Veranlassung: Strukturierung des Euro-Bargeld-Umlaufes und sich daraus ergebende Probleme
Vorab: hier betrachte ich ausschließlich die strategisch sinnvolle Strukturierung einer Cash-Reserve für den Krisenfall, egal ob deflationär oder inflationär.
Selbstschutz, Nahrungsmittelreserven und überlebensnotwendige Gerätschaften behandel ich hier nicht.
mögliche Szenarien:
- Bargeldknappheit infolge Bankenschließungen
- Bargeldknappheit infolge Annahmeverweigerung bargeldloser Zahlungsmittel
- Bargeldknappheit infolge Massen-Abhebungen und sich daraus ergebender Bargeldprobleme, bis Geld nachgedruckt wurde
- Hyperinflation mit anschließender oder infolge dessen entstehender Annahmeverweigerung bei Banknoten
- Bezugsscheinwirtschaft
- staatliche Zwangsbewirtschaftung
usw.
Sinn und Zwecke der Barreserve:
(1) primär: Hilfe bei der Sicherung der physischen Überlebensfähigkeit
(2) sekundär und nur am Beginn der Krise: Begleichung von Verbindlichkeiten gegenüber Vermieter, Versorgern
(3) ganz, ganz nachrangig und nur bei individuellen Problemen ohne akute allgemeine Geld- und Versorgungsprobleme: Begleichung von Verbindlichkeiten gegenüber Staat, Versicherungen, Banken
zu (1) ist logisch
zu (2) kluge Vermieter sind froh, wenn jemand da ist, der dafür sorgt, das das Objekt nicht ausgeplündert wird und sehen ein, daß sie nichts verlangen können, wenn nichts mehr da ist. GGf. recht früh und zeitlich befristet individuelle Vereinbarungen treffen, Versorger sind nur so lange wichtig, wie andere diese auch bezahlen können und die Versorgung gewährleistet ist. Hier nichts zahlen, wenn kaum ein anderer mehr zahlt. Damit macht man sich nur "verdächtig".
zu (3): Versicherer leisten im fortgeschrittenen Krisenfall sowieso nicht mehr, das kann man definitiv knicken. Banken, die dem Tod geweiht sind, haben auch nicht mehr die Kraft, Zwangsmaßnahmen durchzusetzen. Die erst dann bezahlen, wenn die Schuld fast weg inflationiert ist. Ebenso den Staat. Wichtig: sich so wie die Masse verhalten. Weder Staat noch Versicherungen kommen gegen die Masse an.
Ganz wichtig:
je weniger man greifbare Vermögenswerte hat, desto ehr kann man Zahlungen einstellen und so seine Reserven schonen. Wer viel greifbare Vermögenswerte hat, muss entsprechend hohe Reserven anlegen. Eine Liquidierung beispielsweise von Immobilien nur weil eine Krise möglich ist, halte ich für eine überzogene Reaktion. Angst und Panik sind die allerschlimmsten Ratgeber.
Zur Vorbereitung
Kontakte knüpfen und seine Versorgung diversifizieren: Markt, Bauernhof mit Verkaufsräumen, Bauernhof ohne offiziellen Verkauf (ist auch wichtig, da am unverdächtigsten). Ab und an mal ein Silberstück (kursgültiger Zehner) zur Zahlung anbieten, damit sich die Geschäftspartner daran gewöhnen. Immer mal ein anderes Motiv zum zahlen verwenden. Da, wo es anstandslos akzeptiert wird Kontakte intensivieren. Früh übt sich....
Zur Struktur
Grundsätzliches und fatale Irrtümer von Gold-und Silberbugs:
Wer glaubt, mit Medaillen oder historischen Münzen oder Barren in Supermärkten und Ladenketten einkaufen gehen zu können, der hat es nicht kapiert. Sorry: so stellt sich nur der naive Otto-Normalverbraucher eine Inflation oder Währungskrise vor. Also muss man eine plausible und nach außen hin vermittelbare Struktur in seine Reserve bringen. Eine Supermarkt-Kassiererin, die fähig ist, Edelmetall sicher als solches zu erkennen, die hat in solchen Zeiten viel lukrativere Jobmöglichkeiten..... sie ist dann gefragter und qualifizierter, als die Manager an der Spitze ihres Lebensmittelkonzerns. Niemals werden von oben geleitete Gebilde so flexibel sein, hunderte verschiedener Zahlungsmittel ( Wertaufbewahrungsmittel) im Hinblick auf deren Tauschwert einzuordnen. Man stelle sich die Schlangen an den Kassen vor, wenn jeder Bezahlvorgang auch nur 5 Minuten dauern würde......
