these: das bargeld ist zwar nicht durch gold, aber durch die schulden gedeckt

  • zugegeben die these ist sehr gewagt. vor allem in diesem forum. ich möchte aber trotzdem mal meine überlegungen ausführen:


    vor allem in diesem forum wird immer wieder davon geredet das (bar)geld wäre bald nichts mehr wert weil die leute das vertrauen darin verlieren, es würde irgendwann keiner mehr euro oder $ haben wollen und der goldpreis durch die decke gehen. begründet wird dies wie gesagt zum einen damit dass das vertrauen verloren ginge und zum andern, dass die geldmenge immer weiter ansteigen würde (im euroraum aktuell ca. 8% p.a.). das mag grundsätzlich nicht falsch sein, ABER: bei dieser überlegung wird immer stillschweigend angenommen, dass alle 'marktteilnehmer' völlig frei entscheiden könnten ob sie nun aktien, euros, $ oder gold halten/horten oder nicht und wie viel % sie in häuser und sonstige sachwerte tun können wenn es mal kriselt...wer das vertrauen in den € verliere könne ja ins gold gehen oder alles geld in immobilien tauschen. dabei wird jedoch eines vergessen: nicht alle sind so frei dies zu tun. ganz besonders nicht die die viele schulden haben.


    mal angenommen ich habe 1 mio € schulden und zahle jedes jahr 70.000 € zinsen. solange mein umsatz sowie mein gewinn entsprechend hoch sind sollte das nicht so das problem sein. aber was passiert wenn aus welchem grund auch immer umsatz und gewinn einbrechen? der teil des umsatzes den ich für zinszahlungen aufwenden muss, der bleibt fest. daraus folgt zwingend, dass ich an anderer stelle kosten sparen muss, z.b. am personal oder ich verkaufe sachwerte. denn mein gläubiger möchte nach wie vor seine 70.000 € haben und er wird sich auch nicht runter handeln lassen.


    was passiert nun wenn es vielen so geht? die zinszahlungen die insgesamt geleistet werden müssen die bleiben gleich bzw. wenn man den staat noch mit dazu nimmt, steigt die summe jedes jahr. bei umsatzrückgängen ist man hier jederorts gezwungen an anderer stelle kosten zu sparen, wie schon gesagt am personal oder auch an sachmitteln.


    tendenziell sollte dies dazu führen, dass die nachfrage nach euros die man für die zinszahlungen bereit halten muss gegenüber z.b. arbeit oder maschinen ansteigen sollte, denn auf die kann man zur not verzichten, auf die euros für die zinsen nicht.


    jetzt könnte jemand argumentieren man könnte doch seinem gläubiger auch statt € gold oder ein grundstück o.ä. anbieten. das könnte sogar klappen wenn der gläubiger seinerseits frei ist dies anzunehmen. aber was wenn er ebenfalls gläubiger hat die ihrerseits € sehen wollen? dann könnte er es eventuell für sehr riskant halten sachwerte anzunehmen wenn er dann nicht weiß wie viele er dafür bekommt wenn er sie wieder verkaufen muss um seinerseits seine zinsen zahlen zu können. also wird er wohl doch auf eurozahlung bestehen.


    vor allem die banken könnten hier restriktiver werden und versuchen mit aller gewalt ihre euros einzutreiben und nicht selbst faule kredite abschreiben zu müssen.


    das alles sollte doch dazu zwingen kasse zu halten und zur not objekte zu verkaufen um seine schulden begleichen zu können. wenn dies im großen stil auftritt würde das zu sinkenden preisen aller objekte führen die man nicht unbedingt haben muss wie arbeit oder immobilien. anders sähe es natürlich mit lebensmitteln o.ä. aus oder auch energie, da man die ja haben MUSS um zu überleben.


    wenn man sich mal die aktuelle preisentwicklung ansieht dann stellt man fest dass sowas schon zu beobachten ist. es sind vor allem lebensmittel und energie die ansteigen während immobilienpreise eher fallen. ok staatliche abgaben und steuern steigen natürlich auch immens da der staat ebenfalls versucht das geld mit gewalt an allen möglichen stellen noch einzutreiben um seine zinsen zahlen zu können.


