• Man hört immer wieder die gängige aber deshalb nicht richtige Floskel, die Krise derzeit rühre daher, daß sich die Banken untereinander nicht trauen und die EZB daher für Liquidität sorgen muß.


    Mir stellt sich dabei die Frage gibt es derzeit überhaupt Banken, die Anderen Geld leihen könnten oder sind vielmehr nicht alle so klamm, daß man eigentlich eher sagen müßte; die Banken können sich untereinander gar nichts mehr leihen, weil sie selbst am Rande des Zusammenbruchs stehen.

    Für letzteres spricht auf alle Fälle die Zahl der Tender.
    http://www.bundesbank.de/gm/gm_tender_haupttender.php


    Während es vor nicht allzu langer Zeit eher üblich war, alle 4 Wochen einen Basistender mit eine Laufzeit von 90 Tagen zu begeben sind innerhalb der letzten 5 Wochen bereits 4 Basistender (90 Tage Laufzeit) zugeteilt worden.


    Im Juni und Juli lagen die Bietungsvolumenbei 66,319 bzw. 78,703 Mrd. bei Zuteilungsbeträgen von jeweils 50 Mrd. .
    Somit waren früher innerhalb von 3 Basistendern (12 Wochen) 150 Mrd. im Umlauf.


    Wenn dem "Markt" morgen die 50 Mrd. vom 28.06.2007 entzogen werden, sind derzeit (mal schauen wieviele Basistender noch kommen) bis zum 01.11.2007 noch 265 Mrd. Basistenden-Zentralbankgeld unter den "Mißtrauischen" - ein Tender kommt aber gewiß noch bis November - dann wären wir über 300 Mrd. .


    Und trotz der zusätzlich begebenen Tender und der zusätzlichen Zentralbank-Mrd. wird das Bietungsvolumen und die Zahl der Bietenden nicht geringer.
    So meldeten heute 159 Banken Interesse im Gesamtvolumen von 85,353 (nach 139,021 Mrd beim vorletzten Tender) an im Juni waren noch 139 Bieter, wobei anzumerken ist, daß Gestern bereits ein Standardtender (7Tage Laufzeit) in Höhe von 190 Mrd. begeben wurde.


    Also ich kann nicht erkennen, daß Mißtrauen die Ursache für den Liquiditätsengpaß ist - weil wenn es einige Banken gäbe, die derzeit mißtrauisch sind, müßten diese ja jetzt auf einem dicken Batzen Kohle sitzen - welche Banken werden das wohl sein?



  • Moin moin Goldregen,
    ich bin nicht aus der Finanzbranche und sehr dankbar für deinen Beitrag.
    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann sind die Banken illiquide, weil sie ihre Mittel
    in nicht liquiden CDOs und ABSs gesteckt haben. Zum anderen haben sie Finanzierungszusagen
    für Übernahmen gemacht und finden jetzt keine Käufer für die Risiken.


    Auffällig ist zur Zeit die Kursentwicklung bei Barclay und Royal Bank of Scotland.
    RBO kaut auf der Übernahme von ABN herum. Ein Scheitern wäre ein Desaster für die
    Branche.
    Barclays hat schon vor der Northern Rock Pleite bei Englischen Notenbank öffentlich um Hilfe
    gebettelt und über die reine Liquditätshilfe hinaus gefordert, dass auch Ramschanleihen
    beliehen werden sollen.


    Für mich stellen sich jetzt folgende Fragen:


    + Gibt es einen Zeitpunkt zu dem RBO in Bezug auf die Übernahme die Hosen runterlassen muss?
    + Was hat Barclays in den Büchern, dass sie so betteln müssen?
    + Wie lange kann der von Goldregen beschriebene Zustand anhalten?
    + Was kann ihn auflösen oder verstärken?
    + Gibt es tatsächlich starke liquide Banken und woran sind diese zu erkennen?


