Informationen über Öl

  • Hier ein kleiner Auszug aus dem aktuellen HatTrickLetter http://www.gold-eagle.com/editorials_08/willie062008.html von Jim Willie:

    Zitat

    As the oil supply production falters further in Mexico, a struggle will ensue as to whether the US receives less oil, or the Mexican customers receive less oil. This has been my concern for months, expressed regularly in the Hat Trick Letter. Now Mexico has finally announced a notable cutback in oil supply to the Untied States of almost 150 thousand barrels per day, another news story totally ignored by the US press networks. One would think that the obvious answer is for domestic customers to receive their own Mexican supply. If they decide to cut back on US oil exports, then the Mexican trade gap will be subjected to enormous deficits. Their Peso will drop in value badly, leading to widespread systemic price inflation EVEN WORSE THAN NOW. If however, they decide to deny domestic customers and satisfy US oil demand, then the Mexican economy will suffer shortages of gasoline and petrochemical products (like lubricants, synthetic fibers, fertilizer). Gasoline prices will skyrocket in highly visible fashion, leading to possible riots. This is a ‘lose-lose’ decision. So far, it seems cutbacks to US shipments and retention of domestic supply is the direction that Mexican authorities have chosen. The Mexican energy picture has been deteriorating for some time, with an impact on their national finances soon to be felt. The elephant oil field Cantarell had been on an established 15% annual decline in year 2006 and year 2007, offset by expansion elsewhere in smaller volume from other Mexican projects. Now the Cantarell decline rate is 30% annually.


    => Wieviel zusätzlichen Öloutput hat Saudi-Arabien gerade angekündigt? 200.000 bpd. Hm - falls nicht diese GESAMTE Zusatzproduktion direkt in die USA gehen sollte, wovon man vermutlich dann doch nicht ausgehen kann, wird die saudische Zusatzanstrengung noch nicht einmal den Exportausfall aus Mexiko in die USA wettmachen. Auch ansonsten ist der Willie-Artikel ("Failed States: Mexico & California") ganz lesenswert. Er prognostiziert einen dramatischen ökonomischen Abschwung Mexikos und einen möglichen Kollaps des Landes mit Flüchtlingsströmen ins ebenfalls gebeutelte Kalifornien.
    Got Oil?

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Tony Haywood (CEO, BP) heute auf dem Madrider Ölforum, wo sich alles was im Ölgeschäft Rang und Namen hat, trifft:

    Zitat

    [sinngemäßes Zitat]: "There is no such thing as peak oil. We are only 1/3rd through with the reserves and there might be even more out there. Prices are solely going up due to relentless new demand [from China etc.]"


    => Das gleiche Geblubber also, das schon Vorgänger Lord Browne vor über 2 Jahren gebracht hat, als er einen Rückgang der "extrem hohen Preise" von (damals) 40$/bl auf 20$ vorhergesagt hat! Bei dem Drittel, das angeblich von den Reserven aufgebraucht ist, rechnet er wirklich die letzte Öl-Schieferplatte und das letzte Ölsandkorn mit ein. Noch immer traut man sich also nicht, der Öffentlichkeit und den eigenen Aktionären die Wahrheit zu erzählen!
    => Möchte nicht wissen, was die vielen Geologen und Ölpraktiker im Publikum in diesem Moment über diesen "Oberexperten" von BP gedacht haben! "CEO" = "Chief Excrement Output" [Chef-Exkrement-Ausscheidung] :D


    Die 150$/bl fallen in den nächsten 14 Tagen. Der Markt will sie nun sehen! Short gehen ist noch immer lebensgefährlich!


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  • Zitat

    Die 150$/bl fallen in den nächsten 14 Tagen. Der Markt will sie nun sehen! Short gehen ist noch immer lebensgefährlich!


