Warum ich davor zurückschrecke, mir größere Mengen an Papiergeld unter das Kopfkissen zu legen!

  • Zitat

    Original von nodollar
    Zu keiner Zeit in der Geschichte wurde eine Fiat-Währung durch eine andere Fiat-Währung abgelöst! So wird es wohl auch nun nicht kommen. Oder ist es wiedermal "diesmal ganz anders" ?


    DDR-Mark -> DM
    DM -> Euro
    Papiermark -> Rentenmark
    in Argentinien und Russland gings sogar mit der alten Waehrung weiter


    Osterhase: Du sagst es. Darum glaube ich auch nicht im mindesten an die ganzen Remonetisierungsgeschichten fuer Gold und Silber. Die Menschen sind noch manipulierbarer und noch duemmer als vor 60 Jahren, mit steigender Tendenz. Warum sollte man da das Projekt Fiatmoney aufgeben? Gibt doch niemanden, der das fordert, der darin einen Vorteil sieht. Sollte irgendeine Fiatwaehrung jemals zusammenbrechen, werden die Medien schon dutzende Gruende finden, die allesamt nichts mit dem Geldsystem zutun haben. Und jeder wirds glauben, denn die Experten kennen sich aus.

  • Zitat

    1945 der Leidensdruck war 100% die Reichsmark = 0 Wert und was wurde eingeführt die FIAT DM


    Also vielleicht ist mir etwas entgangen. Aber meines Wissens hat die Golddeckung die DM zur härtesten Währung der Welt gemacht (bis halt Nixon die Deckung des $ gekündigt hat).

  • Was wiederrum daran liegt, dass noch keine namhafte Fiatwaehrung zusammenbrach. Oder kennst du eine?


    Edit: Was mir noch einfaellt, waeren die ganzen Feingehaltsverschlechterungen vor etlichen hundert/tausend Jahren, an deren Ende wieder eine Waehrung mit festem Feingehalt der Muenzen stand. Ob man allerdings Mittelalter mit der Neuzeit vergleichen kann? Ich moecht fast soweit gehen und behaupten, dass man irgendeinem Leibeigenem vor x00 Jahren kein Papier in die Hand druecken und behaupten konnte, es sei mehr Wert als das Papier. Wuerde morgen verfestigte, geformte Hundescheisse als Geld ausgegeben, wirds zig Exklusivinterviews mit Geldexperten geben, jeder stellt das eigene Denken ein (Die Experten wissen es eh besser) und ab uebermorgen gibts dann Duftsprays, Duftbaeume, Duftfotos und Dufteinkaufschips fuer die Brieftasche, damits nicht mehr so streng riecht.

  • also hier mal ein kleiner Ausflug in die Geschichte des Fiat-Money (von den Schnippslern mal abgesehen):


    1716-1720, Frankreich unter Loius XV, die "Banque Royale Notes" wurden auf NULL inflationiert.


    1775-1780, während der amerikanischen Revolution, die "Continental Bill" von 40 auf 1 inflationiert.


    1790-1797, französische Revolution, der Assignat von 600 auf 1 inflationiert.


    1919-1924, Weimaer Republik, Reichsmark 1 Trillion auf 1 (oder so ähnlich) inflationiert.


    Das waren die 4 großen, also namhaften Fiat-Systeme. Das fünfte und mit Abstand das allergrößte Fiat-Experiment, ist gerade dabei zu scheitern! Und IMMER hat ein Gold-Standard diese System abgelöst.


