschrift-DE: Versicherungen verleihen ZB-Pfänder:
    Versicherungen in D verleihen deffinitiv Anleihen (hauptsächlich die mit "guten" , dies wurde mir schriftlich bestätigt, über das Volumen wurde jedoch der Mantel der Verschwiegenheit gelegt.
    Bei einem Verfallen der Pfänder hätte dies extreme Folgen für des Deutschen liebstes Kind den Lebensversicherungen.
    Entweder werden einige kleinere Versicherer abgewickelt, was noch nicht so dramatisch wäre, oder Leistungen werden Kraft Gesetz nach unten korrigiert, ohne Einflußmöglichkeiten des Kunden.
    Deshalb mein dringender Apell an alle Nochbesitzer von klassischen Lebensversicherungen: RAUS RAUS RAUS;
    über Aktienfondsgebundene Lebensversicherungen läßt sich trefflich streiten, noch schützen hier die "Sondervermögensvorschriften" vor obigem Szenario.
    Bei einer kassischen Lebensversicherung handelt es sich um nichts anderes wie eine normale Spareinlage bei einer Bank. Der Versicherungsnehmer ist Gläubiger der Lebensversicherung, mit allen Konsequenzen. Das dem Einlagesicherungsfonds der Banken vergleichbare Instrument der Versicherungswirtschaft "Protector" ist jedoch genau so hoffnungslos unterkapitalisiert wie der Einlagensicherungsfonds, falls es hart auf hart kommt ist die Kohle mehr oder minder weg, und zwar nominal!

    Diese Zuschrift kommt aus der Branche und der Rat ist ernst zu nehmen.
    http://www.hartgeld.com/banken-und-versicherungen.html
    ;)

  • Ne, ich auch nicht. Vielleicht kannst Du ihn mir erklären. Was hat Geldsparen/Geld anlegen mit der Versicherung gegen vorzeitiges Ableben zu tun? Doch eigentlich nichts, oder?


    Ohne die Steuervorteile wäre die KLV doch schon immer uninteressant gewesen. Und auch mit war sie es zumindest für alle, die nicht durchgehalten haben bis zum Ablauf.


    Wenn Du darauf hinaus willst, dass der Sparvertragsanteil der KLV einem Garantie-Sparvertrag entspricht, ok. Natürlich bekam man auch in den 80igern die garantierte Ablaufleistung garantiert, während der Anleiheanleger sich selber um die Rendite kümmern musste. Aber selbst das könte man losgelöst von der Risikoversicherung transparenter gestalten und anbieten.


    Hätte, könnte, sollte, müsste, ... Theoretisch kann und konnte man viel machen, viel gewinnen, viel verlieren, Stichwort Argentinische Anleihen.


    In der Praxis ist es nunmal so, dass die meisten Menschen sich nicht ausgiebig mit Finanzen beschäftigen möchten. Klar konnte man Anleihen kaufen, die 9 % Rendite erbracht haben, die Bundesanleihen lagen irgendwo bei 7 %. Üblich war es aber z.B. eine Summe X zu investieren, liegen zu lassen und nach Ablauf die Zinsen zu kassieren, voll steuerpflichtig. Viele Lebensversicherer haben noch bis in die frühen 2000er Jahre Ablaufleistungen von 7 % erwirtschaftet, bequem, steuerfrei, monatlich besparbar, die Beiträge waren während der Laufzeit im Rahmen der Vorsorgeaufwendungen steuerlich absetzbar und voller Todesfallschutz ab dem 1. Versicherungstag. Soweit zu den Beweggründen der privaten Kunden.


    In den 80ern und 90ern liefen die meisten Büro-, Arzt- & Kanzleifinanzierungen über eine sogenannte Tilgungsaussetzung, d.h. es wurde ein Darlehen ohne Tilgung aufgenommen und im Gegenzug eine LV mit 12 Jahren Laufzeit abgeschlossen. Während der Laufzeit waren die Schuldzinsen und die Beiträge zur LV steuerlich voll absetzbar. Nach 12 Jahren wurde dann mit der ausgezahlten Summe das Darlehen abgelöst. Soweit zu den Beweggründen der Geschäftskunden.


    Dies waren jetzt auf die Schnelle nur 2 Beispiele, warum es nicht nur schwarz und weiß gibt.

  • http://www.handelszeitung.ch/p…otfallplan-fuer-eurokrise


    Angesichts der Finanzkrise im Euroraum gibt es in der Schweiz einen Notfallplan: Der Bundesrat hat Massnahmen formuliert für den Fall, dass die Geldpolitik alleine den Frankenkurs nicht mehr stabilisieren kann.


    Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf habe auf das Risiko verwiesen, dass die Versicherungen aufgrund des tiefen Zinssatzes nicht genügend Mittel erwirtschaften könnten, um die Ansprüche zu decken, schreibt die FinDel.



    http://www.nzz.ch/aktuell/wirt…-gut-im-schuss-1.18067795


    Lebensversicherer keuchen


    Jedenfalls bewies die Aufsichtsbehörde mit temporären Lockerungen des SST-Regimes Pragmatik. Es gelang sogar, den Bundesrat zu einer Änderung der Aufsichtsverordnung zu bewegen, um ein anerkanntermassen inferiores Modell zur Herleitung einer Zinskurve – bzw. zum Diskontieren von Verpflichtungen – durch marktkonforme Swap-Sätze abzulösen. Noch wichtiger war wohl, dass die Finma ihr Konzept für Interventionen mit Schwellenwerten lockerte; Dividenden oder Überschüsse dürfen unter bestimmten (dem Publikum unbekannten) Gründen auch bei SST-Quotienten zwischen 80% und 100% an Kunden bezahlt werden.

  • Nach einem drastischen Einbruch 2011 (VersicherungsJournal 25.5.2012) folgt ein weiterer, satter Rückgang: Rund 45 Prozent weniger Neugeschäft weist die Umfrage „FLV-Update 2012“ der Unternehmensberatung Towers Watson für die fondsgebundene Lebens- und Pensionsversicherung (FLV) in Österreich 2012 aus.


    http://www.versicherungsjourna…im-neugeschaeft-12443.php
    ;)
    Das Geld als Bargeld zu lagern, ist zumindest sicherer als es einer Lebensversicherung zu geben, die möglicherweise Pleite gehen könnte.
    Zusätzlich besteht noch die Gefahr eines Haircuts via EU-Gesetze.
    Zinsen gibt es eh so gut wie keine mehr.
    Nur noch Hartcore Zocker geben freiwillig Ihr Geld den Versicherungen, in der Hoffnung in einigen Jahren noch etwas davon zurück zu bekommen.
    :!:

  • Zitat

    Nur noch Hartcore Zocker geben freiwillig Ihr Geld den Versicherungen, in der Hoffnung in einigen Jahren noch etwas davon zurück zu bekommen

    Interessanterweise hat mein Versicherungsonkel mir etwas ultra-neues angeboten ...
    ... eine Police mit "echter" Sachwertdeckung [smilie_happy] [smilie_happy] [smilie_happy]


    Die würden jetzt nur noch in Metalle (EM), Rohstoffe und Immobilien investieren ... :thumbup:
    Auf meine Frage, was im Crash passiere weil doch eh alles nur Papierforderungen sind, kam das übliche Vertretermarketing. Und warum ich mir das Gold nicht gleich selbst unter die Matratze legen soll oder ein Stück Wald selbst kaufe, "... naja, das könnte man ja machen." ;)


    Ich glaub, denen geht grad der Arsch auf Grundeis .... [smilie_happy]

  • Danke für den Link Desertfighter,


    denn vor kurzer Zeit wurde mir der gegenwärtige Stand meiner Direktversicherung zugesandt. Obwohl 2012 noch mit 4% Garantiezins verrechnet wurde, hat die "voraussichtliche" Auszahlsumme kaum zugenommen und der Bonuswert war gegenüber dem Vorjahr kaum gestiegen. Jetzt versteh ich das.


    Dafür ist der Rückkaufwert des Überschusses noch in den normalen Parametern. Das ergibt Sinn.


    Edit: Nein, eigentlich versteh ich meine Zahelen nicht.

    Zitat

    Die Verzinsung einer Lebensversicherung setzt sich immer aus mehreren Teilen zusammen: Da gibt es zum einen die laufende Überschussbeteiligung, die in der Regel aus einem Garantiezins und einem jährlichen Bonus besteht.

    Meine laufende Überschußbeteiligung ist auch zusammengeschmolzen.

  • was regt ihr euch eigentlich auf? der bonus wird schon seit beginn der amerikanischen immokrise (2007) nur mit STARKEN abschlägen ausgezahlt..... wurde nur nicht an die große glocke gehängt...... und dass JETZT darüber geschrieben wird, das deutet eher darauf hin, dass weitere einschnitte anstehen. bereits 2009/10 gab es presseberichte, dass etliche niederländische pensionsfonds weniger geld auszahlten, als eingezahlt wurde....... von "rendite" in irgend einer form ganz zu schweigen.

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