    Eine Freundin arbeitet in der Mineralölbranche. In Projektkalkulationen rechnet man dort mit Treibstoffpreisen (Diesel für Endverbraucher) von rund 3 €/l im Jahre 2011.
    Wo dann der Rohölpreis liegen wird kann sich jeder selbst ausrechnen...

    Grüße an alle (Gold-)Fische
    Goldshark


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    It's not where you run but who you run with!

    Einmal editiert, zuletzt von Goldshark ()

  • Die IEA muss sich mal wieder korrigieren:


    Zitat

    1. Juli 2008, 13:29 Uhr
    Prognose (IEA): Energiebehörde rechnet mit knappem Öl bis 2013
    Ein Ende der angespannten Lage bei der Versorgung mit Erdöl ist nach Einschätzung der Internationalen Energiebehörde (IEA) nicht abzusehen. Das Gegenteil ist der Fall. Zwar wird in den kommenden Jahren mehr Öl gefördert werden als bislang, aber weniger als noch vor einem Jahr prognostiziert.
    Die Versorgung mit Öl bleibt nach Einschätzung der Internationalen Energiebehörde (IEA) auch mittelfristig angespannt. Das Angebot werde bis 2013 langsamer wachsen als erwartet, erklärte die Energiebehörde, die 27 Industrieländer in Energiefragen berät. Damit bleibe dem Markt trotz ebenfalls langsamer wachsender Nachfrage wenig Spielraum. Die weltweite Versorgungskapazität werde bis 2012 auf 95,33 Millionen Fass (1 Fass sind 159 Liter) am Tag steigen. Das sind 2,7 Millionen Fass weniger als in der letztjährigen Vorhersage.
    Der jährliche Verbrauch weltweit soll dem IEA-Ausblick zufolge zwischen 2008 und 2013 im Schnitt um rund 1,5 Millionen Fass am Tag steigen. Bis 2010 werde das Wachstum des Angebots damit Schritt halten oder noch darüber liegen. Von 2011 bis 2013 aber werde es unter eine Million Fass fallen. Auch die zusätzlichen Raffinerie-Kapazitäten werden nach Ansicht der IEA hinter den Erwartungen zurückbleiben, was sich angesichts der starken Nachfrage auf die Diesel- und Benzinpreise auswirken dürfte.


    => Die IEA kommt damit der Wahrheit um 2,7 Mio Fass pro Tag näher. PeakOil wird aber noch immer geleugnet. Die absolute Zahl stimmt noch immer nicht. Wir SIND am Peak bei ca. 87-88 mbpd. Die 95,xx mbpd in dieser Meldung wird es nicht geben. Die IEA wird sich noch ein paarmal nach unten korrigieren müssen. Natürlich per Salamitaktik, damit man nicht ganz inkompetent rüberkommt und es nicht so auffällt. Das war die dritte derartige Meldung in weniger als einem Jahr.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Aus dem Marktdaten-Blog:


    Raffiniert: Wetten auf fallende Rohölnotierungen


    Ein Beitrag auf Bloomberg über Ölraffinerien könnte für Anleger in Ölwerten interessant sein. Die Kurse der Raffinerien haben unter den steigenden Ölpreisen sehr gelitten, Vorstände dieser Firmen kaufen verstärkt die Aktien ihrer Firma und Hedgefonds beteiligen sich an diesen Wetten auf sinkende Ölpreise mit Longpositionen in Unternehmen wie Tesoro [TSO], Holly [HOC], Valero [VLO] und Sunoco [SUN].

