akt. Finanzkrise lässt Inflation zu Deflation kippen

  • Zitat

    Original von elsilbero
    Rethfeld hat diesen Chart von Kaldemorgen, DWS bzw. Deutsche Bank.
    Der versteht unter EM Emerging Markets (er meint damit z.B. China und Indien, deren Aktien ja nun wirklich abgehoben sind), nicht Edelmetalle.
    Edelmetalle, soweit sind die bei der Deutschen (i.d.R.) noch nicht.


    Grüße
    elsilbero


    elsilbero


    Vieln Dank für den Hinweis!
    Da haben wir ja nochmal Glück gehabt! :D :D :D

  • Nibelungen:

    Zitat

    2. Geld wird ja nicht wirklich "vernichtet". Geld wird nie vernichtet (ausser durch ZBs) sondern es hat nur jemand anders.


    Das ist, meine ich, nicht richtig. Wenn z.B. der Dax in einem Zeitraum um 20 % fällt, hat nur ein kleiner Prozentsatz aktiv beigetragen, sagen wir 5%, nämlich die, die gekauft und verkauft haben. Für Diejenigen ist obiges Zitat richtig. Die Leerverkäufer haben verdient, was die Käufer verloren haben. ABER: Es sind nun alle Dax-Aktien-Besitzer um die gefallenen 20% des Dax ärmer (Buchwert), also auch die 95 %, die sich in dem Zeitraum nicht aktiv am Handel beteiligt haben.


    Das heißt aber, daß tatsächlich Geld vernichtet wurde. Ein deflationärer Vorgang.

  • Ich glaube, das bei keinem Begriff soviel hinein interpretiert wird, oder grosszügüg interpretiert wird, wie bei Deflation!


    Deflation Begriffsbestimmung
    Unter Deflation versteht man den volkswirtschaftlichen Zustand eines allgemeinen und anhaltenden Rückgangs des Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen oder


    Deflation
    Von Deflation spricht man, wenn die wirtschaftliche Situation von fallenden Preisen und einer daraus resultierenden nachlassenden Investitionsbereitschaft gekennzeichnet ist. Ursache ist nach volkswirtschaftlicher Lehre eine Verringerung der Geldmenge. Als Folge übersteigt das gesamtwirtschaftliche Angebot die Nachfrage. In Erwartungen weiter fallender Preise verschieben Unternehmen ihre Investitionen. Mögliche Konsequenz ist eine Rezession.


    Deflation
    Unter der Deflation versteht man einen stetigen Rückgang des allgemeinen Preisniveaus (Preisverfall) bei Waren und Dienstleistungen.


    Deflation
    Unter Deflation versteht man in der Volkswirtschaftslehre einen Rückgang des allgemeinen Preisniveaus während mehreren aufeinander folgenden Zeitperioden (Gegenteil von Inflation).
    Wenn es Deflation gibt, wächst die Geldmenge langsamer als die Menge aller hergestellten Güter (bzw. die Geldmenge schrumpft stärker als die Gütermenge). Das führt zu einer realen Aufwertung des Geldes d.h. man kann sich mit dem gleichen Betrag von Franken mehr Produkte und Dienstleistungen kaufen als vor der Deflationsphase (grössere Kaufkraft).

    Als Kern aller möglichen Definitionen kann man wahrscheinlich Folgendes nehmen:
    stetiger Rückgang des allgemeinen Preisniveaus (Preisverfall) bei Waren und Dienstleistungen.


    Schon schlimm genug, das man über die Ursachen, Entstehung, Vermeidung usw. streitet; aber über die Grunddefinition sollten wir uns schon einig sein


    Mit fallenden Aktienkursen hat ein "deflationärer Vorgang" meines Wissens wenig zu tun, weil wir im Grunde fortwährend beklagen, das die Geldmenge schneller steigt, als die Warenmenge!
    Und nicht wie bei Deflation üblich: ...das die Warenmenge schneller steigt als die Geldmenge)

  • Zitat

    Mit fallenden Aktienkursen hat ein "deflationärer Vorgang" meines Wissens wenig zu tun, weil wir im Grunde fortwährend beklagen, das die Geldmenge schneller steigt, als die Warenmenge!


