Enteignung mit 10 Euro Silbermünzen?

  • Folgende These:
    Sind das Prägen und das Ausgeben von den unzähligen 10 Euro Gedenkmünzen nicht eine besonders geschickte Form der Enteignung? Der Silberanteil liegt, gemessen am „Kaufpreis“ von 10 Euro auf niedrigstem Niveau. Gleichzeitig darf man aber davon ausgehen, dass ein Großteil der Münzen bei privaten Sammlern (Hobbysammler) in Schubladen & Münzalben verschwindet und dort der Inflation schutzlos ausgeliefert ist! 8o


    Im Prinzip kauft der Staat also Silber, prägt es hübsch als Sondermünze und verkauft dann das Silber weit über dem Marktwert mit der schönen Gewissheit, dass die meisten dieser Münzen nie wieder im Zahlungsverkehr auftauchen werden, aber durch die Inflation in 20 Jahren (bis auf den Silberanteil) kaum noch Kaufkraft besitzen werden! 8o 8o


    Sehe ich das richtig so? ?(

  • Hallo Ihr,


    Ich sehe das anders. Man zahlt einen Preis, ja, aber für ein Produkt, und zwar eines, das ganz unbeabsichtigt mitgeliefert wird.


    Das Produkt heisst: "Liquidität in jedem Fall", egal ob Deflas / Inflas / sonstwas. ...


    Die silbernen 10er sind also "Liquiditäts-Trojaner".


    Zufrieden? 8)



    Grüsse,
    gutso

  • Ja, momentan wird derjenige, der sich die Dinge kauft und ewig lange liegen lässt wohl zu etwa 50 Prozent enteignet werden.


    Wer das mit Papiergeld macht sogar zu näherungsweise 100 Prozent.


    Wahr ist aber auch, daß man in Krisenzeiten nicht mit einem Kilobarren seinen Wochenvorrat an Brot kaufen möchte, wenn man dann in ein paar Tagen nahezu wertloses Geld als Wechselgeld rausbekommt.


    Also stellt sich für einen Notgroschen die Frage nach kleinen, überschaubaren Einheiten.


    Außerdem ist es so, daß man einen solchen Notgroschen - ganz im Gegensatz zu Barren und hier nicht als gesetzlichem Zahlungsmittel anerkannten anderen Münzen - sofort zu einem festen Kurs in Banknoten eintauschen oder direkt damit einkaufen gehen kann.


    Und auch beim Kauf von Silberbarren wird man durch Umsatzsteuer und Handelsspanne zu etwa 20 bis 25 Prozent "enteignet".


    Ganz ohne "Reibungsverluste" geht es nie ab.....


    es sei denn.....


    ja, es sei denn....


    man kauft Papiersilber.


    Aber auch da kann man - je nach Ausgestaltung und Seriosität des Emittenten - durch alles mögliche (Kursschwankungen, Barausgleich, Insolvenz, Betrug, Beschlagnahme usw.) "enteignet" werden.


    Nur der, der Sein Geld sofort auf den Kopf haut und den Gegenwert völlig aufbraucht kann der Gefahr irgendwie "enteignet" zu werden entgehen.

  • Hallo,
    ich finde die 10 € sind eine prima Barreserve. Im E-Fall hat man auf alle Fälle den Silberwert für die täglichen kleinen Einkäufe und kommts andersrum kann man die 10 € Stücken problemlos ausgeben.
    Da Zinsen für Geldanlagen gegen 0 gehen und dann auch noch der Sparerfreibetrag halbiert wird, von Kontenbeschnüffelung und möglichen Sperrungen oder Verfügbarkeitsengpässen ganz zu schweigen, ist es im Augenblick für mich die idealste Anlageform.
    Auch ist in dieser Anlageform ein Kurseinbruch bei EM kein Drama.

  • Ich seh das wie Mesodor, beim aktuellen Geldsystem wirst du in jedem Fall enteignet, weil du Leistung gegen Versprechen tauschst. Bei den Silberzehnern erhaelst du wenigstens noch zur Haelfte fuer deine Leistung eine Gegenleistung, naemlich die knappe halbe Unze Silber. Laesst du dich stattdessen mit Banknoten oder Unedelmetallmuenzen auszahlen, erhaelst du praktisch nichts. Bei der Banknote kann man nichtmal die Herstellungskosten von gut 50 Cent als Wert ansetzen.

