Gold - wann kommt der Absturz?

  • kroesus, bergmann wird dir bestimmt noch antworten.


    Seine Werte sind die theoretischen; nicht das die unbetrachtet bleiben sollten, aber: Mal nur das Wasser betrachtet. Zeig mir z.B. eine 15 km lange Wasserleitung im Bergbau, auch in industrialisierten Ländern, die bis zur Entnahme dicht ist. Außerdem; geht sie einmal kaputt und wird erst nach einigen Stunden geflickt, verquast man hunderte Kubikmeter. Und das passiert oft. Weiterhin ist für Maschinen, Menschen, Berieselung usw. auch H2O nötig. Nur als Beispiele von vielen.
    Energie: Ständiges Abpumpen von Wasser, auch bei geringen Tiefen (Tagebau). Transportenergie wird nicht nur in der Mine, sondern auch danach verbraucht..................
    Deshalb kommt es weltweit zu so hohen Durchschnittswerten, da ist dann auch der Verlust an Roh- und Betriebsstoffen dabei.


    Theorie und Praxis - so unterschiedlich wie G.W.Bush und Gandhi. :)

  • Hallo Kroesus,


    also etwas auseinanderhalten, sind die kW und Dieselverbrauch: Alle 8 Minen arbeiten von uns stromautark, das heisst da ist je ein Dieselaggregat Qax 30 von Atlas Copco in Betrieb, das nicht mal 10% an der zulässigen Last ausgenützt wird, also in Diesel kann ich nur den Tagesverbrauch je Mine angeben: im Durchschnitt 22 Liter auf ca. 10 Std. Tag , da wir es während der Sprengung abstellen, damit werden Belüftung und Beleuchtung bzw. Wasserpumpen zur Entwässerung (wenn notwendig) betrieben. Für 3 unserer Minen + 4 Fremdminen wird die Erzaufbereitng per Flotations/Gravitationsmix gemacht, inkl. Röst- und Hochofenprozess, wo wir am Lichtnetz dranhängen. Die Stromkosten betragen da insgesamt etwa US $ 5.200 monatlich. Wasser ist gratis dort... In Venezuela kostet ja der Diesel ein 200 l Fass kaum mal umgerechnet 12.50 US$ in Chile muss ich dagegen für das Fass umgerechnet US $265 hinblättern!!!!!!!!! Die Tunnelradlader und LKW fressen da schon mehr Diesel.... Da gehen die Verbrauchswerte ziemlich auseinander, da jede Mine andere Spezifikationen, Abbaukapazitäten und Transportwege hat. Die günstigste Mine kommt mit 3.600 Liter Diesel pro Monat aus, die grösste und technisch aufwändigste Mine von uns braucht 7800 Liter p. Monat. Zum Glück in Venezuela...


    Flusswasser wird gratis entnommen, daher sind Erzaufbereitungsanlagen meistens in Flussnähe.... Unsere Werksanlage muss das dreckig ankommende Flusswasser erst filtern... Da werden etwa 2.000 Liter pro Stunde entnommen, davon gehen in den natürlichen Wasserkreislauf von uns in 4-fach Dekantationsbecken ca. 85% an den Fluss zurück, (also sauberer als vor Entnahme!!!) Das zurückgeführte Wasser enthält keine chemischen Rückstände, da in der Flotation Fichtenholzöl verwendet wird. Da wir eine Knelson einsetzen, ist das Wasser auch frei von Schwerminerale.


    Noch einmal Wasser in der Mine: da wird extrem wenig Wasser verbraucht. Der Wasserverbrauch fällt zu 99% in den Erzaufbereitungsanlagen an. Der Standort solcher Werke wird minenseits abgewogen, zwischen Transportaufwand des Roherzes und der Verfügbarkeit von Wasser vor Ort. Oft ist es günstiger, das Aufbereitungswerk in Flussnähe zu installieren. Extrem lange Wasserleitungen lohnen nur im Ausnahmefall. Neuerdings werden in Chile im Werk Ventanas der Codelco sogar Meerwasseraufbereitungsanlagen bei Erzaufbereitern benutzt. Geplant ist auch eine Meerwasserpipeline von 120 km in die ziemlich wasserlose Atacama-Wüste für einen Erzaufbereiter.

    Bergmann

    Das Gold erfreut die Menschen. Im Bergbau kommt das Gold in der Praxis selten alleine vor, fast immer in Begleitung anderer Mineralien und Elementen.

