zugegeben die these ist sehr gewagt. vor allem in diesem forum. ich möchte aber trotzdem mal meine überlegungen ausführen:
vor allem in diesem forum wird immer wieder davon geredet das (bar)geld wäre bald nichts mehr wert weil die leute das vertrauen darin verlieren, es würde irgendwann keiner mehr euro oder $ haben wollen und der goldpreis durch die decke gehen. begründet wird dies wie gesagt zum einen damit dass das vertrauen verloren ginge und zum andern, dass die geldmenge immer weiter ansteigen würde (im euroraum aktuell ca. 8% p.a.). das mag grundsätzlich nicht falsch sein, ABER: bei dieser überlegung wird immer stillschweigend angenommen, dass alle 'marktteilnehmer' völlig frei entscheiden könnten ob sie nun aktien, euros, $ oder gold halten/horten oder nicht und wie viel % sie in häuser und sonstige sachwerte tun können wenn es mal kriselt...wer das vertrauen in den € verliere könne ja ins gold gehen oder alles geld in immobilien tauschen. dabei wird jedoch eines vergessen: nicht alle sind so frei dies zu tun. ganz besonders nicht die die viele schulden haben.
mal angenommen ich habe 1 mio € schulden und zahle jedes jahr 70.000 € zinsen. solange mein umsatz sowie mein gewinn entsprechend hoch sind sollte das nicht so das problem sein. aber was passiert wenn aus welchem grund auch immer umsatz und gewinn einbrechen? der teil des umsatzes den ich für zinszahlungen aufwenden muss, der bleibt fest. daraus folgt zwingend, dass ich an anderer stelle kosten sparen muss, z.b. am personal oder ich verkaufe sachwerte. denn mein gläubiger möchte nach wie vor seine 70.000 € haben und er wird sich auch nicht runter handeln lassen.
was passiert nun wenn es vielen so geht? die zinszahlungen die insgesamt geleistet werden müssen die bleiben gleich bzw. wenn man den staat noch mit dazu nimmt, steigt die summe jedes jahr. bei umsatzrückgängen ist man hier jederorts gezwungen an anderer stelle kosten zu sparen, wie schon gesagt am personal oder auch an sachmitteln.
tendenziell sollte dies dazu führen, dass die nachfrage nach euros die man für die zinszahlungen bereit halten muss gegenüber z.b. arbeit oder maschinen ansteigen sollte, denn auf die kann man zur not verzichten, auf die euros für die zinsen nicht.
jetzt könnte jemand argumentieren man könnte doch seinem gläubiger auch statt € gold oder ein grundstück o.ä. anbieten. das könnte sogar klappen wenn der gläubiger seinerseits frei ist dies anzunehmen. aber was wenn er ebenfalls gläubiger hat die ihrerseits € sehen wollen? dann könnte er es eventuell für sehr riskant halten sachwerte anzunehmen wenn er dann nicht weiß wie viele er dafür bekommt wenn er sie wieder verkaufen muss um seinerseits seine zinsen zahlen zu können. also wird er wohl doch auf eurozahlung bestehen.
vor allem die banken könnten hier restriktiver werden und versuchen mit aller gewalt ihre euros einzutreiben und nicht selbst faule kredite abschreiben zu müssen.
das alles sollte doch dazu zwingen kasse zu halten und zur not objekte zu verkaufen um seine schulden begleichen zu können. wenn dies im großen stil auftritt würde das zu sinkenden preisen aller objekte führen die man nicht unbedingt haben muss wie arbeit oder immobilien. anders sähe es natürlich mit lebensmitteln o.ä. aus oder auch energie, da man die ja haben MUSS um zu überleben.
wenn man sich mal die aktuelle preisentwicklung ansieht dann stellt man fest dass sowas schon zu beobachten ist. es sind vor allem lebensmittel und energie die ansteigen während immobilienpreise eher fallen. ok staatliche abgaben und steuern steigen natürlich auch immens da der staat ebenfalls versucht das geld mit gewalt an allen möglichen stellen noch einzutreiben um seine zinsen zahlen zu können.
und natürlich kann die geldmenge auch schnell mal wieder fallen wenn die zahl der schulden die einfnach ausfällt drastisch ansteigen sollte.
irgendwann wird der staat wahrscheinlich dann doch geld drucken und versuchen zu inflationieren. aber ist es nicht wahrscheinlicher, dass er vorher die erbschaftssteuer auf 50% und die USt auf 30% erhöht?
wenn man annimmt dass es einige wenige sehr reiche gibt die die zinsen verdienen die andere zahlen und vor allem auch an den zinsen verdienen die der staat jedes jahr abdrücken muss: würden diese leute eher den staat pleite gehen lassen bzw. eine hyperinflation heraufbeschwören wo sie ihr geld verlieren? oder würden sie eher dazu tendieren die bevölkerung durch immer höhere steuern ausbluten zu lassen und dann wenn immobilien und andere sachwerte im keller sind, diese spottbillig einkaufen und dann eine währungsreform forcieren?
wenn ich so jemand wäre würde ich zu dem 2. tendieren...
fazit wäre: solange leute gezwungen sind zur schuldentilgung bzw zinszahlung kasse zu halten wird es eine nachfrage nach € geben und solange es diese gibt wird er nicht wertlos.
vll. begehe ich ja einen denkfehler. meinungen bitte