    und natürlich kann die geldmenge auch schnell mal wieder fallen wenn die zahl der schulden die einfnach ausfällt drastisch ansteigen sollte.


    irgendwann wird der staat wahrscheinlich dann doch geld drucken und versuchen zu inflationieren. aber ist es nicht wahrscheinlicher, dass er vorher die erbschaftssteuer auf 50% und die USt auf 30% erhöht?


    wenn man annimmt dass es einige wenige sehr reiche gibt die die zinsen verdienen die andere zahlen und vor allem auch an den zinsen verdienen die der staat jedes jahr abdrücken muss: würden diese leute eher den staat pleite gehen lassen bzw. eine hyperinflation heraufbeschwören wo sie ihr geld verlieren? oder würden sie eher dazu tendieren die bevölkerung durch immer höhere steuern ausbluten zu lassen und dann wenn immobilien und andere sachwerte im keller sind, diese spottbillig einkaufen und dann eine währungsreform forcieren?


    wenn ich so jemand wäre würde ich zu dem 2. tendieren...


    fazit wäre: solange leute gezwungen sind zur schuldentilgung bzw zinszahlung kasse zu halten wird es eine nachfrage nach € geben und solange es diese gibt wird er nicht wertlos.


    vll. begehe ich ja einen denkfehler. meinungen bitte ;)

  • [quote]Original von HIghtekki
    zugegeben die these ist sehr gewagt. vor allem in diesem forum. ich möchte aber trotzdem mal meine überlegungen ausführen:
    und natürlich kann die geldmenge auch schnell mal wieder fallen wenn die zahl der schulden die einfnach ausfällt drastisch ansteigen sollte.


    @Hlghtekki


    Die Geldmenge kann gar nicht fallen,wo denn,die wird höchsten verschwiegen,
    oder besser gar nicht mehr angeben!Wer will den das kontrollieren.Wenn Deutschland
    mal so schnell 40 Milliarden von Russland zurückgezahlt kriegt,so verschwinden die
    doch irgend in einem weitern Schuldenloch bzw. die Politiker langen noch kräftiger
    in die Kasse.Das ist doch das gute am Bar oder Digitalgeld,der Bürger kann länger
    hingehalten werden.


    mexx

  • häng dich nicht so sehr am titel auf. der war eher dafür da leser anzuziehen.


    was ist also wenn jemand zinsen zahlen soll und nur eine immobilie besitzt. muss er sie verkaufen und daraus geld machen oder nicht? ja vielleicht nimmt der gläubiger auch gold...aber die schulden lauten in €. insofern müsste der schuldner zur not gezwungenermaßen seine immobilie liquidieren also € nachfragen.

  • ok du hast recht. zur not wird sich der staat dann um so mehr verschulden...trotzdem entsteht geld durch verschuldung und es verschwindet wieder durch begleichen bzw. schuldenausfall.


    gerade auch der zwang gebühren in € und nicht in gold zu zahlen könnte noch so manchen dazu zwingen sein gold wieder zu verkaufen. oder auch wenn der staat irgendwann 50% erbschaftssteuer nimmt, nur € will und deine eltern 2 häuser hatten und sonst nichts zu vererben. was wird passieren? du wirst gezwungen werden ein haus zu verkaufen und € nachzufragen um die steuern zu zahlen...was wenn du etwas gold hast aber der staat will es gar nicht? dann musst du es ev. auch verkaufen wenn das haus was da bleibt das teurerer ist.

  • noch eine ergänzung: wie wäre der vergleich zur short squeeze?


    angenommen jemand hat eine aktie im visir die er total sch... findet, die eigentlich kaum was wert ist und die eigentlich nur fallen kann. er leiht sich also diese aktie und verkauft sie in der meinung sie würde fallen.


    doch was tut die aktie? sie steigt. sie steigt und steigt und steigt. nach einiger zeit will der bei dem man sie geliehen hat seine aktie zurück haben und er besteht drauf dass er seine aktie bekommt. die aktie steigt immer noch weiter und man findet sie immer besch... aber: man wird irgendwann gezwungen sein sie zurückzukaufen um sie dem bei dem man sie geliehen hat zurückzugeben egal für wie wertlos man sie hält. vielleicht ist sie auch wirklich wertlos, trotzdem muss man sie nachfragen und steigert damit den preis.


    wie ist das nun wenn es statt der aktie € sind und auch noch jedes jahr zinsen hinzukommen?