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  • Da ist gerade ein kleines aber interessantes Zahlenwerk von der BHP Billiton hereingekommen, von deren derzeit produktionsstärksten Kupfer-Mine Escondida in Chile (bzw. sogar weltweit).


    Derzeit produziert diese Mine die Libra von Kupfer für US$ 0.71, derzeit wird die Libra für US $ 3.68 gehandelt. In wie weit da die Einkünfte aus der Produktion von Mineral-Beifängen, Au, Ag, Zi etc. in den Berechnungen einfliessen, bleibt wohl deren Geheimnis...


    Ich habe diese Infos dieser Kupfer-Mine nur hereingestellt, weil deren technische Abbauverfahren überhaupt zu den ausgereiftesten Systemen weltweit zählt - und sich technisch zum Goldabbau nur geringfügig unterscheidet.


    Auch bestätigt wird der Trend, des Verkaufsrückgang von Kupfer weltweit. Auch der rasante Kostenanstieg der Minen von umgerechnet +40% seit dem Vorjahr. Fast neidvoll muss ich aber zugeben, dass ich die Libra Kupfer wohl kaum mit US $ 0.71 an operationellen Kosten herausholen kann.



    Bergmann


    Primer semestre: costos en Escondida aumentan de 57,7 c/US$ a 71,8 c/US$


    14/08/08 15:37 Minería al día Noticias del día

    Durante el semestre terminado el 30 de junio de 2008 el precio promedio de la libra de cobre en la Bolsa de Metales de Londres (LME) fue de US$ 3,68, valor que es mayor en un 19,8% al promedio de US$ 3,07 registrado durante el primer semestre del año 2007.


    Producción
    La producción de cobre de Minera Escondida fue de 725.177 toneladas métricas, un 4,42 % inferior a las 758.696 tm producidas el primer semestre de 2007. Ello se explica en parte por una baja en la ley de cabeza del mineral y una menor disponibilidad de mineral en la planta de óxidos. A junio de 2008 la producción estuvo compuesta por 602.620 toneladas de cobre contenido en concentrados y 122.557 toneladas de cátodos.


    Ventas
    Las ventas totales aumentaron desde US$ 5.442,6 millones durante el primer semestre de 2007 a US$ 6.370,8 millones en igual periodo del año 2008, lo que significó un aumento de 17,1 %. Ello es producto de un mayor precio del cobre, motivado por los bajos niveles de inventarios a nivel mundial y a la alta demanda en los mercados de Asia y Europa.


    El nivel de ventas físicas disminuyó en un 5,0%, lo que se explica fundamentalmente por baja en la ley de cabeza del mineral y a una menor disponibilidad de mineral en la planta de óxido.


    Resultado operacional y utilidades
    El resultado operacional de la compañía aumentó de US$ 4.383,0 millones en los seis primeros meses de 2007 a US$ 4.935,8 millones en el mismo lapso del año 2008, lo que representa un aumento del 12,6 %.


    La utilidad aumentó también de US$ 3.530,6 millones en el período enero-junio 2007 a US$ 3.897,2 millones en período enero-junio 2008, lo que significa un incremento de 10,4%.


    Impuestos
    La provisión de Impuesto a la Renta a marzo de 2008 alcanzó los US$999,6 millones. De ese monto US$837,3 millones corresponden a Impuesto de Primera Categoría y US$ 162,3 millones al Impuesto específico a la Actividad Minera (Royalty).


    Costos
    El costo unitario efectivo C1 de explotación por libra de cobre vendida (pagable) aumentó de 57,7 c/US$ en el primer semestre de 2007 a 71,8 c/US$ en el primer semestre de 2008.


    Esto se explica en gran medida por los altos precios de los principales insumos tales como energía, combustibles, acero y ácido sulfúrico.


    Fuente / BHP Billiton

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  • Bergmann: warum kommts du bei den niedrigen Kosten auf die Idee, dass Gold die Marke von 1000 $ in nächster Zeit überschreitet?


