Einen hab ich noch, dann muss ich leider los:
Wie fast sicher zu erwarten war, hat die Société Générale Krise zu einer Mentalitätskrise bei den Händlern geführt.
Es ist zu hoffen, dass dies wirklich etwas bewirkt.
Aber wie heisst es so schön: "Allein mir fehlt der Glaube!"
http://www.wiwo.de/handelsblat…l-die-angst-sehen-264708/
Zitat„Ich will die Angst sehen“
5. Februar 2008, 18:00 Uhr
Der Wertpapierhändler Jérôme Kerviel sieht sich nicht als einzigen Schuldigen für den milliardenschweren Skandal bei der französischen Großbank Société Générale. „Ich übernehme meinen Teil der Verantwortung, aber ich lasse mich nicht zum Sündenbock machen“, sagte der 31-Jährige in einem Interview. Und auch einige altgediente Händlerkollegen geben ihm Recht. Schuld sei vor allem die Technik, sagen sie. (...)
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Ich habe den Artikel eben als erster kommentiert und dabei eine Mischung aus dem Fekete Standpunkt (oben hier im Thread) und eigenen Gedanken dabei vertreten.
Interessante Zeiten!
ZitatAlles anzeigenKommentar zum Artikel
von gutso am 05.02.2008 18:48 Uhr
Genau so, wie die herrschende Händlermentalität sich vom Kaufmann hin zum Ökonometriestudenten gewandelt hat, haben sich die herrschenden Rahmenbedingungen gewandelt, unter denen Handel generell betrieben wird.
Ich habe mich im August letzten Jahres mit einem Wirtschaftsprüfer alten Schlages unterhalten, der meinte nur: "Vielleicht kommen sie in 20 Jahren in Amerika wieder aufs gute alte deutsche Handelsgesetzbuch (HGB) zurück und sagen - Mensch, so schlecht war das doch gar nicht!"
Teils konnte ich zustimmen, teils dachte ich - meine Güte, wie naiv. ...
Ich denke persönlich, dass die Probleme noch tiefer liegen.
Die Frage, was wir überhaupt erreichen wollen, mit der Möglichkeit Handel zu treiben, ist bei all dem Ärger zur Zeit wieder wichtiger als es lange der Fall war.
Wir müssen entscheiden, was uns da wichtig ist - und möglicherweise wird die eine oder andere notwendige Entscheidung auch Teile der Globalisierung empfindlich betreffen. ...
Man kann bezüglich der Zweischneidigkeit der für die aktuelle Situation massgeblich verantwortlichen US Notenbankpolitik, sogar soweit gehen, zu sagen, dass dieselbe den Schwellenländern immerhin einen jahrelangen Aufschwung ermöglicht hat, - der andernfalls gar nicht möglich gewesen wäre, nach dem Jahr 2000.
In nicht allzu ferner Zeit aber werden die Menschen in den Industrienationen die durch Inflation weiter verstärkte Umverteilung der Mittel aus den Industrienationen des Westens in Richtung Asien und mittleren Osten bemerken.
Und wenn die Menschen in diesen frisch kapitalisierten Ländern den Status Quo zementieren wollen, werden sie ab einem gewissen Punkt wohl auch einen wie auch immer gearteten Edelmetallstandard wieder einführen.
Dies wäre vermutlich nicht der Tod der Globalisierung, aber sie würde unter diesen Bedingungen gezwungen, endlich erwachsen zu werden.
Gruß!
gutso
PPS: Sooo aber jetzt gehts Blumen pflücken ... .
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Unten Popstar Kerviel & seine Anwältin mit einem Blick, wie: "Mensch ich bin mächtig stolz auf Dich Junge!"