Stundenlöhne von unter 3 Euro gefordert

  • Zitat

    Original von Truman
    @ Fanatics
    Natürlich für die persönliche Unterstützung im Alter, nicht zur Finanzierung des noch bestehenden Systems - hätte nicht gedacht, dass das in diesem Forum extra erwähnt werden muss.
    Dir dann viel Spaß im Altersheim - wenn Du viel Glück hast und bis dahin diese Einrichtungen noch existieren...
    Truman



    Zugegeben, da habe ich Dich etwas Missverstanden :)
    Aber: Ich kenne reichlich Kinder die Ihren Eltern und Grosseltern auf der Tasche liegen. Von da her zieht das auch nicht wirklich.
    Altersheim? Eher wohl STERBEHEIM!
    Wer will da schon hin?
    Ich denke das der Freitod irgendwann mal meine Loesung sein wird oder irgendwelche Spritzen oder Medikamente. Mit dem Gedanken das ich mal irgendwann gepflegt werden muss kann ich mich absolut nicht anfreunden, dann eher doch lieber ein Ende mit Schrecken und KEINEN interessiert es. :)


    Und in der 3. Welt sind wir nicht. Familienbande war in Deutschland nie sonderlich ausgepraegt, warum sollte sich das aendern?

  • Zitat

    Original von PatroneLupo
    Habt ihr schon mal gedacht...manche sind nicht mal die 3 T€URO brutto wert.
    cu DL


    @ Patrone .. falsche Baustelle
    recht hat du, wenn man auf irgendwelche Faulenzer schaut.
    Allerdings sehe ich die Diskusion über ARBEIT für 3.-€


    Manche Leistung in Führungsriegen ist jedoch auch keine 3.-€ Wert. Diese wird nur nicht zur Sprache gebracht

  • Es wäre ja so einfach: Bürgergeld.


    Bürgergeld ist die Kürzung von Hartz IV, da es jeder erhält. Ich kann es beim besten Willen nicht verstehen, warum gerade mittelständische Schichten so dagegen eingestellt sind, würde ihnen doch am meisten Nutzen.


    Wie sieht es denn de facto aus in Deutschland? Hartz IV? Gibt es nur für gewisse Kreise, die gar nichts haben. De Facto haben wir hier gar kein Sozialsystem mehr, denn wer sich sagen wir mal ein kleines Heim erarbeitet hat, kann es bei chronischer Krankheit vergessen. Krankheit, Schwerbehindertensatz, Krankengeld. Irgendwann ist Schluß mit Krankengeld, die Firma nimmt einen nicht mehr weil man krank ist, da man aber noch mehr als 3h arbeiten kann keine Rente. Wegen des Häuschens kein Hartz IV und somit auch keine Krankenversicherung mehr. Wie lange hält so ein Häuschen vor, wenn man pro Monat 0,- Einnahmen hat und bei 30% Schwerbehinderung sich auch noch selbst versichern muß? De facto haben wir in hier ein negatives Sozialsystem: die Nachteile (Steuern) des Sozialsystems müssen getragen werden, Vorteile gibt es nicht.


    Immerhin werden damit die nachrückenden Generationen keine Probleme haben, die können sich bei Nettogehältern auf Hartz IV Niveau bei Zeitarbeitsfirmen und Personaldienstleistern ohnehin kein Häuschen mehr zusammensparen. Und somit wird der Sozialstaat sowieso zusammenbrechen wenn mit der nächsten Arbeitsgeneration die teuren Gehälter in Masse in Rente gehen und durch eine kleinere Generation mit weniger Erwerbstätigenanteil und geringeren Gehältern ersetzt wird. Über 100% können die Steuern eben nicht steigen.


    Gruß
    S.

  • @ Saccard
    einige Punke sind ganz logisch und Vorteilhaft.
    Aber anderst gelesen, schreibst du : Das Geld, welches der Staat schon jetzt nicht hat, wird künftig auf alle Bürger aufgeteilt, weil das Gehaltsniveo sowiso auf Harz 4 Level sinkt, Staatseinnahmen dadurch weniger werden, die Steuern nichtmehr ausreichen um die jetzige Harz 4 last zu tragen...
    Oder habe ich jetzt was falsch verstanden??


    Gerade du als Logig - und Rechengenie.. da hab ich ja fast die Befürchtung, daß bei meiner Denkweise Fehler vorhanden sind ?( 8) :D

  • Hier sieht man, dass auch die Politiker zu dem Verbrecherpack gehören, die Lohndumping betreiben.