    <http://aktien.onvista.de/snaps…_OSI=85402&PERIOD=7#chart>
    <http://aktien.onvista.de/snaps…_OSI=86556&PERIOD=7#chart>


    Ich danke Euch für Eure sachlichen, konstruktiven und informativen Beiträge.
    Ich geniesse diesen Zustand und freue mich über die geballte Kompetenz,
    die sich in Euren Beiträgen zeigt. Lese natürlich das meiste, was hier gepostet wird.
    Die Links schaffe ich bei weitem nicht alle. Das zeigt wieviel Beachtung das Thema mittlerweile
    in der Presse findet.
    Besonders grüße ich Gutso, der mir hoffentlich nicht böse ist, da ich seine Postingwut
    am letzten Wochenende öffentlich als schlechtes Beispiel genutzt habe.
    Darunter hat meine Wertschätzung für Ihn nicht gelitten!
    Grüße auch an Misanthrop, er ist im übrigen schon lange auf meiner stillen
    Freundesliste und ich sehe auch keinen Grund das zu ändern.
    Das reicht an Metadiskussion, sonst besteht die Gefahr, dass wir uns neben dem
    Thema abarbeiten.


    Viele Grüße an alle Leser und Forenschreiber


    Vatapitta

  • Ich hänge noch eine Frage dran.


    Bei der EZB wird genommen was nur zu kriegen ist, in GB hat heute keine Bank bei der ersten der vier Auktionen geboten, wie ich schon gepostet habe. Dazu auch:


    http://www.bbc.co.uk/blogs/thereporters/robertpeston/


    http://www.bbc.co.uk/blogs/thereporters/robertpeston/


    http://www.bloomberg.com/apps/…sarchive&sid=aGdu4k5wRl80



    Haben die britischen Banken es nicht nötig auf die ungünstigen Konditionen einzugehen?


    Oder soll das eine Pseudo-Demonstration von Stärke sein, um den Markt zu beruhigen. (3 Auktionen stehen ja noch aus)


  • warum bei der BOE zugreifen wenn's das ganze bei der EZB auch günstiger gibt ???

  • Zitat

    Original von Fragezeichen
    Hätten alle Banken diese Möglichkeit, hätten sie nicht betteln müssen und dann hätte Northern Rock sich ja damals auch bei der EZB eindecken können.


    kommt halt drauf an ob man Papier oder Bits benötigt, hoffe Ich find den Link noch...

  • Wenn die britischen Banken sich den im Verhältnis zum Pfund "starken" Euro leihen,
    gehen Sie hohes Währungsrisiko ein.


    <http://waehrungen.onvista.de/s…CY_TO=GBP&PERIOD=4#chart1>


    Der Euro hat gegen das Pfund vom Tief Ende Juli bis zum Hoch heute ca 4,8 Prozent
    gewonnen.


    Vatapitta

  • Und bei jeder schlechten Nachricht leidet das Pfund stärker.


    Mir ist klar, daß sich die britischen Banken bei der EZB eindecken und besonders Barclays sich eingedeckt hat.


    http://www.ftd.de/boersen_maer…ing%20Embargo/252859.html


    Aber ich weiß nicht, ob wirklich jede Bank in England den Zugang zu den EZB-Tendern hat



    Zumindest bis zur nächsten Auktion glauben sie scheinbar schwimmen zu können.



    Ansonsten:


    http://www.handelsblatt.com/Ne…chte-um-bear-stearns.html


    Verkaufsgerüchte um Bear Stearns


    Die Investmentbank Bear Stearns verhandelt angeblich über einen Verkauf von bis zu 20 Prozent ihrer Anteile an außenstehende Investoren.



    http://www.handelsblatt.com/Ne…st-bei-merrill-lynch.html


    Analyst erwartet Milliardenverlust bei Merrill Lynch


    Der US-Investmentbank Merrill Lynch droht nach Ansicht eines Analysten im dritten Quartal ein Verlust im Anleihegeschäft in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar.



    http://www.bloomberg.com/apps/…sarchive&sid=a5rTUAmDH7pc


    Merrill may report third-quarter net income of $208.9 million, Tanona estimated. Such a result would represent a 93 percent decline from the $3.05 billion reported for the third quarter of 2006.


    Ich gebe jetzt auch Ruhe Vatapitta ;) um Deine wirklich spannenden Fragen, auf die ich aber bislang auch mit Fleiß noch keine Antworten gefunden habe, hoffentlich von einem Forenmitglied mit mehr Wissen beantworten zu lassen.
    Mir ging es nur darum zu zeigen, heute abend schauen alle in die USA, morgen kann das schon wieder anders aussehen.


    Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend und erholsamen Schlaf :]

  • Hallo Fragezeichen,


    Du bist superfleissig und findest anscheinend jede Info blitzschnell.


    Wenn Bear Stearns die eigenen Hedgefonds einfach schließt, in die vermutlich eine große
    Zahl wohlhabender und einflussreicher Personen oder auch Pensionsfonds investiert haben,
    dann hatten sie wohl keine andere Wahl.
    Wer macht sich ohne Not einen Haufen mächtiger Feinde?


    Die werden dann schon dafür sorgen, dass die verantwortlichen Manager ohne Boni
    in die Arbeitslosigkeit geschickt werden.



    Vatapitta

  • wolfowitz


    Du kannst auch gerne selbst fundiertere Infos bringen, ich freue mich ;)


    Ansonsten:


    Einige Banken könnten auch Geld in großem Stil horten, um auf Schnäppchenjagd zu gehen, wenn es knallt. Es soll Leichenfledderer darunter geben. ;)


    Vielleicht wollen sie nicht leihen, damit sie den in Not geratenen, denen das Wasser bis zum Hals steht, Investments mit hohen Abschlägen abkaufen.


    Oder sie legen es auf deren Kollaps an, um dann günstig einzusteigen.

  • Hallo Goldregen,


    danke für diesen Denkanstoß! Ich zitiere das eben nochmal, denn es beinhaltet m.E. tatsächlich einen Widerspruch:



    Vereinfacht bedeutet das wohl: wenn Bank A kein Vertrauen mehr zu Bank B hat, dann ist es aus Sicht von Bank A nur konsequent, die zweifelhaften Produkte von Bank B nicht zu "verflüssigen". Das heißt aber auch, dass Bank A nach wie vor über ihre liquiden Mittel verfügen kann. Wenn das mehr oder weniger für alle Banken gilt, dann sind somit doch mehr oder weniger alle Banken liquide, oder?


    Grüße
    Clarius

  • Zitat

    ....Union Investment, HSBC, Axa, Sal. Oppenheim und Frankfurt Trust sperrten drei Milliarden Euro an Anlegergeldern auf Geldmarktfonds, weil „die Angst vor massiven Verkäufen umgeht“, wie es bei Sal. Oppenheim in Köln heißt. Nicht zu Unrecht: Der Parvest Dynamik ABS der französischen Bank BNP Paribas verlor binnen zehn Tagen 6,3 Prozent an Wert – Kurse gibt es seit Anfang vergangener Woche keine mehr. Am Donnerstag schloss BNP schließlich drei Fonds mit milliardenschweren Derivate-Anlagen in den USA.


    Während bei BNP und Frankfurt Trust Privatanleger direkt betroffen sind, versetzen die anderen Fondsschließungen die Versicherungsbranche und andere Großinvestoren wie Banken in Aufruhr. Dabei hat beispielsweise der 800 Millionen Euro schwere Oppenheim-ABS-Fonds, bei dem Lebensversicherer, Pensionskassen » und Firmenkunden Geld angelegt haben, kein Problem mit wertlosen US-Hypothekenpapieren. ABS (Asset Backed Securities) sind verbriefte Kreditforderungen. „Die Banken weltweit stellen schlicht keine Kurse mehr für unsere im Fonds liegenden Papiere, verkaufen könnten wir nur mit Abschlägen, obwohl wir nur in Europa angelegt haben“, sagt Christof Kessler, Leiter des Rentenfondsmanagements bei Sal. Oppenheim. Kessler sitzt wie viele andere Fondsmanager nicht auf schlechten Papieren,
    er sitzt in der Liquiditätsfalle, findet keine Käufer. „Wir sind von der US-Krise infiziert, ohne etwas dafür zu können.“....


    <http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/w…0/SH/0/depot/0/index.html>


    + Hat sich in diesem Bereich etwas getan?
    + Wie lange kann eine Sperre aufrechterhalten werden?



    GN8
    Vatapitta

  • Es dürften z.T. bis Oktober keine Kredite über forderungsbesicherte Anleihen (Asset-Backed Securities, ABS) mehr an den Kapitalmarkt weiterreicht werden, laut diesem Artikel


    http://www.ftd.de/unternehmen/…20Verbriefung/238597.html




    Folgende Fonds waren am 09.08.2007 betroffen


    http://www.ftd.de/boersen_maer…%20Sie/237111.html?p=4#a1





    Am 28.08.2007 veröffentlichte die FTD in einem Printartikel, daß die meisten Fondsgesellschaften bei der Schließung blieben.