    Aber vielleicht hast du auch recht und es ist "diesmal ganz anders". Ich gebe dir recht, die Menschen sind dumm und solange Brot und Spiele da sind...
    Aber dann müßte ich mich fragen, wozu wir eigentlich EM kaufen/horten/traden. Wenn die morgen Hundescheisse als Währung einsetzen und als Parität einen haufen=eine Unze festlegen, können wir alle gescheit sein.
    Da ich aber begeisteter Hundehalter bin gehts mir wahrscheinlich besser als den Meisten - ICH HAB' EIN FIAT MONEY - TÄGLICH ZWEI UNZEN :D

  • Also zumindest in der Weimarer Republik wurde die Papiermark von der Rentenmark abgeloest, und die war genauso Fiat. Nach der Rentenmark kam die Reichsmark, die war zwar theoretisch goldgedeckt, aber niemand konnte Reichsmark in Gold tauschen, weil das Gesetz nicht in Kraft trat. Und die ausgegebenen Silbermuenzen hatten auch nur den halben Silberanteil als die Vorinflationsmuenzen. Vertrauenserweckend war das ganze wohl nur im Vergleich zu den 1 Bio RM-Scheinen.


    Zu den anderen kann ich nichts sagen, weiss aber, dass die USA bis zum 1. Weltkrieg weltpolitisch kaum eine Rolle spielten. Und ob deren Waehrung von vor 1800 nun unbedingt als "namhaft" anzusehen ist...

  • ich habe nicht von namhaften Währungen, sondern von namhaften Fiatsystemen gesprochen, denn namhafte Währungen waren immer gedeckt (tja bis auf unsere Währungen seit 73). Und die Ablöse der Reichsmark von 1923, die eigentlich gar keine "ablöse" war, sondern ein "Notgeld" in einer fürchterlichen Zeit, kannste nicht als "repräsentativ" hinstellen.

  • Zitat

    Original von TeeKay
    Man ist verpflichtet, bis zu 100 EUR anzunehmen, niemand sagt, dass man nicht auch mehr annehmen kann. Wenn du in dem Monat der erste und vermutlich letzte Autokaeufer bist, kann sich der Haendler ja ueberlegen, ob er lieber weiter die Winterkartoffeln vom letzten Jahr isst, oder ob er einen Sack voll Silberzehner mit nach Hause bringt.


    das denke ich auch. da ich grade 25 stück gekauft habe würde ich jetzt nicht dagegen reden ;) es dient nur für die die es vll. noch tun wollen und aber irgendwo mal gelesen haben münzen müsse man nicht unbedingt annehmen...(so auch der der sie mir verkauft hat....wundert mich schon sehr...'falls sie sie los bekommen'. er verkauft münzen aber scheint das münzgesetz nicht zu kennen.)


    übrigens musste ich 3 geldinstitute abklappern bis ich eines fand was mehr als 2 vorrätig hatte...


  • ein haus kann aber abwerten. das ist besonders dann doof wenn man es beliehen hat...wenn man selber drin wohnt und es bezahlt ist ist es schon eine gute altersvorsorge...nur wenn mal ein feuer ausbricht und die versicherung das zahlt was es 'aktuell kosten würde' dann sieht es weniger gut aus :D

  • Also bei den historischen Zahlen wäre manchmal schon etwas mehr Praxisbezug und Akuratesse wünschenswert.


    Also die Reichsmark wurde 1948 nicht auf 0 abgewertet - sondern überwiegend 100:1 in DM umgetauscht. (Nur Sparguthaben! - nicht Bargeld!)


    Bei den übrigen Inflationen sollte man sich der Tatsache bewußt bleiben daß Inflationen nicht über Nacht hereinbrechen. Sie ziehen sich ganz gut hin und lassen genügend Zeit zur "Schadensbegrenzung".
    Ich kann mir nicht vorstllen daß sehr viele Menschen Ihr Sparschwein 1913 mit Papiernoten vollgepfropft haben um es dann in den 20igern zu schlachten um den Inhalt Kurs Billiarde:1 in Rentenmärker zu tauschen.


    Das meiste Geld wurde tatsächlich in Kriegsanleihen "verspekuliert" - dann brachte der 1. Weltkrieg für den Rest und die Löhne schon mal rund 50% Abwertung mit sich - Dann kam die Arbeitslosigkeit hinzu...
    Bereits vor Beginn der Hochinflation gab es kaum mehr ernsthafte "angesparte Geldvermögen" die unter die Räder kommen konnten.


  • aber dein lohn kam unter die räder wenn du ihn nicht sofort ausgabst. daher war sparen eh nicht möglich.


