Nickel auf Null

  • Zitat

    Original von Milly
    Das aber ja nicht Mesodor sagen! ;) Dann kommt wieder ein Vortrag, daß heute damit Megatonnen Papiernickel den Weg alles Irdischen, sprich ausgeknockt worden sind :D


    Wenn Angebot - warum auch immer - nicht mehr den Weg zu dem Markt mit der höchsten Transparenz und den meisten Nachfragern findet, so muß es Gründe dafür geben.


    Wenn -ohne schwerwiegende strafrechtliche Konsequenzen- Menschen an solchen Märkten Dinge verkaufen, die sie nicht besitzen und dann einfach nicht liefern, so kann genau das ein Grund dafür sein.


    Milly: würden Sie als Produzent, vorausgesetzt Sie hätten Ausweichmöglichkeiten, ihr real existierendes Produkt gegen virtuelle Wettbewerber antreten lassen, die Null Produktionskosten haben und demzufolge beliebig viel Ware versprechen können?


    Was ist denn das für ein Wettbewerb?


    Ich sage es Ihnen:
    Jeder Sparer, jeder Anleihenkäufer und viele Aktienkäufer machen genau das, wenn sie nur Eigenkapital einsetzen. Sie treten in Wettbewerb mit Marktteinehmern die entweder über Zentralbankzinssätze beliebig Kredite generieren oder gar als Zentralbanken über Strohmänner heimlich mit frisch erzeugtem Giralgeld monetarisieren können.


    Und jeder Unternehmer, der nicht auf Fremdkapital angewiesen ist, hat mit dieser künstlich subventionierten, unfairen Konkurrenz zu tun. Erst der Zinsdruck und die damit erzeugten zusätzlichen Wettbewerber erzwingt illegale Machenschaften wie Lohndumping und Menschenhandel. Wobei derlei kriminelle mAchenschaften immer von denen ausgehen, die am wenigsten zu verlieren haben und am meisten unter Druck stehen: den Schuldnern.

  • Jetzt hast ja Dein Vortrag, Milly. :D


    Er ist aber gut geworden, wieder so ein Posting, das man sich an die Wand hängen möchte.
    Schreib mal ein Buch drüber mesodor39, das könntest Du.
    (Aber bringe es schnell raus ...)



    @ Patrone


    Das ist sie Lupo
    Du hast es mit "z" geschrieben, das lässt sich in der Suche auch ganz schwer finden. :D

  • Leute, das war offenbar kein Fehler in der Grafik.


    Jedenfalls wurde es nicht korrigiert, heute sind aber die über 5000 t, die GOLD_Baron aus dem Bloomberg Bericht zitiert hatte, bereits wieder als nächste Mengenangabe mit angezeigt!


    Wenn ich den Chart richtig lese, war Nickel gestern oder vorgestern wirklich praktisch auf 0, genauer auf ca. 250 t oder weniger im LME Warehouse!
    Die 250 t oder weniger hat weiter keiner erwähnt, wäre ja auch zu beunruhigend, selbst wenn man gute Begründungen dafür hätte, s.u. . ...


    [Blockierte Grafik: http://www.kitconet.com/charts/metals/base/lme-warehouse-nickel-30d-Large.gif]


    und hier der Jahreschart


    [Blockierte Grafik: http://www.kitconet.com/charts/metals/base/lme-warehouse-nickel-1y-Large.gif]



    Heute also dann wieder über 5000 t. Das ist zwar auch fast nix, aber scho a bisserl "mehr nix". :D :rolleyes:


    Was sieht man daran? Die müssen auch mal das Reinigungspersonal durchlassen. 8)



    [Blockierte Grafik: http://www.leo-clean.sk/img/woman_cleaning.jpg]



    Grüsse
    gutso

  • ... aber halb so schlimm, sie beobachten ("monitoring ...") das Problem ganz genau. :D
    Das Augusttief im Warehouse-Bestand ist bereits schon wieder in Reichweite ...



    Die Shorties werden gerettet, wer long geht macht es auf eigenes Risiko ... .



    Grüsse,
    gutso

  • ... und interessant finde ich es mal, die Langfristcharts der LME Bestände dem Nickel-Spotpreis gegenüber zu stellen...


