• Hallo damokless,


    Zitat

    Original von damokless
    Gegen die Dummheit einer Horde Kleinsparer ist aber leider kein Kraut gewachsen und jeder müsste doch wissen, daß ein Bankrun so ziemlich jede Bank ruinieren kann, die vorher trotz irgendwelcher Gerüchte noch gut dastand.


    dieser Standpunkt ist aus "Bankersicht" durchaus richtig und nachvollziehbar (wobei ich dir allerdings empfehlen würde, auf Kraftausdrücke wie "Dummheit einer Horde Kleinsparer" zu verzichten). Ein Run kann sehr wohl auch einen vollkommen "gesunden" Finanzdienstleister in existenzielle Schwierigkeiten bringen.
    Aber ein Run kann eben auch dem Kleinanleger in finanzieller Hinsicht das Genick brechen. Und als Anleger stehe ich dann bei einem Run lieber gaaanz vorne in der Reihe, oder?
    Das sind nunmal die Regeln in unserem Finanzsystem. Mit dem Vertrauen schwindet der Kredit. Und du möchtest doch wohl sicher nicht behaupten, dass die Vertrauenskrise durch die Kleinanleger initiiert wurde, oder?


    Grüße
    Clarius

  • Wenn ich einen Kredit aufnehmen möchte, dann muß ich zumindest bei halbwegs seriösen Banken Auskünfte über mich und meine finanziellen Verhältnisse geben. Diese Angaben überprüft die Bank und schätzt das Ausfallrisiko. Sie möchte im Rahmen dieser Informationen auch wissen, wofür das Geld verwendet wird.


    Dennoch gibt sie mir auch dann nicht das Geld nur gegen mein Wort, daß ich es zurückzahlen werde. Sie läßt mich einen Vertrag unterschreiben und hat dann einen vollstreckbaren Rechtstitel, den sie nutzt, wenn ich nicht zahle.



    Gebe ich der Bank mein Geld und damit einen Kredit, erhalte ich keine verständliche Aufstellung, aus der ich ersehen kann, wie die Bank aufgestellt ist und welches Risiko ich eingehe. Sie erzählt mir auch nichts über die geplante Verwendung und läßt mich (mit wenigen Ausnahmen) auch nicht darüber bestimmen, wofür sie es verwenden darf.


    Aber dennoch habe ich jenseits des gesetzlichen Entschädigungsanspruchs (von max 90% von 20.000 Euro) nur das Wort der Banken, daß ich mein Geld zurück erhalten werde.


    Ich bin dann vielleicht doof, daß ich mich darauf einlasse, aber die Interesse der Bank mit dem zu verteidigenden Allgemeinwohl unkritisch gleichzusetzen, das es gegen die Dummheit einer Horde von Kleinsparern zu verteidigen gilt, ist zynisch.


    Ich wüßte weder, daß die realen Einnahmen (wenn wir mal ausnahmsweise Fiat-Money realer als reines Buchgeld betrachten) überwiegend von Staaten stammen (zumindest nicht im Westen), noch das sie ausschließlich von Firmen erwirtschaftet wurden. Die Horde der Kleinsparer nützt also der Wirtschaft, solange sie pariert.

  • Siehste,




    so schnell kanns gehen... 8)
    Grüße
    Clarius

  • nepton


    Jeder kann sich nur rückwirkend über die Verwendung erkundigen und ansonsten bei einigen wenigen Banken bestimmen, in welchem Sektor oder mit welchen Ausschlußkriterien das Geld angelegt wird, z.B. bei der Ethikbank. Es ging mir nicht um Anlageinstrumente, die ich dort käuflich erwerben kann, es ging mir z.B. um Tages- und Festgeld, um das derzeit verstärkt bei Privatanlegern geworben wird, weil die meisten Banken die derzeitigen Zinsen dafür, als nicht angemessen für das Risiko bewerten oder das Geld schlicht selbst horten, weil sie nicht wissen, was auf sie zukommen wird.


    Weißt Du, in welche Finanzinstrumente die Banken Deiner Wahl mit welchem gewichteten Anteil derzeit investiert sind und wie diese zu bewerten sind? Sicher nicht.


    Und ich behaupte, keiner hier im Forum kann sagen, welche Betriebsergebnisse die Banken in einem Jahr vorlegen.