    => Macht nicht den gleichen Fehler wie die ganzen Pseudo-Ölexperten, die immer wieder auf die (natürlich richtige, aber irrelevante) Tatsache verweisen, dass es in Saudi-Arabien und in Kuwait noch Quellen gibt, die das Barrel um 2-5 $ fördern können!
    => Diese Quellen spielen für den Weltmarktpreis von 115 $/bl ebensowenig eine maßgebliche Rolle wie es Goldminen mit Förderkosten von 90 $/oz tun!
    => Für den Weltmarktpreis sind (abgesehen natürlich vom PPT...) immer NUR UND AUSSCHLIESSLICH die Vollkosten der LETZTEN gerade noch im Markt nachfragten Goldunze relevant. Und die liegen derzeit (dank PPT) bei knapp 800$. Das sind automatisch die Grenzkosten der teuersten noch profitabel fördernden Minenunternehmung und eben NICHT die 90$ einer chilenischen Ausnahmemine! Vermutlich sind es derzeit die Vollkosten von HAR in SA, die gerade noch so eben profitabel sind.
    => Die kanadisch-chinesische Silvercorp fördert nach eigenen Angaben derzeit rein buchhalterisch Silber zu (negativen) -2$/oz. Deshalb wird es aber selbst das PPT nicht schaffen, den Silberpreis auf -2$/oz zu bringen... :D

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

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  • Hallo Pauli,


    man muss folgende Dinge unbedingt ganz streng von einander unterscheiden - und beurteilen:


    a) das techische Szenario auf den Minen,


    b) die Resourcenknappheit,


    c) den Wert von Rohstoffen im Markt und Handel -


    d) und auch bei Gold der Wertersatz zu Papiergeld/Aktien samt ein unbestreitbarer Liebhaberpreis.


    zu a) und b) alle Minen sind bestrebt den Produktionskostenfaktor so gering wie möglich zu halten, dabei darf man aber nicht aus den Augen verlieren, dass so manche Minerale, wie Gold immer seltener gefunden werden. Bergbautechnikseits wollte ich lediglich aufzeigen, was heute möglich ist. Alles andere ist ja in bekannter Diskussión.


    Bergmann

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  • Hi Bergmann


    14 gramm Gold pro tonne Erz sind Schlagzeilen in Toronto, der Schnitt liegt bei ca.2.4 gramm Weltweit.
    Ob nun open pit oder wie viel Wasser die nun brauchen spielt keine Rolle.
    Bis auf die Reserven die ihr habt klingt das bald nach Bre-X Minen. :D


    Egal ich goenne es Euch, das sind ja Wunderminen wo du arbeitest.


    Cheers


    Eldo

  • Hi Bergmann


    14 gramm Gold pro tonne Erz sind Schlagzeilen in Toronto, der Schnitt liegt bei ca.2.4 gramm Weltweit.
    Bre-X Minen. :D Egal ich goenne es Euch, das sind ja Wunderminen wo du arbeitest.
    Eldo


    Hallo Eldo,


    ich erzähle Dir mal was: Nix Wunderminen und so.


    Der etwas kleinere Bergbau, d.h. Minengesellschaften, die bis zu 2.000 Brutto-Tonnen Erz im Monat fördern, gehen beim Abbau nur der direkten Reicherz-Ader nach. Dabei wird darauf geachtet, dass dieses Erz nicht mit sterilem Gestein "kontaminiert" wird. Beim Tunnel-Vortrieb entlang bzw. parallel der Ader, wird niemals ein gleichmässig homogener Erzgehalt angetroffen - und der Erzgehalt unterliegt gerade beim Gold teils sehr extremen Schwankungen. Da ist von 1g/t bis 1.300 g/ t alles möglich. Ja Du hast richtig gelesen!!! So etwas kommt, was wir hier einfach "Bonanza" nennen, öfters vor. In solchen Bonanza ist das Gold herrlich sichtbar, so richtig nett auf dem Muttergestein verwachsen. Gold mag besonders gut auf Quartz-Grünschiefer und grünen Diorit/Granit "gedeihen". Da kann in einer solchen Goldstufe gut und gern 8 Oz. drinnstecken. Da kann mal 4-5 m Streckenlänge im Tunnel-Vortrieb eine absolut hochgradige Vererzung vorkommen; genauso wie manchmal streckenweise auch mal nur magererzig 1 g/t vorkommen kann. Der Gesamtschnitt ergibt dann halt den durchschnittlichen Goldgehalt. Wir haben auch die Mine Fortuna, wo wir zwar nur 450 t per Monat abbauen; aber da liegt der Goldgehalt derzeit bei 22 g/t. Das ist gar nichts ungewöhnliches. In Chile haben wir eine Silbermine mit 55 g/t und etwa 2.5 % Cu + 5 g/ t an Au. Und dort kommt streckenweise Ag mit Gehalten von 400 g/t vor


    Solche hochgradige Mineralisierung kommt auch im Grossbergbau streckenweise vor; nur bei denen geht das bei den Abbaumengen einfach "unter" Solche Konzerne bauen ja schon am Tag 2.000 t an Bruttoerz ab. So eine "Bonanza" würden die auch übersehen, weil deren Radlader/Riesenbagger dem Maschinenführer es unmöglich ist, so etwas zu vom Führerhaus erkennen. Ich kenne gut eine Mine von der Meridian-Gold - und zwar die Mine- La Pepa, da gibt es stellenweise, bis zu 55 g/t Au. Im Schnitt bringt diese Mine aber um 7 g/t, weil die halt alles Mineral aufladen. auch Gestein mit Niedrigst-Gehalte. Wenn ich diese Mine betreiben müsste, hätte ich zwar weniger Abbaukapazitäten, aber mein Erz wäre wesentlich besser selektiert.