  • Die meisten Inmobilien sind doch hoffnungslos verschuldet.Die Banken fordern
    Ihre Hypotheken im Notfall sofort zurück.Da wird Dein Haus beschlagnahmt.
    Der Bürger kann seinen Schulden nicht mehr nachkommen,der Staat schon
    indem er neues Geld druckt.Geld kann nicht verschwinden,aussert auf irgend einem
    Nummernkonto , aber es bleibt vorhanden ,egal ob ich meine Schulden mit Zins
    bezahle.Ich habe wohl keine Schulden mehr aber das Geld ist immer noch
    vorhanden.



    mexx

  • jo und was macht die bank mit dem haus? bzw was macht sie dann mit 100 oder 1000 häusern? ich denke mal die ganzen zwangsversteigerungen kommen schon daher dass jemand haus und hof verkloppen muss um schulden bezahlen zu können oder wo sonst würde sowas her kommen? wenn das ganze dann auf die häuserpreise drückt führt das natürlich dazu dass andere sicherheiten weniger wert werden und es ev. zu weiteren zwangsversteigerungen kommt und so kann das eine ganze zeit munter weiter gehen.


    die bank wird die häuser nicht in ihren bestand aufnehmen wenn sie fürchtet dass sie sich weiter abwerten. sondern in diesem fall: verkaufen.


    die frage wäre ob eventuell vom staat gedrucktes geld wie 1923 ausreicht um das ganze doch in eine hyperinflation umkippen zu lassen. das kann dann irgendwann passieren ich halte es aber dann für einen späteren zeitpunkt für wahrscheinlicher. eher dann wenn die steuern so hoch sind dass die leute verarmen und es zu unruhen und aufständen kommt.


    das problem für einen schuldner ist ja: die zinsen die er zahlen muss sind i.d.R. höher als die preissteigerung da ja der gläubiger keinen realen negativzins haben möchte (und er wenn er nicht grade eine kleinanleger mit sparbuch ist auch in der besseren position sein sollte). insofern würde einem schuldner eine hohe inflation gar nichts nutzen. real würden seine schulden damit nicht abgewertet.

  • Was die Bank mit den Häusern macht?? ,ich besitze keins, die werden unser Geld von unseren Konten nicht mehr auszahlen um Ihre Schulden tilgen zu können.Den unser Sparguthaben sind ein Kredit an die Bank!Und wen die Bank zahlunsunfähig ist,das kümmert die nicht,der Kleinschuldner ist immer der dumme.Oder fragt ein Anleger die Bank ob sie auch Kreditwürdig ist , und jederzeit die angesparten Gelder
    auszahlen kann??

  • ja wenn das reicht was du drauf hast.


    mal angenommen ich habe einen kredit von 200.000 und 2000 auf dem konto. einfach das geld einbehalten wird da nicht so wirklich ausreichend sein. wie du schon sagtest muss die bank auch verpflichtungen nachkommen die in € lauten. also wird sie versuchen € zu bekommen. zum einen von deinem konto zum andern durch z.b. den verkauf der sicherheiten.


    da banken i.d.R. sehr wenig eigenkapital haben könnte es für sie im zweifel sehr schnell eng werden.


    natürlich darfman in diesem fall kein geld auf dem konto haben. sondern z.b. in in bargeld im tresor oder auch von mir aus in gold und silber angelegt. hauptsache nicht verliehen.


    geht man davon aus dass nicht alle banken innerhalb eines tages gleichzeitig pleite gehen sondern erst die mit weniger guter bonität hätte man ev. noch zeit das geld abzuziehen wenn das konto noch nicht gesperrt ist. es sei denn dass das alle gleichzeitig tun wollen und die bank den automat sperrt.

  • Bargeld ist durch Schulden gedeckt.


    (1) die Staatsschulden sind schon mal durch nichts, außer dem Privileg des Staates, Steuern schöpfen zu dürfen gedeckt. Jedoch hat der Staat auch Pflichten. Und er kann die Steuern nicht so stark anheben, daß die Steuereinnahmen insgesamt extrem einbrechen. Also sind die Staatsschulden zu stark verschuldeter Staaten wegen des Zinseszinses faktisch ungedeckt, weil der Besteuerung natürliche Grenzen gesetzt sind.


