1000 US-$ pro Unze

  • Als gestandener BWLer muss ich das mal (er)klären: :D


    Gold kann Erträge erwirtschaften (Kauf billiger als Verkauf, andersrum wäre es Aufwand), aber es bringt keine Zinsen. Es sind somit keine "laufenden Erträge". Ein Zins ist ein laufender Ertrag. Ein Ertrag ist grob gesagt alles, was Plus in die Bilanz bringt. Wer mehr wissen möchte:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Aufwands-_und_Ertragsrechnung


    Entscheidend ist übrigens die Rendite nach Steuern, die sich aus allen Erträgen, Aufwänden und sonstigen Kosten zusammensetzt.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Also die Sache mit dem Spekulationsgewinn lassen wir hier doch mal besser raus... das ist ja eine vollkommen andere Baustelle!
    Ebenso wie die Frage der Besteuerung.


    Hier ging es einfach mal darum das Zwitterdasein von Gold als Geld aufzuzeigen - und daß Gold natürlich Zinsen erwirtschaften kann.
    Es geht ja im weitesten Sinne um das "arbeiten lassen" - das man natürlich auch bleiben lassen kann. :)

  • wer noch relativ jung ist und sich mit goldunzen einen teil seiner altersvorsorge aufbauen will die er dann irgendwann mal als zubrot bekommt der sollte sich über fallende preise freuen.


    wer z.b. zwischen 65 und 85 20 jahre jeden monat eine unze entnehmen will um seine 'rente' aufzubessern der muss hierfür in den ca. 40-45 berufsjahren vorher 240 unzen ansparen also ca. 1/2 je monat. und da ist es um so besser je mehr unzen man für seine euros bekommt ;)


    pech hätte man nur wenn das 65. bis 85. lebensjahr grade zufällig in eine baisse fallen. aber auch dann wäre ja längst nicht alles weg was bei aktien oder anleihen oder cash in den nächsten jahrzehnten nicht so unwahrscheinlich ist. da man hiermit auf der anderen seite p.a. durchaus mit 2-3% realer steigerung rechnen kann würde sich das ansparen von beidem nicht so schlecht machen. da müsste schon beides 20 jahre gleichzeitig in der baisse sein was eher unwahrscheinlich ist.

  • Des Käufers Glück ist meist des Verkäufers Leid.


    Daher ja auch mein ständiges Reden hier im Forum man soll vor allem auf einen vernünftigen Einkaufspreis achten.
    Gerade als "Rentenanleger" kann ich mir aus rein biologischen Gründen den Verkaufskurs ja nur bedingt aussuchen.


    Also Finger weg vom Gold wenn die Kurse sinken - und auch gesunde Skepsis walten lassen wenn sie nach Oben ohne ernsthaften Grund verrückt spielen.
    Wer es in diesen Phasen beim ordinären Sparbuch beläßt und mit dem Gesparten in ruhigen Zeiten regelmäßig einkauft - der fährt mit Gold auf lange Sicht auch nicht viel schlechter als mit anderen Anlageformen - nur sicherer.


    Wer grundsätzlich immer kauft steht schon etwas schlechter da - und wer nur kauft wenn "alle drüber Reden" - dem Hat nur die Gier das Hirn ausgeknippst - und dem ist folglich auch nicht zu helfen.

  • also nur kaufen wenn es wieder am steigen ist? dann könnte es im mittel aber teurer werden.


    aber keine angst ich hab aktuell über 50% cash und erst 6% gold. die relation wird sich auch nicht sehr ändern ;) hält mich trotzdem nicht davon ab bei unter 600 und dann ev. unter 570 mal wieder ein ünzchen zu erwerben. wenn es dann auf 500 fällt auch recht. kaufe ich wieder eines. sollte es aber die nächsten 10 jahre nicht mehr unter 600 fallen dann bin ich froh jetzt noch 2-3 gekauft zu haben. auch wenn das langfristig nicht ins gewicht fällt.


    ich weiß doch wie das ist von wegen: ich kaufe dann und dann...wenn es billig ist...wenn es dann mal wirklich billig ist dann denke ich es wird noch billiger, bis es wieder teurer wird, wo ich dann denke: mist jetzt ist es wieder teuer. ich warte nochmal ab bis es wieder billig ist. usw. wozu führt das insgesamt? ich kaufe gar nicht. oder wenn doch dann tendenziell teuer, da ich mir irgendwann denke: so langsam musst du doch mal wenn du noch x unzen sparen willst und aktuell läuft der kurs davon. so ist eie menschliche psyche. also lieber etwas regelmäßiger.


    ergänzung: auch wer zwischen 1980 und 2000 sein gold regelmäßig rausgenommen hätte hätte zwischen 1940 und 1980 im mittel so billig gekauft dass er dick im plus gewesen wäre, trotz baisse in diesen 20 jahren.

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    also nur kaufen wenn es wieder am steigen ist? dann könnte es im mittel aber teurer werden.


