"verrückte märkte und das entscheidende thema" von seb. hell

sevus an alle,

in diesem bericht wird eine ganz entscheidende frage außer acht gelassen.
warum wohl verkauft sich us weizen weltweit so schleppend, wo doch überall der weizen knapp ist ???
ganz einfach! weil die vorbehalte gegenüber genveränderten lebensmitteln weltweit zunehmen und in usa ja fast nur noch so zeugs angebaut wird.
das betrifft nicht nur weizen, sondern genauso raps, soya, mais, baumwolle, wein,kartoffeln, etc.
ich bin selbst landwirt und verkaufe meine produkte über meinen hofladen direkt an den endverbraucher. obwohl ich der gentechnikdiskussion zunächst wertfrei gegenüberstehe und mich hierzu auch nicht weiter äußern will, ist es doch so, daß meine kunden zunehmend diesbezügliche fragen stellen.ich bin gehalten, gentechnikfreiheit bei meinem angebotssortiment zu garantieren, sonst müßte ich meinen hofladen und damit meine existensgrundlage morgen schließen.
somit scheidet us ware, soweit ich futtermittel zukaufen muß ( soya) einfach aus.
us soya gibts für 21€ / 100kg zu kaufen, aber ich brauche garantiert gentechnikfreien soya, den ich zur zeit aus östereich beziehe, ja und der kostet mittlerweile halt schlicht das doppelte.
warum schießen in usa ethanolfabriken wie pilze aus dem boden??
weil den gentechnisch veränderten mais weltweit keiner haben will !!! das ist nicht der alleinige, aber doch der maßgebliche hintergrund.
also freunde! vorsicht bei den softies und erst mal fragen, was drin ist,

mfg alfy

das ist schon richtig, aber die letzten monate hat sich hier einiges getan.
die us börsennotierungen für getreide stiegen um 60-80 %.
auch in europa und auch in deutschland sind die getreidepreise im vergleich zu 2005 um ca. 15% gesteigen, tendenz weiter steigend.
langsam scheint es sich doch rumzusprechen, wie eng die weltweite versorgungslage derzeit ist. laut fao sind die getreidevorräte auf den niedrigsten stand seit 45 jahren gesunken und decken derzeit einen verbrauch von 6 Wochen.
die fao ( ernährungsausschuß der uno ) stuft die versorgungssicherheit unter einer bedarfsdeckung von 12 wochen als nicht mehr gesichert ein.
jetzt könnte man natürlich argumentieren, " in der not frißt der teufel fliegen" und auch der leidenschaftlichste öko-fan wird in die gensemmel beißen, wenn nur der hunger groß genug ist.
aber vorsicht! es ist in ansätzen erkennbar, daß sich hier ein neuer markt etabliert,nämlich der der gentechnisch garantiert unveränderten agrarprodukte.dieser wird in der performance die unspezifizierten agrarrohstoffe um längen hinter sich lassen, zumindest in europa und insbesondere in deutschland.
zum umfeld dieses neuen marktes werden natürlich auch unternehmen gehören, die gentechnikfreie produktion und verarbeitung zusichern.

mfg alfy