    (2) Private Schulden größeren Umfanges sind durch Hypotheken, Wertpapiere oder Sachwerte und Sicherheitsübereignungen von Produktivkapital gedeckt.


    Kommt es jedoch zu ernsten gesamtwirtschaftlichen Verwerfungen, dann fallen die unter (2) angeführten Sicherheiten im Wert und die Schuldner werden von den Kreditgebern wegen dieses Wertverfalles aufgefordert, ihre Sicherheiten zu erhöhen und falls die Schuldner das nicht können oder Zahlungsschwierigkeiten haben, dann werden die gestellten Sicherheiten verwertet.


    Kommt es dadurch zu einem Überangebot an zur Veräußerunhg stehenden Kreditsicherheiten, so implodieren die Preise dafür und es kommt zum deflationären Crash und damit zur Insolvenz der Schuldner.


    Folgerung: sind insgesamt zu viele - auch dinglich gesicherte - schuldrechtliche Verhältnisse eingegangen worden, so kann es aufgrund einer Vielzahl ähnlich handelnder Wirtschaftssubjekte dennoch zu nahezu kompletten Kreditausfällen auch besicherter Kredite kommen.


    Dann ist Geld großteils nur noch durch Schulden gedeckt, die nicht eintreibbar sind.


    Praktisch bedeutet dies: Geld (Bankguthaben, Schuldscheine usw.) ist zwar durch Kredite und Sicherheiten gedeckt, werden diese aber in extremen Situationen zu sehr ungünstigen Bedingungen verwertet, dann sind auch hier extreme Ausfälle möglich und in Folge dessen Bankenpleiten möglich.


    Um sowas zu verhindern, werden dann oftmals angebotene Objekte / Sicherheiten von Zentralbanken aufgekauft (monetarisiert). Dann aber kommt sehr viel neues Bargeld ins Spiel, das praktisch aus dem Nichts geschaffen wurde. Der deflationäre Crash geht dann in die Hyperinflation über.


    Geld gibts dann wie Sand am Meer. Es ist dann, weil zu immer größeren Teilen völlig ungedeckt praktisch wertlos.


    Schaut mal nach Simbabwe. Dort druckt der Staat (Mugabe) immer mehr Geld, um seine Ausgaben "finanzieren" zu können. Mit über 1.000 Prozent per Anno haben die nun Hyperinflation.


    Ist denn das Geld dort gedeckt und wenn ja: wer sind die Schuldner guter Bonität und vor allem: wo sind sie zu finden?.


    Es gibt sie nicht. Alles Lug und Trug, Geldbetrug halt.


    Geld, das durch Schulden gedeckt ist, ist auch dann wertlos, wenn es zu viele Schuldner gibt, was früher oder später zu extremen Verwerfungen und zur Monetarisierung mit darauf folgender Hyperinflation führen muß.


    Dank des Zinseszinseffektes führt an dieser zwangsläufigen Wahrheit kein Weg vorbei.

  • dazu folgende anmerkungen:


    wie schon gesagt der titel war etwas überspitzt und sollte eher in gänsefüßchen gelesen werden.


    ansonsten sagst du nicht viel anderes als ich es sagte: ich gehe ebenfalls davon aus dass es NACH dem deflationären crash eine hyperiflation gibt oder geben könnte. die frage ist halt wie lang das dauert. wenn sich das über einige zeit hin zieht könnte hyperinflationisten die sich exorbitant verschulden das genick gebrochen werden. ebenso leuten die jetzt immobilien kaufen und über einen hohen kredit finanzieren. denn wer weiß wie lange und wie stark die preise (für immobilien etc.) fallen bis die zentralbank eingreift...


    daher sollte man am besten für inflation UND deflation gerüstet sein. also sowohl gold als auch bares jederzeit verfügbar haben und sich nicht verschulden.