  • zu den derzeit mageren Zeiten für Raffinerien war letztens auch ein Artikel in den Goldseiten:


    http://www.goldseiten.de/conte….php?storyid=7295&seite=0


    in der schweizer "Finanz und Wirtschaft" war vor einiger zeit auch ein Artikel über die schwierige Lage von Petroplus (Konzern mit gut einem halben Dutzend Raffinerien in Europa)

  • Ohne häretisch werden zu wollen, könnte man (fast) sagen "Es ist vollbracht!". Die IEA wird ENDLICH realistisch. Die Weltpresse hat zwar dieses entscheidende Zitat des IEA-Direktors Tanaka (vom gestrigen Energiegipfel in Madrid) geflissentlich übersehen:


    "Global net decline [of oil supply from existing fields] seen around 5% p.a. [sic!] for 2008-2013"


    Die Welt wird die Folgen daraus aber nicht übersehen können. Weil es nach 10-jährigem Irrflug der IEA so ungewohnt eindeutig und klar ist, hier das passende IEA-Präsentations-Chart dazu:

    Hier steht wirklich PER ANNUM!! Zu der Zeit nach 2013 äußert sich Tanaka wohlweislich gar nicht erst. Das ist wohl ZU beängstigend, denn schon diese 5 Jahre mit je 5% Abfall bedeuten in Summe fast 28% weniger Förderung aus den bestehenden Quellen. Das Chart unterstellt zwar, dass die damit ZUSÄTZLICH neu benötigten 3,5-4 mbpd PER ANNUM (!) irgendwie gefunden werden könnten, so dass NETTO und absolut 2013 immer noch mehr Öl gefördert würde als heute. DAS aber ist wohl wieder eine der gewagten Thesen, von denen die IEA in der Vergangenheit schon viele aufgestellt hat. Hier der Link zur Original-Präsentation http://www.iea.org/textbase/speech/2008/eagles_mtomr2008.pdf von gestern (S. 21ff).


    Got Oil [coal, uranium, solar, etc.]?

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    3 Mal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Dein Link entspricht nicht dem Text.....bitte korrigieren!




    Ansonsten schon interessant. Ich muss mir aber erstmal das ganze pdf anschauen, um zu sehen, was wirklich dahintersteckt.


    Heute gehts ja wieder kräftig ab. Ich bin jedenfalls inzwischen auch ein bisschen long. Natürlich bin ich wieder zu spät, aber so ist das nun mal mit trends. Die Scheitelpunkte bekommt man nie mit. Aber hier war ich wirklich extrem spät. Aber ich glaube an 170-200$ bis zum Herbst, und ich werde regelmäßig stop-loss nachziehen. Mit Hebel-Zertifikaten kann man dann schon noch einiges erreichen.


    Da die aktuelle Förderung ja auch im großen und ganzen verbraucht wird, ist ein decline der Förderung schon spannend. Ich bin einfach nur gespannt, wie viel des Weltverbrauchs "verzichtbar" ist. Irgendjemand wird anfangen müssen, als Verbraucher auszusteigen. Für eine warme Wohnung im Winter würden die Leute wohl sicherlich noch eine ganze Menge mehr bezahlen als heute. Auf einen Teil des Autoverkehrs wird sich sicherlich verzichten lassen. Und nach den olympischen Spielen könnte möglicherweise China langsam aus den Subventionen aussteigen, womit die Chinesen dann wohl wieder aufs Fahrrad umsteigen müssten........Die Zeit nach Olympia werde ich jedenfalls erstmal sehr eng beobachten. Auch peakoil wird den Preis nicht ins Unendliche steigen lassen, weil eben ab einem bestimmten Punkt jemand dankend aussteigen wird.....

  • @ Xray1:


    hab vor langen Jahren im Wirtschaftsunterricht auch mal so ein makroökonomisches Modell gelernt, dass sich auf einem (freien) Markt der Preis einstellt, zu dem sich Angebot und Nachfrage ausgleichen ...


    und wenn die OPEC ihrer globalen Verantwortung gerecht werden will, dann müßte sie doch eigentlich ihre Förderung eh weiter reduzieren - auf die Menge, die den CO2-Emissionen entspricht, auf die sich die Staatengemeinschaft (laut Kyoto-Protokoll) beschränken will :D
    (was irgendwelche Minister da bei diesem Ölgipfel letztens für nen Zwergenaufstand geprobt haben zwecks höherer Förderung kapier ich auch nicht - damit würde der Vertrag, den sie selber vor 10 Jahren unterschrieben und mit Ausnahme der USA auch ratifiziert haben, ja konterkariert - kann mir irgendwer hier diese Politikerlogik kurz erklären? )

