Come Armageddon Come – Church of the Global Economic Collapse

  • Zitat

    Ist er etwa in dieser Sekte drin? Oder sonst einer hier?


    Nee gutso, wir sind doch Monotheisten und gehören der Church of the Global Economic Collapse an.
    Was mach ich denn jetzt nur mit all den Nahrungsmitteln und Bargeld daheim. Na ja, es wird schon Möglichkeiten dies wieder zu verplempern.


    Grüße Tobirne


    PS: Dank an andjessi und Walahfrid. Ihr habt die Dynamik der GEC Gläubigen und selbsternannt Forengötter treffend auf den Punkt gebracht. Dies waren u.a. Gründe, sowie antisemitische Bauernfänger, mich vor einiger Zeit aus dem Forum zurück zu ziehen. Ist aber schon besser geworden.
    Ein paar Komentare, wie z.B von Sil, Edel, Germoney, ...lese ich aber immer noch gerne.

  • Zitat

    Original von doedel



    Kann ich mir kaum vorstellen... ich hab aber mal das Zitat mit Linkinhalt aus meinem Post entfernt.


    Finde ich ok.


    Er soll dann selber entscheiden, was er macht.
    Ist ja keine Zensur oder Selbstzensur, man muss sich nur fragen, was man letztlich unterstützen will und was nicht.



    Grüsse,
    gutso

  • Zitat

    Original von andjessi
    Da unsere Volkswirtschaften ständig produzieren (und nicht alle verkonsumiert und abgeschrieben wird), entstehen doch logischerweise auch immer mehr Werte. Das Hinterlegen dieser Werte als Sicherheit für einen Kredit, schafft das Geld .


    Daß in der größten Volkswirtschaft der Welt - dem direkten Ausgangspunkt der laufenden Kreditklemme und dem mit Abstand größten Schuldner auf diesem Planeten - sich das Verhältnis von Wert- zu Kreditschöpfung ohne Realdeckung aber inzwischen immer dramatischer umkehrt, ist ja die Hauptursache für Untergangsszenarien à la "Global Economic Collapse", der wahrscheinlich eher eine "Global Gradual Erosion" sein wird.


    Es sind doch schon längst nur noch Privat- und horrende außerbörsliche Beteiligungskredite und deren eigenmächtig durch die Emittenten, ohne Marktzugang, ermittelten Verbriefungen, die hier als Motor einer Volkswirtschaft funktionieren sollen, Im Zusammenspiel mit anderen, ebenso willkürlich festgesetzten "Sicherheiten", wie sie im völlig unregelmentierten Derivatemarkt zusammenfabuliert werden, geschieht genau das, wovon du glaubst, daß es noch weit entfernt liege, nämlich eine Kreditschöpfung gegen ein Nichts, aus dem Nichts heraus, ohne jeden realwirtschaftlichen Bezug wie z.B. Industrieproduktion oder Dienstleistungen.


    Es wird noch mehr als genug Anschauungsmaterial zu dieser Materie in der nächsten Zeit geben (Hedge Fonds-Abwertung, Vertrauenunsverlust bei den Derivativmärkten etc.), sodaß ich mir an dieser Stelle hier weitere Ausführungen verkneife. Der "Global Economic Collapse" kommt eben vielleicht weiterhin auf Raten, jedenfalls bestimmt nicht auf Katzenpfoten daher. Dagegen ist es doch völlig unerheblich, sich mit der vermeintlichen psychologischen Struktur von einigen Internet-Usern zu befassen.


    grüsse


    auratico


  • Hallo auratico!


    Das ist richtig, soweit ichs mittlerweilen auch verstehe. ... =)


    Die andere Sache: inzwischen ist ja der Haken nicht, dass "das Hinterlegen von Werten als Sicherheit für einen Kredit Geld schafft", sondern dass Kredite Geld schaffen.
    Und leider eben oftmals am Anfang dieser "Wertschöpfungskette" faule Kredite ... .


    Hier, der Münchau, der ist gut diesmal:


    Zitat

    Das Entscheidende an diesem Prozess ist, dass die Ratingagenturen die Tranchen mittels eines mathematischen Modells bewerten und ihren Preis bestimmen. Des Weiteren können die CDOs meist selbst bestimmen, welches Rating sie wollen. Für ein "AAA" der besten Tranche müssen sie nur die Emissionen durch mehr Kredite als nötig absichern. Je mehr Sicherheiten, desto höher das Rating. Diesen Prozess nennt man auch Overcollateralization. Das ist ungefähr so, als würde man eine Hypothek gleich mit zwei Häusern absichern.


    Mit einem Haufen schlechter Kredite kann man also eine "AAA"-Tranche erzeugen. Man hat einen Weg gefunden, aus Mist Geld zu machen.


    http://www.ftd.de/meinung/leit…%20Mathematik/239186.html



    Dies, zusammengenommen mit der Intransparenz der Hedge Funds, die jetzt der zwangsläufige Nährboden für grosses Misstrauen ist, ist allerdings ein Gebräu das imstande ist, eine Systemkrise zu erzeugen.


    Da fühlt sich Edelmetall gleich noch besser an, in der Hand ... .



