Übertriebene Panik? Kein Ausweg?

  • Zitat

    Original von greenjg


    Und zur Zeit ist die Lage ja eher gut.


    Das glaubst aber hier wohl nur du! Oder?


    Ich meine mit eher guter Lage, dass die europäischen Aktienindices, Geschäftsklimaindex (IFO),... steigen bzw. im Bereich langfristiger Hochs sind. Die Stimmung für unsere Regierung ist relativ gut (von Frau Merkels Umfragewerten im letzten halben Jahr hätte sie selbst wohl nicht einmal geträumt).
    Damit meine ich nicht, dass die langfristigen Aussichten im Euroraum gut sind.


    Ich glaube, die Gefahr (oder Chance) einer Euro-Abwicklung und Einführung von nationalen Währungen ist größer, wenn die Stimmung im Keller ist (wie Anfang 2003).

  • Ich denke, dass sich unser Euro eher selbst auflösen wird. Die Kanidaten kennen wir ja: Portugal, Spanien, Griechenland und Italien. Italien ist mein Favorit, denn die anderen profitieren zu stark von der EU, aber Italien will den Euro eher heute, als morgen los sein. Dass man sich politisch nicht auf Italien verlassen sollte, das sollte vor allem uns Deutsch bewusst sein. :D Und wenn die ersten Länder aussteigen, dann kommt die große Panik, dann kapieren die Leute endlich, was der Euro für ein Gebilde war. Was sagt uns das: Wir brauchen keinen Iran, China, USA oder sonst was für Anschläge, um das Finanzsystem in Europa zu sprengen. Der Zünder ist schon im Haus. :D

  • Hallo Milly,


    da ich den Mediendarstellungen nicht traue aber ebensowenig den vielen Informationen im Internet ist es natürlich schwierig sich ein umfassendes Bild zu machen. Meine Entscheidungen kommen zu 80% aus dem Bauch. Bis jetzt lag ich da ziemlich gut. MIt den Informationen ist das so eine Sache, es wird damit sehr viel Verwirrung erzeugt. Lesen tu ich sie deshalb trotzdem. Aber die Gefühle reflektieren lassen halte ich für wichtiger. So bleibt am Ende jeder mit seinen Entscheidungen doch allein.


    Gruß Wolfswurt


  • Oh Mann, wir sind doch schon mitten drin! Mach die Augen auf!

  • Mit jedem Tag beschleunigt sich die Preissteigerung bei Rohstoffen. Dadurch wächst der Druck auf das Preisniveau insgesamt und die Inflationserwartung verstärkt sich. Die Folge: Noch mehr "Flucht in Sachwerte". Hinzu kommen Anzeichen für eine drastische Dollarabwertung.


    Sturm auf den Devisenmärkten


    Die zunehmende Inflationserwartung und die "Flucht in Sachwerte" macht nun auch die Großanleger in Vermögenswerte immer nervöser, denn mit der Inflation werden Vermögenswerte buchstäblich "aufgefressen". Das gilt vor allem für die Anlagen asiatischer Großanleger - besonders der Zentralbanken Chinas, Japans und anderer südostasiatischer Staaten - in den Vereinigten Staaten. Die Asiaten finanzieren das gigantische Zahlungsbilanzdefizit der USA - mehr als 800 Milliarden Dollar allein 2005.


    Diese Ängste asiatischer Großanleger werden dadurch verschärft, daß es in den USA einflußreiche politische und finanzielle Kräfte gibt, die die Chance wittern, im Umfeld weltweiter Inflation die gigantische Außenschuld der USA "wegzuinflationieren". Konkret hieße das, den Dollar drastisch abzuwerten.