    Daher merke: Der Grossbergbau hat aufgrund des Massenabbau´s immer schlechtere Durchschnitts-Werte der Goldgehalte; je grösser der Konzern je schlechter ist der Durchschnitt der Erzgehalte; da Massenproduktion. Will heissen: bei den Konzernen kommt zuviel Gesteins-Material in den Aufbereitungsprozess, der bei uns im Vergleich, als "steriles Material" bezeichnet wird.
    Der Grossbergbau über uns kleine sagt: "die picken sich nur die Rosinen aus den Berg"


    So ähnlich sind dann auch die Reserve-Berechnungen aufgebaut: d.h.


    Ein und die selbe Erzlagerstätte kann nach Definitionen klassifiziert werden: 15 g/t mit ca. 80.000 t Reserven = Tunnelbau-Betrieb
    oder Reserven für 10.000.000 t aber nur mit 2 g/t


    Während wir uns mit Reserven von 80.000 t diese gleiche Lagerstätte begnügen, weil wir auf das Reicherz mit 15 g/t abzielen, würde der Grossbergbau auf die Reserven von 10.000.000 t achten und im Tagebaubetrieb gleich den ganzen Berg abtragen...


    Hast Du jetzt das "Geheimnis" verstanden???? Oder glaubst Du wir machen Witze?



    Bergmann

    Das Gold erfreut die Menschen. Im Bergbau kommt das Gold in der Praxis selten alleine vor, fast immer in Begleitung anderer Mineralien und Elementen.

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  • Hallo Bergmann,


    höchst interessant, danke für deine Beiträge.
    Da muss man ja wirklich mal überlegen umzuschulen, interessante Sache, braucht ihr noch wen fürs Kaufmännische??? ;)


    Was macht ihr mit dem sterilen Gestein, verkaufen an die großen verwerter, oder legt ihr euch das auf Halde für richtig gute Zeiten, wenn der Preis sich dann auch für dieses Gestein für euch "kleinen" lohnt zu bearbeiten?

  • Hey Just,


    liest du etwa den Smart Investor oder hast du dir diese Gedanken alle selbst gemacht? ;)
    Die beschreiben nämlich genau das gleiche Szenario und empfehlen daher demnächst nochmal dick in den Aktienmarkt einzusteigen (das ganze zusätzlich zur Verfügung gestellte Geld sucht ja nach Anlagemöglichkeiten)


    gruß
    Bernd

  • Viele meinen nach dem Lesen meiner Beiträge, Gold sei einfach zu finden - man braucht nur in den Wald zu gehen - und einen Stein umdrehen - und man sei nun reich....! Auch gibt es Leute, die glauben, je grösser die Maschinen, um so reicher werde man...


    Bergmann:


    Ja wenn das so einfach wäre, dann wäre Gold nix wert...