    ---> [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,482395,00.html]hier[/URL]

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Schablonski,


    achte nicht darauf was jeder absolut erhält sondern was jeder relativ erhält.


    Der Nicht-Sparer erhält bei Arbeitslosigkeit am Ende hartz iv, der Sparer gar nichts. Sprich bestimmte soziale Gruppen werden hier vom Staat bevorzugt.


    Das Bürgergeld ist etwas komplett anderes, da es JEDER erhält. D.h. jetzige Hartz IV Empfänger erhalten relativ zu anderen Personen 0,- D.h. der Sparer erhält soviel wie der Nicht-Sparer usw., sprich trotz Arbeitslosigkeit wäre eine gewisse Selbstgestaltung und Eigenverantwortung möglich.


    Es ist natürlich klar, daß am Ende statt der freiwilligen zusätzlichen Arbeit für 300,- Euro bei sagen wir boshafterweise mal bei DM lieber gar nichts gemacht wird, was aber auch ein Vorteil ist, da es schlicht nicht genug Arbeit für jeden gibt. Interessante Arbeit, die soziales Prestige verspricht und Spaß macht wird dann tendenziell im Preis sinken, schlechte Arbeit wird für die Arbeitgeber teurer.


    Im Prinzip ist das Bürgergeld natürlich eine verkleidete Inflationslösung. Aber neben den Vermögen der Reichen werden auch die Sozialleistungsansprüche der Armen weginflationiert.


    Im Endeffekt wäre das Bürgergeld die beste Lösung für den Mittelstand. Der kleine Selbständige mit eigenem Haus und eigenem Geschäft. Und gerade die lehnen so etwas ab.


    Na egal, mir erscheint das ganze insofern nicht durchdacht als natürlich das Bürgergeld an sich sehr wohl die bessere Lösung wäre und auch finanzierbar ist (wäre wahrscheinlich sogar billiger als jetzige Sozialleistungen + Bürokratenapparaturen). Nur: Die Grenzen müßte man natürlich dichtmachen, sonst kommt jeder nach Deutschland.


    Gruß
    S.

  • Zitat

    Original von taheth
    Hier sieht man, dass auch die Politiker zu dem Verbrecherpack gehören, die Lohndumping betreiben.


    Guter Hinweis. Dass man sich nicht schämt im "Hohen Haus" ?
    Hier wird ein erbärmlicher Populismus entlarvt.


    Heute las ich in der Zeitung, dass Abgaben auf Flugtickets angedacht werden, um den Hunger auf der Welt einzudämmen.
    Nun ist die Bekämpfung von Hunger und Elend ja ein höchst nobles Ziel und absolut zu unterstützen.
    Dennoch greift die Sache viel zu kurz: es werden weiterhin nichtsnutzige und korrupte Regime gestützt und finanziert ( aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen, was sonst ), der Schuldenwahn samt Weltbank-und IWF Aktionismus bleibt unangetastet und von einem gerechten Welthandel redet ohnehin niemand.
    Mit einem Wort könnte man also sagen, dass sämtliche Systemfehler wurscht sind und die wirklich Schuldigen weiterarbeiten können wie bisher.
    Nur dem Touristen macht man ein schlechtes Gewissen und stellt Verbindungen her , die abstruser nicht sein können.

  • Saccard
    Dein Argument, daß sich der "Sparer" gegenüber dem "Nichtsparer" verbessert, finde ich das beste bez. Bürgergeld vs.Hartz IV(und auch "Grundsicherung im Alter", also die Rente auf Sozialhilfe_Niveau).
    Allein schon ein Grund, das Bürgergeld einzuführen, auch wenn sich der Vorteil relativiert, weil eigenes Einkommen irgendwie "gegengerechnet" werden muß. Ich fürchte wie Du, das die Bürokraten die größten Gegner sein werden, da zigTausende Stellen überflüssig werden( ähnlich wie bei der KFZ-Steuer, meine ich)
    Bez. "Schonvermögen" bei Hartz IV möchte ich noch anmerken, das laut einer Entscheidung des Bundessozialgerichts(Nr. hab`ich grad nicht parat) eine Einzelperson eine Eigentumswohnung von maximal 80(!)qm
    besitzen darf, und zwar ausdrücklich unabhängig von Lage/Preis. Bei weiteren Personen steigt die QM-Zahl. Im entschieden Fall besaß die Klägerin(23) eine 75qm ETW und die Vorinstanzen wollten, daß sie zumindest untervermietet oder die Wohnung "beleiht". Dies hat das Bundesspozialgericht ausdrücklich verworfen. Ich gehe davon aus,daß dieses Urteil sinngemäß auch für Häuser gilt( bez,. Grundstücksgröße könnte es dann natürlich kompliziert werden).
    Gruß, Omen

