Welche Anlage bei kräftiger u./od. langer Rezession?

  • Hallo Investoren.


    Alle hier legen ihr Geld in Gold und Silber an, klar - ich auch. Aber ich möchte nicht alle Eier in einen Korb legen und bin mit physischen Werten gut eingedeckt. Weiters rechne ich nicht mit einem Supergau, "nur" mit wirtschaftlich sehr harten Zeiten:


    - sehr harte u./od. lange Rezession in USA mit weiterer bedeutender Dollarschwäche
    - im Rest der Welt mit mittlerer bis gröbere Rezession die in lang andauernde Stagnation übergeht


    Wie würdet ihr bzw. legt ihr bereits euer Vermögen an welches über EM hinausgeht? Meine Ideen:


    - Aktien fallen weg ist klar
    - allg. Rohstoffe werden es meiner Ansicht nach auch schwer haben, wenn die Wirtschaft, also die Nachfrage nach Gütern stark zurückgeht
    - Anleihen ist schwierig zu sagen; auf der einen Seite die aktuelle Geldentwertung, auf der anderen Seite rechne ich damit dass die Kreditvergabe/-aufnahme angesichts der Kreditkrise und Rezession stark zurückgehen wird und damit auch das Geldmengenwachstum (= deflationäre Wirkung)


    Was meint ihr? Wie würdet ihr anlegen, wenn es zusätzlich zu EM sein muss?

  • wenn aktien fallen und anleihen sowie bargeld entwertet werden bleibt als alternative eigentlich nur noch: land/immobilien oder der konsum. es gibt ja auch 'konsum' der eigentlich eine investition ist z.b. wie wär es mit einer investition in weiterbildung? damit man nach dem crash die nase vorn hat.


    häuser können zermbombt werden
    gold kann geklaut werden
    land kann verbrennen
    geld kann entwertet werden
    die geist bleibt. (normalerweise).


    war nur so ne idee.

  • ich denke aber dass die USA eine rezession oder depression nicht einfach hinnehmen sondern versuchen 'entgegenzuwirken'. und das geht nach ihrer meinung am besten durch inflationierung. egal ob das nun konjunkturbelebend ist oder nicht. es wird erst mal so probiert und damit haben wir unsere entwertung. zumindest halte ich es für relativ wahrscheinlich und daher sollte man nicht nur bargeld haben.


    10 euro stücke sind in der tat sinnvoll. wenn es starke inflation gibt sollte der wert des silbers darin steigen. bei deflation o.ä. steigt entsprechend der 'wert' von 10 euro. lediglich wenn wir die nächsten jahre hohe realzinsen hätten hätte so ein ding hohe opportunitätskosten. was aber wohl verkraftbar wäre.

  • HIghtekki: Du hast Recht, Bildung ist eine sehr gute Idee!


    Zitat

    Original von Robertino
    Rezession ist nicht gut für Goldbugs! Daher reden wir am besten nicht darüber. :D
    HIghtekki: ich denke nicht, daß in einer Rezession "Bargeld entwertet" wird.
    @Eichelburg: ich denke auch nicht, daß in dem erwarteten "Systemzusammenbruch" Gold "durch die Decke geht".


    Hallo Robertino.


    Du bist mutig hier zu sagen dass Gold in den kommenden paar Jahren evtl. nicht die ultimative Idee ist - zumindest wenn man mit einer schwere Rezession, langer Stagflation oder gar Depression rechnet und man nicht mit dem Supergau rechnet. Ich denke so, obwohl ich zur "Sicherheit" eine Menge Gold habe. Die Verschuldung der Amis (Bürger und Staat) sowie hohe Inflation und Verarmung der Bevölkerung dort sind sicherlich sehr üble wirtschaftliche Vorboten. Aber Fiat hat (leider) schon schlimmeres überlebt.


    Was ich mich am meisten Frage ist, wer soll zukünftig für hohes Geldmengenwachstum im Euro-Raum sorgen? (Was Voraussetzung für Geldentwertung ist.)


    1. Welche Europäer nehmen zusätzliche Kredite auf wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht und sie depressiv in die Zukunft blicken?
    2. Welche Bank verleiht gerne zusätzliche Kredite wenn die Bonität der Kunden immer schlechter wird?


    Also woher soll in Zukunft das Geldmengenwachstum im Euro-Raum kommen? Selbst Null-Zins kann da kaum etwas bewirken. Einzige Möglichkeiten die ich sehe:


    1. Geldmengenwachstum über enorme zusätzliche Staatsverschuldung, was im Euro-Raum politisch nicht mehr soooo leicht durchzusetzen ist.
    2. Theoretisch über die Offenmarktpolitik der EZB durch massiven Kauf von Wertpapieren am Markt mit neuen Euros.
    3. Im schlimmsten Fall Punkt 2 als Devisenintervention zur Stützung des Dollars (Kauf von wertlosen Dollars gegen neue Euros)


    Ich halte die 3 Gefahren aber aktuell nicht für sehr groß. Da brechen vorher die Konsumenten/Nachfrage ein mit allen Fiat-Folgen einer Rezession.