Übergeordnete Kriterien, die alle Bestandteile der Reserve erfüllen müssen
- Plausibeler Nachweis der Werthaltigkeit und des Edelmetallgehaltes und ggf. des (ggf. und nur für spätere Phasen auch die des ehemaligen) Zahlungsmittelstatusses muss möglich sein
- geeignete Stückelung
- möglicher Verlauf der Entwicklungen innerhalb angenommener Krisenszenarien
Zur Stückelung:
die kleinsten nicht-Banknoten-Einheiten sollten weniger als 10 g Silber und weniger als 4 g Gold enthalten und deren Werthaltigkeit müsste plausibel belegbar sein.
die kleinste Banknote ist 5 Euro und die allergrößte 50 Euro. Alles andere kann man knicken
Zum Bedarf
- Anfangsphase
Banknoten nur bis maximal zum zweifachen eines Monatsbedarfs vorhalten, darüber hinaus: nur Edelmetall bzw. edelmetallhaltige gesetzliche Zahlungsmittel. Lagerung so, daß alles jederzeit verfügbar ist. Beschafft es euch jetzt, wenn ihr es noch nicht habt. Vergrabt es, mauert es ein, versteckt es in doppelten Böden und an vielen verschiedenen Orten. Vergesst Bankschließfächer. Die sind nur gut für Investorenmetall außerhalb einer Krisenbetrachtung. Risiko dabei: Konfiskation von Edelmetall durch den Staat.
Nachfolgend ist alles speziell auf Deutschland abgestimmt.
Banknoten
nur solche aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Österreich, den Rest könnt ihr vergessen, weil die Volkswirtschaften der anderen Staaten bereits jetzt meist sehr defizitär sind. Besondere Vorsicht vor Italien und Spanien!
Mehr als 50 Prozent sollten Scheine bis 20 EUR ausmachen und mehr als 25 Prozent fünf und 10-Euro-Noten
Warum Banknoten? Es besteht die Gefahr, daß zu Anfang der Krise silberhaltiges Bargeld noch nicht allgemein akzeptiert und sogar verweigert werden wird.
- Übergangsphase : Silbermünzen mit Zahlungsmittelstatus vorhalten
Hier sind primär Deutsche Silberzehner anzuschaffen. Bedarf: für weitere zwei bis sechs Monate.
Warum? Nach etwa 2 Monaten wird man möglicher Weise offen inflationieren müssen. Ein Bezugsscheinsystem und eine staatlich dirigierte Zwangsbewirtschaftung von Lebensmittelketten kann innerhalb dieser Zeit installiert werden. Die Versorgung könnte dann nur noch über Schwarzhandel aufstockbar sein. Man muss davon ausgehen, daß auch ein funktionsfähiger Sekundär- oder Schwarzmarkt nicht über Nacht entsteht. Daher ist in dieser Zeit der gesetzliche Zahlungsmittelstatus neben dem Edelmetallgehalt sehr wichtig. Keiner weis genau, wie der zeitliche Ablauf sein wird.
Warum Silberzehner? Weil es gesetzliche Zahlungsmittel sind, weil sie nur etwa eine halbe Unze wiegen und weil genau 60 davon aufs Kilo gehen und weil sie im Gewicht einem alten Vereinsthaler entsprechen, einem Schweizer Silber-20-Franken-Stück und einer österreichischen silbernen 10-Euro-Münze. Und sie sind nicht von einer vielleicht sehr früh einsetzenden Hyperinflation und ggf. der sich daraus ergebenden Annahmeverweigerung von Banknoten bei Lebensmitteltauschgeschäften betroffen Genau darum.
Warum in dieser Phase noch keine Silberunzen? Weil da nur ein Dollar oder fünf Dollars oder 1,50 Euro draufsteht..... ganz genau darum!.
- Krisenphase
Nun ist das Kind für alle erkennbar in den Brunnen gefallen. Die Annahme von Banknoten werden, Bezugsscheinvorlage für subventionierte und rationierte Güter ausgenommen, definitiv nicht mehr akzeptiert. Nach etwa drei bis acht Monaten kann dieser Fall bereits eingetreten sein. Ein Schwarz- oder Sekundärmarkt hat sich ausgebildet bzw. ist im entstehen. Edelmetall ist dann offiziell nicht mehr gegen Banknoten erhältlich oder nur noch zu Phantasiepreisen, wobei es fraglich ist, ob ein legaler Erwerb bei Banken, Sparkassen und Händlern ohne Registrierung überhaupt noch möglich ist. Ich verneine das mal vorsichtshalber. Worum es sich nun geht? Ums nackte Überleben. Darum etwas zwischen die Zähne zu kriegen, darum medizinische / ärztliche Behandlungen und notwendige Medikamente überhaupt zu erhalten.
Es kann nun alles sein: 1 Krügerrand für ein Brot / Hühnerei oder 1000 Brote für eine Goldunze. Das ist absolut unkalkulierbar. Jeder, der was anderes behauptet, der schwindelt. Ist EM nichts mehr wert, bringt es einen dann auch nicht mehr wesentlich weiter. Den "Game-over-Fall" betrachte ich hier nicht, weil das in der Sache nichts mehr bringt.