    Dazu braucht man einiges Wissen und viel Erfahrung. Ich kam als junger Berbau-Ing. nach Südamerika. Hier musste ich als Praktikant in einem Grossbergbau-Konzern erst erfahren, dass die jahrelange Erfahrung im Bergbau durch nichts zu ersetzen ist, auch nicht durch Diplom-Titel. Auch daher muss ich heute einräumen, dass man zum erfolgreichen Miner nicht unbedingt eine Bergbau-Uni Bergbau-Ing. bzw. Geologie studiert haben muss.... So mancher Klein-Miner weis nämlich oft nämlich mehr, als so manche eingebildete überhebliche Fratzkes, auf derem Diplom-Urkunde die Tinte noch nicht getrocknet ist....
    Auch diese Geologen von heute, die sich Seniorgeologe schimpfen, sind nicht mehr vom alten Holz geschnitzt, wie früher. Bei den heutigen Geologen zählt offenbar nur noch ein paar Fetzen Papier, auch die Canadian Geology Certification darf dabei nicht fehlen. Neulich war ich bei so einer Company in deren Geologen-Abt., wo ich zu meinen Erstaunen lauter übergewichtige Damen und Herren, die mit ihren fetten Hintern in sündhaft elegant-teuren ausgestatteten Büros sitzen sah. Da kam bei mir das ungute Gefühl auf, dass solche Herrschaften bei einer Exploration-Tour, (welche in der Praxis mit hochalpinen Touren zu vergleich sind) körperlich-konditionsmässig wohl kaum dazu in der Lage sind. Ach ja, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass unweit vor deren Büros ein paar nagelneue Helikopter stehen, die solche bequemen Leute spielend ins Gelände bringt... Solche Geologen sind zwar mit modernsten, heut verfügbaren Gerät zur Sondierung von Erzlagerstätten ausgestattet; mit PC-Programmen, samt Remote-Sensing per Satelliten, mit Simulationen in 3D und noch so allerlei... Aber wenn man als alter Minen-Profi bei denen genau hinsieht, merkt man eigentlich erst, was das für ein gehfauler und bequemer Haufen ist. Da hört man aus Gesprächen so heraus: "...Ja wenn da der Heli nicht dort landen kann, dann ..." Oder: "....da brauchen wir erst zumindest einen 4x4 tauglichen Weg..." Unsereins benutzt ein Muli, oder ein gebirgstaugliches Pferd, aber solche fallen höchsten davon herunter ... Ja, Vertrauen so scheint es, haben diese neue Geologenschaft in ihre eigene Kunst auch nicht: Diese Geologenzunft macht ja fast nichts mehr anderes, als die Perforationteams im Gelände herumzukommandieren und Bohrkerne auszuwerten. Tolle Leistung! Aber solche haben keinen Blick mehr für die Erkennung von Mineralisation im freien Gelände. Ach ja, solche Geologen nennen diese Arbeit: "Aufnahme der Ambiente" Jetzt weis ich auch warum, dass bei den Minen des Grossbergbau's die Exploration so immens teuer geworden ist. Da werden von solchen Neu-Geologen an vermuteten Orten für vermeintliche Erzlager, der Neubau von kilometerlangen bis zu 5 m breite und gut befestigte Pisten "angeordnet", damit die Riesentrucks von Bohrtürmen zu den vorgegebenen Bohrstellen gelangen können. ....
    Ich hätte diesen krawattenbestückten Büroheinis schon vorher sagen können, dass diese sich den Strassenbau samt der Bohrerei dort hin besser hätten sparen können, weil da zwar Gold ist, aber kaum in wirtschaftlichen Mengen bzw. ausreichenden Reserven.... Ich kenne genug solche heute verwaisten Explorationsgelände, mit x-kilometerlangen Strassen ins nirgendwo.... Aber auch höchst interessantes Gelände mit einer traumhaften Vererzung, welche diese Herrschaften glatt übersehen haben...


    Kein Wunder, dass bei den grossen Gesellschaften, die lfd. Goldproduktion absturzverdächtig rückgängig ist und neue Explorer-Ergebnisse nach Gold Fehlanzeigen sind.


    Bergmann

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  • Hallo Pauli, ... Bergbautechnikseits wollte ich lediglich aufzeigen, was heute möglich ist. Alles andere ist ja in bekannter Diskussión.


    Bergmann
    Ja, völlig richtig und Deine Beiträge sind sehr hilfreich. Wollte nur anhand der minimalen Förderkosten von Öl in Kuweit erklären, dass die Weltmarktpreise weder bei Öl noch bei GoldSilber von derartigen Ausnahmestandorten in Kuweit bzw. von Bonanzen in Chile groß beeinflusst werden. Das wäre nur dann anders, wenn Ihr in Südamerika das 1000-fache dessen fördern könntet, was Ihr tatsächlich fördert bzw. wenn es in der Welt noch 100 Kuweits gäbe. Und weil das eben nicht so ist und weil es auch nie so sein wird, werden die Weltmarktpreise eben woanders festgelegt. Wie Du ja selbst andeutest, haben wir nicht nur PeakOil, sondern vermutlich auch PeakGold gesehen (falls China nicht plötzlich ALLE Ressourcen in die Goldförderung steckt). Die südafrikanische Produktion ist 2007 von bereits niedrigem Niveau aus trotz erhöhter Goldpreise NOCHMALS um 12% (!) gefallen. Wegen der hohen Fixkosten pro Mine (solange sie nicht dichtgemacht wird), steigen damit die so wichtigen Förderkosten/Gesamtkosten pro Unze ständig weiter an. Das PPT wird es nicht dauerhaft schaffen, die Preise unter diese Kosten zu drücken. Ich persönlich glaube zwar in den nächsten Jahren nicht an Goldpreise, die auch nur in der Nähe der Förderkosten der Minen liegen (sondern wegen der Nachfrage von 4000t und dem Angebot von 2400t p.a. WEIT darüber). Aber selbst im Falle allerschlimmster Manipulation stellen diese Produktionskosten mittlerweile eine Untergrenze für Preisdrückungen dar, falls man nicht von massiven physischen Enthortungen ausgeht (und wer sollte das tun, nachdem die ZBs nicht mehr viel haben ? ). HAR ist ein solcher Grenzproduzent, der gerade noch so profitabel arbeitet. Und ich schätze deren Produktionskosten per Ende 2008 auf über 600$/oz; Transport in die Abnahmeländer und Prägung/Guss noch nicht eingerechnet. We will see.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Hallo Pauli,