    Grüsse,
    gutso

  • .....betrachte mir gerade den 10.0000,00 mark schein an, der bei mir
    hier an der wand hängt.


    ausstellungsdatum:1923


    mann, mann, mann wenn einer meint, dass unsere heutige zeit stabiler ist als damals...dem ist nicht mehr zu helfen...


    achtung....evlt.....ironie... :D

  • Ich muss feststellen, daß ich und Andjessi hier immer häufiger in einem Atemzug genannt
    werden als Vertreter des hergebrachten Finanzsystems und des "Immer weiter so".
    Für Andjessi kann ich natürlich nicht sprechen, aber was mich betrifft, so sehe ich
    durchaus, daß unser momentanes Finanzsystem an eine gewisse Grenze stößt und die negativen
    Auswirkungen, gerade in den letzten Wochen, immer deutlicher zutage treten.
    Allein die Tatsache, daß die EZB von einem "gerade noch abgewendeten Zusammenbruch des Bank-
    systems" spricht, ist alarmierend genug.
    Der gesunde Verstand sollte einem sagen, daß hier Dinge geschehen, die schwer durchschaubar,
    und deren Tragweite noch nicht übersehbar sind.
    Mir geht es also keinesfalls darum, hier alles schönzureden oder irgendjemanden davon abzu-
    halten sich Gold zu kaufen, als vielmehr darum, sich nicht aus seinem im Internet ange-
    lesenen Halbwissen eine Ideologie zu basteln, die schlussendlich soviel wert ist wie alle
    Ideologien, nämlich gar nichts. Jede Ideologie ist früher oder später im Dunkeln der
    Geschichte verschwunden, und die Ideologie des Goldes wird es auch...wahrscheinlich eher
    früher.
    Dennoch bitte ich darum, zu registrieren: Ich habe nichts gegen Gold, nichts gegen Silber..
    im Gegenteil...hätte ich mehr Geld, hätte ich mehr Gold. Nur hätte ich dann eben halt Gold und
    noch keine Absolution aus dem Beichtstuhl des GEC.
    Amen

  • Zitat

    Es sind doch schon längst nur noch Privat- und horrende außerbörsliche Beteiligungskredite und deren eigenmächtig durch die Emittenten, ohne Marktzugang, ermittelten Verbriefungen, die hier als Motor einer Volkswirtschaft funktionieren sollen, Im Zusammenspiel mit anderen, ebenso willkürlich festgesetzten "Sicherheiten", wie sie im völlig unregelmentierten Derivatemarkt zusammenfabuliert werden, geschieht genau das, wovon du glaubst, daß es noch weit entfernt liege, nämlich eine Kreditschöpfung gegen ein Nichts, aus dem Nichts heraus, ohne jeden realwirtschaftlichen Bezug wie z.B. Industrieproduktion oder Dienstleistungen.


    Hier stimme ich Dir weitgehend zu. Wenn die Sicherheiten nichts taugen, dann wird das "Spiel" gefährlich. Aber gerade deswegen muss man doch froh sein, wenn die Blasen platzen. Je früher sie platzen um so besser, denn so zeigt sich doch, dass auch in einem globalen Finanzmarkt nicht gemacht werden kann, was man will. Im Sinne von gutso: Weg mit den faulen Krediten durch faule Sicherheiten!

  • Zitat

    Original von walahfrid
    (...)
    Jede Ideologie ist früher oder später im Dunkeln der
    Geschichte verschwunden, und die Ideologie des Goldes wird es auch...wahrscheinlich eher früher.
    (...)


    Wenn man will, kann man das so sehen. Aber ist der Schluss zwangsläufig? Nein.


    Ich denke eher, dass Gold & Silber keine "Ideologie" sind, sondern schlichtweg Geld.
    Geld ist auch keine Ideologie, oder?
    Aber es gibt eine Fiat Money Ideologie, und nicht zu knapp, - das sollte man also klar trennen.


    Die Frage ist ja immer, was man draus macht. Für manche Leute werden Diätpläne zur Ideologie, meinetwegen.


    Ich bin übrigens heilfroh, vor Jahren zu diesem Zirkel der Halbwissenden hier dazugestossen zu sein.
    Der Vorteil ist: hier kann man sich beschweren, wenn man Blödsinn erzählt bekommt.


    Den Bankberater (mit Vollwissen & das machts nicht besser) der die Leute exklusiv in schlechte Produkte statt in sichere Assets wie Gold & Silber scheucht, hatten wir lange genug.
    Es lebe das Internet! :D
    "I survived Nasdaq 2000", - ich bin eigeninitiativ mit Halbwissen ab 1999 in Edelmetalle gegangen.
    War das etwa blöd? Meinetwegen, mir ist das aber egal.


    Ich hab jedenfalls nichts gegen Halbwissen. Die Wirtschaftsprüfer, die die faulen AAA Ratings durchgewunken haben, haben alle hervorragende Ausbildungen genossen. Alle!
    Was ist es wert? Hmn?


    Nix.



