Immoblase Spanien - eine Gefahr für den Euro?

  • bei Eichelburg (17.12.2007) - http://hartgeld.com/infos-EU.htm


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    Folgender Artikel stellt die Brisanz der finanziellen Situation in Spanien sehr gut dar:


    http://www.negocios.com/negoci…e,noticia_1img,31,31,5406


    Zusammenfassung: Seit dem Beginn der Kreditkrise im August haben spanische Banken verbriefte Hypothekenkredite lediglich im Wert von 2500 Millionen Euros bei Investoren platzieren können. Trotzdem verbriefen die Kreditinstitute weiterhin im grossen Stil Kredite und nehmen sie in die eigene Bilanz auf. Seit August haben spanische Banken Kredite im Wert von 44000 Millionen Euros verbrieft, ohne sie an den Finanzmärkten zu platzieren. Und eine grosse Zahl an weiteren Verbriefungen ist geplant. Die spanischen Finanzinstitute verwenden diese verbrieften Kredite als Sicherheit um sich bei den Liquiditätsspritzen der EZB zu bedienen.


    Spanien hat eines der grössten Handelsbilanzdefizite weltweit. Vor der Kreditkrise konnten sich spanische Banken über den Interbankenhandel und über Kreditverbriefungen die notwendige Finanzierung für das Handelsbilanzdefizit besorgen. Seit August sind diese Finanzierungsquellen versiegt und augenblicklich finanziert die EZB mit ihren Liquiditätsspritzen das spanische Handelsbilanzdefizit.


    Spanische Banken versuchen weiterhin mit allen Mitteln durch sehr hohe Zinslockangebote an Liquidität zu kommen. Bankberater sollen auch schon ihren Kunden empfehlen, Aktien und Investmentfonds zu verkaufen, um die hohen Zinsangebote bei Spareinlagen zu nutzen.


    Immobilien werden fast keine mehr verkauft. Das Angebot wird immer grösser. Viele Maklerbüros, die in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, müssen jetzt wegen Umsatzeinbruch schliessen. Einige Bauträger sind schon im Zahlungsverzug. Die offizielle Arbeitslosenstatistik beginnt zu steigen. Der Konsum, bisher auch eine wichtige Stütze der spanischen Wirtschaft, beginnt wegen Inflation und höheren Hypothekenraten einzubrechen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Spanien in eine schwere Rezession fällt.


    In Spanien sind im März Parlamentswahlen. Kein Politiker traut sich die zukünftigen Probleme anzusprechen. Es scheint, dass die Politiker, die Banken und die Medien einen Pakt geschlossen haben, die Probleme Spaniens möglichst bis März nicht an die breite Öffentlichkeit kommen zu lassen. Ob sie so lange durchhalten können?

  • Zitat

    Original von traditional3
    In Spanien sind im März Parlamentswahlen. Kein Politiker traut sich die zukünftigen Probleme anzusprechen.
    Es scheint, dass die Politiker, die Banken und die Medien einen Pakt geschlossen haben, die Probleme Spaniens möglichst bis März nicht an die breite Öffentlichkeit kommen zu lassen. Ob sie so lange durchhalten können?


    Die Frage nach einer Opposition, die das Ganze zur Sprache bringt oder zum Wahlkampfthema macht, ist wohl ganz schön naiv, was?

  • Zitat

    Original von Golden Earring


    Die Frage nach einer Opposition, die das Ganze zur Sprache bringt oder zum Wahlkampfthema macht, ist wohl ganz schön naiv, was?


    Die Opposition wird sich vor der Wahl hüten etwas zu sagen. Sonst könnte man sie ja beschuldigen die Krise ausgelöst ("herbeigeredet") zu haben.
    Nach einer gewonnen Wahl kann die Opposition dann immer noch die Krise auslösen und sagen: Alles Schuld der vorherigen Regierung !
    Nach einer verloren Wahl kann die Opposition dann auch die Krise auslösen und sich so eine gute Startposition für die nächste Wahl sichern. Eventuell kommt es dann sogar zu vorgezogenen Neuwahlen.
    Auf die Art und Weise hält sich die Opposition ihre Möglichkeiten offen. Außerdem wählen die Menschen lieber Politiker die blühende Landschaften versprechen und keine Pesimisten und Schwarzseher, auch wenn letztere recht behalten.


    Gruß
    Silbernadel

  • Also nach dem was man auf Hartgeld so liest scheint es da ja sehr eigenartig zuzugehen.


    Kaum Bargeld an den Bankautomaten. Zinssätze auf Tagesgeld von 8% und mehr.


    Zitat

    1) was würde denn in einem falle des ausscheidens von Spanien mit den Euro-scheinen mit V-kennung passieren ?


    gar nichts ? oder würde man die dann auch aus dem verkehr ziehen und in andere umtauschen können (1:1) ? oder würden diese abgewertet ?