  • Zur Zeit "darf" man ein Auto bis 5.000 und eine Eigentumswohnung bis 80 m² (eigenes Haus bis 100(?) m²) behalten. Es macht auch volkswirtschaftlich überhaupt keinen Sinn, zu fordern, daß alle Ersparnisse aufgelöst werden. Damit werden ja genau diejenigen belohnt, die in ihrem Leben nichts ansparen und nicht vorsorgen, die anderen, die gut haushalten können, werden bestraft. Derzeit scheint es ohnehin besser, sich gar kein Vermögen aufzubauen, nur von Sozialleistungen zu leben, kräftig Schulden zu machen, alles zu verkonsumieren und anschließend in Privatinsolvenz zu gehen (die oft gar keine 7 Jahre dauert und dann geht das Spiel von vorne los).


    Dagegen wird der "bürgerliche Mittelstand" massiv zum Entsparen gezwungen, zur Arbeit im Ruhestand für geringe Stundenlöhne um den Kindern die Studiengebühren zu finanzieren usw.


    Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde einige Fehlentwicklungen automatisch korrigieren, z.B. daß unangenehme Tätigkeiten trotzdem schlecht bezahlt werden, daß sich ein Heer an Beamten an der Verwaltung der Arbeitslosigkeit und Kontrolle der Leistungsempfänger versucht, daß sich Menschen gegen Kinder entscheiden, weil sie ihre Zukunft als zu unsicher einschätzen u.v.m.

  • ja Schlange, saccard hat es auch schon andiskutiert - habe viel darüber nachgedacht.
    Eure Argumente sind soweit richtig, als man die Auswirkungen betrachtet.
    Ich gehe ( manchmal kommen Zweifel auf) davon aus, daß ein Arbeitsloser keine Arbeit bekommt. Immer wieder stößt man - und immer häufiger- auf Leute, die obwohl arbeitslos- sich nicht bewerben. Ein event. Umzug kommt nicht in Frage und viele Arbeiten sind nicht fein genug.


    Aber zum Bürgergeld. Wie hoch sollte es sein? Wohnung, Nebenkosten und Lebensmittel. Ich schätze mal 1000.-€ müßten es schon sein.
    Um dieses Geld für alle zu beschaffen, müssen die , welche auch heute arbeiten und Steuern bezahlen, weiterhin aufbringen.
    Saccards Einlassung, daß viele Gesichtspunkte gerade für die Mittelschicht besser wäre stimmt natürlich.
    Nur über die Finanzierung bin ich mir nicht im klaren.
    Ich bin immer noch der Überzeugung, daß wenn ein Arbeitsloser Zuwendung erhält, hat er eine Leistung abzugeben ( es gibt viel Arbeit, welche noch nicht mit einem Arbeitsplatz ausgestattel ist)


    Keine Leistung - kein Geld.

  • Schablonski
    Bezahlen werden das die "Reichen", u.a. per Reaktivierung der Vermögensteuer, Börsenumsatzsteuer(z.B.O,25%), volle Besteuerung von Wertzuwächsen, höherer Spitzensteuersatz, höhere Erbschaftsteuer usw.
    "Keine-Leistung-kein Geld" wie Du schreibst, scheint mir schon heute nicht mehr mehrheitsfähig. Mit einer Rot-Rot-(Grünen)-Regierung wird damit "endgültig" Schluß sein.

  • Die Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens vertreten ein anderes Menschenbild, das muß man immer im Hinterkopf behalten. Warum arbeiten denn so viele Menschen unterhalb des ALG-2-Niveaus (bzw. des impliziten Mindestlohns)? Weil sie sich schämen Sozialleistungen zu beziehen, weil sie unabhängig und eigenständig mit ihrer Hände Arbeit ihr Geld verdienen wollen. Nur spricht über diese Menschen aktuell kaum jemand, immer fokussiert man sich auf die Faulenzer und Nichtstuer, die es sicher auch gibt.