  • @ Xray1:


    hab vor langen Jahren im Wirtschaftsunterricht auch mal so ein makroökonomisches Modell gelernt, dass sich auf einem (freien) Markt der Preis einstellt, zu dem sich Angebot und Nachfrage ausgleichen ...


    und wenn die OPEC ihrer globalen Verantwortung gerecht werden will, dann müßte sie doch eigentlich ihre Förderung eh weiter reduzieren - auf die Menge, die den CO2-Emissionen entspricht, auf die sich die Staatengemeinschaft (laut Kyoto-Protokoll) beschränken will :D
    (was irgendwelche Minister da bei diesem Ölgipfel letztens für nen Zwergenaufstand geprobt haben zwecks höherer Förderung kapier ich auch nicht - damit würde der Vertrag, den sie selber vor 10 Jahren unterschrieben und mit Ausnahme der USA auch ratifiziert haben, ja konterkariert - kann mir irgendwer hier diese Politikerlogik kurz erklären? )


    Na klar, Reduktion von CO2 global zu erzwingen wäre natürlich an den Ölquellen und Kohlegruben am einfachsten. Aber die meisten wollen sich ja insgeheim nicht dran halten an die CO2-Versprechungen. Deutschland wäre längst ausgestiegen aus dem ganzen, wenn nicht zufällig die massive Energieverschwendung der DDR noch voll in den Zahlen von 1990 mit drin wäre. Die CO2-Einsparungen, die geschafft wurden, waren also geschenkt, bzw. wurden mit dem nahezu vollständigen Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft erkauft. Der war aber eh unvermeidlich.


    Aber selbst die, die sich dran halten wollen an ihre Versprechungen haben trotzdem keine Lust, mehr für Energie zu bezahlen. Also wollen sie auch mehr gefördert haben, obwohl natürlich global gesehen der CO2-Ausstoß dann eben steigen muss. Ist aber wie gesagt demjenigen, der sich an seine CO2-Versprechen hält erstmal egal.........So ist Politik halt. Umwelt- und Energiepolitik ist da nicht anders als alle anderen Politikfelder....




    Ich finde halt die spannedste Frage, ab welchem Ölpreis welcher Verbraucher aussteigt. Für welche Art Ölverbrauch werden die Verbraucher auch 500$ bezahlen, wer ist schon bei den aktuellen Preisen ausgestiegen (wenn wirklich schon peakoil da ist, müssten eigentlich schon potenzielle Verbraucher gesagt haben, ach neee, ich verzichte....)?

  • :D Die Hedgefonds und die Jungs vom Golf wollen offenbar die 150 $ noch diese Woche sehen 8| Langsam find ich das ganze sogar witzig :thumbup: Mittlerweile ein echter Selbstläufer der Ölpreis. Kommt mir vor wie beim daddeln in der Spielbank - schmeiß ma halt noch an 5er nach :thumbup: 8o


    Nee, die 150$ schaffen wir diese Woche nicht mehr IMHO, weil nämlich morgen Independance Day ist und somit die Woche schon quasi vorbei ist ^^


    Aber der Markt hat die 150 schon ganz kräftig im Visier, das ist klar. Aber in Abwandlung einer uralten überlieferten Fußballweisheit gilt: nach 150 ist vor 200..... 8)


    Zu den Spekulanten lässt sich natürlich sagen, dass es ja angeblich nicht mehr so arg viele long-Positionen im Markt geben soll. Warten wirs ab....

