Haben Calls auf Gold eigentlich einen Einfluss auf das underlying (= Goldpreis)

  • Hallo Ihr Grossen!


    Seit ein paar Wochen wette ich mit immerhin 750 Unzen Gold darauf, dass der Goldpreis Ende Maerz bei 1000 Dollar + X liegt, mittels 7500 von diesen Call Optionsscheinen:
    http://www.goldman-sachs.de/isin/detail/DE000GS0RUT3/


    ok, das ist riskant. Das wissen selbst kleine Kueken.


    750 Unzen sind fuer mich viel, aber fuer den Goldmarkt ein Tropfen im Meer. Trotzdem die Frage: hat denn diese kleine Wette eine wenigstens kleine pushende Wirkung auf das underlying, also den Goldpreis?


    Dazu muesste man wissen, was Goldmann-Sachs mit diesem Optionsschein macht: sucht GS einen Gegenspieler, der das umgekehrte wettet wie ich und GS kassiert nur die Gebuehren, oder wettet GS selber? Egal, ob GS der Gegenspieler ist oder ein dritter: wie sichert sich der Gegenspieler ab? sollte der nicht einen Terminkontrakt mit Auslieferung Ende Maerz ueber einen groesseren Teil der 750 Unzen abschliessen? und dieser Terminkontrakt, sollte der nicht abgesichert werden vom Terminkontrakt-Verkaeufer? und der macht das doch, indem er das Gold schon heute oder sukzessive im Laufe der Zeit bis zur Auslieferung kauft. Und mit diesen Kaeufen haette man doch ein pushing des Goldpreises.


    Stimmt das im Prinzip? und wenn ja, in welchem Masse pushe ich den Goldpreis? so als wenn 750 Unzen tatsaechlich kaufen wuerde, oder eher in der Groessenordnung wie mich jetzt diese Calls gekostet haben?


    Das K.

  • So oder so, das ist nicht mal ein Tropfen im Meer.
    Allerdings 750! Unzen auf ein Termingeschäft, da hoffe ich doch, das ist nur besseres Portogeld für Dich :)


    Das man viel Fiat nicht in physischem anlegt ist schon klar, aber warum kaufst Du nicht einfach ein Quanto-Zertifikat auf den Goldpreis?
    Das kannst Du jederzeit laufen lassen oder verkaufen und zwar dann, wenn Du denkst es ist Zeit - und der Dollar-Eurokurs kann Dir auch egal sein.

  • @Küken: Lass es lieber!


    Du gibst meiner Deinem Geld den Gegnern Geld in die Hand, dies ist immer gefährlich.


    Wenn überhaupt, dann würde ich mir ein Call mit Basis 800 und höchstens 5% Aufgeld bei einer Laufzeit von mindestens 6 Monaten oder so kaufen, dann ist wenigstens nicht alles futsch, wenn es schiefgeht.

  • Hübsche Geschichte, Kücken,
    wünsch Dir Glück mit dem Hebel und hoffe stark,
    dass du deinen Schein online handeln kannst und den Tick des Scheines am Bildschirm hast,
    dass du gute Nerven hast,
    dass du genug Fiat hast,
    dass du das Spiel auch rechtzeitig beenden wirst, genau eben dann, wenn es scheinbar am schönsten läuft.


    Aber um deine Frage zu beantworten, nein, tut es nicht. GS oder ein Kunde von GS macht das, was eben das Wort des Optionsschreiber aussagt, Stillhalter, er hat und hält still, in der Praxis fixiert er den POG zu dem Zeitpunkt, als du die Option gekauft hast und läßt sich deine Optionsprämie gutschreiben.


    Nachdem die Einlösung der Option ( Lieferung ) ohnehin in der Praxis auszuschliessen ist, rollt er mit der Ware und das Spiel beginnt von vorne mit einem neuen Termin.


    Nebenbei ist der von dir genannte Betrag am Goldmarkt ( bitte nicht böse sein ;) ) ein Regentropfen im Meer, ist so, wie wenn man fragt, habe gestern 1000 Siemensaktien gekauft, habe ich damit den Siemenskurs gehoben ?


    Technisch gesehen ja, du hast ja das ask gekauft aber eine Sekunde später gabs ein neues ask. Höher oder gleich.


    Die Großen stellen nebenbei unendlich viele Scheine, wenn sie den Markt überhaupt optionieren, ( wundert ja auch keinen, sie verdienen damit prächtig ) also einen Optionsscheinanstieg durch Verknappung habe ich noch nie gesehen, nicht mal bei der Techblase.


    Drück dir ganz fest die Daumen

  • wenn es stimmt, was der Herr Schmidt schreibt, daß aktuell grosse Spekulanten 21 Millionen Unzen long sind während die Kommerziellen mit aktuell 26 Millionen Unzen short dagegen halten, dürfte so eine Minispekulation nichts ausmachen.

  • Ich weis nur eines: geht der Emittent pleite, so verfallen Oprionen wertlos.


    Warum also konkursgefährdeten Banken das Geld hinterherwerfen.


    Es ist, kommt es hart auf hart, ohnehin alles nur Lug und Trug.


    Soviel Gold wie auf Termin und Zertifikate verkauft wurde gibt es nämlich garnicht. Schon daran kann man erkennen, daß es nur Sinn macht, physisch zu kaufen.

  • Man könnte auch sagen, die Welt ist vom Falschgeldvirus (dazu zählen natürlich auch Derivate jeglicher Coleur...) infiziert!


    Dieser Vergleich ist subtiler Natur:


    Die meisten Menschen sind angesteckt und: immun gegenüber der Medizin, der Einzigen die hilft:


    Physisch!


    Insofern ist das derzeitige Geldsystem genial weil selbstheilend für die Erschaffer.
    Unglaublich!

    Fehler sind klasse wenn sie benutzt werden.


    Sie sind das einzig wahre Grundmotiv des Lernens.


    oder etwas anders formuliert:


    Nichts ist wirklich so schlecht, als daß es nicht wenigstens als schlechtes Beispiel dienen kann!


    J.M.

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