    Gruss,
    gutso

  • Was ist denn "Geld"?
    Doch immer nur eine Vereinbarung einer Gruppe von Menschen, die sagt, daß
    dieses oder jenes als Tauschmittel akzeptiert wird.
    Ich habe mal in der Schule gelernt, daß auf gewissen Südseeinseln eine gewisse Muschel als Geld verwendet wurde.
    Oder ein anderes Beispiel: die Inka hatten zwar massenhaft Gold, aber das Gold
    war den Göttern in den Tempeln vorbehalten und kein Tausch- oder Zahlungsmittel.
    Die überforderten, immer leicht übergewichtigen und rothaarigen Schnäuzerträger in den Anlageabteilungen der Kreissparkassen sind in diesem
    Zusammenhang nochmals ein anderes Thema.


    Aber was mich in Erstaunen versetzt, ist, wie jetzt auf die Ratingagenturen eingeprügelt wird, so als ob man es ja schon längst gewusst hätte, dass das alles nur Schmuh ist.
    Ich glaube, bis letzte Woche wusste kaum einer hier, dass es diese Agenturen
    überhaupt gibt, geschweige denn, dass deren Einschätzungen dermaßen daneben lagen.

  • Zitat

    Original von walahfrid
    (...)
    Jede Ideologie ist früher oder später im Dunkeln der
    Geschichte verschwunden, und die Ideologie des Goldes wird es auch...wahrscheinlich eher früher.
    (...)


    Die Ideologie des Goldes ist seit ca. 6000 Jahren nicht im Dunkeln verschwunden und ich denke es wird auch die nächsten Krisen relativ unbeschadet überstehen.


    Selbst die Geldideologie würde nach einem Crash wohl nicht verschwinden. Das Vertrauen schwindet anfänglich sicherlich aber nach kurzer Zeit gäbe es für die Allgemeinheit wieder keinen anderen Ausweg als ihre Arbeit in Geld (in welche Form auch immer) und dieses dann wiederum in Waren umzutauschen. Läuft das eine gewisse Zeit gut, wäre ein Crash schnell vergessen.


    Will man kein ungesichertes Geld mehr, müsste man wieder eine Art Goldstandard mit all seinen "negativen" Folgen einführen. Passt das auch nicht, gäbe es eigentlich nur noch den Tauschhandel.


    Viel Spass beim Schleppen!


    Zitat

    Original von gutso
    Ich denke eher, dass Gold & Silber keine "Ideologie" sind, sondern schlichtweg Geld.
    Geld ist auch keine Ideologie, oder?


    Doch, doch sehr wohl. Sobald Du mit Geld resp. Gold eine Wertvorstellung verbindest ist das schon ein Ideologie.


  • vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt, aber die angesprochene solidarität und das mitgefühl bezog sich eigentlich nicht auf die (noch) habenden, sondern auf die "rausgefallenen", den "ausschuss" den dieses system (immanent!) produziert und der sich mit seinem zunehmendem verfall potenziert. diese menschen lernen die andere seite der medaille kennen. die menschen, die "die an das bestehende Finanz- und Machtsystem unerschütterlich glauben" sollen das weiterhin tun, wobei ich davon ausgehe, das die gerade stattfindende krise doch einiges an unwiderruflichem mißtrauen nach sich ziehen wird. und doch, ja, auch ich versuche wachzurütteln. meine erfahrungen, die sich mit deinen ausführungen decken, bezieht sich aber größtenteil auf menschen die eben nicht die andere seite der medaille kennen, die sie noch nicht mal für sich in betracht ziehen. da wird bis zum bitteren ende der kopf in den sand gesteckt, nach oben gebuckelt und nach unten getreten. wenns dann ganz böse in der kiste rappelt (und genau diese ignoranten garantiert ziemlich hysterisch reagieren werden) wird sich mein mitgefühl für dieses klientel garantiert in grenzen halten.




    Soziale Absteiger und Menschenrechte


    Vor nicht allzu langer Zeit, als die Schlote hierzulande noch rauchten und man jeden brauchte, der einen Schraubenschlüssel oder Kugelschreiber halten konnte, hatte der Staat viel zu tun. Er musste Arbeitskräfte herbeischaffen und auch noch jene in den Arbeitsprozess integrieren, die dafür kaum geeignet erschienen. Kriminelle, Behinderte und Obdachlose wurden begierig von den Fabriken und Kontoren aufgesaugt, um das Bruttosozialprodukt zu steigern.


    In der Sozialpolitik sah das aus wie ein Interesse an jenen, die am Rande der Gesellschaft standen. Sozialarbeiter hatten einen Status, wie ihn heute Softwareingenieure beanspruchen und die fürsorgliche Belagerung der exotischsten Außenseiter durch stellvertretend betroffene Sachbuchautoren war an der Tagesordnung. Im Brustton der Empörung trat man für die Rechte der Geknechteten ein und wo heute die Regale mit Ratgebern zur erfolgreichen Selbstvermarktung gefüllt sind, fanden sich seinerzeit Bücher mit Titeln wie "Ansichten aus dem Knast", in denen herzzerreißende Geschichten von kriminellen Jugendlichen erzählt wurden.