  • ich sehe die 10 € stücke nicht als zusätzliche anlage sondern als alternative form wie man einen teil seines geldes das man von der bank abgeholt hat (sofern man der bank nicht 100% traut) lagern kann. die andere alternative wären 10€ oder auch 50€-SCHEINE. da finde ich die silbermünzen besser als die scheine wenn man davon absieht dass sie mehr platz wegnehmen. aber mein sparschwein ist 30 cm groß da passt viel :D

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    ich sehe die 10 € stücke nicht als zusätzliche anlage sondern als alternative form wie man einen teil seines geldes das man von der bank abgeholt hat (sofern man der bank nicht 100% traut) lagern kann. die andere alternative wären 10€ oder auch 50€-SCHEINE. da finde ich die silbermünzen besser als die scheine wenn man davon absieht dass sie mehr platz wegnehmen. aber mein sparschwein ist 30 cm groß da passt viel :D


    Es geht doch nix über ne hübsche kleine Kiste voll mit Silberzehnern.

  • ich finde das noch viel krasser bei den "normalen" umlaufmünzen.


    durch die sammelwut vieler europäer liegen milliarden münzen in sammelalben
    etc.


    neben der seignorage kann sich der staat sicher sein, dass bei neuen prägungen (besonders neuen motiven und nicht nur der jahreszahl) einige milliarden eur in den schubladen verschwinden und de facto nie umlaufen. ist also, wie schon oben erwähnt, bei der post die fleißig neue motivmarken herausbringt ohne je eine gegenleistung (briefbeförderung) zu erbringen. der dicke gewinn bleibt dann dann bei der post bzw. beim staat (sog. münzregal). der gewinn aus der münzprägung fließt in den bundeshaushalt.


    von daher denke ich, dass der bund wohl in zukunft noch viel öfter die rückseiten der 1 und 2 EUR-stücke wechseln wird, damit noch mehr sammler die staatsfinanzen etwas aufzubessern. zwar gibts hinsichtlich der anzahl neuer motive zwar auch beschränkungen, aber die lassen sich ja auch kurzfristig verändern.


    es grüßt alle euroumlaufmünzensammler


    ertz78

  • hm ist das eigentlich wirklich so, dass der staat dran verdient? das wäre ja so als würde er geld drucken und das ist meines wissens nicht erlaubt. ich mach mich da mal schlau.


    ok ist es. aber anscheinend darf ers nicht in unbegrenztem umfang....sonst könnte er beliebig geld aus der luft zaubern.

  • Für denjenigen, der nichts von größerer, physischer Edelmetallhortung hält, doch eine prima Möglichkeit. Bares und, wie oben erwähnt Liquides, eben gerade inflationssicher und vor allem langfristig aufzubewahren.


    Nichts da, mit Enteignung. Bleibt die Gemeinschaftswährung tatsächlich über Jahrzehnte stabil und inflationiert ganz brav mit 2-3 Prozent im Jahr, dann macht ´diese Entwicklung auch der, in der Münze enthaltene Silberanteil mit. Bei 18,7 Gramm Gesamtgewicht, im Übrigen mehr als eine halbe Unze, ca 17,3 Gramm Siberanteil, müßte der Silberanteil heute, rein netto so ungefähr 6,12 US $ betragen. (gerechnet bei 11 $/Feinunze.) Wenn man nun, nur an die allgemein bekannte Silberknappheit und viele andere Fundamentals denkt, so wird schnell klar, es braucht gar keine Megakrise oder Remonetarisierung der Edelmetalle, der Tag ist auch so nicht fern an dem die Münzen entweder kleiner oder, das ist wahrscheinlicher, einfach mit einer "20" geprägt werden müssen. Keine Sorge, auch die, dann "alten" Zehner bringen dann mindestens auch diesen neu geprägten Kurs.