  • Ich sage euch, was passiert:
    wenn die private Verschuldung nicht weiter ansteigt oder sogar durch Rückzahlungen und Insolvenz zurückgeht, dann nennt man das Depression. Wertmäßig ist das seit etwa der Euro-Einführung in D exakt so der Fall. Die PIIGS folgen nun dem deutschen Beispiel, da auch dort die Kreditmengen mangels zahlungsfähiger Schuldner kolabieren. Das auf Geldmengenausweitung ausgelegte System implodiert durch den Druck der für die Realwirtschaften viel zu hohen Zinslasten nun in einem zur Dauer der Aufschuldungsphase winzigen Zeitraum.



    Wenn KEINER mehr Kredite kriegt bleibt nur noch einer überig, der cheinbar unbegrenzt kreditwürdig ist, weil alleine er höchste Sicherheit (zukünftige Steueraufkommen) beitet. Und irgendjemand muss kreditwürdig sein, weil Geld ja Zinsen abwerfen muss, denn ansonsten würden alle Bankguthaben aufgelöst werden. Denn: ohne Preiss kein Fleiss und der Preis fürs geld ist der ZINS. Und das bedeutet dann: daß es zur Kreditaufnahme kommen muss. Zwangsläufig. Kriegt nur mehr einer Kredit, bedeutet das: nahezu unbegrenzt neues Geld durch scheinbar ewig währende Aufschuldung ohne reale jetzige Gegenleistung. Und das führt bei stagnierender / rezessiver Wirtschaft zu einbem immer höheren Geldbetrag je real geleisteter Arbeit und danit je real verfügbarer Ware / Dienstleistung. Und somit kommt es zur Hyperinflation.


    Und genau dort sind wir nun. Der Staat, bzw. dessen "Noten- und Zentralbanken" drucken schon jetzt unbegrenzt Geld, um marode Banken zu retten und so den Zahlungsverkehr und die Fassade dass Sparguthaben sicher sind aufrecht zu erhalten. E sist eine Art "Totentanz" / "Tanz der Vampire", den wir da sehen. Beim ersten, goldenen Sonenstrahl zerfallen sie zu Staub, weil sie nicht mehr in ihre Särge zurückkommen. Und bis dahin zeigen sie euch ihre blut(/geld)gierige, hässliche Vampi(/inflations-)rfratze und saugen euch aus, indem sie den Wert eurer auf Geld lautenden Ansprüche abrufen und aufbrauchen / an andere verteilen und so ihre letzte Blut(/Fiat-)Orgie am laufen halten. Würden Menschenmassen das erkennen käme es zu Mord und Todschlag. Man würde versuchen, die Verantwortlichen bzw. vermeintlich Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Würden sie erkennen wie unsicher Sparguthaben sind, würden sie diese zwecks vorgezogenen Konsums auflösen und so direkt Bankruns und Hyperinflation einleiten. Die Kaufkraft aller Geld- und darauf basierender Kreditmengen würd eimplodieren und alle Schulden wären so weg. Und die Menschen werden das erkennen. Entweder durch Einsicht oder dadurch, daß die Preise demnächst regelrecht explodieren werden.


    Eine echte Währungsreform oder eine 80 bis weit über 95 prozentige Geldentwertung wären die Folge.


    Der Wert von GOLD und Silber kann abe rnicht durch Zwang um 90 oder 95 Prozent reduziert werden. Dann bildet sich neben einen offiziellen Markt, an dem es keine Ware gibt sofort ein Schwarzmarkt. Genbau wie bei Drogen, Auslandszigaretten und andere Schmuggelware oder Waffen.


    Das genau ist der Unterschied zwischen GOLD und Papiergeld / Papiergeldanlagen.

  • was haltet ihr von bundesanleihen die in schweizer franken notieren?
    ich denke eher wird deutschland (hyper)inflationieren als seine schulden nominal nicht zurückzuzahlen. das sollte aber den CHF nicht unbedingt tangieren. dort ist das geldmengenwachstum aktuell bei 2% und in den letzten 100 jahren hat der CHF auch nur durchschnittlich ca. 2% p.a. gegenüber gold verloren ($ z.b. über 8%).


    z.b. die mit der WKN 117026.


    gibt sogar über 3% zinsen.


    mittelfristig denke ich dass der CHF gegen euro eher gewinnt als verliert. carrytrade befindet sich in der endphase.


  • dafür gibts aber Silberzehner. Silber ist nicht nur antibakteriell wirksam, sondern bekanntlich auch gut gegen (Fiat-)Wehrwölfe. :)


    Gebt ihnen also bei Vollmond (Rezession) die Silberkugel :D:D:D

  • 10er sind leider nicht so wirklich oft zu bekommen...ich hab gestern immerhin 30 stück ergattert. mehr gabs aber nicht.


    naja ich werd es mal bei der landeszentralbank versuchen nächste woche.


