• Zitat

    Original von nepton


    ...
    Bei so einer angebilchen Bankenpleite, wie hier ja immer wieder zu lesen ist, sind es aber genau die Wertpapiere, die nicht davon betroffen sind. Denn der Wert dieser hängt nicht von der depotführenden Bank ab, sondern von den anderen Unternehmen dahinter.


    Wieso sollten Wertpapiere deshalb ein Problem sein?


    Du hast schon recht, nepton. Rein konkurstechnisch wäre man (falls es nicht zu gesetzeswidrigen Eingriffen kommt) mit Wertpapieren auf der sicheren Seite, weil sie ja (abgesehen von einigen Inhaberschuldverschreibungen der Depotbank selbst) SONDERVERMÖGEN darstellen. Vor diesem Hintergrund wäre es somit kein Problem, die Wertpapiere weiter zu halten.


    Smeagol bezog sich oben aber vermutlich darauf, dass einige Private eben in der Krise GELD benötigen und darum an ihre Wertpapiere ran müssen und sie nicht langfristig im Depot parken können. Diese müssen daher jetzt WPs verkaufen.


    Viel schlimmer ist das Ganze, wenn INSTIS (Fonds etc.) Margincalls bekommen und gegen ihre Überzeugung objektiv gute Wertpapiere liquidieren müssen, um liquide zu bleiben. So geht es (siehe oben) derzeit ganz massiv dem Absolut Capital Fonds.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Pauli siehts richtig, denke ich, -


    wobei ich meine Silver valley Titel im Depot lasse, mir aber bewusst bin, dass allein die Engpässe bei Mitaktionären den Kurs runterprügeln könnten.
    (Hat spezielle Gründe, weshalb ich das in meinem fall nicht als Gefahr sehe, selbst wenn es vorübergehend so kommt).


    Im Endeffekt fällt jedenfalls dann eben doch fast alles früher oder später.
    Und hinzu kommt der Faktor der Psychologie! Denn das was wir hier schreiben, wissen natürlich auch alle anderen, die einen früher, die andern später. ... :D



    Grüsse,
    gutso

  • Kommt Zeit, kommt Rat.


    "Eine dritte Variante mit der sich die Deutschen ebenfalls rechtzeitig vertraut machen sollten, wurde nach Kriegsende in Belgien durchgespielt..........................Obwohl die Belgier eine weniger dramatische Geldmengeninflation erlebt hatten als die Deutschen und den Krieg sogar mit ausreichenden Gold und Devisenreserven beenden konnten, entschied sich Brüssel, den Geldüberhang abzuschöpfen, und zwar durch folgende Maßnahmen:


    1.Generell wurden fünf Prozent über eine Sondersteuer eingezogen, wobei es Freibeträge für Erwachsene und Kinder gab.
    2.Gewinne, die während des Krieges durch Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzungsbehörden entstanden waren, wurden mit Hilfe einer hundertprozentigen Steuer ganz einkassiert.
    3.Die Steuer auf alle anderen Kriegsgewinne betrug bis zu 80 Prozent.
    4. Bankguthaben, die eine bestimmte Höhe überstiegen, wurden zu 40 bis 60 Prozent auf unbegrenzte Zeit blockiert, also eingefroren, konnten aber zu einem späteren Zeitpunkt vom Finanzministerium freigegeben werden."


    Aus: "Das geheime Wissen der Goldanleger"


    Soviel mal ganz kurz zur Phantasie derjenigen, die um nicht weniger als ihren Machterhalt ringen.



    Gruß
    Eulenspiegel

  • Zitat

    Original von Pauli


    Smeagol bezog sich oben aber vermutlich darauf, dass einige Private eben in der Krise GELD benötigen und darum an ihre Wertpapiere ran müssen und sie nicht langfristig im Depot parken können. Diese müssen daher jetzt WPs verkaufen.