  • dass das silber die inflation mit macht denke ich auch. ABER: wenn sich nun die preise im allgemeinen verdoppelt haben und der silberpreis ebenfalls dann wäre der silbergehalt der münze statt 5 € ca. 10 €. damit wäre das drin was drauf steht. du hast aber nach wie vor genau 10 €. und damit 50% an kaufkraft verloren. natürlich hätte man das mit einem 10 € schein ebenso. aber das silber an sich das mit der inflation steigt, schützt dich nicht vollständig vor ebendieser. 50% an kaufkraft könnte man verlieren. es sei denn man geht davon aus dass GOLD genauso seine kaufkraft behält und silber steigt ja i.d.r mehr als gold dass silber also an kaufkraft gewinnen würde. DANN könnte es sein dass man keine kaufkraft verliert. aber wie schon gesagt geht es hier lediglich um die beiden formen silber oder papier. bzw darum liquide zu sein. und nicht unbedingt damit die inflation zu umgehen.

  • Schade, ich dachte ich habe mich ziemlich klar ausgedrückt. Wenn sich der Silbergehalt der Zehner, dem aufgeprägtem Wert annähert, dann wird es neben anderen Möglichkeiten, wahrscheinlich neue "Zwanziger" geben. Die alten Zehner gibt doch dann kein Mensch mehr unter dem neuen Wert heraus. Oder kennst Du jemanden, der für 20 Mark, 20 (Gold) Mark hergibt....? Tut mir ja jetzt leid, aber.....

  • Zitat

    Original von Bürgerrechtler
    Für denjenigen, der nichts von größerer, physischer Edelmetallhortung hält, doch eine prima Möglichkeit. Bares und, wie oben erwähnt Liquides, eben gerade inflationssicher und vor allem langfristig aufzubewahren.


    und gerade inflationssicher ist es nicht. darauf hatte ich mich bezogen. es KANN sein dass du die inflation etwas ausgleichst aber nur wenn das silber wesentlich stärker im preis steigt also die allgemeinen verbraucherpreise bzw. gold.
    wenn ichs relativ inflationssicher will kaufe ich direkt gold oder silber. bei den 10ern geht es eher um die liquidität mit gleichzeitig partieller inflationssicherheit gegenüber liquidität mit 0 inflationssicherheit.

  • Okay, da gehe ich mit. Wir hatten mit unserer unterschiedlichen Darstellung wahrscheinlich auch andere Zeithorizonte im Blick. Meine Ansage, beruhte dann doch eher auf sehr langfristige Betrachtung.


    Bei der Anlage in Barren gehe ich, gerade im Falle von Silber nicht mit. In Münzform erstens nur 7% Mehrwertsteuer und derzeit Eagles und Maple-Leafs, nur knapp über Materialwert. Barren oder Münzen? Ist aber am Ende eher sicher Geschmackssache und hier ja nicht der eigentliche Diskussionsgegenstand.

  • trotzdem noch ein einwand.


    man vergleiche langfristig diese beiden alternativen, angenommen wird dass die inflation bei 6% liegt und silber pro jahr 7% steigt, über einen zeitraum von 40 jahren. der aktuelle silberpreis seit 9 € je unze.


    a) man hat einen 10er
    b) man hat eine unze silber


    ergebnis von a): der wert des silbers ist 78 €. inflationsbereinigt sind das 7,58.
    ergebnis von b): der wert des silbers ist 134,77 €. inflationsbereinigt sind das 13,10.


    im 1. fall hat man einen realen verlust im 2. einen gewinn.
    das ist auch langfristig der unterschied. sollte der silberpreis mehr als 7% steigen sieht es ähnlich aus.


    jetzt kann man sich fragen was passiert wenn silber langfristig real fällt z.b. silber steigt p.a. um 6%, inflation ist 8%.


    a): silber hat wert von 53,57 €, inflationsbereinigt sind das 2,46.
    b): silber hat wert von 92,57 €, inflationsbereinigt sind das 4,26.


    sobald es also ein bisschen inflation gibt ist der 10er silber dem 999er silber auch langfristig unterlegen. er hat allerdings den vorteil dass er liquide ist und dass seine kaufkraft höchstens so viel fallen kann wie der preisanstieg. man hat also weniger risiko dafür weniger kurschance. das ist meistens so dass sich nur das chance risiko profil verschiebt. ansonsten würde ich sofort mein gesamtes vermögen in 10er umschichten ;)

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