    Vorbei die Zeiten, die Schlote sind erkaltet und was an niederen Tätigkeiten im Lande verblieben ist, reicht gerade noch aus, um jeden zehnten Unqualifizierten in ein prekäres Beschäftigungsverhältnis zu bringen. Den Rest erledigen preisgünstig die Chinesen. Es bedarf keiner komplizierten volkswirtschaftlichen Berechnungen, um die Folgen dieser Entwicklung zu überblicken: Weniger Arbeitsplätze, weniger Steuereinnahmen, mehr Arbeitslose, höhere Kosten für den Sozialstaat. Da man die heilige Kuh des Profits nur in Maßen zu melken bereit ist, gerät der Staat in die fiskalische Krise und das Geld für die Minderheiten am unteren Ende wird knapp, während ihre Zahl kontinuierlich wächst. Weniger Geld, mehr Anspruchsberechtigte bedeutet geringere Leistungen für den Einzelnen. Auch das leuchtet jedem ein, der die vier Grundrechenarten beherrscht.


    Das wär's eigentlich. Aber derart prosaisch geht es nicht zu in unserer Gesellschaft. Um diese einfache Arithmetik rankt sich eine Vielzahl von mehr oder weniger gelehrten Debatten über neue Armut, über Wohlfahrtsmütter, Sozialhilfeschmarotzer und nachlassende Arbeitswilligkeit. Ganz ohne Moral geht es eben doch nicht. Es genügt nicht, den Leuten zu sagen: wir brauchen Euch nicht mehr. Man muss ihnen auch noch klar machen, dass es entweder ihre eigene Schuld ist, oder dass mysteriöse Kräfte wie die Globalisierung am Werke sind, damit sie nicht auf die verwegene Idee kommen, sich über die Verteilung des Reichtums, der ja zweifelsohne weiterhin zugenommen hat, Gedanken zu machen. Also entdeckt der kritische Blick plötzlich, dass die Kinder in der Unterschicht missbraucht werden, zu fett sind, den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen und die Schule schwänzen. Empörung soweit das Ressentiment reicht über die da unten, die sich auf Kosten der hart arbeitenden Leistungsträger einen gemütlichen Lenz machen.


    Der argumentative Alleskleber, der diese Rhetorik zusammenhält, bemüht eine Leistungsethik, die im Angesicht der Tatsache, dass weniger als die Hälfte der Einkommen in dieser Gesellschaft aus bezahlter Arbeit stammt, nicht sehr glaubwürdig wirkt. Moralische Mysterienspiele und Vodoo-Ökonomie lösen das Problem nicht. Am einfachsten wäre vermutlich mit klarem Blick ein Rückgriff auf den gesunden Menschenverstand. Wenn der Arbeitsgesellschaft die Lohnarbeit ausgeht, dann braucht sie einen neuen Gesellschaftsvertrag. Dann ist es nicht damit getan, die Abgehängten und Überflüssigen entweder zu beschimpfen oder sie nach dem alten Muster unter die wohlmeinende Kuratel der Sozialarbeit zu stellen. Dann wäre es besser, das Steuer- und Sozialsystem umzubauen, von der Erwerbsarbeit abzukoppeln und dafür zu sorgen, dass ein jeder genügend für ein menschenwürdiges Leben hat. Geld genug wäre ja da, nur noch nicht dort, wo es eigentlich hin gehört.


    So aber wird ein Ideal des leistungsbereiten, fortbildungswilligen und flexiblen Arbeitskraftunternehmers gepredigt. Wer dem neuen Regime flexibler Leistungswilligkeit um jeden Preis mangels Qualifikation, Mobilität oder Jugendlichkeit den Tribut verweigert, droht der Ausschluss aus der Gemeinschaft der Vollbürger. Auf jeden Fall disqualifiziert er sich für jede Art von Ansprüchen an öffentliche Leistungen oder Unterstützungen.


    Es entwickelt sich eine Art moralische Basarökonomie: Sag mir was Du bringst und ich sage dir, was du kriegst. Was früher als Solidarität erschien, wirkt heute altbacken und gestrig. Es ist einfach nicht mehr chic, sich im Namen allumfassender sozialer Gerechtigkeit um die Armen und Benachteiligten zu sorgen. Wer sich als harter Verfechter einer Auge um Auge, Zahn um Zahn Ideologie gegen sozialstaatliche Leistungen ausspricht, darf sich unter diesen Bedingungen stolz als vorurteilsloser Realist bezeichnen. Und vermutlich ist es nur mehr eine Frage der Zeit bis einer der üblichen Verdächtigen daran erinnert, dass damals das Dreiklassen-Wahlrecht gar nicht so übel war. Die kulturelle Deckungsreserve dafür dürfte hierzulande vorhanden sein.


    http://www.dradio.de/dkultur/s…tischesfeuilleton/658201/

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    Einmal editiert, zuletzt von unrich&ugly ()


  • also ehrlich gesagt kann ich deine gedanken gut nachvollziehen, gehen mir doch ähnliche durch den kopf. wenn ich mir die chaotische zeit nach einem wirklichen crash vorzustellen versuche, wo es am notwendigsten mangelt und es um wirklich existenzielle dinge geht, kann es sein, das man mit einer flasche schnaps als tauschmittel weiter kommt als mit gold, das man in diesem moment weder essen noch anderweitig konsumieren kann. und genau darum wird es in krisen gehen- um den moment und nicht um längerfristige vorsorge. man muss doch nur in die vergangenheit sehen, die zeit unmittelbar nach dem II. weltkrieg. die bevölkerung war für alle notwendigen dinge des täglichen lebens, die über die lebensmittelrationen hinaus benötigt wurden, auf einen schwarzmarkt angewiesen, der mit der devise "ware gegen ware" in dieser zeit als wirtschaftsform dominierte. gegen was wurde da getauscht? gold, silber wohl eher weniger:


    Zitat

    Schwarzmarkt zwischen 1941 und 1948


    Da die Reichsmark real durch die Geldvermehrung viel stärker an Wert verloren hatte als offiziell angegeben, gingen Anbieter von Waren schon früh dazu über, diese nicht mehr gegen Reichsmark anzubieten: „In Molkereien, Metzgerläden und Kolonialwarenhandlungen lösten sich riesige Mengen rationierter Lebensmittel in Luft auf, und auf dem Lande verschwanden ganze Schweineherden spurlos“ (Grube 1979: 32). Statt dessen waren solche und andere Waren nur noch im Tausch gegen andere Waren auf einem sich etablierenden „Schwarzmarkt“ zu erhalten, der über das Ende des NS-Regimes hinaus – genau wie die Reichsmark selbst – bis zur Währungsreform 1948 kontinuierlich überall in Deutschland fortbestand. „Auf den [...] schwarzen Märkten konnte man alles beschaffen, was aus den Ladengeschäften längst verschwunden war“ (Grube 1979: 26): “Nur für Produkte, deren Preis minimal ist, wird Geld genommen, alles übrige nach Zigaretten oder Kaffee bewertet“ (Grube 1979: 75). Nach einer in der Nachkriegszeit erhobenen Umfrage hatten mehr als 40% aller Großstädter Erfahrung mit dem Schwarzmarkt (Grube 1979: 73), obwohl sowohl das NS-Regime als auch die Alliierten versuchten, den Schwarzmarkt zu unterbinden. Als Tauschmittel und „Leitwährung“ für den Schwarzmarkt dienten spätestens ab 1941 insbesondere Zigaretten (Grube 1979: 26), deren Gegenwert in Reichsmark oder Waren zu verschiedenen Zeitpunkten, an verschiedenen Orten in Deutschland, und auch je nach Quelle sehr unterschiedlich angegeben wird: So wird der Wert einer Zigarette für 1939 mit 0,04 Reichsmark, für 1946 in Süddeutschland mit 4,25 Reichsmark, in Berlin mit 8 Reichsmark (Grube 1979: 76), sowie für den Zeitpunkt kurz vor der Währungsreform im Juni 1948 mit 6 - 20 Reichsmark (Spiegel 25/1968: 60; Grube 1979: 26) angegeben. Weitere Preisbeispielpreise aus den Jahren 1945 bis 1948 sind 800 Reichsmark für eine Flasche Whisky (Grube 1979: 22), 500 Reichsmark für ein Zimmer mit Vollpension an der Nordsee (Grube 1979: 22) oder 400 Reichsmark für ein Pfund Butter (Grube 1979: 186). Der Schwarzmarkthandel fand privat oder in bestimmten Straßenzügen, in denen er sich lokal etablierte, statt: Aufgrund der Illegalität gab es dort keine Verkaufsstände, sondern die Anbieter von Waren schlenderten auf und ab und flüsterten ihr Angebot oder ihre Nachfrage vor sich hin. Daneben etablierten sich sogenannte „Hamsterfahrten“ der städtischen Bevölkerung zu Bauern in ländliche Gegenden, bevorzugt in die Saatkartoffelanbaugebiete (Grube 1979: 133). Dort gab praktisch keine Zerstörungen durch Bombardierung, und die Bauern konnten über den Ertrag ihrer Landwirtschaft verfügen. Bei diesen „Hamsterfahren“ wurden Waren oder Lebensmittel der Bauern gegen Waren oder Arbeitskraft der Stadtbevölkerung getauscht oder schlicht erbettelt. Industrielle Wirtschaftsunternehmen die produktionsbereit waren, versuchten möglichst viele Güter für den Export herzustellen, um Devisen zu erhalten. So wurde Bier fast nur für das Ausland hergestellt (Grube 1979: 164). Auch Brillanten, Diamanten und Smaragden wurde verstärkt mit dem Ausland gehandelt, was zu einem waren „Boom“ dieser Märkte führte (Grube 1979: 78).


    http://www.soziologie-forum.de/thema.php?id=24894


    ich glaube neben EM für die zukunft sind schnaps und zigaretten für die akute krise und die zeit danach keine schlechte option :D
    ich sorge vor in form von rum, cognac usw. - kann nicht verderben, sondern wird mit dem alter immer besser und ist noch zu bezahlbaren preisen überall zu haben.


    see you on the schwarzmarkt 8)

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  • Was den Schwarzmarkt in einer Wirtschaftskrise angeht, sollte man auf diejenigen hören, die so etwas mal an eigenem Leib erfahren haben und nicht auf die vielen Theoretiker die hier plötzlich auftauchen um den Wert von Gold anzuzweifeln.