    Wenn wirklich Panik ausbricht, dann laufen instiktive Prozesse ab. Dann ist es egal ob jemand Geld braucht, oder ob die Anlage sicher ist. Es geht darum schnellstmöglich Kontrolle zu erhalten, und sich selbst aus der Schusslinie zu bringen. Kontrolle erhält man durch Bargeld. Ohne Rücksicht auf Verluste wird alles verkauft. Wer es nicht glaubt muss nur mal hier im Forum lesen, da deutet sich schon an wie soetwas abläuft. Da es Instiktiv passiert sind Erklärungen und das Wissen, dass die Anlagen sicher sind, wirkungslos. Der Anteil des Ersparten auf normalen Konten liegt irgendwo bei 23%.

    "Do we want the communist to run the banks or the terrorist? But yah know I'll take anything 'cause we're so desperate."


    Jim Cramer 1/17/08

  • Auch damit hast Du recht. Diese "irrationale" bzw. instinktive Komponente wird zu beachten sein! Kann gut sein, dass diese Paniken sich hinterher als nicht gerechtfertigt herausstellen werden (und die Wertpapiere tatsächlich rechtmäßig als SONDERVERMÖGEN behandelt werden) - TROTZDEM können sie auftreten.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Zitat

    Original von Smeagol
    Der Anteil des Ersparten auf normalen Konten liegt irgendwo bei 23%.


    Wobei mir noch etwas wichtiges einfällt.


    In der allgemeinen Diskussion werden immer nur die Guthaben der Bankkunden in Betracht gezogen, nicht jedoch der Verfügungsrahmen.


    Sollte es wirklich jemals zu einem echten Bank-Run auf die "normalen" Banken kommen, werden sich die Kunden garantiert nicht auf ihre Guthaben beschränken, sondern erst mal so viel nehmen wie es gibt - also den Verfügungsrahmen (Dispo) bis zum Anschlag ausschöpfen.


    In gewissem Sinne könnte man dann sogar wirklich vom "Bankraub" der Kunden sprechen.


    Der mögliche Bargeldbedarf im Falle eines Bank-Runs wird daher erst mal um ein Vielfaches höher liegen, als die Summe der Kundenguthaben. Viele Konten von Menschen die ich kenne laufen eher permanent zwischen Null und minus irgendwas.

  • Zitat

    Original von nepton
    Warum sollte das irgend jemand tun?


    Braucht man mehr Geld als man Guthaben hat, ist man mit einem beliebigen Kredit bei einer beliebigen anderen Bank immer günstiger dran.


    Äh, bitte?


    Ich dachte wir reden hier von einem Bank-Run, also Massenpanik. Da achtet bestimmt keiner auf 2% Zinsen. Cash ist dann King.


    Und selbst, wenn der Run auf falscher Hysterie beruhen würde - nach einem Bank-Run hat jede Bank ein echtes, massives Problem. Siehe Northern-Rock nach dem Bank-Run.

  • Moin moin,



    Ich möchte mir noch ein paar langfristige Puts auf Banken raussuchen. ;)


    Viele Grüße
    Vatapitta 8)

  • Zitat

    Original von nepton
    Wenn man Geld auch ohne ein Bank vorrätig haben möchte, muss man sich eben etwas überlegen.


    Vermutlich reicht für den Hausgebrauch dabei aber schon, einfach mehrere Konten bei mehreren Banken zu haben.


    Ich halte dieses Gerede von einer Krise hier genau genommen für Quatsch - aber warum, wenn man es persönlich schon mit der Angst um sein Bankguthaben zu tun bekommt und vielleicht eine Schlange vor der Bank steht, das Geld auf eines seiner anderen Konten verschieben?


    Du meinst warum nicht verschieben? Tja, weil du dich dafür genauso in die Schlange stellen musst mit deinem Überweisungsauftrag. Onlinebanking ist ja beschränkt auf einen gewissen Betrag pro tag. Und bei Northern Rock haben die es einfach gleich ganz abgeschaltet.
    "Technische Störung versuchen sie es später nochmal"
    Wenn man schon da ist kann man das Konto auch gleich abräumen.


    Zitat


    Und zweifelt man daran dass eine Bank Überweisungen durchführt (was ja eigentlich völlig absurd ist, aber vielleicht denken manche so), dann erteilt man eebn den Auftrag mit dem gesamten Bankguthaben Staatsanleihen zu kaufen.