  • Ich finde halt die spannedste Frage, ab welchem Ölpreis welcher Verbraucher aussteigt. Für welche Art Ölverbrauch werden die Verbraucher auch 500$ bezahlen, ...

    ... oder wieviel des indonesischen Dschungels den Ölpalmen und Sojafeldern weichen muß, wenn Chinesen und Inder alles an Pflanzenöl, was der Markt hergibt, für 3 $ je Liter (sprich 500 $ je Barrel Dieselersatz) aufkaufen, um ihre Lkw-Flotten/Dieslloks/ect. in Betrieb zu halten

  • ... oder wieviel des indonesischen Dschungels den Ölpalmen und Sojafeldern weichen muß, wenn Chinesen und Inder alles an Pflanzenöl, was der Markt hergibt, für 3 $ je Liter (sprich 500 $ je Barrel Dieselersatz) aufkaufen, um ihre Lkw-Flotten/Dieslloks/ect. in Betrieb zu halten

    Auch das, klar. Wo Alternativen sind, werden die natürlich auch eingesetzt. Müsste sich doch recht einfach ausrechnen lassen, wie viel Fläche für Ölpalmen man bräuchte, um den Dieselverbrauch Chinas und Indiens auf Pflanzenöl umzustellen. Derjenige, der den Bedarf billiger decken kann (fossile Träger oder Pflanzenöl) bestimmt dann den Preis.....


  • Ich finde halt die spannedste Frage, ab welchem Ölpreis welcher Verbraucher aussteigt. Für welche Art Ölverbrauch werden die Verbraucher auch 500$ bezahlen, wer ist schon bei den aktuellen Preisen ausgestiegen (wenn wirklich schon peakoil da ist, müssten eigentlich schon potenzielle Verbraucher gesagt haben, ach neee, ich verzichte....)?

    Mal die Industrie ausgeklammert, wird wohl zuerst der Verkehr teilweise abdanken, also Autofahrer und Lastwagenunternehmer. Letztere laufen eh schon am Limit mit Schwerverkehrsabgabe etc. Da werden viele ihre unternehmerische Existenz verlieren. Stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen ist die Folge. Wie lange die Autofahrer es aushalten (vorallem natürlich die Pendler) und ab wann es dort Unruhe gibt; und welche Alternative sie sich Einfallen lassen..?


    Wer, gewzungenermassen, auch Preise bis 500 $ mitgehen wird sind die Leute welche mit Oel heizen. Komplett neue Heizungssysteme, alte Oelheizung raus, z.B Wärmepumpe mit Erdsonde rein...in der Schweiz kommst du da schnell mal auf 70 000 - 80 000 Sfr. Kosten die man auch nicht immer grad so zur Hand hat...

  • Mal die Industrie ausgeklammert, wird wohl zuerst der Verkehr teilweise abdanken, also Autofahrer und Lastwagenunternehmer. Letztere laufen eh schon am Limit mit Schwerverkehrsabgabe etc. Da werden viele ihre unternehmerische Existenz verlieren. Stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen ist die Folge. Wie lange die Autofahrer es aushalten (vorallem natürlich die Pendler) und ab wann es dort Unruhe gibt; und welche Alternative sie sich Einfallen lassen..?


    Wer, gewzungenermassen, auch Preise bis 500 $ mitgehen wird sind die Leute welche mit Oel heizen. Komplett neue Heizungssysteme, alte Oelheizung raus, z.B Wärmepumpe mit Erdsonde rein...in der Schweiz kommst du da schnell mal auf 70 000 - 80 000 Sfr. Kosten die man auch nicht immer grad so zur Hand hat...


    Jupp, fürs Heizen würden wohl sehr viele zunächst noch dreifache Preise vom heutigen Niveau aus schlucken. In D schon allemal, bei den vielen Mietswohnungen. Für den Vermieter wird das erst ein Problem, wenn er die Wohnung nicht mehr losbekommt wegen zu hohen Heizkosten. Vorher hat der 0 Anreiz, was zu ändern. Da das für alle Vermieter gilt, ist der Effizienzwechsel sehr langsam auf dem Markt.....