  • das muss es ja gar nicht. je mehr leute ihr häuschen verkloppen müssen desto mehr fällt der preis. d.h. wenn du einfach 5 jahre wartest bekommst du für das geld im tresor plötzlich doppelt so viele qm ;) DAS ist deine rendite. das ist der realzins der u.U. ziemlich hoch sein kann. gerechnet in immobilienquadratmetern.


    so dinge die knapp werden könnten bzw teuer wie z.b. medikamente sollte man nach möglichkeit vorher schon anschaffen denn dort wird es vielleicht schon früher die große inflation geben...gemessen im nominallohn.


    aktien sind bei sowas natürlich extrem zu meiden denn geld wird zuallererst aus spekulationsobjekten geholt und erst zuletzt aus dingen die man unbedingt braucht. während immobilien ihren 'materialwert' abwerten können, können aktien durch die abwertung des materialwerts des unternehmens (bestände), der gewinnerwartungen, der hoffnungsanteil etc. mehrfach abgewertet werden. zur not bis auf weniger des anfänglichen liquidationswertes.

  • IMHO könnte ein Krisenszenario so aussehen:


    Status Quo: Da alles Geld Kredit ist, halten nur neue Kredite alte Kredite und deren Zinsen am Leben. Während dieser Zeit ist das System stabil.


    Diesen stabilen Zustand kann man nun nach oben oder unten verlassen:


    a) Nach unten durch Deflation. Das würde bedeuten, es werden weniger Kredite nachgefragt (was faktisch eigentlich unmöglich ist, da ja immer mehr Zinsen bezahlt werden müssen). IMHO hatten wir die letzten Jahre hier in D schon so eine Art Deflation, weil die Wirtschaft weniger Kredite nachfragte. Das wurde nur durch höhere Schuldenaufnahme des Staates kompensiert. Daher auch die niedrigen Zinsen der vergangenen Jahre.


    b) Nach oben durch Inflation. Das würde bedeuten, es werden immer mehr Kredite immer schneller nachgefragt. IMHO sind wir jetzt in den Anfang dieser Phase eingetreten. Die Wirtschaft liegt weitgehend am Boden. Kredite werden mehr oder weniger nur noch durch den Staat, da aber exzessiv, nachgefragt. Damit betätigt sich der Staat als Gelddrucker.


    Was wird irgendwann passieren? Durch die Inflation passiert zweierlei:


    1. Alle Abgaben, die prozentual erhoben werden (also Steuern, Lohnnebenkosten, etc. ...) werden im Wert steigen. Denn die Löhne steigen nicht im selben Maß wie die Inflation.


    2. Alle anderen Kosten, Preise also, werden steigen, was zu weiterer Entwertung des Geldes führt.


    Ergebnis wird also sein:


    Irgendwann hat der Bürger sehr hohe Abgaben und Preise zu bezahlen, aber einen faktischen Lohnrückgang. Damit werden Kreditausfälle exzessiv zunehmen. Schon jetzt sind Millionen Privathaushalte überschuldet oder stehen kurz vor der privaten Insolvenz.


    Wenn dann die Kredite platzen, gibt es eine richtig schwere Deflation, denn jeder geplatzter Kredit vermindert die Kreditgeldmenge. Die Banken und andere Gläubiger werden ihre Sicherheiten einfordern. Lieber heute noch das Haus des Schuldners versteigern und dafür Cash kassieren, weil Cash ja mehr Wert wird. Die Schuldner werden trotzdem nicht ihre Schulden los, denn zunehmend verlieren Waren durch ein Überangebot an Wert. Sie müssen zwar die Sicherheiten abgeben, aber Schulden bleiben übrig.


    Damit wird die nächste Phase eingeleitet: Hyperinflation. Es entsteht zunächst ein Überangebot an Häusern und Waren. Da die Banken wie geschrieben schnell alle Sicherheit einforderten, wird der Wert dieser Sicherheiten total fallen, denn kaum jemand kann noch etwas kaufen oder will etwas kaufen, denn Cash war King. Dieses geparkte Geld wird jetzt auf den Markt geschmissen, denn Waren sind total billig geworden. Zudem sind die Schulden kaum weniger geworden.


    In der letzten Phase wird auch der Staat sich noch mehr einmischen und alles nur noch schlimmer machen. Am Ende wird eine Währungsreform stehen.