    :D :D :D Ja, oder Aktien. Oder Zertifikate, oder oder... Und dann "einfach" auf ein anderes Depot übertragen... Wenn man es schon nicht einfach so abheben kann, ist das ein durchaus einfaches Unterfangen. :D :D


    Zitat


    Denkt man das paranoide Hirngespinst weiter, und nimmt man so an, dass die Bank deren Tätigkeit beschränkt, dann übertrag man sein Geld, das ja nur mehr als Staatsanleihe vorliegt zu einem anderen Depot bei einer anderen Bank.


    Und ist man noch paranoider, und denkt an noch Schlimmeres - das völlige Aus seiner Bank (das ist aber ein schon sehr verrücktes Hirngespenst) - dann kann man über die Wertpapiere natürlich nicht mehr verfügen, da die Bank einfach keine Aufträge mehr durchführen wird. Ist es so, wartet man eben, bis man sein Eigentum dann irgendwann ausgehändigt bekommt.


    Oder bis die Bank tatsächlich so im Arsch ist das man gar nix mehr bekommt. ;) Wenn schon Panik, dann Panik als erster. So kommt man noch ohne Schlange ran.
    Der "Einlagensicherungs"-Schwachsinn in Deutschland ist in Deutschland zwar ausgeprägter als in England, bleibt aber nix weiter als ein versprechen. Und die Finanzwelt hat es nicht nötig versprechen zu halten.

  • Zitat

    Original von vatapitta
    Ich möchte mir noch ein paar langfristige Puts auf Banken raussuchen. ;)


    Ein paar Papiere aus dem Sektor, die von vielen Analysten besonders kritisch gesehen werden:
    ;)
    [list=1][*]Bear Stearns
    [*]Interhyp AG
    [*]Lehman Brothers
    [*]BNP Paribas
    [*]Santander
    [*]Unicredito
    [/list=1]
    Disclaimer: dies ist keine Anlageempfehlung. Ich gebe nur öffentlich bekannte Informationen ohne Wertung weiter. Jeder muss selbst entscheiden, was er aus dieser Info macht.

  • Zitat

    Original von wolfowitz
    Lehman Brothers


    Man beachte gestrige Quaratsergebnisse dieser Investmentbank!


    Das Thema hatten wir schon weiter oben.


    Ein wichtiger Analyst Score ist runter auf 3 (Score geht von 1=miserabel bis 100=super). Wohlgemerkt nach den Quartalsergebnissen.


    Lies die Analyse z.B. von Kenneth Worthington von JP Morgan zu den impliziten Risiken. Falls du Zugriff auf Thomson oder Reuters hast, was ich bezweifle.


  • Aha ANALysten Meinungen. Bist du auch einer?

  • Zitat

    Original von wolfowitz
    Aha ANALysten Meinungen. Bist du auch einer?


    Wer oder was ich bin tut nichts zur Sache.


    Etliche Profis sehen enorme Risiken in dem Papier. Das ist die Info die ich hier weitergeben kann.


    Wenn du andere, sachlich fundierte Informationen hast, bitte ich um Aufklärung. Ich vermute allerdings stark, dass ausser ein wenig Halbwissen aus Wirtschaftsseiten, sowie deinen üblichen Provokationen da nix weiter kommt.


  • Und wenn man derart paranoid ist und glaubt, daß auch die Staatsanleihen unserer Bananenrepublik nicht auf Ewigkeit das "Versprochene" wert sind???


    Oder glaubt Ihr, daß bei einer wirklichen Krise, der Staat mit sein Bio.-Verschuldung solvent bleibt?


  • Lehman ist ursprüngliche FED Bank und wird nicht aufgegeben. Das reicht mir an Information. Deine Vorurteile gegenüber allem und jedem sind schon abartig.

  • Zitat

    Original von wolfowitz


    Aha ANALysten Meinungen. Bist du auch einer?



    Gegenfrage: Hast Du Bankaktien? :D


    Und, die "Quaratsergebnisse" von denen kannst' in der Pfeiffe rauchen, - wenn Du mutig bist, ... da könntest' aber Visionen davon bekommen, vorsicht. :baby:

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