Immoblase Spanien - eine Gefahr für den Euro?

  • Zitat

    Original von Marcher
    - Manche Banken zahlen schon bis 12% Zinsen für Einlagen, so knapp ist ihre Liquidität
    - Die spanische Zentralbank verkauft alles Gold und die Devisenreserven, reichen nur mehr für 12 Tage


    Fast alle spanischen Banken bieten derzeit besondere Lockangebote für Neukunden, die ein Konto eröffnen und neues Geld einzahlen, an. Dabei wird meist im ersten Monat für eine begrenzte Summe ein erhöhter Zinssatz bezahlt. Das Geld bleibt täglich verfügbar. Hier einige Beispiele:


    www.ebankinter.es Limit 30000 €, Zinssatz 10% im ersten Monat, nur für Neukunden
    www.openbank.es Limit 50000 €, Zinssatz 11% im ersten Monat, nur für Neukunden
    [URL=http://www.cajamadrid.es/CajaMadrid/Home/cruce/0,0,36012,00.html ]Caja Madrid[/URL] kein Limit, Zinssatz 12% im ersten Monat
    www.ibanesto.es Limit 50000 €, Zinssatz 15% im ersten Monat, Bedingung: man muss innerhalb der nächsten 18 Monate eine Hypothek bei Ibanesto abschliessen.



    Meines wissens stand in den letzten Tagen bei Eichelburg sinngemäss folgendes: Die Gold- und Devisenreserven von Spanien entsprechen 12 Tage der Importe von Spanien.
    Diese Aussage stammt aus einem Artikel im Telegraph:


    The Banco de Espana's holdings of foreign currencies and gold have fallen to €13.2bn (£9.02bn), equivalent to 12 days of imports.


    http://www.telegraph.co.uk/mon…/2007/05/16/cnspain16.xml


    Hier die Veröffentlichungen der "Banco de España":
    Gold- und Devisenreserven Ende Mai 2007: 12696 Millionen € http://www.bde.es/infoest/e0708.pdf
    Imorte von Spanien im März 2007 (letzter veröffentlichter Wert): 24106 Millionen € http://www.bde.es/infoest/e0704.pdf


    Grüsse aus Spanien


    plata

  • ja, schaut fast so aus, als ob die schon finanziell auf dem Zahnfleisch gehen.....


    12 Prozent für einen Monat, das sind 1,2 Prozent. In 30 Tagen. Fast wie Sparbuch für 12 Monate.


    Also Sparer: ihr habt die Wahl. Jedoch; no risk - no fun.


    Jedoch: die restlichen 11 Monate gibts dann weniger, so kommt ihr etwas über 4 Prozent. Soviel bietet in etwa auch die Peanuts-Bank.


    Was passiert, wenn Versprechungen unattraktiv / unglaubwürdig werden?


    ganz einfach: Man ersetzt alte versprechungen durch neue, noch viel abenteuerlichere, unglaubwürdigere. Ode rman greift zu psychologischen Tricks.


    Um an einen der niedrigsten Urinstinkte zu appellieren:


    der G I E R


    Klappt aber oftmals nur für ganz, ganz kurze Zeit. Klar, daß es am Ende viele Gelackmeierte bei diesem Spiel geben kann. Und vielleicht auch geben wird.

  • Es bleibt verblüfffend, wie schütter die Berichterstattung im EU-Raum (mit Ausnahme einiger englischer Zeitungen) über die Situation in Spanien fließt.
    Das interessante Szenario, das sich hier auftut: Was geschieht, wenn sich in einem Euro-Land eine handfeste Bankenkrise und/oder Aktienkrise entwickelt und die EU laut Satzung nichts dagegen tun kann und darf?


    Es scheint übrigens so zu sein, daß die Banco Espana nicht nur Gold verkauft hat, sondern auch englische und US-Anleihen, also alles, was noch irgendwie monetarisierbar war. Wenn die Lage wirklich so ernst ist, wie es aussieht, müssten sie eigentlich noch mehr Gold auf den Markt werfen. 12% Zinsen sind ein eindeutiges Inflationsgeständnis - wann folgen die anderen?


    Ob sich Sarkozy & Co durchsetzen und eine weitere Zinsanhebung durch die EZB verhindern können ? Dann wäre das gesamte Konzept des € schon nach 5 Jahren Makulatur und die Schuld gäbe man wieder einmal den bösen Teutonen - der €, so wird es dann heissen, müsse den veränderten Gegebenheiten der Mitgliedsstaaten angepasst werden.
    Dann kann man darauf wetten, ob entweder der US$ von dem EU-Schlamassel profitiert oder die Edelmetalle. Dass es letztere sind, ist noch nicht ausgemacht, vor allem nicht auf mittlere Sicht, denn es geht ja vor allem ums Weiterwursteln.