  • Das sehe ich völlig anders. Viele Menschen haben das jahrelang ersparte Geld durch Inflation verloren, was die Kaufkraft ihrer Ersparnisse angeht.


    Am Ende haben die Null Gegenwert für hart erarbeitetes Geld bekommen.

  • Zitat

    Original von SILBER bo
    HIghtekki


    Das stimmt.
    Quelle:
    http://www.bundesbank.de/barge…omuenzen.php#muenzannahme


    Gruss bo



    Ne, stimmt leider nicht: :(


    =======================================================
    Deutsche Bundesbank
    Zentralbereich R
    R 14 München
    --------------------------------------------------------------------------


    R14-Schreiben 2006/0020
    Verfasser: xxxx xxxxxxx
    Datum: 24.04.2006




    Sehr geehrter Herr xxxxxxxx,


    Bezug nehmend auf Ihre Anfrage vom 23. April 2006 teilen wir Ihnen zur
    Annahmepflicht von 10-Euro-Gedenkmünzen Folgendes mit:


    Deutsche Euro-Gedenkmünzen sind gemäß § 2 Abs. 2 des Münzgesetzes nach
    Maßgabe dieses Gesetzes gesetzliche Zahlungsmittel in Deutschland. Gemäß §
    3 Abs. 1 MünzG ist niemand verpflichtet, deutsche Euro-Gedenkmünzen im
    Betrag von mehr als 100 Euro bei einer einzelnen Zahlung anzunehmen.
    Erfolgt eine einzelne Zahlung sowohl in Euro-Münzen als auch in deutschen
    Euro-Gedenkmünzen, ist niemand verpflichtet, mehr als 50 Münzen
    anzunehmen;
    dies gilt auch dann, wenn der Gesamtbetrag 100 Euro unterschreitet.


    Insoweit ist in Deutschland jedermann kraft öffentlichen Rechts gehalten,
    Zahlungen auch in Form deutscher Euro-Gedenkmünzen in den vorgenannten
    Grenzen als ordnungsgemäße Erfüllung einer Verbindlichkeit in
    entsprechender Höhe zur Vermeidung von Rechtsnachteilen zu akzeptieren.
    Eine Verletzung dieses Annahmegebots ist jedoch nicht durch einen Straf-
    oder Ordnungswidrigkeitstatbestand sanktioniert.


    Diese währungsrechtlichen Vorschriften werden zudem von der
    zivilrechtlichen Vertragsfreiheit überlagert. Diese ermöglicht es
    grundsätzlich, bei Abschluss eines Vertrages dessen Inhalt frei zu
    bestimmen. Daher ist es den Vertragspartnern auch möglich, eine bestimmte
    Art der Erfüllung zu vereinbaren oder auch auszuschließen. Mithin verstößt
    es grundsätzlich nicht gegen geltendes Währungsrecht, wenn
    Einzelhandelsgeschäfte vertraglich die Annahme von deutschen
    Euro-Gedenkmünzen ausschließen, d. h. das Zustandekommen eines Vertrages von anderweitiger Zahlung abhängig machen.


    Mit freundlichen Grüßen
    xxxxxxxxxxxxxxxxxxx
    =======================================================