    Aber: das bedingungslose Grundeinkommen honoriert auch Leistungen für die Gesellschaft, die heute überhaupt nicht bilanziert werden. Der gesamte Bereich der ehrenamtlichen Arbeit oder der Hauswirtschaft und Kindererziehung. Wenn man das gegenrechnet (heute ist das geleistete, aber nicht bezahlte Arbeit, wo bleibt da die "Gerechtichkeit"), dann sieht die Rechnung schon wieder ganz anders aus.


    Das bedingungslose Grundeinkommen gibt den Profit, den die Gesellschaft durch Produktivitätszuwachs erarbeitet, den Menschen zurück (und es profitieren weit mehr Menschen davon als heute). Außerdem sollen ja die Verbrauchssteuern dafür angehoben werden. Jeder der mehr konsumiert, zahlt auch mehr ins System ein (ich glaube von Reichensteuer etc. ist beim bGE nie die Rede).


    Noch ein anderer Aspekt, den ich nur kurz andeuten will: wir werden in Zukunft viel mehr kreatives Potential und Wissen brauchen, als bisher. Ein Mensch braucht aber, um seine Kreativität zu entwickeln, Freiräume (im wörtlichen Sinn von Freizeit). Diese freie Zeit (die durch das bGE erst ermöglicht wird) schafft Möglichkeiten, die am Ende der Gesellschaft wieder zu Gute kommen. Menschen fangen an, nachzudenken, wenn sie aus dem täglichen "Hamsterrad" herauskommen. Vielleicht entscheidet sich eine Call-Center-Agentin dann dafür, nicht mehr ihren Mitmenschen irgendetwas aufzuschwatzen, sondern engagiert sich stattdessen im Bereich der häuslichen Pflege, sieht einen anderen Sinn in ihrem Leben usw. Da ist vieles denkbar, wenn man Menschen in die Eigenständigkeit entläßt. Jeder ist gezwungen, sich über den Sinn seines Lebens Gedanken zu machen. Vielleicht ist es das, was vielen so Angst macht.


    Es lohnt sich durchaus, mehr darüber nachzudenken. Es ist natürlich ein ungeheuerlicher Paradigmenwechsel, den viele einfach nicht mitmachen wollen, eben "ohne Leistung darf doch niemand etwas verdienen!" Aber was ist "Leistung" und ich behaupte: aus dem Grundeinkommen kann eine ganz neue Art von Leistung entstehen.

  • Saccard, Bürgergeld schlägst Du vor.


    Ich meine mich zu erinnern, vor rund 25 Jahren zum ersten Mal bewußt, also so, dass es in meinem Kolloidalspeicher hängen geblieben ist, vom sogenannten 'Standortnachteil' gehört und gelesen zu haben. Von da an bis zum heutigen Tage läuft eine Lawine, in der wieder rückverteilt wird. Die 80/20 halt, an der wir jetzt angekommen sind. Die qualitativen Aspekte der Arbeit (wird höherwertig) sowie der technologischen Fortschritt möchte ich hier jetzt bitte außer acht lassen dürfen. Mir kommt es auf das Gesamtbild an. Und das ist erschreckend.


    Mindestlohn ist also der Inhalt, für den die Arbeiter(klasse/schicht/whatsoever) heute kämpft. Bannträger ist unsere so traditionsreiche SPD. Bebel würde so schnell im Grab rotieren, dass... sofern ihm das jemand mal sagen würde.
    Was passiert denn eigentlich? Die Gesellschaft de-solidarisiert sich. Eine üblicherweise vorhandene Hackordnung etabliert sich, hier beispielsweise in der Ausformulierung (nur schematisch angedeutet): Jobinhaber --> ALGI --> ALGII --> Penner/Asylanten. Deutsche gegen französische Interessen. Beide gegen die Osteuropäer usw. usf. ...
    Gleichzeitig werden Container und Filmfonds steuerlich gefördert. Das gesamte Steuerrecht ist schlichtweg asozial. Je immobiler der Mensch, desto hemmungsloser kann zugelangt werden. Und die Sozialgesetzgebung fördert den innern Unfrieden.


    Wie da wieder rauskommen?


    Vielleicht ist das Bürgergeld ein Stein auf dem Weg hin zu einer solidarischeren Gesellschaft. Andere Argumente hattest Du ja auch genannt.

