Edelmetalle sind für mich ein langfristiger Schutz gegen die Inflation und auch Teil meiner Altervorsorge. Das mich Gold und Silber in einer Krise mit Liquidität versorgen können ist ein schöner Nebeneffekt, aber eben nicht mein Hauptmotiv. Mich beschäftigt deshalb die Frage, welches ist ein langfristig fairer Preis für Gold und Silber. Natürlich schwanken die Edelmetalpreise aufgrund der Mienenförderung oder der Nachfrage und der Inflation. Trotzdem muß es doch eine Art mittleren Preis geben.
Aufgrund der ganzen Termin– und Papiergeschäfte ist der Markt allerdings vollkommen verzerrt. Hinzu kommen noch die Eingriffe der Zentralbanken. Aus solchen Preisen einen fairen mittleren Preis zu bestimmen ist sinnlos!
Meine Lösung liegt bei dem Vergleich mit Immobilien. Diese gelten ebenso wie Gold und Silber als Inflationsschutz. Die Vergleichbarkeit mit Gold und Silber resultiert aus einem Verfahren der deutschen Versicherungen:
Bei Wohngebäuden wird die Versicherung immer die Versicherungssumme 1914 in die Police eintragen. Praktisch bedeutet das der €-Wert eines Hauses welches heute fertiggestellt wird durch einem Faktor geteilt und auf den Wert 1914 herunter gerechnet wird. Im Schadensfall wird der Wert 1914 dann wieder mit dem entsprechenden Faktor multipliziert. Das Verfahren hat den Vorteil das bei Inflationen und Währungsreformen die Versicherungssumme in den Police nicht angepasst werden muß, sondern nur der Faktor. Das Jahr 1914 wurde gewählt weil an Anfang des Jahres, vor Ausbruch des Weltkrieges, die Währung und die Hauspreise noch stabil waren.
Der Faktor wird zur Zeit einmal in Jahr anpasst und liegt für 2008 bei 14,5.
Versichert ist der Neubau des Hauses nach einer Zerstörung. Das Baugrundstück gehört nicht dazu. Der Faktor ist daher eine Art Inflationsindex. Er bezieht sich auf Löhne, Materialkosten und Bauvorschriften. Ein Faktor 14,5 bedeutet 1 Mark 1914 entsprechen € 14,50 Bauleistung 2008.
1 Mark 1914 hatte einen genau definierten Gold und Silbergehalt:
1 Mark = 0,35842 g Gold = 5,5 g Silber (Silbermünzen wurden unterwertig mit nur 5g geprägt!)
demnach
14,50 € = 0,35842 g Gold = 5,5 g Silber
Der faire Preis
für Gold ist danach: 40,45 €/g oder 1.258 €/uz oder 40.455 €/kg
für Silber ist danach: 2,63 €/g oder 81,99 €/uz oder 2.636 €/kg
Mich würde interessieren ob Ihr das Modell als brauchbar findet oder wenn nicht, warum?
Gibt es in anderen Ländern ein ähnliches Versicherungsverfahren, das man zum Vergleich nutzen kann?