    Zitat aus dem Münzenforum:


    "Also: wenn ich dazu etwas sagen darf, dann das Folgende: ich bin ein alter Mann (80 J. - sog. Flakhelfer-Generation). Man muß zu Gold nicht viel sagen, eines aber ist sicher und ich habe das ja selbst erlebt: ich habe persönlich gesehen, daß - als wir alle hungerten und ein Kanten altes Maisbrot eine Delikatesse war - ein Nachbar von Zeit zu Zeit ein 20-Mark-Stück aus der Kaiserzeit hervorholte (er hatte offensichtlich reichlich davon). Er kaufte damit auf dem Schwarzmarkt all´das, was wir nicht hatten. Lebensmittel aller Art, Kleidung, Briketts zum Heizen, Zigaretten etc. Er sagte mir, daß er mit einer einzigen dieser Goldmünzen seine 3-köpige Familie zwei Monate lang ernähren könne. Das ist doch was - oder etwa nicht? - Ob solche Zeiten mal wiederkommen, das weiß man natürlich nicht. Ich habe aber gelernt, daß es ungemein beruhigend ist, etwas von diesem gelben Metall in der Hinterhand zu haben. Wenn´s dann schließlich nicht gebraucht wird - umso besser! Mit einem Krieg wird man in Europa jetzt nicht mehr rechnen müssen. Wenn aber die Amis ihre Handelsbilanz nicht bald in den Griff bekommen (sie brauchen pro Tag drei Milliarden Dollars neues Geld), dann kann man auch als Optimist nicht übersehen, daß es in nicht allzu ferner Zeit zu einer Weltwirtschaftskrise kommen muß!
    Merke: nur Gold ist Geld! (Silber natürlich auch).
    Grüße an alle Gold-Skeptiker!"


    Quelle: http://www.emuenzen.de/forum/g…tanlage-3.html#post507483



    Und:


    "Heinz Voigtlaender hat vor Jahren in der Münsterschen Numismatischen Zeitung von K. Dombrowski mal einen Artikel über Löhne und Preise im 20. Jahrhundert veröffentlicht.
    Darin hat er sich über die Zeit kurz nach dem II. WK wie folgt geäußert:


    Die Zeit von 1945 bis 1948
    Mit der Beendigung des Kriegszustandes waren keineswegs die Not und das Elend beendet. Für viele wurde es schlimmer und immer hoffnungsloser. Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen strömten in das kleiner gewordene Rest-Deutschland. Die größeren Städte waren durch den Bombenkrieg so zerstört, dass sie fast unbewohnbar waren.
    Es gab nun nicht endlich mehr, sondern noch weniger Lebensmittel als vorher. In den Familien fehlten die Väter und Söhne, die in Gefangenschaft geraten waren, in Lazaretten lagen oder gefallen waren. Die letzten Gefangenen kehrten erst zehn Jahre später aus der Sowjetunion zurück. Diese "Heimkehrer" machten einen herzerweichenden Eindruck auf die inzwischen wohlgenährten Bürger des "Wirtschaftswunders. Wer diese Zeit nicht erlebt hat. kann sie sich heute nur noch schlecht vorstellen.
    Die Karten- und Markenwirtschaft blieb bestehen. Das, was man mit ihnen beziehen konnte, hatte in etwa die gleichen Preise wie in den letzten Kriegsjahren. Aber zum Sattwerden reichten diese Mengen nicht. So gab es z. B. in Münster im November 1946 pro Einwohner pro Tag "50 Kalorien auf Marken. Das ist eine Menge, die unter dem Existenzminimum liegt. So musste "besorgt", gestohlen und getauscht werden auf dem immer noch bestehenden und noch verstärkten Schwarzen Markt. Dem des Schwarzschlachtens Überführten drohte zwar nicht mehr wie zu Kriegszeiten die Todesstrafe, aber Gefängnis und hohe Geldstrafen waren durchaus üblich.


    Auch die Zigarettenwährung galt weiter, das Stück für 6,00 RM. für die praktisch alles zu haben war, wenn man sie richtig einzutauschen verstand, denn bald begannen die gut verpflegten Besatzungstruppen, ihren Überfluss gegen Dinge einzutauschen, die sie für begehrenswert hielten. So gingen vor allem Kunstgegenstände. Kulturgut und Schmuck ins Ausland, denn diese hatten in einer Zeit, wo es ums Überleben geht, nur noch begrenzten Wert.


    In den ersten beiden Nachkriegsjahren, als "Fraternisierungsverbot"' bestand, war das Verhalten der Besatzungstruppen nicht sehr freundlich. Prügel bei Verhören waren keine Seltenheit, Wut und Rache mussten erst einmal befriedigt werden. Erst langsam besserte sich dies.
    Es wurde auch neues Geld ausgegeben. Dies war eine schon vor Kriegsende erfolgte Planung der Alliierten, denn auf den Geldscheinen, die in den USA hergestellt worden waren, stand "Serie 1944". Die verhältnismäßig kleinen Scheine waren einfach in der Ausführung, halten eine grün/blaue Farbe und den Aufdruck "Alliierte Militärbehörde - Serie 1944 - In Umlauf gesetzt in Deutschland - [Registriernummer} - Eine Mark". In der Mitte der Rückseite trugen die Scheine ein "M", das von Arabesken eingerahmt war. General Eisenhower hatte diese Geldscheine wohl schon im Sommer 1944 bei der Landung der Alliierten in der Normandie mitgeführt. Nach Kriegsende liefen sie nun in Restdeutschland neben dem Geld aus der Hitlerzeit (und teilweise noch neben dem aus der Weimarer Republik) bis zur Währungsreform um. Die Fälschung dieser Scheine wäre für Scanner kein Problem gewesen, aber für Geld war damals nicht viel zu bekommen, und man kannte genügend andere Wege, die benötigten Dinge zu erhalten.
    Wie tief verwurzelt in dieser Zeit der Neid im deutschen Volk sitzen konnte, zeigt eine Begebenheit aus Stade. Im November 1946 richtete sich die neugegründete Kassenärztliche Vereinigung in einigen Baracken ihre Büroräume ein, Um Heizmaterial anzufordern, suchte eine Mitarbeiterin das Wirtschaftsamt auf. um sich die dazu erforderlichen Bezugsscheine ausstellen zu lassen. Sie war Flüchtling aus Ostpreußen und trug ihren einzigen Mantel, einen abgeschabten Fohlenmantel. den sie bereits auf der Flucht getragen hatte. Sie bekam zur Antwort, da sie doch einen Pelzmantel habe und deshalb keine Kohlen brauche. Als sie am nächsten Tag in einem geliehenen fadenscheinigen Wollmantel ihren Antrag erneut vortrug. erhielt sie den Bezugsschein.