    Die französische Bank BNP Paribas öffnete jedoch an diesem Tag zwei ihrer drei vorübergehend geschlossenen Fonds für sogenannte Asset-Backed Securities (ABS). Ein weiterer Fonds, der ebenfalls am Markt für US-Hypothekenkredite schlechter Bonität (Subprime) investiert hat, soll ab Donnerstag wieder offen sein. Man könne noch nicht sagen, inwiefern die Investoren Gelder abziehen würden, sagte eine Sprecherin der Bank. BNP erwartet eine Wertminderung der Fonds von zwei bis fünf Prozent.



    Am 25.09.2005 schrieb die FTD


    http://www.ftd.de/boersen_maer…0Anleihekrise/257115.html


    "Einige Investmentfirmen wie Union Investment, Frankfurt Trust, WestLB Mellon, HSBC Trinkaus, die Hypo KAG sowie Oddo und Axa haben ihre ABS-Fonds geschlossen, weil der Markt extrem illiquide wurde. Die DWS hält ihren ABS-Fonds hingegen offen."




    http://www.ftd.de/unternehmen/…20ABS%20Fonds/237698.html


    Wir halten den Fonds lieber offen, statt Anleger mit ihrem Investment einzusperren", sagte Stephan Kunze, Leiter der DWS in Europa, am Freitagmittag in Frankfurt. Allerdings bewertet die DWS den Fonds von nun an nur noch zum Zerschlagungswert - aktuell mit einem Abschlag von 2,6 Prozent auf den inneren Wert der forderungsbesicherten Anleihen (ABS) im Fonds

  • Moin, moin


    Nun auch schlechte Nachrichten aus Russland


    Ein führender russischer Banker hat laut FTD Print vor einem Kollaps eines Geldinstituts in Russland gewarnt. Wenn die Märkte bis zum Ende des Jahres geschlossen blieben, werde es sehr schwierig für viele Banken werden sagte der Chef der Privatbank MDM , ein früherer Leiter der Bankenaufsicht. Er befürchte in diesem Fall Zahlungsausfälle, der russische Anleihemarkt funktioniere nicht.


    Der Zins für Übernachtkredite liege inzwischen bei zehn Prozent – obwohl die Notenbank erst gestern wieder Liquidität in den Markt gepumpt habe.


    Wjugin befürchtet, daß sich die Situation zuspitzen könne, wenn viele russische Unternehmen und Banken zum Jahresende ihre Schulden refinanzieren müssten, das werde ein ernster Test, bei dem es auf die Bereitschaft der Zentralbank ankomme. Die Notenbank will die Liste jener Anleihen erweitern, die die Währungshüter als Sicherheiten annehmen, wenn sich die Banken Geld leihen wollen. Somit werden Bonds im Wert von 1400 Mrd. Rubel akzeptiert (ein Plus von 150 Mrd).
    Wjugin forderte jedoch eine weitere Lockerung der Kriterien, da sonst viele kleine Unternehmen in Schwierigkeiten gerieten, deren Anleihen nicht akzeptiert würden.




    http://www.ftd.de/unternehmen/…%20ABN%20Amro/257816.html


    RBS-Konsortium verdoppelt Anteil an ABN Amro





    Die Reichen beißen bei der Deutschen Bank nicht an, der Bereich wird also so schnell nicht die neue Cash Cow, die die Kohlen aus dem Feuer holt, wenn das Investmentbanking schwächelt


    Die Deutsche Bank steht zwar laut FTD Print im Investmentbanking in Europa an der Spitze, kommt aber im Private Wealth Management, dem Geschäft mit den Superreichen nur schwer voran.


    Das Wealth-Management koste zu viel und bringe nicht die geplante Rendite und wachse zu langsam, um international zu den großen Wettbewerbern aufzuschließen zu können: sie sei mit 202 Mrd. Euro international weiterhin ein eher kleiner Spieler.