    na dann unterschätze mal den Standort Südamerika nicht. Zum Rohöl will ich mich hier nicht so weit auslassen, da ich dazu schon in diversen Themen besser passend, als hier geschrieben habe, dass Venezuela und Brasilien in den nächsten 10 Jahren zur Top 1+2 der weltweiten Ölförderung aufsteigen wird.


    Auch beim Gold wird wahrscheinlich Peru und Chile, Südamerika als Spitzenförderländer in den kommenden 5 Jahren weltweit anführen - und Südafrika weit abhängen.


    Bergmann

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  • Bergmann: ok, das mit dem Gold glaube ich Dir. Freue mich auch sehr über Deine Beiträge, der Praxisbezug tut gut.


    Nur, wie kommst Du darauf, daß demnächst in Südamerika viel Öl entdeckt wird?


    By the way, woran erkennt man eine Goldlagerstätte wenn man durch den Dschungel streift??


    Habe ja eine einladung nach Venezuela in die ehemalige Villa eines Ölbarons, mit Pool und so, mal schauen, wann es passt.


  • Pscht... (noch) nicht so laut. ;)


    In Peru sieht man die Adern von Bus aus. Krass was da noch schlummern muss in der Cordillera Negra z.Bsp. :thumbup:


    Aber ob die westlichen "Gross-" Firmen da noch ran dürfen ist sehr fraglich.
    Stichwort: Bolivarische Revolution, Chavez, Morales, Correa, Indigenas... die haben die Schnauze voll und erahnen ihre Möglichkeiten. Und wir werden blöd aus der Wäsche schauen.


    Nos vemos ahi. Vale? :D


  • By the way, woran erkennt man eine Goldlagerstätte wenn man durch den Dschungel streift??


    zsss.. man fragt ne grünliche Schlange nach den Weg....


    Spass bei Seite, das habe ich hier mal ganz am Anfang, als ich ich neu in Forum kam, etwas beschrieben.


    zum Öl:


    geh mal hier im Forum auf die Themenbereiche wo über Rohöl und s.ä. Rohölreserven.....


    Venezuela im Orinoco-Gürtel von PDVSA entdeckte Ölfelder sind die grössten der Welt http://www.pdvsa.com/ und Brasilien Petrobras und Repsol http://www2.petrobras.com.br/espanhol/index.asp
    RTE Stuttgart - (http://www.rohstoffe-go.de) - Zwar können Petrobras und seine Partner (BG Group und Repsol) erst nächstes Jahr mit Sicherheit sagen, wie viel Öl tatsächlich vor der brasilianischen Küste, im sog. Santos-Becken liegt, jedoch geht der Konzern von ähnlich großen Ölvorkommen wie beim kürzlich entdeckten Tupi-Feld aus. Die Entdeckung im Santos-Becken könnte sogar der weltweit größte Tiefsee-Fund sein. Im Tupi-Feld sollen Reserven in Höhe von 5 bis 8 Milliarden Fass Öl schlummern. 2010 soll dort die Förderung aufgenommen werden und bis 2020 etwa 500.000 Fass Öl pro Tag betragen. Gabrielli, Direktoriumsvorsitzender, sieht Petrobras in 2015 als eines der 5 größten Energieunternehmen auf der Welt.


    Ich will jetzt nur nicht das Thema Gold verlassen...



    Gruss


    Bergmann

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  • Hola teeri,


    te acuerdo. ¡Justamente! claro que si, cagaron los imperialistas por estos lados. Solo en Peru y Chile hay todavia gobiernos neoliberales...