    Das Stichwort dazu gab letzte Woche Martin Feldstein in einem Beitrag des Wall Street Journal, in dem er einen "konkurrenzfähigen" Wechselkurs des Dollar verlangte. Feldstein war als Nachfolger Greenspans im Gespräch und wird als möglicher Nachfolger des gegenwärtigen US-Finanzministers John Snow genannt. Feldstein argumentiert, daß dem amerikanischen Handels- und Zahlungsbilanzdefizit nur durch eine drastische Dollarabwertung begegnet werden kann, die Importe entsprechend verteuert und die US-Exporte billiger und international konkurrenzfähiger mache. [...]


    weiter unter Von der Rohstoffinflation zur "großen Inflation"

  • Zitat

    Original von traditional3


    weiter unter Von der Rohstoffinflation zur "großen Inflation"


    hier wird auf
    http://www.solidaritaet.com/neuesol/2006/19/larouche.htm
    mit dem Titel "Die Weltfinanzkrise ist lösbar" verwiesen, in dem es heisst...
    bis September (gemeint ist September 2006) ... gibt es die Weltfinanzkrise...
    und: die Gold, Silber und Basispreismetallsteigerungen sind der Anfang einer Hyperinflation wie in Deutschland 1923.


    Wenn das stimmen würde, dann müssten doch alle Sachwerte vergleichbar exponentiell steigen. Ist dazu z.B. in Deutschland die Immobilienpreissteigerung in den letzten 6 Monaten nicht viel zu gering?
    Ist für einen Beginn der Hyperinflation nicht die Geldmengensteigerung in der EU noch viel zu gering (8% im Jahr)?
    Auch die amerikanischen Immobilienpreise steigen in den letzten 6 Monaten in USD doch kaum (verglichen mit Gold, Silber, Basismetallen).
    Müsste nicht wegen diesen 3 Punkten der totale Zusammenbruch noch mehr als sagen wir mal 2 Jahre in der Zukunft liegen?

  • Zitat

    [i]Original von vuhur
    Meine fragen sind:
    - Können die Amerikaner die Hyperinflation langfristig stoppen? Wie?


    Schwierig.
    Ich vermuter eher nicht.
    Sie werden vielleicht temporär das Problem wieder in den Griff bekommen, aber langfristig bin ich da eher pessimistisch.
    Sowohl der US Staat als auch die privaten Haushalte in den USA sind sehr verschuldet.
    Wenn Sie die Geldmenge verringern, wird das Wirtschaftswachstum ersticken und die vielen verschuldeten Haushalte werden Pleite gehen. wenn sie die Geldmenge weiterhin erhöhen, droht eine Inflation.


    Zitat


    - Kann sich Europa retten?


    Vielleicht... wenigstens einige Länder.
    Norwegen ist bei mir ein Favourit... wegen der niedrigen Bevölkerungsdichte und den großen Erdölvorkommen.



    Zitat


    - Können sich die Chinesen retten?


    Ich glaube, daß sie es können.
    Wenn der US$ an Wert verliert, wird die chinesische Nationalbank große Verluste haben, da sie 800 Milliarden US$ an Devisenreserven hält. Außerdem wird das Absatzland USA einbrechen, was auch die chinesischen Exporte schwer belasten wird.
    Es wird zu einer Wirtschaftskrise kommen.


    Jedoch:
    China ist die "große Fabrik der Welt".
    Die Fabriken und Anlagen, die da stehen und nach wie vor ausgebaut werden, stehen halt dort und werden da auch stehen bleiben.
    Und nach der Wirtschaftskrise wird es wieder Nachfrage nach Gütern aus anderen Ländern geben. China wird sich somit meiner meinung nach irgendwie retten können.


    Übrigens:
    Ich tippe für die Antwort D:
    3-15 Jahre

  • Zitat

    Original von mesodor39


    1923 gab´s für 150 g Gold in Deutschland ein Haus, zur Kaiserzeit für ca. 3.000 Goldmark (1 kg) einen 18 Hektar großen Bauernhof.