    UBS wirbt derzeit bei deutschen Großbanken massiv Wealth-Management-Experten ab. UBS schaffte im Private Wealth-Management in der ersten Jahreshälfte 2007 Nettozuflüsse von 80 Mrd. Schweizer Franken, Credit Suisse von 29 Mrd. Franken, die Deutsche Bank erhielt per saldo nur 9 Mrd. Euro neue Mittel zur Verwaltung übertragen, nach 15 Mrd. Euro im Gesamtjahr 2006.


    Zwar sei eine angedachte Umstrukturierung erst einmal auf Eis gelegt, Veränderungen seien jedoch nicht vom Tisch. Es war angedacht worden die PWM-Kunden mit eher niedrigen Millionenvermögen ins Private Banking zu reintegieren (PWM beginnt ab 5 Mio. Euro), um die Kosten zu senken. PWM könnte sich dann auf die superreichen Familien, die Family Offices, weltweit konzentrieren, die teilweise dreistellige Millionenbeträge bis hin zu Milliardensummen verwalten. Eine andere Variante wäre, die Family Offices künftig direkt von den Investmentbankern betreuen zu lassen.




    Laut FTD Print wachsen die Zweifel an der Aussagekraft des Indikators Libor, da sich die Banken zunehmend andere Geldquellen erschließen.


    Der Libor ist ein Maß für den Zins, den Banken verlangen, wenn sie sich gegenseitig Geld leihen. Nachdem er In den vergangenen Wochen in den vergangenen Wochen steil nach oben geschossen war, gab er allerdings wieder leicht nach. Da die Banken unterschiedliche Konditionen bieten, sind die Abweichungen vom Durchschnittswert zuletzt deutlich gestiegen, so daß sich die Zinsen für Dreimonatsgeld in Pfund sich inzwischen um bis zu zehn Basispunkte unterscheiden. Außerdem wachse die Zahl der Institute, die überhaupt kein Geld mehr hergeben.


    Zudem würden sich die Banken zunehmend über Firmen und Pensionsfonds refinanzieren und für solche Transaktionen wird derzeit kein Richtwert veröffentlicht. „Was man auf dem Bildschirm sieht, hat oft mit der Realität nichts zu tun“, sagte ein Londoner Banker. Für kleinere Institute sei ein sinkender Libor nicht automatisch ein Zeichen der Entwarnung, denn sie hätten generell mehr Schwierigkeiten, sich Geld zu besorgen.




    Stellenstreichungen


    Laut FTD Print werden bei der Credit Suisse aufgrund der Krise 150 Stellen abgebaut, bei HSBC und Lehman Brothers jeweils 500.


    Die Credit Suisse hat zukünftig Staatsfonds als Kernaktionäre im Fokus.

  • Damit die wichtigen Fragen von Vatapitta in der "Morgenzeitung" nicht untergehen, hier noch einmal zusammengefaßt:


    + Gibt es einen Zeitpunkt zu dem RBO in Bezug auf die Übernahme die Hosen runterlassen muss?
    + Was hat Barclays in den Büchern, dass sie so betteln müssen?
    + Wie lange kann der von Goldregen beschriebene Zustand anhalten?
    + Was kann ihn auflösen oder verstärken?
    + Gibt es tatsächlich starke liquide Banken und woran sind diese zu erkennen?



    Was ist mit den gesperrten Milliarden der ABS-Fonds?


    + Hat sich in diesem Bereich etwas getan?
    + Wie lange kann eine Sperre aufrechterhalten werden?


    http://www.handelsblatt.com/Ne…iere-bleibt-instabil.html


    BNP Paribas hat als einziger Anbieter Fonds für forderungsbesicherte Anleihen (ABS) nach deren Schließung wieder geöffnet, mit welchen Folgen?




    Goldregen hatte einen spannenden Widerspruch aufgezeigt,da trotz der zusätzlich begebenen Tender und der zusätzlichen Zentralbank-Mrd. das Bietungsvolumen und die Zahl der Bietenden nicht geringer wird. Er fragt:


    Mir stellt sich dabei die Frage gibt es derzeit überhaupt Banken, die Anderen Geld leihen könnten oder sind vielmehr nicht alle so klamm, daß man eigentlich eher sagen müßte; die Banken können sich untereinander gar nichts mehr leihen, weil sie selbst am Rande des Zusammenbruchs stehen.


    Also ich kann nicht erkennen, daß Mißtrauen die Ursache für den Liquiditätsengpaß ist - weil wenn es einige Banken gäbe, die derzeit mißtrauisch sind, müßten diese ja jetzt auf einem dicken Batzen Kohle sitzen - welche Banken werden das wohl sein?