  • ich denke das folgende Zitat von @ Schlange ist ausschlaggebend

    Zitat

    Die Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens vertreten ein anderes Menschenbild, das muß man immer im Hinterkopf behalten


    Wenn also der Mensch sich der Theorie anpassen muß, ist die Theorie falsch- oder anderstherum würde jedes System funktionieren, wenn es den gleichen idealen Menschentyp hierfür gäbe.
    Daß verfügbare Zeit kreativ machen kann ist unbestritten, hätten wir kein so .... ??.. Steuersystem, könnten wir auch besser (menschlicher) leben.

  • Werte Foristen,


    gestern Abend wurde auf SWR die Reportage "Die Lohnsklaven" gesendet. Es war sehr eindrücklich, wohin die Reise im Allgemeinen geht und wie viele Arbeitnehmer bereits im neuen "Paradies" angekommen sind.


    Hat es noch jemand gesehen?


    Kommentare dazu?


    Grüße, Gaubu.

  • [URL=http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,o17csr73i250pny4~cm.asp]Diesem Text zum TV-Beitrag[/URL] zufolge scheint es eine interessante Sendung gewesen zu sein. Aber wer sieht 23:15 noch SWR?



    silver1st



    P.S.: Ich bemerke gerade: Der Link verweist auf eine Sendung vom 25. 04. 2007. Scheint aber der selbe Beitrag zu sein.

    "Zu wissen sei es jedem, der's begehrt:
    Der Zettel hier ist tausend Kronen wert.
    Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand,
    Unzahl vergrabnen Guts im Kaiserland."


    (Faust, Der Tragödie zweiter Teil)

    Einmal editiert, zuletzt von silver1st ()

  • die deutschen sind im vergleich der europäischen industrienationen mittlerweile spitzenreiter was lohndumping angeht. das deutschland exportweltmeister ist, hat mit diesem lohndumping zu tun, was gleichzeitig die wirtschaft der anderen länder unter druck setzt.


    Zitat

    Exportweltmeister Deutschland - wer zahlt die Zeche? Teil I
    01. 11. 2006


    Liebe Leser,


    seit geraumer Zeit vertrete ich immer und immer wieder den Standpunkt, dass die nur noch bizarr zu nennende "Lohnzurückhaltung" in Deutschland, gepaart mit Sozialdumping aller Art, zuallererst auf Kosten unserer Europäischer Nachbarn geht. Deren sich ausweitendes Handelsdefizit mit Deutschland zwingt unsere europäische Nachbarländer zunehmend dazu, dem von Deutschland verfolgten Kurs ebenfalls zu folgen, und verschlechtert damit gleichzeitig aufgrund der dort dann zurückgehenden Binnenkrauftkraft den deutschen Export. Hier ist zunächst einmal festzuhalten, dass über 1/3 der deutschen Exportüberschüsse über die 3 Länder Frankreich, Italien und Spanien erzielt wird...


    blog


    zum thema leiharbeit gab es kürzlich auf frontal 21 einen bericht:


    Zitat

    Jobs auf Abruf
    Fette Gewinne mit Zeitarbeitern


    Endlich raus aus der Arbeitslosigkeit: So denken immer mehr Arbeitslose und heuern bei Zeitarbeitsfirmen an. Die Branche boomt wie keine andere. Doch das erhoffte Sprungbrett in einen festen Job ist Zeitarbeit selten. Zudem müssen viele Leiharbeitnehmer erhebliche Einbußen beim Gehalt und bei den Arbeitnehmerrechten hinnehmen.


    Die Zeitarbeitsfirmen bezahlen ihren Mitarbeitern häufig die Hälfte von dem, was sie von ihren Kunden, den Unternehmen, kassieren. Die kostet deshalb ein Leiharbeiter durchaus mehr als die eigenen festen Mitarbeiter. Trotzdem bleibt das Modell Zeitarbeit für sie interessant: Sie ersparen sich Ärger beim Kündigungsschutz, können flexibel auf Auftragsschwankungen reagieren und Krankheits- sowie Urlaubsvertretungen organisieren. Die Zeitarbeits-Branche profitiert mit deutlichen Gewinnsteigerungen von dieser Entwicklung.