    Vielleicht sollte man Deflation von deflationärer Tendenz unterscheiden.
    Auf jeden Fall bedeuten fallende Aktienkurse, daß die Geldmenge, die in Aktien gebunden ist, sinkt. Wenn nun die Warenmenge gleich bleibt, haben wir genau
    Deflation:

    Zitat

    Warenmenge schneller steigt als die Geldmenge


    Natürlich müsste man gesamtwirtschaftlich auch die anderen Elemente untersuchen, die zur Geldmenge beitragen (zB. Kreditvergabe, also Leitzinshöhe, usw.), aber fallende Aktienkurse bedeuten definitv eine deflationäre Tendenz - was ja manchmal als Korrektiv gegen zuvor aufgeblähte Geldmengen durchaus wünschenswert ist - sofern man selber keine Aktien besitzt.

  • Richtige Überlegungen im EW-Forum, wie ich finde


    -------------------------


    http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/398441.htm und folgende Antworten


    Zitat: Hallo,


    so ganz kann ich Euklid nicht recht geben. Wir haben eine Überlagerung von Preissteigerungen und Deflation.
    Die Preissteigerungen sind für mich nur der letzte verzweifelte Versuch, sich vor der entgültigen Pleite zu retten. Was sollen Preissteigerungen bewirken, wenn das Einkommen nicht steigt? Es geht in eine schwere Rezession mit anschließender starker Deflation.


    &


    Umbruch von Globalisierung zur Neo-Regionalisierung -->> http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/398502.htm

  • Dass wir schon länger in einem Überangebot an Waren sind, müsste
    jeder schon selbst festgestellt haben, ohne den Preis einer Ware zu
    sehen, wenn in Kaufhäusern 50 - 100 Fernseher laufen, noch mehr im
    Lager vorgehalten werden, um ein einziges an den Mann zu bringen.
    Dabei wird bei einer solchen Riesenauswahl der Verkauf auch noch
    erschwert, weil viele Kunden überfordert werden.
    Von allen Waren sieht man eine Schwemme.
    Das drückt die Preise bis hin zur Pleite. Das verträgt auf Dauer noch
    nicht einmal mehr eine Wegwerfgesellschaft, die fast nichts mehr
    repariert. Es wird zuviel produziert und viele Dinge werden schon
    unter Nötigung gekauft, die die Leute schon gar nicht mehr brauchen.
    Es ist nur eine Frage der Zeit, wann ein System mit solchem Über-
    angebot zusammenbricht.


    Grüße


  • Glaubst Du diesen Unsinn eigentlich selber? :rolleyes:

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Mein Argument ist, dass ich meine Sichtweise über Deflation und Inflation nicht an Dingen die die Welt nicht braucht festmache, sondern an solchen, die essentiell für den Fortbestand sind.
    Dazu zähle ich Nahrung, Energie, Dach überm Kopf etc. und da kann ich meilenweit keine Deflation erkennen.
    Einen Fernsehapparat herzunehmen um damit eine Deflation zu begründen ist wohl mehr als hahnebüchen, oder kann man die neuerdings zur Erhaltung der Art verwenden?

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  • Da kann ich taheth nur recht geben.
    Ich zähle mch bestimmt nicht zur armen Bevölkerungsschicht (leider auch nicht zur reichen), aber ich kann auch nur feststellen, dass mein Einkommen nicht so schnell steigt wie die Ausgaben (Jahresbezogen). Das was man im Leben braucht, und dazu zähle ich nun mal nicht einen Fernseher, wird immer teuerer. Gesunde Ernährung, Energie, Steuern, Krankenversicherung, bürokratischer Aufwand usw.. Für all das kenne ich nur eine Bezeichnung, Inflation.
    Die Medien (wer bezahlt die eigentlich?) wollen uns zwar vormachen, dass das alles nur gefühlt ist (hier führt man auch einen Fernseher oder die Waschmaschine an - Neuanschaffung statistisch bei mir ca alle 10-15 Jahre), aber jeder muß am Jahresende nur auf sein Konto sehen, um zu sehen, dass das mit seinem normalen Einkommen nicht dicker wird. Es sei denn man kommt in den Genuß einer Diätenerhöhung oder ähnlichem.

  • Ich dachte bis jetzt, dass anders als in Amerika, der aufgelaufene Saldo der Kreditkarte am Monatsende glattgestellt werden muss.
    Nun erfahre ich, dass man auch in D seine Kreditkartenschulden in 25-Euro-Raten abstottern kann.
    Hab ich da was übersehen?