    Ich fasse zusammen:


    Das Ganze wird ein sich ständig aufschaukelnder Prozess sein. Man wird vermutlich sprichwörtlich durch Dick (Inflation) und Dünn (Deflation) gehen müssen, bis die Währungsreform ansteht. Ich habe das Ganze hier etwas verkürzt. Ich kann mir auch nacheinander viele kleinere Deflationen und Inflationen vorstellen, die sich immer weiter aufschaukeln, bis es dann irgendwann richtig kracht.


    So, denke ich mir, kann das aussehen.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • eher noch schlimmer. nicht nur dass sich inflation und deflation zeitlich abwechseln sondern sie wechseln sich wohl auch zeitgleich bei den verschiedenen objekten ab bzw. treten gemeinsam auf. wie schon gesagt: inflation bei abgaben, steuern, lebensmitteln, energie. deflation bei immobilien, löhnen etc.


    meines wissens gibt es aber immer noch viele unternehmen die sich verschulden oder sehe ich das falsch? gibts da zahlen?


    ich denke mal dass die häuserdeflation in den usa schlimmer ausfallen wird...


    ergänzung: wenn man das alles weiß muss man doch eigentlich nur im richtigen moment zugreifen (sofern man nicht alles geld sofort ausgeben muss). alles spottbillig kaufen und abwarten...so situationen kommen schätze ich mal alle 2 generationen mal.

  • Zitat

    Original von mexx
    Die Geldmenge kann gar nicht fallen,wo denn,die wird höchsten verschwiegen,
    oder besser gar nicht mehr angeben!Wer will den das kontrollieren.Wenn Deutschland
    mal so schnell 40 Milliarden von Russland zurückgezahlt kriegt,so verschwinden die
    doch irgend in einem weitern Schuldenloch


    Und genau damit ist das Geld verschwunden. Getilgte Kredite senken die Geldmenge.
    Wenn du verstanden hast, dass Geld nur durch Kredite geschoepft wird, solltest du auch verstanden haben, dass es durch Schuldtilgung vernichtet wird.


    Und zu HIghtekki: Dein Szenario schliesst Geldentwertung ueberhaupt nicht aus, es ist nur der Anfang bzw. koennte es sein. Was du beschreibst ist Deflation. Geld ist gegenueber allem anderen im Vorteil, was dazu fuehrt, dass irgendwann gar kein Geld mehr umlaeuft. Reihenweise gehen Firmen und auch Banken pleite. Das sollte dann der Punkt sein, an dem der Staat spaetestens einspringt und massiv Geld ins System pumpt. Durch einfaches Gelddrucken geht das derzeit noch nicht. Der Staat muss Kredite aufnehmen und damit dann z.B. gigantische Infrastruktur- und Sozialprojekte finanzieren, um Geld ins System zu bringen. Koennte der Beginn des Buergergeldes sein.
    Bei diesem Szenario werden 50, 60 Mrd Neuschulden pro Jahr nicht ausreichen, eher 500, 600 Mrd. Das fuehrt dazu, dass Geld nicht mehr gegenueber Waren/Dienstleistungen im Vorteil ist. Wer es bisher also hortete, wird es schnell ausgeben wollen. Und das kann Inflation > den jetzigen 2% ausloesen, selbst wenn die Geldmenge durch die zahlreichen abgeschriebenen Kredite in der Deflationsphase insgesamt nur genauso hoch ist wie vor der Krise - denn jetzt stroemt alles Geld auf einmal auf den Markt.


    Aber wie auch immer: es gibt zig Moeglichkeiten, und am Ende wird man feststellen, dass die Krise ganz anders war als alle dachten. Z.B. ein Reaktorunfall im Herzen Europas mit den angeblich so sicheren AKWs. Oder ein Chemieunfall, bei dem nicht nur der Rhein vollstaendig abstirbt, sondern auch noch eine Grosstadt vollstaendig evakuiert werden muesste. Oder ein Vulkanausbruch (Meteoriteneinschlag) mit anschliessendem nuklearen Winter und Hungersnoeten auch in der westlichen Welt. Das alles kann in 5min passieren - und niemand (auch nicht die zustaendigen Stellen des Bundes) hat irgendwelche Szenarien zur Krisenbewaeltigung entwickelt.
    Das System koennte aber auch schon so nervoes sein, dass es gar keines grossen Ausloesers bedarf. Da suchen hier alle nach dem grossen Tyrannosaurus, der mordluesternd durchs System stampft, obwohl der sich einrollende Igel voellig ausreichen kann.