    Gute Fragen, aber ich halte es für fraglich das Spanien wieder Pesos oder sonstwas einführt. Wenn man schon massiv inflationiert, dann kann der Rest der Eurozone doch gleich mitziehen, oder?
    Die Spagethimark bzw. den Camenbert Euro haben wir doch eh schon.
    Und in Brüssel, Athen und Paris interessiert es die Leute doch nen Scheiss was die Deutschen für ne Auffassung von Währung haben. Falleri, Fallera.


    Zitat

    Soviel ich weiß, wurde auch be deinem Krüger Kupfer beigemischt um Aussehen (Geschmacksache) und Abriebfestigkeit (vorteilhaft) zu erhöhen. Oder anders ausgedrückt. hast du etwas bestellt, daß du nicht geliefert bekommen hast? Wenn du einen Krüger hast mit einer Unze Gold, dann bezahlst du doch auch eine Unze Gold, oder etwa nicht? Wenn du aber Rotgold bestellst, was erwartest du dann zu erhalten und welchen preis bist du bereit für diese illusion zu bezahlen?


    Aber nur ruhig Blut. Wenn dir dein roter krüger nicht gefällt, ich nehme ihn dir ab zum Rotgoldpreis. Schönes langes Wort. Rotgold ist also doch mehr als Gold, oder?


    Ey, der Beitrag ist zwar scheisse alt aber diese Rot, Gelb und Weißgold Defintionen sind schon etwas merkwürdig. Gold+Kupfer=Rotes Gold, Gold in Goldfarben Gelbgold, Gold+Silber=Weißgold. Das sagt über das Mischverhältnis allerdings wenig aus.


    916er Rotgold ist mir jedenfalls lieber als 585er oder gar 333er Gelbgold. Unter 18karat braucht man ja eigentlich nicht von Gold schwätze.

  • Ein Riese der Branche kommt in Bedrängnis


    Die Reutersmeldung ist kurz und brisant:


    Die hoch verschuldete Inmobiliaria Colonial - die Nummer zwei der Branche - sucht nach Medienberichten nun ihre Rettung im Verkauf von Geschäftsteilen. Die Aktien des Unternehmens wurden am Mittwoch vom Handel ausgesetzt, nachdem die Papiere an den vergangenen zwei Handelstagen 40 Prozent ihres Wertes eingebüßt hatten. Colonial ist mit fast neun Milliarden Euro verschuldet - die Marktkapitalisierung belief sich zuletzt nur noch auf ein Drittel dieser Summe.


    Angefeuert von rasant steigenden Hauspreisen haben viele spanische Immobilienfirmen in den vergangenen Jahren durch Zukäufe auf Pump expandiert. Der Markt ist jedoch zuletzt abgekühlt - hinzu kamen steigende Zinsen und die Kreditkrise. Die jetzigen Probleme sollten deshalb eigentlich niemanden überraschen, sagte ein Branchenexperte in London. "Nur wenige Firmen haben sich darüber Gedanken gemacht, wie sie zurechtkommen, wenn die Musik aufhört zu spielen."


    http://de.reuters.com/article/…ews/idDEHUM25262220080102


    ALEXIS

  • http://www.handelsblatt.com/Ne…ise-schockt-colonial.html


    Stagnierende Verkäufe, sinkende Preise und Kreditknappheit: Die Immobilienkrise in Spanien hat ein neues Opfer gefordert. Die zweitgrößte Maklerfirma des Landes, Inmobiliaria Colonial, steht offenbar kurz vor dem Aus, die Aktien der Maklerfirma wurden gestern vom Börsenhandel ausgesetzt. Nun soll ein neuer Aufsichtsrat das Unternehmen retten.


    Auch Colonial hat in den Boomjahren der Immobilienbranche einen riesigen Schuldenberg von mittlerweile knapp neun Mrd. Euro angehäuft, was 66 Prozent seiner Aktiva entspricht.

  • http://www.berlinerumschau.com…008ArtikelWirtschaftBerg1


    Spanien droht Platzen der Immobilienbranche


    Unternehmen erwarten bis zu 400.000 Stellenstreichungen


    [...]


    In zwei Monaten sind in Spanien Parlamentswahlen. Konservative und Sozialisten liefern sich derzeit ein enges Kopf an Kopfrennen. Beide Parteien haben sich die Bekämpfung der wirtschaftlichen Probleme bereits zum Wahlkampfthema gemacht. Spaniens Ministerpräsident Rodriguez Zapatero will 300.000 Eigentumswohnungen für sozial Schwächere bauen lassen. Sein Parteikollege im südspanischen Andalusien, Manuel Chaves, hat mit Baulöwen, Banken und Gewerkschaften gar einen Plan für 700.000 Wohnungen unterschrieben.