    Die Folgerungen sind diesmal möglicherweise zumindest andere, als die letzten Jahre.
    Denn auch bisher korrelierten die Bestände mit dem Spot-Preis indirekt Proportional ....


    Aber diesmal ist ein Ende des Bestandstiefs nicht abzusehen ... deshalb dürfte der Preis jetzt weiter steigen ... . Erst wenn der Bestand zu steigen beginnt, dürfte der Preis wieder fallen. ...



    Grüsse,
    gutso


    PPS: Im Chart habe ich einfach mal beides grafisch über einander gelegt.

  • Hi gutso !!


    Deine Analysen sind schon prächtig, aber was hälst du denn vom kaufen so einiger Aktien ?


    Deine Watchlisten sind schon eine tolle Sache, aber Knete kannst du mit keiner machen.


    Bin schon richtig neugierig was du so vom kaufen hälst. ?
    Hast du dazu auch ein Kommentar ?


    Gruß

  • Hallo Ihr,


    Ergänzung zum Thema hier noch, heute auf GS:
    Übersetzung eines Artikels von Adam Hamilton.
    Thema: "Lagerbestände und Preise von Basismetallen"


    Darin geht es auch generell um die Funktion & Geschichte der LME & die (ursprüngliche) Funktion & die Geschichte des Hedgings.


    Hier mal die wichtigsten Ausschnitte für diesen Thread hier, - mit einer recht anschaulichen Erklärung, was die Bedeutung der LME Warehouse-Bestände für die Preisfindung ("Konvergenz") angeht ... .



    Mein Kommentar dazu: Ich wäre mir nicht ganz so sicher, dass die Preise auf so hohem Niveau wirklich bleiben.


    Aber selbst 30% weniger im Nickelpreis sollten bei manchen der Minenwerte immer noch explosionsartig steigende Gewinne in den nächsten Quartalen hervorrufen (bei den günstig bzw. wenig gehedgten, oder andersherum, bei denen, die fähig sind, die höheren Preise auch in Profit umzumünzen).
    Und ein paar Explorer sollten auch profitieren können, je länger das Hohe Niveau gehalten werden kann, umso eher.



    Grüsse,
    gutso

  • Hallo Lenz 1,


    wenn der Trend nicht gebrochen würde, & mit der selben "Steigung" weiterginge, dann wäre das ca. Januar / Februar 2007 der Fall.
    Hab schon den hübsche Idee,w enn Nickel über die 16er Marke per Pfund in US$ geht ... .
    Wird aber noch nicht verraten. :D



    Grüsse,
    gutso

  • Atze, da hast Du irgendwie recht. Der Krieg wird teuer ... :D


    Grüsse,
    gutso


    Allmächtiger!
    - Atze, Dein Avatar ist wie Hase & Igel ... immer sind sie schon da, wenn man noch nicht mal daran gedacht hat ... Ist das der Mann im Mond :D

  • Atze,
    wenn es allein wegen der Kriegsgefahren wäre, dass die Situation so aussieht, wäre das wohl die grösste Materialschlacht seit Menschheitsgedenken ...


    Ich nehme mal eher an China / Indien machen da den Löwenanteil aus.


    Bissl USA auch ...
    - Oder hast Du da irgend welche genaueren Infos dazu? (nachfragemässig meine ich)



    Grüsse,
    gutso



    PPS: Den auf dem Bild hab ich irgendwo auch schon mal gesehen ... komme aber grad nicht drauf. ...

  • China verbraucht am meisten Zink !


    Auszug aus einem etwas älterem Artikel (2005):


    ...Denn eine der wichtigsten Verwendungen von Zink ist immer noch die Galvanisierung, bzw. die Herstellung von verzinktem Stahl. Aber da die europäische Stahlproduzenten derzeit im Mittel ihre Produktion verringern, wird auch weniger Zink benötigt. Ihren Beitrag leistet auch die amerikanische Automobilindustrie. Die Schwäche des Marktes führt auch bei diesem wichtigen Abnehmer zu weniger Bedarf an verzinkten Blechen.