    Diese bolivarianische Revolution war für uns Mittelständler ein wahrer Segen, wir haben z.B. in Venezuela keine Konkurrenz von den Grosskonzernen mehr. In Argentinien, Bolivien, Ecuador, Brasilien, Paraguay und Venezuela weht den Grosskonzernen ein kräftiger Wind ins Gesicht.... Lediglich Chile und Peru halten sich noch kapitalistisch-neoliberale Regierungen. Während sich in Chile derzeit offenbar obendrein ein politischer Rechtsruck des us-freundlichen Sebastian Pinera abzeichnet; was auf eine Fortsetzung der neoliberalen Politik hinausläuft, wird wohl wegen der Unzufriedenheit der Leute in Peru der derzeitige Präsident Alan Garcia sicherlich durch ein Linksbündnis "revolucion bolivariano" ersetzt.


    Nos vemos
    Saludos


    Bergmann

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  • ....Diese bolivarianische Revolution war für uns Mittelständler ein wahrer Segen, wir haben z.B. in Venezuela keine Konkurrenz von den Grosskonzernen mehr. In Argentinien, Bolivien, Ecuador, Brasilien, Paraguay und Venezuela weht den Grosskonzernen ein kräftiger Wind ins Gesicht.... Lediglich Chile und Peru halten sich noch kapitalistisch-neoliberale Regierungen. Während sich in Chile derzeit offenbar obendrein ein politischer Rechtsruck des us-freundlichen Sebastian Pinera abzeichnet; was auf eine Fortsetzung der neoliberalen Politik hinausläuft, wird wohl wegen der Unzufriedenheit der Leute in Peru der derzeitige Präsident Alan Garcia sicherlich durch ein Linksbündnis "revolucion bolivariano" ersetzt.


    Nos vemos
    Saludos


    Bergmann


    Es bleibt abzuwarten, wo Chavez Halt machen wird. Möglicher Weise erst dort, wo Mugabe bereits ist. Und selbst das ist nicht sicher.


    Ein Tip: sämtliche Vermögenswerte, die für den Geschäftsbetrieb nicht absolut notwendig sind ins Ausland transferieren, solange das noch geht. Erst recht gilt das für Gold.


    Dann kannst so lange weiter machen, bis man Dir sagt oder Dir anderweitig zu verstehen gibt (Steuern, Abgaben, aufgezwungene Teilhaberschaften mit Bonzen), daß man Dich nicht mehr braucht.....


    ...und dann im Guten gehen (wenn sie Dich im Guten gehen lassen).

  • Also dazu habe ich schon viel im Thema > siehe Venezuela reichlich geschrieben, dass diese von der westlichen Hetzpresse veröffentlichten Meinung über Venezuela vollkommen falsch ist. Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat das abslolute Vertrauen der Kleingewerbler und des Mittelstandes.


    Das Gold und Investionen sind nirgend wo besser aufgehoben, als in Venezuela.


    Bergmann

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  • Goldförderung hat Zenit überschritten
    20.08.2008 | 11:30 Uhr | Rainer Hahn (EMFIS)
    RTE Stuttgart - (http://www.rohstoffe-go.de) - Die Goldförderung dürfte nach übereinstimmenden Expertenschätzungen in diesem Jahr ungefähr 2.400 Tonnen betragen. Dies entspricht knapp zwei Drittel des Marktangebotes. Zur primären Edelmetallgewinnung kommen als Angebotsfaktor das Altgoldrecycling sowie die Goldverkäufe der Notenbanken hinzu. Es zeichnet sich ein Trend ab, wonach die Edelmetallgewinnung rückläufig ist, trotz der Verdreifachung des Goldpreises seit 2002, was normalerweise ein Anreiz für die Minenbetreiber wäre, die Produktion auszuweiten.


    Die Gründe für den Rückgang sind eindeutig natürlich bund technisch bedingt. In den meisten Regionen mit goldhaltigem Gestein wird seit mehr als 100 Jahren geschürft, so dass ein Großteil der wirtschaftlich erschließbaren Lagerstätten bereits ausgebeutet wurde. Kommt es in einem Gebiet zu einem Goldfund, dann werden selbstverständlich zuerst diejenigen Vorkommen bearbeitet, in denen das wertvolle Metall am leichtesten zu extrahieren ist. Typischerweise sind dies Geröll-, Schutt- und Schlickhalden an Gebirgsflüssen, die so genannten Seifen. Bereits ein einfacher Goldgräber, der mit dem Notwendigsten wie Schaufel, Spitzhacke und Waschpfanne ausgerüstet ist, kann solche Lagerstätten bearbeiten. Deshalb verwundert es auch nicht, dass die großen Goldräusche im 19. Jahrhundert tausende Wagemutige anzogen, die mit geringem materiellen Einsatz ihr Glück versuchten.