    Die sowjetische Besatzungzone (SBZ) wurde erst am l. Juli 1945 vervollständigt, weil sich an diesen» Tage die Amerikaner und Briten aus den von ihnen besetzten Teilen Mecklenburgs, Sachsen-Anhalts, Thüringens und Sachsens zurückzogen, um sie den Sowjets zum Tausch gegen die Westsektoren Berlins zu überlassen. Schon am 10. Juli wurde die "Einheitsfront anti-faschistisch-demokratischer Parteien“ gegründet unter starker Einflussnahme der Kommunisten. Ab Januar 1946 begann in ganz Deutschland die ""Entnazifizierung" mit den berühmten Fragebögen, die dann als Reaktion die ebenso berühmten sog. "Persilscheine" nach sich zogen.
    Am 21./22. April wurden in Berlin die KPD und die SPD zur "Sozialistischen Einheitspartei" zusammengeschlossen. In der Folgezeit eroberten sich die Kommunisten gegenüber den Sozialdemokraten die Formachtstellung innerhalb der Partei.
    Anders als die Sowjetunion waren die USA aus politischen Gründen bereits 1947 bereit, am Aufbau des starkzerstörten Europa mitzuhelfen. Mit Präsident Trumans energischer Unterstützung entstand am 5. Juni 1947 der Marshall-Plan. G.C. Marshall war zuvor General gewesen und kannte die Verhältnisse in Europa.
    Als Außenminister war er um die Eindämmung des Kommunismus bemüht und setzte ein gewaltiges Hilfsprogramm - auch für den ehemaligen Feind - in Bewegung. Es wird leider oft vergessen zu erwähnen, dass diese Hilfe auch den Staaten Osteuropas angeboten, von diesen jedoch auf Anordnung der Sowjetunion abgelehnt wurde.
    Eine Wirtschaft, in der die Waren kontingentiert und preisgebunden sind und in der alle wichtigen Bedarfsgüter nur gegen Marken und Bezugsscheine zu erhalten sind, während der Bürger weiterhin sein Einkommen aus Friedenszeiten erhält, führt zur preisgestoppten Inflation. Diese herrschte nun seit spätestens 1939 in Deutschland und hielt bis zur Währungsreform 1948 an. Auch dann bedurfte es noch mehrerer Jahre, bis die soziale Marktwirtschaft richtig funktionierte und langsam in die Zeit des sog. "Wirtschaftswunders" übergehen konnte.
    Löhne 1946:
    Eine Primanerin (Flüchtling) verdiente in Lübeck in einer Gärtnerei einen Stundenlohn zwischen 0.60 und 0,75 RM.
    Als Sprechstundenhilfe mit zusätzlicher Hausarbeit bei freier Wohnung und Kost erhielt sie 75.00 RM pro Woche,
    Der durchschnittliche Jahresverdienst eines Arbeiters betrug
    1945 1.778.00 RM 1947 1,833,00 RM
    1946 1.779,00 RM 1948 2,219,00 RM
    Ein gelernter Arbeiter in einer Fabrik (Vater von zwei Kindern) verdiente im Monat netto 293,00 RM.(nach der Währungsreform verdiente ein Arbeiter pro Stunde 0,96 DM und in der Woche 54,00 DM).
    Mir liegt eine Quartalsabrechnung eines Arztes aus dem Regierungsbezirk Stade aus dem letzten Quartal 1946 vor. Der Arzt hatte in diesem Zeitraum 602 Patienten behandelt und erhielt dafür von den Krankenkassen über die Kassenärztliche Vereinigung 4.626,00 RM ausbezahlt. Er hatte also pro Monat brutto 1.540,70 RM verdient, wovon noch die Steuern, Versicherungen, seine Unkosten, Investitionen, Reparaturen und das Gehalt für das Personal abgingen.
    Nach der Flucht aus der Ostzone 1947 war ich ein Jahr Lagerarzt beim Deutschen Roten Kreuz in Schleswig-Holstein, Mein Verdienst als Vater von drei Kindern betrug 300,00 RM im Monat bei freier Wohnung (2 Zimmer, Küche und Toilette in einer beheizten Baracke).
    Preise 1946:
    Alle Güter, die es auf Karten und Marken gab. behielten also für mehr als drei Jahre ihre Preise bei. Für das. was man ohne Marken "schwarz" erwerben wollte, gab es gleichfalls "feste" Preise (zumeist umgerechnet in Zigaretten):
    1 Zigarette 6,00-10,00 RM, 1 Tafel Schokolade 60,00 RM
    1 Pfd. Brot 12,50RM, 1 Ztr. Kohlen 60,00 RM
    1 Pfd. Butter 240,00-500.00 RM, 1 Flasche Schnaps 500,00 RM
    1 Pfd.-dänische Margarine 200.00 RM, 1 l Benzin 40,00 RM
    1 Pfd. Zucker 75,00 RM, 1 Paar Schuhe 3.000,00 RM
    1 Pfd. Kaffee 500,00-1.000,00 RM, Stoff für einen Damenmantel (mäßige Qualität) 1.000,00 RM
    Schwarzmarktpreise in Hamburg 1945/46:
    1 Pfd. Butter 250,00 RM, 1 Pfd. Fett 175,00 RM
    1 Pfd. Zucker 40,00-50,00 RM, 1 Pfd. Rindertalg 130,00 RM
    Im November 1945 wurde offiziell auf Marken ausgegeben: 150 g Fleisch, 200 g Butter, keine Milch, keine Eier). Infolge des "Hungerwinters"1946/47 erreichtet! die Schwarzmarktpreise danach ungeahnte Höhen. Die Care-Pakete aus den USA linderten damals die ärgste Not.
    Die Schulspeisung kostete 0,35 RM. Es gib eine Milchsuppe oder Eintopf mit Fleisch,
    Eine Bahnfahrt von Lübeck nach Hamburg kostete 5,20 RM.
    1946 betrug der Tagessatz im Kreiskrankenhaus Osterhofe (135 Betten)
    2. Klasse 10,00 RM 3. Klasse 4,50 RM
    Kinder 7,50 RM Kinder 3,50 RM
    Medizinstudium in Kiel 1947:
    Kolleggelder SS 1948 251.00 RM bei "reichlicher Belegung", Miete auf dem Studentenwohnschiff (Saal mit 24 Personen) 15,00 RM im Monat.(Gebühren für Staatsexamen 1951 120.00 DM; Gehalt im Pflichtassistentenjahr 1952 in Minden 50,00 DM bei freier Verpflegung; nach Ablauf dieser Zeit als "unverheiratete Hilfsassistentin" 150,00 DM.). Blutspende 10.00 RM für 100 cm3 (die gleiche Summe wie vor dem Krieg). Gegen Ende des Jahres 1948 kostete l Pfd. Kaffee je nach Qualität 15.00-17.00 DM. In dieser Zeit blieben auch die Wohnungsmieten unangetastet. Eine Wohnung in Berlin {Westteil) von 72 m= (3 Zimmer, (Küche und Bad) kostete vom 1.3,1934 bis 30.6.1953 unverändert 62.00 RM bzw. DM pro Mona«.
    1945/46 durften in den drei Westzonen die ersten Zeitungen erscheinen. Der "Neue Hannoversche Kurier" erschien einmal in der Woche, hatte vier Seiten und kostete 0,20 RM Die "Süddeutsche Zeitung" kostete im Oktober 1945 0.20 RM, Am 2.4.1946 erschien „Die Welt“ und im November "Diese Woche" (Herausgeber Rudolf Augstein), der Vorläufer des "Spiegel", für 1,00 RM. Der "Stern" war mit 16 Seiten ab 1,8.1948 für 0,40 DM zu haben, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" 1949 für 0,20 DM."