  • die geldentwertung habe ich auch nicht ausgeschlossen sie kommt halt später wie weiter oben gesagt ;)


    man muss ja gar nicht unbedingt wissen wie es genau kommt und in welcher reihenfolge. man kann aber verschiedene szenarien aufstellen und versuchen möglichst keines so unberücksichtigt zu lassen dass es einen total überraschend trifft und man dann doch alles verliert auch wenn man mit den andern gerechnet hat. auch ein terroranschlag würde wahrscheinlich zu einer deflation und/oder inflation in irgendeiner bestimmten reihenfolge führen. oder es passiert eben gar nichts. also sollte man was haben für deflation für inflation und für den fall dass nichts passiert: gold, aktien, cash (davon ein wenig im tresor ;) nicht unbedingt hohe schulden wenn man mit inflation rechnet und doch die deflation kommt...und nicht NUR aktien wenn man mt nichts schlimmem rechnet.

  • Die These daß Geld durch Schulden gedeckt ist ist genau richtig. Deswegen erleben wir keine Hyperinflation, ja können sogar gar keine Hyperinflation erleben wie 1923. Damals wurde einfach BARGELD gedruckt, ohne irgendeine Deckung. Die Geldmenge ist im Verhältnis zu den Preisen sogar GESUNKEN, trotzdem sind die Preise weitergestiegen. Mit der Argumentation, daß ja zuwenig Geld für die höheren Preise da wäre wurde einfach fröhlich weitergedruckt.


    Heute geht das so nicht, denn immer wenn man die Geldmenge erhöhen will, muß jemand Schulden aufnehmen. In Deutschland ist das schon jetzt nicht mehr der Fall, außer Immo-Krediten gibt es praktisch keine private Neuverschuldung mehr. Kein Wunder, die Leute sind entweder zu alt, haben zuviel angespart oder sind zwar jung aber kreditunwürdig.


    Das Dilemma: früher oder später MUSS es eine Inflation geben, damit die Renten udn Pensionen weitergezahlt werden können (übrigens ein reines Kettenbriefsystem deren Empfänger schlimmer als die Hartz IV Klienten sind da sie die Meinung vertreten, sie hätten einen "Anspruch" auf das Geld, obwohl schon jetzt 1/3 der Rentenzahlungen aus Steuern bezahlt werden. Um kostendeckend zu arbeiten müßten die Rentenbeiträge derzeit bei 30% und 2030 bei 60% liegen statt jetzt ca. 20%).
    Wie also neues Geld erzeugen? Als einziger Schuldner wird wohl der Staat einspringen, solange das nicht passiert gibt's auch keine Hyperinflation. Alle Reformen wirken nur deflationär.


    Aber dieses Problem werden wir ohnehin nicht mehr erleben. Japan hat ein demographisches Problem, steht unter den Industriestaaten aber noch am besten da. Wir haben kein demagraphisches Problem, weil zuvor schon die Falle der Überfremdung zuschnappen wird. Schon jetzt sind in Frankreich mehr als 50% der Neugeborenen Muslime. 2039 wird es - bei sofortigem Stop der Einwanderung - mehr Zugewanderte als einheimische Dänen geben. Eigentlich kein Problem, würde nicht jeder Zuwanderer pro Kopf und pro Jahr 2000 Euro kosten. Die qualifizierten Zuwanderer sind leider eher in Großbritannien, USA, Kanada und Australien zu finden.


    Gruß
    S.

  • Zitat

    Original von Saccard
    Die qualifizierten Zuwanderer sind leider eher in Großbritannien, USA, Kanada und Australien zu finden.


    Sind in diesen Ländern und GB die Einwanderungsbestimmungen härter als in Europa?


    Ich weiß es nur von Kanada, wo sie wirklich strenger zu sein scheinen.


    Ich denke dort muss man für ein Visum entweder Verwandte in Kanada haben, eine Fachkraft mit speziellem Expertenwissen sein, oder Investor - bereit 800.000 kanadische Dollar in Kanada zu investieren.

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