    Beim Verkehr werden Leute versuchen, nahe an die Arbeit zu ziehen. Auf dem Land wohnen wird einem Eremitendasein entsprechen, oder man ist eben reich genug, dass einem der Spritpreis nicht interessiert.


    Eigentlich müsste sich doch aus der Preiselastizität der Nachfrage für verschiedene Verbraucherbereiche, die wir hier ja letztlich diskutieren, und den projezierten Fördermengen grob Ölpreise projezieren lassen für verschiedene Förderszenarien, oder? Die große Kunst in der Wirtschaftswissenschaft ist wohl, die Preiselastizität richtig vorherzusagen......Die Preiselastizität des Angebots darf man ja vernachlässigen, wenn denn PeakOil stimmt......

  • Eigentlich müsste sich doch aus der Preiselastizität der Nachfrage für verschiedene Verbraucherbereiche, die wir hier ja letztlich diskutieren, und den projezierten Fördermengen grob Ölpreise projezieren lassen für verschiedene Förderszenarien, oder? Die große Kunst in der Wirtschaftswissenschaft ist wohl, die Preiselastizität richtig vorherzusagen......Die Preiselastizität des Angebots darf man ja vernachlässigen, wenn denn PeakOil stimmt......


    @Xray
    => Zum letzten Satz: Zustimmung. Die Preiselastizität des Angebots ist zwar nicht Null (sonst wären solche schwierigen, hochkomplexen, umweltschädlichen und teuren Projekte wie Ölschieferabbau nie gestartet worden), aber auch nicht sehr hoch, wie uns noch immer manche Artikel weismachen wollen (siehe nächstes Posting, kommt gleich).


    => Zur Preiselastizität der Nachfrage: DAS ist die 100 Billionen $-Frage. In der Tat ist diese Elastizität -wie Du schreibst- abhängig von der ART der Verbrauchs. Daher folgendes:
    a) Öl zum HEIZEN: sehr geringe Elastizität - hier werden auch noch 500$/bl bezahlt. Allerdings wird schon heute nur noch etwa 10% des Öls verheizt, so dass selbst eine hohe Elastizität hier keinen großen absoluten Effekt mehr auf die globale Ölnachfrage hätte.
    b) Öl für Verpackungen und Kunststoffe: m.E. ebenfalls eine sehr geringe Elastizität, wenn man in die Supermärkte schaut. Die Alternative sind lokale Wochenmärkte, wo die Waren offen und ungekühlt verkauft werden. Auch hier wird es noch dauern bis etwa $500+/bl, bis das Supermarkt- und Kühlhausmodell abgeschafft wird. In Emerging Markets wird es ganz im Gegenteil derzeit gerade erst gestartet! Heute werden ebenfalls etwa 10% des geförderten Öls in Verpackungen und Kunststoffen verbraucht.
    c) Öl für den Transport von Gütern und MEnschen (also Benzin und Kerosin): Auch hier: eine nur geringe Elastizität, vielleicht geringfügig höher als bei a) und b). Und da hier 70% der Ölförderung verbraucht werden, wird unterm Strich die GESAMTELASTIZITÄT der NAchfrage bei Öl m.E. erst ab 300+$/bl oder mehr wirklich wirksam und die absolute Nachfrage allmählich dämpfen!