    Nicht selten werden bestehende Jobs gleich ganz durch Leiharbeiter ersetzt. Eine aktuelle Umfrage der IG Metall Nordrhein-Westfalen unter Betriebsräten aus 123 Unternehmen hat ergeben, dass in gut der Hälfte der Betriebe Stammbelegschaft gegen Zeitarbeitnehmer ausgetauscht wurde. Nur in zehn Prozent der Unternehmen, die Beschäftigte in Zeitarbeit einsetzen, wird danach der Grundsatz "Gleiche Arbeit - gleiches Geld" angewandt. Außerdem zeigte die Umfrage, dass es nur für 12 Prozent der Beschäftigten den so genannten "Klebeeffekt" gibt, also den gelungenen Wechsel aus Zeitarbeit in reguläre Beschäftigung im Einsatzunternehmen.


    http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/11/0,1872,5385707,00.html


    besonders gerne wird ja beim thema niedriglohn der "unqualifizierte" angeführt, dem man halt genau deswegen auch nicht mehr zahlen könnte- ein gern angeführtes verlogenes argument von politik, wirtschaft und dummen micheln:


    Zitat

    Nun zielt das Hauptargument der Befürworter eines staatlich unterstützten Niedriglohnsektors darauf ab, daß dies das adäquate Instrument sei, um den Niedrigqualifizierten in Deutschland zu Arbeit zu verhelfen. Doch dabei wird die Zusammensetzung dieses Sektors nach Ausbildungsstand unterschlagen. Wer wenig verdient, ist schlecht ausgebildet, entspricht nicht der Realität. Nur etwa ein Viertel der Niedriglöhner ist ohne Berufsausbildung (Abb.04325).
    [Blockierte Grafik: http://www.jjahnke.net/index_files/04325a.gif]


    armutslöhne gibts nicht. muss hierzulande jemand verhungern? gibt doch die aufstockung durch hartz IV- o-töne letzte woche sowohl von olaf henkel als auch vom hundt. die wirtschaft lässt sich vom staat ( der steuerzahler bezahlts) die löhne subventionieren. wo bleibt da der aufschrei? oder liegts daran, das es sich leichter nach unten als nach oben tritt?!


    Zitat

    Dementsprechend kommt der IMK-Report vom März 2006 zum Ergebnis: "Insgesamt fallen die Netto-Beschäftigungseffekte von Kombilöhnen (Niedriglöhne mit Staatsunterstützung) eher bescheiden aus; Mitnahme- und Verdrängungseffekte schmälern die Beschäftigungswirksamkeit. Weil in Deutschland insgesamt - also auch in mittleren und höheren Lohn- und Gehaltsklassen - Arbeitsplätze fehlen, verdrängen qualifizierte Arbeitskräfte Ungelernte aus schlecht bezahlten Positionen. Ein Mangel an Billigjobs ist demnach nicht der Grund der relativ hohen Arbeitslosenquote gering Qualifizierter. Die Arbeitskosten haben sich in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland sowohl gemessen an den Gewinnen als auch im Vergleich zu anderen Industrieländern sehr moderat entwickelt. Wenn die hohe deutsche Arbeitslosenquote jedoch nicht an zu hohen Löhnen liegt, dann können Kombilöhne - die aus Unternehmersicht wie eine Lohnsenkung wirken - auch keinen positiven gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungseffekt haben und werden die fiskalischen Belastungen durch Kombilöhne zu einer schweren Hypothek für die öffentliche Hand.


    Auch der Anteil der ALG II-Empfänger mit Beschäftigung ist gestiegen. Ein Grund für den Anstieg liegt bei Unternehmen, die zunehmend die Regelungen von Hartz IV mißbrauchen, um Vollzeitstellen zu streichen und Lohndumping zu betreiben. Im Ergebnis profitieren immer mehr Unternehmen in Deutschland davon, dass der Staat Niedriglöhne über Arbeitslosengeld II subventioniert. "Die Arbeitgeber können die Löhne immer weiter absenken, weil sie bei vielen Beschäftigten die Sicherheit haben, dass der Staat die Ausfallbürgschaft übernimmt und die Leistungen aufstockt", meint Claudia Weinkopf, Forschungsdirektorin am Institut Arbeit und Technik in Gelsenkirchen. Und angemessene Mindestlöhne wie in vielen anderen Ländern, z.B. Frankreich oder Großbritannien, die den Missbrauch abwehren könnten, gibt es in Deutschland nicht. Im besonders starken Anstieg der Zahl der ALG II-Empfänger mit niedrig bezahlter Beschäftigung (Abb. 04319) drückt sich unter anderem auch diese Verirrung am deutschen Arbeitsmarkt aus.


    http://www.jjahnke.net/arbeitslosx.html

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