    Falls doch, scheint er oder sie den derzeitigen Bankmanagern hoch überlegen zu sein. Die wissen es wohl bzgl. der eigenen Bank nicht und schon gar nicht bzgl. der Konkurrenz. Sonst sähe die Situation anders aus.



    Ich denke nicht, daß die Mitarbeit in diesem Forum mir noch etwas bringt (damit meine ich nicht den netten Kontakt, für den ich denjenigen danke)


    Tschüss, Fragezeichen

  • Langsam übertreibt er wirklich - mittlerweile liest Eichelburg offenbar nur noch die Schlagzeilen anderer Finanzseiten und übernimmt diese ungeprüft auf seine Homepage.


    Erster BankRun in Deutschland ! Echt oder nur gefaked ?


    So schwer ist das doch nicht zu verstehen, aber zumindest die ersten Absätze sollte man schon lesen bevor man sich äußert (einfach mal ein kühles Bier genießen und wieder runterkommen - es gibt auch noch ein Leben neben dem Crash ! Ein Dauerlups von 180 ist ungesund :rolleyes: ) :


    Die Die Menschen drücken sich an Fenstern und Türen der Bank die Nasen platt.

    Ein Horrorvorstellung, die bislang in Deutschland noch keine Realität ist.


    Daß es auch bei uns möglich ist, steht außer Frage - aber langsam sehe ich mir seine Seite nur noch ungern an. Das ist mittlerweile derart unübersichtlich geworden :rolleyes:

  • Zitat

    Original von freefly


    Daß es auch bei uns möglich ist, steht außer Frage - aber langsam sehe ich mir seine Seite nur noch ungern an. Das ist mittlerweile derart unübersichtlich geworden :rolleyes:


    Nicht nur das. Vorallem ist man jedes Mal einem Herzinfarkt ungeahnt nah' .;) :D


    und es ist auch ratsam immer vorher Rasierklingen, Stricke und andere gefährliche Dinge wegzuschliessen, sollte man doch wieder Sehnsucht nach dem Untergang bekommen.


  • Da muss ich dir Recht geben. Die Aufmachung der Seite lässt schon sehr zu wünschen übrig. Die Auflistung der neuen Artikel ist schlichtweg eine Katastrophe.

  • Zitat

    Original von clarius
    dieser Standpunkt ist aus "Bankersicht" durchaus richtig und nachvollziehbar


    Das habe ich eigentlich schon in der Schulzeit gedacht.


    Zitat


    (wobei ich dir allerdings empfehlen würde, auf Kraftausdrücke wie "Dummheit einer Horde Kleinsparer" zu verzichten).


    Seit wann ist das ein Kraftausdruck??? und warum würdest Du mir das empfehlen?



    Dabei bin ich schon immer darauf bedacht, die Wahl meiner Worte sorgfältig zu treffen.


    Zitat


    Ein Run kann sehr wohl auch einen vollkommen "gesunden" Finanzdienstleister in existenzielle Schwierigkeiten bringen.
    Aber ein Run kann eben auch dem Kleinanleger in finanzieller Hinsicht das Genick brechen.


    Sollte man seine Eier nicht in die viele verschieden Körbe legen, so daß, sollte einer zerstört werden, man noch den größten Teil übrig hat?


    Zitat


    Und als Anleger stehe ich dann bei einem Run lieber gaaanz vorne in der Reihe, oder?


    Wenn man alle Eier in einem Korb hat, dann ja, aber das ist ja grundsätzlich nicht zu empfehlen.


    Zitat


    Das sind nunmal die Regeln in unserem Finanzsystem. Mit dem Vertrauen schwindet der Kredit. Und du möchtest doch wohl sicher nicht behaupten, dass die Vertrauenskrise durch die Kleinanleger initiiert wurde, oder?


    Nein, natürlich nicht.

  • Zitat

    Original von nepton
    Ich wollte niemandem nahe treten, sondern nur darauf hinweisen, dass man sich eben recht umfangreich darüber informieren kann, was eine Bank mit den Kundengeldern macht.
    [...]
    Wer aber sagt, man habe keine Ahnung was dieser Rachenschlund Bank überhaupt anstellt und wie er finanziell in der Welt steht, der sagt dies schlicht ohne es besser zu wissen.