    Spain the next Argentina?


    Spain is selling off its foreign reserves -- gold, U.S. treasuries, British gilts, baby, bath water -- anything they can get their hands on. The Banco de Espana, reports London's Daily Telegraph, refuses to comment on the wholesale liquidation which, as of this writing includes 80 tonnes of gold. This kind of news, to those of us who have seen this sort of thing previously in places like Argentina, Thailand and Indonesia, will not be taken it lightly. These are the activities that usually come just before the banks close down, stock markets collapse and the populace ends up taking a major financial hit.


    Needless to say, all of this argues for gold ownership but few in Spain at this point foresee a problem. All -- with the economy seemingly perking along and the real estate expansion still in progress -- still seems to be as it should be. The bright lights, however, could be blinding investors as to what's ahead. "The current account," says Spanish economist Alberto Mattelan, "is completely out of control. We [Spain] have the worst deficit in our history and worse than any other country in the western world. It has not yet become a 'street concern', but I can assure you that it is of great concern to us economists. This will turn bad over the next 18 months."


    Implications for the European Union: Taking this a step further, Tim Congdon, a name familiar to those who read these pages [America's Deficit, the Dollar & Gold, USAGOLD Gilded Opinion, one of Britain's "wise men" advisors to the government on economic policy] points out that Spain's problems raise some interesting issues for the European Union. In essence, since there is no federal government in Europe, the possibilities for a bailout are minimal. In other words, if there is a real banking crisis, there is no one to guarantee bank deposits, or save the Spanish stock market, unless the European Union somehow recalibrates itself to deal with it. As such, the International Monetary Fund has warned in the past that the EMU is exposed to "systemic financial risk." Add to this a descent in housing prices from lofty highs and you have ingredients for a full blown financial crisis in Spain sometime soon with consequent effects on the rest of Europe and beyond.


    http://www.financialsense.com/…ls/kosares/2007/0604.html


    grüsse


    auratico

  • Idee: das Geld, das für Trading in Papierwerten gedacht ist, soll gegen Aktienmarkteinbrüche kurzfristig in Geldmarktfonds geparkt werden.


    Szenario: Spanien verlässt den Euro und führt wieder eine eigene Währung ein. Die neue Währung bricht am ersten Handelstag gegenüber dem Euro um 25% ein...


    Frage: was passiert in diesem Fall z.B. mit Geldmarktfonds, die einen Teil ihres Geldes in spanischen kurzlaufenden Anleihen, Pfandbriefen usw. haben? Werden diese Anleihen in Euro zurückgezahlt (womit die Schuldner in Spanien bei einem Währungseinbruch ein Problem hätten)? Oder werden diese Anleihen in der neuen Währung zurückgezahlt (womit die Anleihenkäufer bei einem spanischen Währungseinbruch ein Problem hätten)? Oder kann man dies heute noch gar nicht sagen... und es liegt in der Hand des spanischen Staates / der neuen spanischen Zentralbank / des Schuldners, wie er die Anleihe zurückzahlt? Oder ist es von Anleihe zu Anleihe unterschiedlich festgelegt?


    Gerne auch einen Link als 'Antwort', ich weiss nämlich nicht, nach welchem Begriff ich bei diesen Fragen suchen soll...


  • In Euro würdest du Anleihe auf Garantie nicht zurückgezahlt bekommen, denn genau aus dem Grund würde ja Spanien u.a. aus dem Euro austreten. Für die Anleihe gibts dann dann nur noch "Neue Peseten" direkt aus der Druckerpresse zum Ofen anzünden. :D

  • Zitat

    Original von Marcher
    Gibts den keine Neuigkeiten zu dem Thema?


    Die Sache muss es erst einmal in die deutschsprachigen Medien schaffen. Alle inflationären Entwicklungen innerhalb der Eurozone, vor allem die unterschiedlichen Wirtschaftzyklen der einzelnen Länder und deren Bedeutung für den € werden kleingeredet, indem man so tut, als ob dies schon irgendwie aufgefangen werde vom vermeintlich starken €. Denkste:


    Spanien sitzt in der Immobilienfalle. Fehlende nationale Zinspolitik ließ dank niedriger EZB-Leitzinsen bei Einführung des Euro den spanischen Immobilienmarkt boomen. Zwei von drei Spaniern haben seitdem Immobilien gekauft, Urlauberquartiere für Briten und Deutsche inklusive. Nun hat die EZB bereits achtmal die Zinsen erhöht. Die größtenteils mit variablen Zinsen versehenen Hypotheken steigen mit und erhöhen die Last der Verbraucher. So stiegen die spanische Häuserpreise seit 1995 um 270 Prozent, die Schulden der privaten Haushalte wuchsen von 75 Prozent des jährlichen Nettoeinkommens auf 133 Prozent. Nach Berechnungen von Morgan Stanley war der Immobilienboom für 17 Prozent des BIP-Wachstums in der Vergangenheit verantwortlich. »Spanien steht vor einen Zyklus der Rezession, der Deflation und des Rückgangs des privaten Konsums«, glaubt Bernard Connolly von der AIG-Bank. Griechenland und Portugal sind mehr oder weniger eine Kopie dieser Entwicklung. Die »spanische Krankheit« ist dennoch keine spezifisch nationale. Sie hat mit »Konkurrenz und Anarchie« der (Re)Produktion, also mit dem Kapitalismus, seinen Gesetzmäßigkeiten und dessen einzigem Ziel, der Profitmaximierung, zu tun. Und weil dies so ist, stehen nicht nur dem Euro wegen der sich vertiefenden Unterschiede zwischen den einzelnen Volkswirtschaften harte Zeiten bevor.


    http://www.jungewelt.de/2007/06-07/010.php


    mfG


    Goldcore

  • Zitat

    Original von plata
    ... in Spanien in naher Zukunft.
    Der beauftragte der UNO für den Wohnungsmarkt, Miloon Kothari, hat der spanischen Regierung empfohlen, dass sie offen die Bürger und Investoren warnt, dass dem Land eine schwere Immobilienkrise bevorsteht. ...


    http://www.20minutos.es/notici…/onu/crisis/inmobiliaria/


    Die Warnungen in der spanischen Mainstream-Presse verdichten sich ...


    oder:


    Bäckereiverband warnt vor Automobilkrise...............



    Gruß
    Eulenspiegel

  • Die Deutsche Bank steigt in das Abenteuer der Subprime-Hypothekenkredite in Spanien ein


    Zusammenfassung: Die 100%-ige Tochter DB Credit der Deutschen Bank verkauft über Zwischenhändler Subprime-Hypotheken an Risikokunden bis maximal 120% des Marktwertes der Immobilie. Vorrausgesetzt wird ein Arbeitsvertrag seit mindestens einem Jahr (der Vertrag kann auch zeitlich befristet sein) und ein Einkommen von mindestens 600 € monatlich. Die Kreditrate kann bis zu 75% des Monatseinkommens betragen und der Kredit kann auf eine Laufzeit von bis zu 45 Jahren abgeschlossen werden. Der Zinssatz ist variabel und richtet sich, wie in Spanien üblich, nach dem Euribor auf 12 Monate. Das Differenzial auf den Euribor beträgt für diese Hypotheken zwischen 0,4 und 3% und kann in Extremfällen auch 5% erreichen.


    http://www.expansion.com/edici…s/desarrollo/1013131.html


    Welche Konsequenzen das haben wird, das sehen wir ja gerade in den USA...

  • Offensichtlich sollen nun die Schulden spanischer Häuslebauer als neueste Variante europäischer Junk Bonds auf den US-Anleihemarkt geworfen werden, frei nach dem Motto: no risk, no fun! Eurotrash scheint immer noch besser als heimische Subprimers:


    "Almost 60% of credit professionals surveyed by In-House Lawyer magazine think the bubble in Europe's leveraged finance market is now "unsustainable". Four in five of those gloomy professionals reckon the bust will strike inside 12 months. "European investors have had their fill," said Luis Sanchez-Guerra, head of capital markets at Ahorro Corporacion Financiera in Madrid, to Bloomberg yesterday.


    But fear not! If you can't get your bond issue away to cheese-eating continentals, simply go west. "The Dollar market opens an avenue to new investors," says Sanchez-Guerra. His firm, owned by 43 savings banks, plans to sell $2 billion of notes backed by Spanish home loans into the US debt market. He might just find willing buyers, too.


    http://www.financialsense.com/…orials/ash/2007/0710.html


    mfG


    Goldcore

  • Sieh an auch die Lehmanns sind involviert ...


    Spanish developer Llanera renegotiates Lehman loan
    Mon Sep 24, 2007 9:15am ET
    By Robert Hetz


    MADRID, Sept 24 (Reuters) - Spanish property firm Llanera, which fell behind on debt payments with local creditors, is also renegotiating a 150 million euro ($212 million) loan with Lehman (LEH.N: Quote, Profile , Research), it said on Monday.


    http://today.reuters.com/news/…RIDST_0_LLANERA-DEBTS.XML

  • muß das thema mal wiederbeleben.



    1) was würde denn in einem falle des ausscheidens von Spanien mit den Euro-scheinen mit V-kennung passieren ?


    gar nichts ? oder würde man die dann auch aus dem verkehr ziehen und in andere umtauschen können (1:1) ? oder würden diese abgewertet ?

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