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  • Das ansammeln eines Saldos auf der Kreditkarte und dessen Ausgleich über regelmäßige Raten oder per einzelne Überweisungen ist die eigentliche Form der Kreditkarte. Da früher in Deutschland die Anhäufung eines Kreditsaldos ja quasi ein Ding der Unmöglichkeit war, wäre die Akzeptanz einer Kreditkarte in solch einer Form gleich Null gewesen, bzw. jeder hätte nach jeder Bezahlung sofort mittels Überweisung den Saldo wieder glatt gestellt. Um die Kreditkarte an die Leute zu bringen, sowie um die Anzahl der Überweisungen zu minimieren, haben die Banken in Deutschland hauptsächlich s.g. Chargekarten als Kreditkarten in Umlauf gebracht, bei denen der Saldo monatlich glatt gestellt wird.
    Da heute die Masse kein Problem mehr hat Soldsalden aufzubauen, gehen die Banken nun dazu über auch "echte" Kreditkarten im Namen der Kreditkartengesellschaften auszugeben.

  • Hallo,


    wenn jetzt eine Rezession in den USA kommt, dann wäre es doch sicher sinnvoll einen Teil seiner Kohle in Schweizer Franken zu investieren (SFr Bundesanleihen z.B.).


    Der SFR ist nämlich auch während dem platzen der Internet-Blase stark angezogen.


    Bei einem deflationären Crash wäre der SFr auch erste Wahl!? Gold dann wohl nicht mehr.


    Gruß


  • Schweizer Franken sind schon ok, so sie denn aus Silber sind. :D

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  • Sie probieren doch noch die Schulden- und Geldentwertung über die Lohn-Preis-Spirale.


    Nach jahrelangen Aufforderungen zur Lohnzurückhaltung soll jetzt wohl das Ruder noch mal schnell herumgeworfen werden (Mindestlohndebatte, Bahn-Streik und weitere anstehende Lohnrunden).


    Viel Zeit bleibt m.E. nicht. Die stagnierenden Arbeitseinkommen sorgen bei steigenden Preisen (einiger Gütergruppen: Lebensmittel + Energie) ersteinmal für eine Deflation in den von den Nachfrageausfällen betroffenen Branchen (Konsumgüter, Tourismus, Gaststätten, Bekleidung, Kultur, ...).


    Die Folgen der Deflation: Abbau von Überkapazitäten. D.h. Insolvenzen (Unternehmen + Privat), Sinken der Preise für Produkte, Arbeit und evtl. Zinsen.


    Sollte es noch "rechtzeitig" (2008 / 2009) zu allgemeinen Erhöhungen der Arbeitseinkommen kommen (Lohn-Preis-Spirale) wird die Deflation von einer folgenden Inflation abgelöst. Ein geradezu lehrbuchhafter Verlauf.


    Am Ende eines Papiergeldzyklus werden auf diese Weise die "Scheinvermögen" wieder einkassiert. Mit der Deflation enteignet man die meisten Schuldner, mit der Inflation die meisten Geldbesitzer.


    Nach 60 Jahren Regelbetrieb werden die Menschen nicht verstehen, was da vor sich geht. Die meisten von ihnen waren aber auch grundsätzlich zu bequem, sich Gedanken dazu zu machen. (siehe)


    Der Verlust von jahrzehntelang Erspartem/Erarbeitetem ist ein hoher Preis für die mentale Trägheit.


    --------------------


    Gewerkschaften verlangen bis zu acht Prozent mehr Lohn


    Schluss mit der Bescheidenheit: Nach Jahren der Zurückhaltung fordert die Chemie-Gewerkschaft IG BCE bis zu sieben Prozent mehr Lohn - und verspricht eine "knackige Tarifrunde". Noch weiter geht die IG Metall. Sie will für ostdeutsche Stahlkocher acht Prozent rausholen.


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,522950,00.html

  • Zitat

    Original von traditional3
    Sie probieren doch noch die Schulden- und Geldentwertung über die Lohn-Preis-Spirale.
    ...


    Ich würde die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale als sehr groß einschätzen, falls die Wirtschaft gesund bleibt. Sollte es aber zu einer kräftigen Rezession kommen (davon gehe ich aus), dann werden die Arbeiter eher für Joberhalt statt Lohnsteigerungen streiken. Wenn jede x-te Firma pleite macht, wir 8 Millionen arbeitslose haben, dann werden 30% Lohnsteigerungsforderungen als verrückt erklärt.
    Ich denke es kommt darauf an wie schwer es die Wirtschaft treffen wird.

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