    Quelle: http://www.emuenzen.de/forum/g…tanlage-3.html#post507571



    Also, wer lieber walahfrids Muscheln sammeln möchte, bitteschön. Dann bleibt mehr Gold für mich und alle diejenigen, die bei Verstand sind.


    Gruß
    mvd

  • Hallo,


    leider kann ich nicht den ganzen Tag hier verbringen, da ich eine Frau =) =) =) und einen Arbeitgeber =) habe. Komme erst jetzt wieder hier vorbei.


    Habe den Link zum evtl. Scientology-nahen Text nun entfernt. Gehirnfänger wären das letzte, das ich schätze oder hier fördern würde.


    Kennzeichnung des Verdachts gegenüber einer "dubiosen" Quelle finde ich prinzipiell den Mindeststandard; schon den hatte ich hier durch mangelnde Sorgfalt nicht eingehalten.


    Kennzeichnung birgt freilich die Gefahr, daß man vor lauter Distanzierungshinweisen und Ausführungen über mögliche Interessen der verlinkten Seiten und Autoren nix mehr lesen kann - und das Meiste davon müßte Spekulation bleiben.


    So gesehen ist die Anforderung selbst zu denken immer da, sonst kann man fast nix verlinken.


    Um es einfach zu machen (gutso? gutso!):
    Letztendlich habe ich pragmatisch entschieden, um das Forum hier nicht durch u.U. rechtlich problematische Verlinkungen zu gefährden.


    "Bin dann mal weg". 3 Wochen Urlaub. In dem Sinne ist das erstmal ein abschließendes Statement.


    Paßt auf Euch und aufeinander auf.


    GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

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