    Aber sch...egal:
    Habe in den letzten ca. 2 Monaten ueber 3.5Kg von den Dingern in Umlauf gebracht, einige Kollegen helfen dabei fleissig mit (ich zahle nur noch in 10er Silber oder Scheinen, Wechselgeld geht komplett in eine Kiste, wird dann bei der Bundesbank gezaehlt und in neue Silber 10er gewechselt). Ich versuche meistens zuerst mit den silbernen zu zahlen (ausser dort, wo ich weiss, dass es nix bringt; hier z.B. alle Supermaerkte). Unglaeubige Blicke und komische Fragen ("Was ist das?") sind das mindeste, was man bekommt. Manchmal hilft es zu sagen, "Ihre Kollegin hat das letztens aber angenommen", ansonsten nehme ich es zurueck und zahle mit Papier. Eine gelogene Schutzbehauptung ist auch: "Wir duerfen die nicht annehmen" und einen Satz spaeter: "Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt.". Ah ja.... Im Kaufhof wollte man mich mal zu einer zentralen Stelle schicken, damit ich das Silber gegen Papier tausche... Unverschaemtheit... ;)
    Die Argumentation, dass der Nennwert gleich, dafuer aber Silber wertvoller als Papier sei, zieht nicht! Das gibt nur unschoene Falten auf der Stirn der Kassierer/innen.
    In der oertlichen Postfiliale werden die Dinger scheinbar gesammelt und genau auf das Motiv hin untersucht - bin mal auf einen Schlag 7 Stk. losgeworden und die Tuerken in der Doenerbude strahlen auch jedesmal, wenn ich den 10er hinlege (der geht dann auch nicht in die Kasse).


    Ich bevorzuge mittlerweile nach Moeglichkeit den Einzelhandel, der auch "mein" Geld akzeptiert. Ein Supermarkt hat nach 7 Jahren einen Stammkunden verloren, da ich auf der Suche nach 10er-Akzeptanz in einen anderen rein bin, der die Dinger zwar auch nicht akzeptiert, aber, wie ich festellen durfte, viel guenstiger ist und bessere Oeffnungszeiten hat.
    So kann es gehen, wenn man nicht die gesetzlichen Zahlungsmittel kennt. Selber schuld... ;)


    Werde bald mal Nachschub der Rollen holen, ich kenne noch nicht alle Motive und es sind nur noch wenige Kilos 10er vorhanden. :D


  • erst mal wirkt der ZINS viel subtiler: Kredite werden zurückgeführt, Wertpapiere werden weniger stark beliehen (wegen befürchteter Kursrückgänge). Auch Anleihen werden - solange Zinsen steigen - weniger nachgefragt.


    Und irgendwann dann wird auch von Aktien in Geldeinlagen und Anleihen von zuerst kurzer Laufzeit und dann immer längeren Laufzeiten (je mehr man glaubt, der Zinserhöhungszycklus sei am Ende) umgeschichtet.


    Leute, der ist erst dann vorbei, wenn die Preisanstigge der Verbraucherpreise ihren Zenit überschritten haben. Die Zinsschlacht, die wird an dieser Front geschlagen. Aktien- oder Häuserpreise sind da schnuppe. Allein der Goldpreis ist Frühindikator für steigende VERBRAUCHERPREISE, weswegen daran gedreht wird, um erst möglichst spät bei den Zinsen anfangen zu müssen, was aber Unfug ist, weil die Zinsen dadurch stärker und schneller steigen müssen, als bei zeitlicher Vorziehunf der letztlich unvermeidbaren ZINSERHÖHUNGEN.


    Weswegen gerade in Phasen infltionsbedingt steigender Zinsen am Goldpreis "gedreht" werden dürfte, um Bondsholder bei der Stange zu halten etwa in der Art: seht ihr die Schwankungen beim Gold - das ist doch viel riskanter, als Anleihenschwankungen.....


    Problematisch dürfte zudem werden, daß im Zinserhöhungszycklus langlaufende Anleihen schwerer absetzbar sind, als bei fallenden Zinsen, d.h. der Zeitabstand, bis erneut umgeschuldet werden muss, der wird in solchen Phasen ehr kürzer.

  • Zitat


    Eine Verletzung dieses Annahmegebots ist jedoch nicht durch einen Straf-
    oder Ordnungswidrigkeitstatbestand sanktioniert.


    das ist auch eh nur relevant wenn die schuld schon besteht und man dann mit münzen zahlen will. wenn ich irgendwo was kaufen will und der kaufvertrag kam noch nicht zu stande dann kann der verkäufer sich ja weigern mir was zu verkaufen wenn ich nur münzen habe. das kann ihm kaum jemand verbieten. auf der andern seite: wenn man die münzen nach dem vertrag einfach hin legt und geht dann müsste dich der verkäufer schon verklagen und da spätestens würde man recht bekommen.

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