    [...]


    Ein anderer Minister empfahl zu Weihnachten einfach mehr Kaninchen zu essen. Scheinbar haben die spanischen Politiker den Ernst der Lage noch nicht erkannt.

  • Die verschaukeln und belügen ihre Wähler. Wie das auch andere Politiker fast überall auf der Welt tun.


    Stellt euch vor, da würd ejemand vorschlagen, sozial schwache Familien in bereits bestehende Wohnungen einzuquartieren. Und die Mieter der alten Wohnungen in neue, unbewohnte Häuser (zum alten Mietzins natürlich). Oder besser noch: direkt das Präkariat in die leer stehenden Neubauten setzen....


    Das wäre doch mal was.


    Aber: genau das wird in einer echten Krise kommen. Enteignungen sich dagegen wehrender privater Immobilienbesitzer inklusive (die Immos, die bereits faktisch oder real den Banken gehören sind eh bereits "sozialisiert". Über Kredite und Zinsen :D:D:D


    Manövriermasse ist somit genügend da.

  • Zitat

    Original von Silbernadel
    In Spanien wurde im vergangen Jahr mehr Wohnungen als in Deutschland, Frankreich und Italien zusammen gebaut.
    Quelle
    http://reits-in-deutschland.de….php?id=164&L=0&tx_ttnews[tt_news]=1572&tx_ttnews[backPid]=1&cHash=87686b822b


    Es wird wohl eine massive Einwanderungswelle erwartet :D


    Wie wäre es mit kostenlosen SozialHäusern für afrikanische Einwanderer und deren sofortige Einbürgerung als "echte Europäer" mit einer EU-Sozialunterstützung?


    Jeder soll prosperieren! :baby:

  • Pass auf...die Tante vom Handelsblatt hat doch gar keine Ahnung....ich könnte dir erklären warum....aber wieso sollte ich das..ich bin schlicht zu faul dazu


    cu DL...aha die ärmeren Schichten können sich den Kauf noch nicht leisten.....muhahahaha :D :D :D

  • Zitat

    Original von PatroneLupo
    Pass auf...die Tante vom Handelsblatt hat doch gar keine Ahnung....ich könnte dir erklären warum....aber wieso sollte ich das..ich bin schlicht zu faul dazu


    cu DL...aha die ärmeren Schichten können sich den Kauf noch nicht leisten.....muhahahaha :D :D :D


    Es ist ja auch nicht so das die ärmeren Spanier in Zelten übenachten. Es gibt für diese Leute bereits Wohnungen.

  • Zitat

    Original von PatroneLupo
    @Naddel: lies halt den Artikel zuerst bevor du postest!!!!


    cu DL


    Vielleicht solltest Du Dir mal die vorherigen Einträge der Diskusion durchlesen bevor Du solche Bemerkungen abläst:

    Zitat

    Original von Silbernadel
    In Spanien wurde im vergangen Jahr mehr Wohnungen als in Deutschland, Frankreich und Italien zusammen gebaut.


    Ob die Wohnungen billiger werden oder nicht, wer soll denn das wohnen? Kaufen sich die Leute Eigentumswohnungen stehen die Mietswohnungen leer.

  • http://www.nzz.ch/nachrichten/…ung_bereit__1.656490.html


    Bin mal gespannt, wie lange sie das durchhalten. Auch unser EZB-Mann
    Weber will keine Zinssenkung, habe ich am Freitag auf B5 aktuell gehört.
    Im gegensatz zu seinem spanischem Kollegen, der langsam aber sicher Zinssenkungen dringend benötigt, bevor die Wirtschaft dort entgültig zusammenbricht.
    Ist das schon der Anfang vom Ende des Euros ?(

  • Die Einzelinfos sollte man in dem längeren Artikel nachlesen


    http://www.zeit.de/2008/06/Immobilien-Krise


    Mau am Bau


    Die spanische Immobilienkrise wird bedrohlich – und entwickelt sich zum bedeutenden Thema im Wahlkampf


    Die globale Finanzkrise, die in den Vereinigten Staaten ihren Anfang nahm, hat Spanien mittlerweile voll erwischt. In nur wenigen Wochen verlor die Börse mehr als 60 Prozent jenes Wertes, den sie in den vergangenen vier Jahren gewonnen hatte. Die Krise schlägt in Spanien auch deshalb besonders durch, weil die volkswirtschaftliche Situation mit der in den USA durchaus vergleichbar ist: Das Land plagen eine hohe Inflation, ein wachsendes Außenhandelsdefizit, eine hohe private Verschuldung und eine sich rasant beschleunigende Immobilienkrise.

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