Hallo Leute!
Der neue Münchau ist wieder sehr lesenswert.
Im Endeffekt konturiert er das makroökonomische Bild nun schärfer als vor einem Jahr, - er nimmt hier auch Bezug auf seine richtigen Prognosen von vor einem Jahr.
http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/391902.html?mode=print
ZitatAlles anzeigen
Goodbye, Wall Street
(...)
Ohne Blasen geht es nicht
Die Antwort auf das Problem ist daher ein Schritt zurück zu mehr Regulierung. Banken werden wie früher auch einen größeren Teil des Risikos ihrer Kredite selbst tragen müssen. Die Produkte selbst werden mit großer Wahrscheinlichkeit reguliert werden und gewissen Mindestanforderungen entsprechen. Man wird derartige Papiere auch nicht mehr in speziellen Zweckgesellschaften außerhalb der Bilanz führen können. Die Ratingagenturen werden in Zukunft konservativer handeln, egal ob sie nun selbst stärker reguliert werden oder nicht. Hedge-Fonds werden weniger großzügige Finanzierungsbedingungen finden, und in schlechten Zeiten sind die zum Teil einfältigen Spekulationsstrategien nicht mehr lebensfähig.
Die Krise des angelsächsischen Finanzsystems bedeutet daher nicht notwendigerweise das Ende der Verbriefung von Krediten. Sie bedeutet allerdings das Ende eines Systems, das auf einer irrwitzigen Explosion dieses Prinzips basierte. Ich stelle mir schon lange die Frage, ob die modernen angelsächsischen Finanzmärkte die Blasen vielleicht sogar benötigen, um überhaupt am Leben zu bleiben. In Zeiten der Blasenbildung wird viel Geld verdient. In den zwischenzeitlichen Korrekturphasen kommt großzügige Hilfe vom Staat wie auch jetzt wieder in den USA. In einem derart asymmetrischen System handelt man rational, wenn man möglichst hohe Risiken eingeht.
Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die USA und andere angelsächsische Gesellschaften eine solche Entwicklung auf ewig tolerieren. Meine Erwartung ist deshalb, dass wir nach der aktuellen Finanzkrise eine lange Periode äußerst restriktiver Regulierung vor uns haben. Finanzinnovationen der vergangenen Jahrzehnte werden größtenteils überleben. Neue werden hinzukommen. Der moderne Finanzkapitalismus angelsächsischer Prägung hingegen gehört der Vergangenheit an.
Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er - und auratico weiter vorne hier im Thread - recht haben, damit, dass die Vormacht der USA im Finanzbereich so stark zurückgeht.
Sie sind zwar illiquide,- aber hochpotent bewaffnet und, was vielleicht noch schwerer wiegt, viele Länder sind auch wirtschaftlich stark abhängig von den USA ... es wird wohl einiges für eine Lösung im Sinne Barack Obamas sprechen.
Oder kurz: Die USA versagen - und die Welt bezahlt das Ganze, um Schlimmeres zu verhindern.
Nur sollten sie das dann schon bald in die Wege leiten, denn sonst gibts Revolte - wenn man sowas erstauf dem Höhepunkt eines Abschwunges umsetzen würde. Dann rollen Köpfe. ...
Ach ja, und China führt den Silberstandard wieder ein. ...
Gruß!
gutso
PS: zum Thema Vermutungen bezüglich Gold & Silber - meine Vermutung ist, dass es nach wie vor die beste Absicherung darstellt, weshalb ich weiterhin nix davon verkaufe.
Heute Abend wieder mal seit langem Gewichtheben mit meinen kühlen Freunden, warm genug ist es ja gewesen, da braucht es schon mal wieder Silber in der Hand.