    Aber dann müsste doch heute die eigene Immo schleunigst zu Geld und das zu Gold gemacht werden, um damit beim Remake von "1923" gleich das ganze Viertel oder einen Gutshof aufzukaufen?


    Offensichtlich gibt es diese Gelegenheit nur etwa alle 100 Jahre. Was spricht dagegen, ausser der Zweifel an den eigenen Prognosen?


    catinth


  • ganz einfach:


    Die Widerholung der Verhältnisse von 1923 und davor ist eine denkbare Entwicklung bei einem inflationären Krisenszenario.


    Mit einem Investment von etwa 500 g Gold und etwa 500 Unzen Silber kann man bei einer derartigen Annahme den Immobilienbedarf für einen Normalbürger gewiss mehrfach abdecken. Sogar so weit, daß eine Person von den Erträgen des Immobilienvermögens leben könnte. Und um momentan etwa 20.000 EUR in Edelmetall zu investieren, da braucht man doch nicht seine Wohnung / Immobilie zu veräußern.


    Mit den 20.000 EUR wäre bei einer Edelmetallquote von 5 bis 15 Prozent dann auch ein derzeitiges Gesamtvermögen von 400.000 EUR (5 %) bis 133.000 EUR ausreichend in Edelmetall diversifiziert. Wobei man natürlich nicht den Fehler machen darf, den edelmetallanteil bei Kurssteigerungen so weit zurückzufahren, daß der 5-15 % -Rahmen erhalten bleibt. Dies würde nichts anderes bedeuten, als daß man schlechtem Geld gutes Geld hinterherwerfen würde......



    Im Übrigen prognostiziere ich nicht ein derartiges Szenario, sondern weise nur auf dessen Eintrittsmöglichkeit hin, ohne jedoch eine Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Szenarios beziffern zu können.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    ganz einfach:


    Die Widerholung der Verhältnisse von 1923 und davor ist eine denkbare Entwicklung bei einem inflationären Krisenszenario.


    Und außerdem gab es 1923:


    1.) Kein Radio (dafür lege ich nicht die Hand ins Feuer)
    2.) Kein Fernsehen
    3.) Kein Internet
    4.) Kein Goldseiten-Forum


    Heutzutage geht alles per "Fingertip". Vielleicht sind wir morgen schon REICH (zumindest an Erfahrung)

  • die amerikaner (vor allem helicopter ben) werden die hyperinflation nicht stoppen müssen, denn sie kommt ja nicht von allein. allein würde die deflation kommen (aufgrund der hohen schulden und immer höherer zinsdienste). da ben die deflation aber nicht ausstehen kann, wird er zur inflationierung greifen müssen.


    auf der einen seite wachsen die schulden immer weiter, auf der anderen seite schwindet das vertrauen ins papier.
    um das vertrauen wiederherzustellen (oder zumindest etwas zu verbessern), müssten EIGENTLICH die zinsen extrem angehoben werden (die langen tun das dann sowieso). dies hätte aber wohl eine große depression zur folge, da firmen mit hohen schulden der reihe nach pleite gehen und die dominobahn umfällt.
    die dieses szenario nicht mit einer geldvernichtung sondern mit einer vernichtung von realgütern verbunden wäre, ist es nicht verwunderlich, dass wohl die inflationierung gewählt werden wird, denn dort geht vor allem erst mal das geld kaputt und weniger sachwerte. und das heißt: zinsen senken, also mit papiergeld fluten. das führt dann natürlich dazu, dass das vertrauen ins papier weiter schwindet und irgendwann die nachfrage nach staatsanleihen so niedrig ist, dass ben seine eigenen papiere zurückkaufen muss also quasi die druckerpresse anwerfen (falls die nicht eh schon läuft). dies würde dann denke ich zu einer echten hyperinflation führen die sämtliche sparguthaben vernichtet.


    eigentlich müsste man ja jetzt versuchen die zinsen irgendwo 'in der mitte' zu halten die frage ist wie lang das gut geht. spätestens bei er ersten pleitewelle müssen sie sinken um schlimmeres zu verhindern.


    die entscheidung als zwischen pest und cholera. wenn es hyperinflation gibt dann weil die amis dies so veranlassen.