    Besonders an b) und c) sieht man, dass hier GRUNDBEDÜRFNISSE der modernen westlichen Welt auf dem Spiel stehen. Wir alle wollen diese befriedigt haben, bis - ja bis es eben nicht mehr geht - und bis dahin wird fast jeder Preis bezahlt! Bevor nicht ein Umdenken in den Köpfen und dann auch in der Realwelt stattfindet, wird der Ölpreis weiter steigen. In der Praxis bedeutet das:
    a) weniger Mobilität
    b) regionalere Aktivitäten
    c) ein 80%iges Ende der Globalisierung mit wenigen Ausnahmen innerhalb der kommenden 20-30 Jáhre! Die Globalisierung i.S.v. massenhafte(!) Verschiffung von Gütern und Menschen über weite Entfernungen (die etwa 1970 begonnen hat) wird damit gerade mal 60-70 Jahre alt werden. Es war ein kurzes Experiment - und es wird ebenso wie die aktuelle Papiergeldepisode beendet werden.
    d) leider auch weniger Menschen, weil wegen der Ölpreisexplosion auch die Nahrungsmittel ständig teurer werden.


    Alles nicht schön. Aber es gibt eben gute Gründe, WARUM Öl so extrem preisunelastisch ist! Wir alle wollen nicht von unserem Lebensstil und damit vom Öl lassen - und werden es doch allmählich tun MÜSSEN. Der Preis ist der einzig wirksame Regulator zum Umdenken und Umsteuern.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Hier mal was zum Lachen (oder Weinen, weil die FAZ diesem Geblubber Platz einräumt ? :( http://www.faz.net/s/Rub48D1CB…Tpl~Ecommon~Sspezial.html
    Dieser Artikel "Theorien vom knappen Öl sind Märchen" :hae: gehört selbst in die Kategorie "Märchen aus 1001 Bohrloch". Man weiß gar nicht, wo man hier anfangen soll zu widerlegen und dementieren. Dass die FAZ sowas (wenn auch mit Caveat am Ende) überhaupt druckt, spricht Bände über die Eigenkompetenz und Eigenrecherche der FAZ.

    Die Zahl von 14 Billionen ("trillions") Gesamtreserven der Welt gehört noch nicht einmal in die Kategorie "Märchen", sondern nur noch in "Science Fiction". Der Thesenaufsteller dahinter (denn "Wissenschaft" kann man solche Luftschätzungen nicht mehr nennen) hat wahrscheinlich die Reserven auf dem Mond oder auf der Erde in 50+km Tiefe auch noch mit eingerechnet. Das Standard-Totschlag-Argument dieser Wissenschafts-Prostituierten und Wichtigtuer "Es ist genug Öl da - wenn der Preis hoch genug ist, wird immer noch mehr gefunden werden" kann ich mittlerweile nicht mehr hören. Erstens ist es -wäre es wahr- schon dramatisch genug, denn dann sprechen wir schnell von 500+ $/bl, selbst falls PeakOil noch NICHT erreicht sein sollte. Und zweitens IST es nicht wahr, denn die aktuelle decline rate von 5% p.a. wird auch mit den allergrößten Anstrengungen und einem Preis über 500 $/bl nicht zu kompensieren sein. Irgendwann stößt man an den Punkt, an dem nicht der PREIS, sondern die NEGATIVE ENERGIEBILANZ die Förderung zusätzlicher Barrel aus (absurden) 50+km Tiefen verhindern wird.

    Got oil?

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  • a) Öl zum HEIZEN: sehr geringe Elastizität - hier werden auch noch 500$/bl bezahlt. ...
    c) Öl für den Transport von Gütern und MEnschen (also Benzin und Kerosin): Auch hier: eine nur geringe Elastizität, ...


    dürfte m.E. vom betrachteten Zeitraum abhängen:


    auf Sicht weniger Monate stimme ich Dir voll zu!


    längerfristig (> 5 Jahre) paßt sich der Verbraucher schon an - oder warum sind die Amis in den 90er Jahren auf fette Pickups abgefahren, während das beliebteste Auto des deutschen Herrn Otto Normalverbraucher der VW Golf ist?


    und bei nem Heizölpreis von 3 € / Liter (und entsprechend gestiegenen Gaspreisen) werden die Mietinteressenten als ersten nach dem Energiepaß des Hauses fragen ;)

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