    aktuell ist das silber dort drin 5,50 € wert. spätestens wenn es 7,50 € wert ist sind die silber 10er bereits den normalen 1 $ oder 5 CAD unzen vorzuziehen, da man dann bei den 10nern je € mehr gramm silber kriegt (bei den anderen muss man ja steuer und händlermarge berücksichtigen, d.h. man zahlt ca. 13 € um eine unze zu bekommen die aber aktuell nur für 10 € silber enthält bei 7,50 € in einem 10er würde man ebenfalls 13 € zahlen um für 10 € silber zu kriegen). d.h. silber müsste noch auf ca. 13,6 € steigen von jetzt 10.
    wobei die 10er wohl schon früher vorzuziehen sind da sie kein abwärtsrisiko haben (nominal zumindest). es ist quasi physisches silber plus put ohne laufzeitbegrenzung und ohne jedes aufgeld ;)

  • Zitat

    Original von freefly
    Du glaubst doch nicht im Ernst das man die Silber 10er noch für 10 Euro bekommt, wenn das enthaltene Silber einen höheren Marktwert hat. Entweder werden die dann eingeschmolzen oder Du zahlst halt den offiziellen Silberpreis. Bei den Goldeuro läuft es doch genauso. ;)


    wer sagt dass ich das tue? also dann 10er kaufen zu wollen? wenn dann muss man die dinger JETZT kaufen. und nicht wenn das silber die 10 € übersteigt ;)


    daher versuch ich mich ja einzudecken.
    umgekehrt heißt das ja dass dann meine 10er im wert steigen und darauf kann man spekulieren,

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    was haltet ihr von bundesanleihen die in schweizer franken notieren?
    ich denke eher wird deutschland (hyper)inflationieren als seine schulden nominal nicht zurückzuzahlen. das sollte aber den CHF nicht unbedingt tangieren. dort ist das geldmengenwachstum aktuell bei 2% und in den letzten 100 jahren hat der CHF auch nur durchschnittlich ca. 2% p.a. gegenüber gold verloren.


    An sowas hatte ich auch schon gedacht.


    Angeblich empfiehlt Jim Rogers aktuell auf CNY, JPY, CHF zu setzen (Reihenfolge weiß ich nicht mehr). Weiß jemand ob er wegen der Rezession noch auf seine Rohstoffe setzt oder ob er nach den ca. 10 erfolgreichen Jahren Kasse macht?


    Zu den Hyperinflationisten über Staatsverschuldung: In USA kann das meinet wegen sein, die machen einfach ihren Big Deal Nr. 2. Aber im Euro-Raum ist das nicht ganz so leicht und auch nicht ganz so schnell möglich. Hinzu kommt, das internationale Dollar-Halter immer mehr zum Euro überwechseln, was zumindest die Euro-Geldmenge am kurzen Ende drückt und den Wechselkurs anhebt. Beides wirkt einer Inflation im Euro-Raum entgegen.

  • Was haltet ihr von short Calls auf Aktienindizes? Das ist der Verkauf von Call-Optionen. Wenn die Kurse fallen, gleich bleiben oder nur minimal steigen, dann verdient man gutes Geld.


    Macht das wer? Ich mache das und es läuft gut (short Call auf den S&P 500). Das Risiko kann/muss man selbst begrenzen. Es wird so lange gut laufen bis sich der nächste Wirtschaftsboom anzeichnet und ich rechtzeitig die Strategie wechsle. Aber bis zum nächsten Boom kann es daaaauern.


    Bin ich der einzige Optionsverkäufer hier?

    • Offizieller Beitrag

    Sehr lesenswert!!


    ".....In summary, a U.S. recession does
    not have negative implications for the gold price thanks to the unique
    drivers of gold demand and supply
    . The only element of demand
    likely to be affected by a recession is investment demand, but that in
    turn will depend on the "type" of recession. So far, the brewing
    recession has been positive for gold, as it has been accompanied by a
    rise in inflation and a falling dollar, which has boosted demand for
    gold as a dollar and inflation hedge. [Blockierte Grafik: http://i.mktw.net/mw3/News/greendot.gif]"


    http://www.marketwatch.com/new…%2DB1FA%2D41087503288D%7D


    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Was haltet ihr von short Calls auf Aktienindizes? Das ist der Verkauf von Call-Optionen. Wenn die Kurse fallen, gleich bleiben oder nur minimal steigen, dann verdient man gutes Geld.


    ...


    wäre wohl eher eine Spekulation als eine Anlage!


    es sei denn, Du hast die im Index enthaltenen Aktien im Depot und willst mit diesen einen zusätzlochen Ertrag erwirtschaften ... und bist bereit, diese bei einem Kursanstieg zu dem festgelegten Kurs zu verkaufen ...
    (Optionen zu schreiben, wenn man im Bedarfsfall nicht liefern kann, erscheint mir höchst riskant!)

  • - Aktien fallen weg ist klar


    Hallo,


    das ist mir so erstmal nicht klar bei deinem Szenario. Generell sollten Aktien dabei underperformen, aber abseits der großen Indizes wird es auch da schöne Renditen geben. Würde die Beteilung an Unternehmen weiter im Korb haben wollen in Deinem Szenario. Aus derzeitiger Sicht die Branchen Energie incl erneuerbare Energien, ausgewählte Hightechs und Nahrung/Landwirtschaft. Gar keine Aktien zu haben, halte ich für einen Fehler.


    mfG

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