    Wieso? Wenn Du z.B. jeden Monat 1000 Euro erübrigen kannst -
    dann würdest Du bei fallenden Kursen das Geld auf Dein Konto legen. Monat für Monat. Und sobald Du siehst daß der Trend gedreht hat (die Kurse steigen) kaufst du erst einmal für das *ganze* angesparte Geld Gold.
    So lange die Kurse dann steigen kaufst Du weiterhin monatlich für einen Tausender Gold.


    Auf diese Weise kaufst Du für das während des Bärenmarktes angesparte Geld nahe dem niedrigsten Kurs. Damit hast Du einen relativ breiten Sockel sehr günstig im Keller liegen.
    Da man nie wissen kann ob oder wann ein Bullenmarkt endet - kanns Du auch nichts versäumen wenn Du in steigende Preise hineinkaufst - behälts aber unter´m strich einen niedrigeren Durschnittspreis als Jemand der einfach so kauft.


    Wenn man ein Näschen für Wirtschaft hat - und entsprechend über einen billigen Sockel verfügt - kann man diese Methode auch verfeinern und in extremen Boomphasen ebenfalls das Kaufen einstellen.
    Oder man kann sogar ganz mutig sein und in offensichtlichen Übertreibungsphasen auch mal Teile des Bestandes verkaufen.
    Relativ zum Immer-Käufer kann man sich diesen Luxus auch problemlos leisten - schließlich hat man *weil man billigeres Gold hat* eben auch mehr davon!

  • sehe ich ähnlich wie mesodor.
    wenn du das kannst. ok. aber wenn du dann z.b. nach einem fallenden markt 20.000 angespart hast die du dann in hoffnung auf den tiefstkurs investieren willst dann denke ich machst du dir schon stress möglichst wirklich den tiefstkurs zu treffen. und je mehr du hast das investiert werden will desto stressiger wird es. wenn du dann den punkt verpasst hast und es wieder nach oben geht dann kann es sein dass du in eine phase kommst wo du dem kurs hinterher läuftst und jeder $ den es weiter steigt ärgert dich weil du nicht schon gekauft hast...usw. ich hab die erfahrung gemacht dass mir sowas stress macht. vielleicht ist es bei dir ja anders...daher mache ich mir den stress nicht und kaufe ab und zu ein ünzchen wenn ich weiß dass es grade wieder billiger geworden ist. das ist jedenfalls besser als wenn ich weiß ich kauf am hochpunkt.

  • Ich denke das kann wirklich Jeder. Charts gibt´s überall im Netz.
    Den absoluten Tiefstkurs erwischt man freilich nie - ich warte ja auch bis der Aufwärtstrend sichtbar ist. Und erst dann wird reingeklotzt.
    Selbst wenn man sich vertan hätte und es danach noch weiter runter ginge - auch kein Problem - steht man immer noch besser da als wenn man bereits noch früher noch teuerer eingekauft hätte.


    Das schöne am Gold ist doch daß man als Anleger genau so agieren kann - bei Aktien funktioniert das so natürlich nicht.
    Alles was man m.E. braucht ist Geduld und einen kühlen Kopf.
    Panik, Aktionismus und Gier sind einfach schlechte Anlageberater.

  • gold und silber kaufen und schlafen legen (frei nach kostolany). finde es schon lustig, wie sich manch einer hier gleich in die hose macht, wenns mal etwas runter geht. das sind dann meistens auch noch die, die drei vrenelis im bankschließfach liegen haben.


    in kurzfristigen übertreibungsphasen ist es immer gut mal ein bischen papier zu handeln (gold-put), um sich bei einer korrektur vom gewinn noch ein paar unzchen zu gönnen. wenn der put dann doch nichts ist, weil der goldpreis nach oben geht, der freut sich über die zusätzlichen gewinne.


    bricht dann fiat money zusammen, hat man ja seine physischen goldschätze und läuft das fiat system noch weiter kauft man einfach hinzu. einfach genial.


    also, echte schisser (wie ich) kaufen sich hin und wieder mal einen put. echte hardliner halten ne outright-position.


    ertz78

  • Zitat

    Original von ertz78ertz78


    ;) Das ist dann auch schon Anlagestrategie für Fortgeschrittene... Den physischen Bestand mit ein paar hübschen Puts bei einer Korrektur "schadlos" halten...
    So spart man sich den physischen Weg zu Bank - hat seine Krisenreserve immer daheim im Keller - und hat trotzdem nicht gutes Geld/Gold verschlafen.
    100 OZ - Hebelchen sind natürlich nichts für die "Handvoll Vrenelis" - aber wie sagt man so schön: Money makes Money - oder von nix kommt nix.
    Ich bin auch ein Schisser - und das ist auch gut so :)