    Und Clarius fragt nach der Lektüre von Goldregen's Beitrag:


    Vereinfacht bedeutet das wohl: wenn Bank A kein Vertrauen mehr zu Bank B hat, dann ist es aus Sicht von Bank A nur konsequent, die zweifelhaften Produkte von Bank B nicht zu "verflüssigen". Das heißt aber auch, dass Bank A nach wie vor über ihre liquiden Mittel verfügen kann. Wenn das mehr oder weniger für alle Banken gilt, dann sind somit doch mehr oder weniger alle Banken liquide, oder?






    Dazu noch eine Marktinfo:


    http://www.faz.net/s/RubBB54EA…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Knappheit herrscht dabei nicht nur am eigentlichen Geldmarkt, an dem sich Banken unbesicherte Kredite geben. So ist auch das Repo-Geschäft - das sind Kredite, die mit Wertpapieren besichert sind - weitgehend ausgetrocknet. Die Ausnahme bilden lediglich Kredite, die mit erstklassigen Staatsanleihen unterlegt sind. Ähnliches gilt für den Devisenswap-Markt, über den Banken normalerweise überschüssige Zentralbankguthaben in ausländischer Währung in Euro tauschen können, um eine Unterdeckung in Euro-Zentralbankguthaben auszugleichen.




    Eine mögliche These von mir war ja:


    Einige Banken könnten auch Geld in großem Stil horten, um auf Schnäppchenjagd zu gehen, wenn es knallt. Es soll Leichenfledderer darunter geben.


    Vielleicht wollen sie nicht leihen, damit sie den in Not geratenen, denen das Wasser bis zum Hals steht, Investments mit hohen Abschlägen abkaufen.


    Oder sie legen es auf deren Kollaps an, um dann günstig einzusteigen.





    Ein interessanter Artikel zur Thematik, der aber auch zeigt, daß es derzeit unverkäufliche Pakte gibt und die Grenzen der Abschläge aufzeigt:


    http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/w…0/SH/0/depot/0/index.html


    "Abschläge von bis zu fünf Prozent gelten gerade noch als akzeptabel, weil dies meist den Gebühren entspricht, die die Banken für solche Geschäfte einstecken. Alles darüber hinaus geht ans Eingemachte."

  • Nur mal so am Rande eingeworfen, da es viele vielleicht nicht kennen:


    Ein schönes Tool, um aktuelle Bewegungen am Markt im Überblick zu behalten ist die SmartMoney Market Map. Setzen wir intern schon länger zur Analyse ein, habe aber gerade erst entdeckt, dass es auch eine (abgespeckte) öffentlich zugängliche Version gibt.


    Das Dataset dieser Version deckt leider nur amerikanische Papiere ab, also z.B. nicht Barclays oder Santander. Trotzdem ein guter, schnell zu erfassender Indikator.


    Etwas ähnliches für DAX-Werte gibt es auch bei comdirect (Informer/Tools/Market Map).

  • http://www.handelsblatt.com/Ne….aspx/zweiter-sieger.html


    Das Zerren um die niederländische Bank ABN Amro scheint entschieden. Die Bietergruppe um die Royal Bank of Scotland konnte sich gegen den englischen Konkurrenten Barclays durchsetzen und wird das Traditionsinstitut unter sich aufteilen. Doch der „Verlierer“ Barclays könnte auf der Suche nach einem Ersatz schnell fündig werden.




    http://www.handelsblatt.com/Ne…2148&_t=ticker&_b=1329058


    Die Zeiten des billigen Geldes für britische Unternehmen und Verbraucher sind vorbei. Analysten fürchten, dass die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen zu einer empfindlichen Abkühlung der Wirtschaft auf der Insel beitragen wird

  • Falls jemand von euch eine fondsgebundene Lebensversicherung oder Rentenversicherung mit Geldmarktfonds hat - fragt doch mal schriftlich nach, ob diese ABS oder MBS beinhalten :rolleyes: Meine schweigt dazu beharrlich (kein ja, kein nein - sie ignorieren es einfach) - auf 0815 Fragen bekommt man aber umgehend Antwort. 8) Schon ein bisserl merkwürdig, oder ?(

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