    Wie fast immer ist der Schlüssel zum Weltmarkt das Reich der Mitte. 30 Prozent der Weltproduktion werden in China verbraucht. Bis einschließlich 2003 war China ein Netto-Exporteur von verarbeitetem Zink. Doch das hat sich dramatisch gewendet. Verantwortlich sind zum einen angebotsseitig wirkende Maßnahmen der Regierung, die die Umsatzsteuer-Rückerstattung auf Ausfuhren von 15 auf mittlerweile acht Prozent gesenkt hat.


    China frißt auch Zink in Mengen


    Doch ausschlaggebend ist vielmehr der Rohstoffhunger des Landes. Trotz stetig steigender Produktion in Minen und Schmelzen übertraf der Verbrauch im vergangenen Jahr erstmalig die Produktion. Abgezeichnet hat sich diese Entwicklung schon längst. Nach einer jahrelang tendenziell ausgeglichenen Handelsbilanz bei Zinkkonzentrat schlug dieses Verhältnis zugunsten der Importseite im Jahr 2001 jäh um.


    Schuld daran ist die drastische Erhöhung der einheimischen Produktion von galvanisiertem Stahl, mit deren Bedarf die Produktion der kleinen chinesischen Zinkschmelzen nicht annähernd hat Schritt halten können. 2004 stieg die Produktion um neun Prozent, die Nachfrage um knapp 22 Prozent. Naturgemäß arbeiten die chinesischen Schmelzen an einer Ausweitung der Produktion. Projekt zur Kapazitätserweiterung um 765.000 Tonnen jährlicher Produktionskapazität sind unterwegs.


    Doch es wird eine Weile dauern, bis sie verfügbar sind. Allein 300.000 Tonnen entfallen auf die Schmelze Yunnan - werden aber erst 2010 zur Verfügung stehen. Weiter 240.000 Tonnen werden erst 2007 zur Verfügung stehen, so daß die Kapazitätserweiterung, die im kommenden Jahr zur Verfügung stehen soll, lediglich 240.000 Tonnen betragen soll. Chinas Verbrauch wird für das laufende Jahr dagegen auf 2,8 Millionen Tonnen geschätzt.


    Eine relativ sichere Wette


    Hinzu kommt, daß die Produktionserweiterung sich nur bei verarbeitetem Zink bemerkbar macht. Denn auch wenn China die weltweit drittgrößten Zinkreserven zugeschrieben werden, so sind 70 Prozent davon von niedriger oder allenfalls mittlere Qualität, so daß sich der Konzentratimport nicht in demselben Ausmaß verringern sollte.


    Das britische Forschungsinstitut CRU rechnete im März 2005 noch damit, daß sich der Nachfrageüberhang auf dem Weltmarkt um 140 Prozent erhöhen dürfte. Diese Wachstumsrate soll nun niedriger ausfallen, vor allem weil die CRU die Nachfrage in den westlichen Industrienationen seinerzeit recht optimistisch eingeschätzt hatte - doch der Zinkmarkt dürfte dennoch eng bleiben und sogar wieder enger werden.


    Denn da die Zinkpreise an den Rohstoffbörsen bislang nicht so schnell gestiegen sind wie die anderer Metalle sind die Investitionen insgesamt eher zurückgeblieben. Im Gegenteil haben die Minen ihre Produktion kaum gesteigert, wohingegen die Schmelzen die Konzentratvorräte stark abgebaut haben. Auch Bergbauunternehmen rechnen in Zukunft mit guten Produzentenmärkten bei Zink. Mick Davies, Vorstandschef der britischen Xstrata, sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Dow Jones, Zink bliebe angesichts anhaltend hoher Preise weiter im Blickpunkt des Interesses seines Unternehmens. Ähnlich äußerte sich Kim Robinson, Chef von Kagara Zinc. Der Ausblick für Zink dürfte aufgrund des Rückgangs der Zinkbestände und der robusten mittelfristigen Nachfrage bis weit in das Jahr 2006 hinein robust bleiben. Insofern dürfte Zink auch im kommenden Jahr eine relativ sichere Wette auf den Rohstoffmärkten sein.

Schriftgröße:  A A A A A