    Allerdings spricht auch ein Punkt für den physischen Verkauf: Und das ist das Problem daß Zertifikaten eine zeitliche Komponente innewohnt.
    Als "Schisser" kommen für mich Zertifikate nur dann in Frage wenn sich wie zuletzt ein massiver Absturz in einem absehbaren Zeitrahmen abzeichet.
    Die Reise von 700 nach 600 war eine ausgemachte Sache - aber ich würde wohl z.B. keine Wette darauf abschließen wann oder ob die 500 noch erreicht wird. Mit dem physischen Verkauf stellt sich diese Frage nicht. Ich kann also mit meinem Geld im Anschlag abwarten bis sich ein Boden ausgebildet hat - und vielleicht 10-20$ darüber wieder relativ sorgenfrei einsteigen. Ob dies jetzt bei 600 der Fall ist - oder vielleicht auch erst bei 480 oder gar 400 - ist mir letztendlich egal.
    Der Spread beim An/Verkauf des physischen Goldes wird hierbei durch den genaueren und zeitlich unbefristeteren Ablauf bis zum Wiedereinstieg ausgeglichen. Schließlich können gerade beim Gold Abwärtsbewegungen sehr lange andauern - und da hätte ich keine große Lust ständig gebannt auf die Kursentwicklung achten zu müssen. Die derzeitig hohe Volatilität ist ja auch eher etwas, das in Papier Kopfschmerzen bereiten kann.


    Der physische Verkauf dient bei zudem einer "Aktualisierung" der Bestände - ich habe z.B. zuletzt alle Krügerränder und ältere Barren "rausgeschmissen"... und werde bei nächster Gelegenheit wohl handwerklich schöner gemachte Stücke einkellern.

  • Geht das eigentlich nur mir so ?


    Mittlerweile kann ich die Tagesberichte von Siegel Investment nicht mehr sehen - bis auf zwei, drei Sätze steht da jeden Tag das gleiche drin. Da gefallen mir die kommentare von ProAurum schon besser. Ein paar Neuigkeiten sind drin - und alles schön kurz gehalten. Im Gegensatz zum Siegel-Bericht - wenn man die ersten kennt, kann man alle folgenden rein theoretisch um 98% kürzen - ohne Informationsverlust :D


    Hauptsache man erscheint in der Liste am linken Rand der Goldseiten-Homepage 8) Hängt der Fonds des Autoren eigentlich immer noch mit der Performance hinten nach ? Soweit ich weiß lag der doch in den letzten Jahren immer maximal im Mittelfeld bzw. dahinter, oder ? Welchen Fonds würdet ihr in diesem Bereich bevorzugen ?

  • Die Berichte von ProAurum sind auch nicht gerade eine literarische Stilblüte.


    Bei denen von Siegel hat man den Vorteil, dass man nach einer gewissen Zeit nur mehr die Überschrift zu lesen braucht - den Rest weiß man dann schon auswendig von früheren Berichten :D


    Aber was solls, die beiden verdienen ihr Geld mit Edelmetallen, und nicht als Schriftsteller.

  • herr siegel gibt jedes mal das kauf verkauf verhältnis bei westgold an. daraus kann man z.b. einen chart basteln ;) man sieht hier, dass ziemlich genau am top des goldpreises das verkaufsinteresse vergleichsweise sehr hoch war (1:1) und am tiefpunkt bei 542 war das kaufinteresse mit 10:1 käufer zu verkäufer extrem hoch. anscheinend 'riechen' die physischen käufer wann gold hoch oder tief ist. den chart kann man (fast) täglich aktualisieren.

  • Problem bei den Angaben von ProAurum und Westgold ist, dass sie nur die Anzahl der Kaeufer und Verkaeufer angeben, nicht das Handelsvolumen. Ich gehe zu Westgold und verkaufe einen 1g Barren Gold, nach mir kommt jemand, der 200kg Gold kauft. Laut dem Tagesbericht betraegt das Verhaeltnis von Kaeufern zu Verkaeufern 1:1. Ihr schliesst daraus, dass das Interesse an physischem Gold niedrig ist, obwohl das Verhaeltnis von verkauftem zu gekauftem Gold bei 1:200.000 lag.
    Ein aus den Angaben gebastelter Chart ist also wertlos.

  • Die ganzen Angaben sind größtenteils wertlos. Oder glaubt irgend jemand, weil bei PA oder Westgold jemand ein paar Kilo Gold kauft oder seine güldene Erbschaft in Scheinchen transferiert, bewegt sich der POG auch nur um 1 Dollar nach oben oder unten? Das sind allenfalls Millicent im Kurs!

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  • Kaufrausch
    der direkte Einfluss auf den Preis ist sicherlich völlig vernachlässigbar.


    TeeKay
    das sind 2 unterschiedliche Informationen. Das Käufer/Verkäuferverhältnis einmal umsatzgewichtet, einmal nicht. Natürlich wäre es am besten, beide Charts zu haben.


    Trotzdem würde ich mir den Chart sehr gerne für die letzten Jahre anschauen. Und sehen, ob ich rückwirkend eine Aussagekraft des Indikators Käufer/Verkäuferverhältnis (nicht umsatzgewichtet) feststellen kann.
    Eine mögliche Erklärung für die Aussagekraft könnte sein, dass sich die physischen Käufer andere Gedanken oder längerfristige Gedanken um den Goldpreis machen, als die nicht-physischen. Aber selbst dann wäre es natürlich nur EIN Indikator von vielen.

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