    --------------------------------------------------------


    Bergmann:


    Lediglich kleinere- und mittlere Bergbaufirmen haben die Produktion ausgeweitet, können aber die Produktionsausfälle der Grosskonzerne kaum ausgleichen.


    Bergmann

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  • Gerade ist die Nachricht bestätigt worden, was ich hier schon letzte Woche schrieb....


    Schwerer Schlag für Barrick-Gold für sein ehrgeiziges Gold-Minen-Projekt Pascua-Lama, entlang der Staatsgrenze Chile und Argentinien.


    Laut Barrick, hat die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner dem Gold-Konzern eine Abfuhr erteilt. Gemäss Argentinien hätte Barrick gemeinsam an Chile und Argentinien zu je 50% die entsprechenden Steuerabgaben aufzuteilen gehabt. Barrick wollte zuletzt an Argentinien nur 20% und an den chilenischen Fiskus 80% zahlen... da gemäss Barrick 80% der Mine+Lagerstätte auf chilenischer Seite läge....


    Nun will der Barrick-Konzern, das Projekt offenbar nur auf der chilenischen Seite realisieren.


    Bergmann:
    Damit dürfte nur etwa 60% der ursprünglich geplanten Goldproduktion das ursprünglich auf 3100 Mill US$ kalkulierte Projekt nun zu reduzierten ca. 2400 Mill US$ realisierbar sein.
    Die Argentinier fühlten sich von Barrick benachteiligt. Was der Pressefritze vom Mercurio in diesem Artikel unterschlagen hat, ist die Tatsache dass etwa 40% der Goldreserven auf der argentinischen Seite liegt. Erschwerend kommt aber hinzu, dass die Erzaufbereitungsanlage samt Leaching für das Pascua-Lama-Projekt, auf argentinischer Seite projektiert war... Also befürchteten die Argentinier die vermeintliche Umweltbelastung der Erzaufbereitung - und forderten von Barrick 50 zu 50%; meiner Ansicht nach, auch zu Recht. Unterdessen formiert sich auf chilenischer Seite heftiger Widerstand, da Barrick vorher den Anliegern des oberen Huasco-Tales (bei Vallenar Atacama/Nord-Chile) versprochen hat, dass man in Chile nur Erz abgebaut, aber die Erzaufbereitung auf der Wasserscheide nach Argentinien errichtet werden sollte.... Nun muss Barrick mit der schlechten Nachricht auch einräumen, dass man nun ausgerechnet im Huasco-Tal die Erzaufbereitungsanlage errichten muss... Auweia.... Da braut sich etwas zusammen... Barrick zieht die Bergwerksgegener wie das Licht die Motten an.


    Gold wird immer komplizierter zu fördern, die Gold-Grossbergbau-Konzerne wissen ein Lied davon zu singen.


    Bergmann


    Ante retraso en la construcción del proyecto
    Pascua Lama se haría sólo del lado chileno
    Embajada de ese país señaló que ambos estados están comprometidos a resolver cuanto antes las diferencias.
    20/08/08 Minería al día Noticias del día


    Sólo del lado chileno podría terminar construyéndose el megaproyecto minero Pascua Lama, que involucra una inversión de al menos US$ 2.400 millones y que aún no puede comenzar con las obras debido a que todavía no se define cómo y a quién se le pagarán los impuestos.


    De acuerdo con una publicación hecha por el diario trasandino La Nación, la empresa canadiense Barrick, propietaria del proyecto -que se ubica a 4.000 metros de altura en el límite entre San Juan y Atacama-, estaría pensando concretar sólo la mitad chilena, dados los problemas administrativos con la administración de la Presidenta Cristina Fernández de Kirchner. El 80% de los recursos está de este lado de la cordillera.


    Respuesta a ministro González


    El lunes, el ministro de Minería, Santiago González, había dicho que la responsabilidad del retraso en las definiciones sobre Pascua Lama era argentina. Hoy, la embajada de ese país respondió a la autoridad chilena, pero bajó el tono a la polémica diciendo que hay voluntad para encontrar una solución. "Ambos países están comprometidos a hacerlo a la mayor brevedad posible", señala el texto.


    Fuente / El Mercurio

    Das Gold erfreut die Menschen. Im Bergbau kommt das Gold in der Praxis selten alleine vor, fast immer in Begleitung anderer Mineralien und Elementen.

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