  • hier mal ein auszug aus der ergänzung der schweizer verfassung von 1874



    tja und nun der heutige artikel 39



    ok das gold könnte in einen andern artikel verschwunden sein. durchsucht man aber die verfassung so gibt es folgende treffer



    ...


    Zitat

    k. Für die Umsatzbesteuerung von Münz- und Feingold sowie von Gegenständen, die bereits einer fiskalischen Sonderbelastung unterliegen, können abweichende Bestimmungen erlassen werden.

    (aus irgendeiner übergangsbestimmung)



    so das wars. die golddeckung ist raus. schluss ende im gelände.


    59,2% der bevölkerung (die ihre stimme abgaben) haben sich im april 1999 dafür ausgesprochen den wert des schweizer franken auf den wert des papiers zu reduzieren auf das er gedruckt ist.


    ich frage mich ob die zahl derer denen das bewusst war, im % oder nur im promillebereich lag...da nur 35% an der abstimmung teilnahmen, war es der mehrheit vollkommen egal. 21% der stimmberechtigten schweizer reichten also aus um den allerletzten fels in der brandung zu zerstören.

  • Also das mit den 150 Gramm für ein Haus kann ich mit Blick auf die Quellenlage nicht nachvollziehen - und das obwohl man unter Berücksichtigung der üblichen Rechtspraxis ja davon auszugehen hat, daß meist etwas niedrigere Kaufpreise notariell beurkundet als tatsächlich bezahlt werden. (damals galt ja bereits weitgehendst das heutige BGB)
    Aus den Hypotheken (die bereits deutlich vor Beginn der Hochinflation alternativ in Gold beziffert wurden) dieser Zeit geht hervor daß z.B. ein Einfamilienhäuschen in einer bayrischen Kleinstadt (Bad Aibling) deutlich über 6 Kilogramm Gold gekostet haben muß - zumal man ja davon ausgehen hat daß der Häuslebauer das Haus nicht ausschließlich kreditfinanziert haben kann. Der "Gebrauchtpreis" für eine vergleichbare etwas ältere Immobilie sollge somit noch deutlich über 3-4 kg. Gold gelegen haben.


    Mit Blick auf die landwirtschaftliche Fläche dürfte sich ein Vergleich noch schwieriger - um nicht völlig unkalkulierbar zu sagen - gestalten.
    Vergessen wir einmal nicht daß gerade in höhren Mittelgebirgslagen auch heute noch gewaltig gegen die Verwaldung ansubventioniert werden muss. Wir sprechen hier von Flächen die noch im 19.Jhd als Ackerland genutzt wurden. Ohne Subventionen läge der Flächenpreis auf einem erheblich niedrigeren Niveau! - einem Niveau das durchaus dem hier zitierten Goldwert entsprechen könnte. Auch der Preisverfall in Gold zwischen dem Kaiserreich und den 1920iger Jahren kann eine ganz natürliche Marktreaktion auf die sich verändernden Bedingungen in der Landwirtschaft sein.
    Ich verweise hier mal nur kurz auf die Gesetze welche seitens der Nazis zu 'Gunsten dieser Landwirtschaft erlassen wurde - man könnte in diesem Zusammenhang vom Beginn der bis heute andauernden Subventionstradition sprechen!


    Wenn ich mich an vergleichbare Sachwerte halte - komme ich meist zu dem Ergebnis daß ein nennenswerter Kaufkraftgewnn im Verhältnis Ware:Gold in Krisenzeiten nicht gegeben ist. Die Schwankungen liegen im Rahmen jener Preisschwankungen die wir auch "heute" ohne Einwirkung unmittelbarer Krisen erleben.

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