    Buahahahaha, das sagst du allen Ernstes im Angesicht einer globalen Kreditkrise, die dadurch ausgelöst ist dass die Banken weder die eigenen Risiken noch die der anderen Banken realistisch einschätzen können und wie diese finanziell da stehen? :D


    Ruf am besten gleich mal Bernie an, damit du diese Kreditkrise endlich beenden kannst. Die haben ja alle keine Ahnung, wie einfach das alles ist. Buahahahahahahahahahaha! Ich schmeiss mich weg! :D


    Da kann ich wirklich nur feststellen "er sagt dies schlicht ohne es besser zu wissen". :rolleyes:

  • Zitat

    Original von nepton
    Ich wollte niemandem nahe treten, sondern nur darauf hinweisen, dass man sich eben recht umfangreich darüber informieren kann, was eine Bank mit den Kundengeldern macht.


    Wenn jemand sagt, ihm sei diese ganze Sache zu unsicher, weshalb er mit seinem Geld Anderes mache, dann ist es eben so.


    Wer aber sagt, man habe keine Ahnung was dieser Rachenschlund Bank überhaupt anstellt und wie er finanziell in der Welt steht, der sagt dies schlicht ohne es besser zu wissen.


    Grundsätzlich läßt sich folgendes sagen: Banken, und ich betone immer wieder auch der Staat, sind die Profiteure und Verursacher schleichender Inflation oder Entsparen der Vermögen durch Verringerung der Kaufkraft.
    Die Geschäftsbanken erhöhen über die permanente Kreditausweitung die Geldmenge, der Staat erhöht die Abgaben/Steuern und verringert über die Entwertung seine Staatschuld. Wer in dieser Situation sein Einkommen nach oben nicht anpassen kann sondern im Gegenteil sein Einkommen real nur schrumpfen sieht, so ist es gwünscht von Bank und Staat, bleibt auf der Strecke. Diese Art der Abschöpfung kann ruhig als Enteignung bezeichnet werden.


    Nämlich: Enteignung der Leistung !


    Dieses ist der übergeordnete Sinn von Banken und Verwaltungen jedweder Art.


    Gruß
    Eulenspiegel

  • Zitat

    Original von CARLOS
    Die Bank von Konradswinkel gibt es anscheinend gar nicht. Da hat Walter tatsächlich in seiner Bank-Run Panik alle Grundsätze der Recherche fallen gelassen.



    Natürlich gibt es die nicht. Das war nur eine Analogie, um den Leuten die Situation in UK näher zu bringen bzw. deutlicher vor Augen zu führen.

  • Ich bin beim Lesen des n-tv Artikels allerdings auch zuerst böse erschrocken. Daß es nur eine makabre Satire von n-tv war, merkt man erst ziemlich weit unten im Artikel. Da gestern nicht der 1. April war, bin ich auf diese Deppen jetzt echt sauer - so was ist unterhalb Bild-Niveaus!

  • 1.) Man sollte wissen was für einem Unternehmen man sein Geld anvertraut. Ob dazu ein Studium der Bilanz dazugehört oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke das Geschäftsmodell, die Verbindungen zu anderen Unternehmen, der Marktanteil, etc sollte man schon "grob" wissen und bewerten.
    2.) Die meisten Risiken wird niemand in der Bilanz finden, da diese über s.g. SPVs ausgelagert sind.

  • Zitat

    Original von Bembelpetzer
    1.) Man sollte wissen was für einem Unternehmen man sein Geld anvertraut. Ob dazu ein Studium der Bilanz dazugehört oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke das Geschäftsmodell, die Verbindungen zu anderen Unternehmen, der Marktanteil, etc sollte man schon "grob" wissen und bewerten.


    Sorry, aber das ist vollkommen unrealistisch.


    Für Menschen, die sich professionell mit so was beschäftigen, war das Northern Rock Debakel nicht vollkommen unerwartet. Aber selbst für die besten Profis war der genaue Zeitpunkt und Umfang nicht abschätzbar.


    Für Joe Sixpack war das Ganze in keinster Weise vorhersehbar.


    Die Forderung, jeder der sein Geld auf die Bank bringt, möge sich mit den betriebswirtschaftlichen Interna der Bank, sowie mit den aktuellen Gegebenheiten der Finanzbranche beschäftigen ist total unrealistisch. Das erinnert mich immer an Beiträge in Computerforen, wo gefordert wird, jeder der einen Computer benutze, müsse gefälligst vollkommen professioneller IT-Experte sein. Oder in manchen Autoforen, wo man dumm angemacht wird, wenn man nicht die Bezeichnung jeder Schraube seines Wagens kennt.


    Bald muss man wohl für jeden Furz Experte sein....

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