Banken und Sparkassen verkaufen ungefragt Darlehen

  • Da ich gerade vor der Finanzierung unseres Eigenheim stehe und mich damit beschäftige, ist mir neulich nachfolgender Bericht zugesendet worden - ich möchte das ganz hier nicht kommentieren - jedoch auch niemanden vorenthalten - ich denke jeder sollte sich selbst seine Gedanken darüber machen:


    Banken und Sparkassen verkaufen ungefragt Darlehen

    Wie bereits mehrfach berichtet, verkaufen manche Banken und Sparkassen – letztere also öffentlich-rechtliche Unternehmen – seit einiger Zeit Darlehen von Immobilienfinanzierungen an Investoren.


    Es klingt unglaublich, ist aber herrschendes „Recht“. Die Gesetze, die unsere Volksvertreter für uns (?) verabschiedet haben, machen es in Deutschland möglich, dass die Bank ein Darlehen an einen ausländischen Investor verkauft, während die Grundschuld bei der Bank verbleibt.


    Im ungünstigsten Fall können nun Investor UND Bank den Betrag, der dem Schuldner zur Finanzierung seines Hauses von der Bank geliehen wurde, vom Schuldner einfordern, und zwar ohne Berücksichtigung von ggf. bereits geleisteten Tilgungen. Der Käufer des Darlehens darf einem Bericht von Plusminus zufolge sogar rückwirkend für drei Jahre Zinsen auf das Darlehen fordern.


    Das heißt, die Schulden des Darlehensnehmers VERDOPPELN sich, ohne dass dadurch irgendeine Gegenleistung erfolgt. Im Fernsehen (ARD) wurde letzte Woche mehrfach darüber berichtet, dass dies in Deutschland offensichtlich in steigendem Umfang geschieht.
    http://www.daserste.de:80/plus…d,1ew1advn43bucfl8~cm.asp


    In der rechten Spalte oben ist ein Link zum Video des Beitrags:
    http://www.daserste.de/mediathek_blank/play.asp?cid=12289


    Diese Verhältnisse sind das bislang Dreisteste und Unverfrorenste, was mir in unserem so genannten Rechtsstaat bislang untergekommen ist.


    Unter Ausnutzung dieser Rechtslage wurden inzwischen zahlreiche Deutsche unter tatkräftiger Mithilfe von öffentlich-rechtlichen Banken nicht nur um ihr Eigenheim gebracht, sondern wegen der sich auf einmal verdoppelnden Darlehensschuld in den finanziellen Ruin getrieben.


    Jeder Mensch, der ein Darlehen bei einer Bank hat und der Bank eine Grundschuld eingeräumt hat, sitzt damit auf einer Zeitbombe, die jederzeit hochgehen kann.

  • Hallo Robin.71,

    die Finanzdienstleister stehen in der jetzigen Phase der Krise mit dem Rücken an der Wand! Natürlich verbreiten sie über ihre Medien das Gegenteil! Ich kann dir nur empfehlen: raus aus allem, was in irgendeiner Form langfristig ist! Es ist nunmal so, dass in einem Kettenbriefsystem (Kapitalismus-Debitismus) der letzte von den Hunden gebissen wird... wenn er noch soweit kommt... 8)


    Grüße
    Clarius

  • Rechtsstaat??


    Inzwischen sollte doch jedem, der seine Sinne noch beieinander hat, klar sein, dass Recht und Gerechtigkeit hierzulande nichts, aber auch garnichts miteinander zu tun haben.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

    Einmal editiert, zuletzt von taheth ()

  • Hall,
    interessanter Thread.
    Würde gerne wissen ob schon irgendwelche Daten vorliegen in welchem Ausmass dieses von Banken praktiziert wird.
    Ebenfalls wäre interessant welche Banken so verfahren.


    Gruss foxele

  • Ein Freund von mir hat vor kurzem mit dem Bauen angefangen.
    Von mir auf diese Problematik angesprochen, hat er mir gesagt, dass die Bank (Sparkasse) das nicht praktiziert! So steht's zumindest im Vertrag. Allerdings soll da auch stehen, dass die Bank keinerlei Kündigungsrechte des Kreditvertrages hat (z.B. bei Arbeitslosigkeit...). :hae: Naja, ich drücke jedenfalls die Daumen... 8|


    Gruss bo

  • Habe noch einen Hypothekenkredit bei einer Sparkasse in BW laufen. Restlaufzeit bis 09.2009


    Mein Angebot an die SK : vorzeitige Ablösung und Vorfälligkeit.


    SK : abgelehnt, dafür ein Schreiben, dass sie niemals ein Darlehen verkaufen würden ;) , Vertrauen wäre ihre Geschaäftsgurndlage bla, bla , bla


    erneutes Schreiben an SK und Bitte um eine Teillöschungsbewilligung. Drei Wochen später kamen die Unterlagen für die Bewilligung. Damit zum Notar : Kosten insgesamt 125 EUR.


    Am 1.1.2009 geht die Kündigung für das Darlehen raus.

  • Alter Hut. Die Sicherungsvereinbarung bleibt gültig. Die Banken sind im Zweifel bei Verkauf voll schadenersatzpflichtig. Mit allen Begleitkosten, wie Umzug, neue Wohnung suchen etc. Das bedeutet auch, wenn eine Bank auch nur ein bisschen nachdenkt, dann lohnt das nicht für normale Kredite, sondern maximal in Fällen, in denen der Schuldner nicht zahlt. Und auch dann sollte eine Bank wegen der besagten Schadenersatzansprüche tunlichst darauf achten, dass die Sicherungsvereinbarung an den Investor übergeht. Sonst hat die Bank wie gesagt kaum was vom Kreditverkauf......Dass Kreditverkäufe in der beschriebenen Form wirklich von sauberen, nicht-faulen Krediten gemacht wurden, ist auch durchaus umstritten. Nach diesem Plus-Minus-Bericht, der ja nun auch schon ein halbes Jahr alt ist, hat das nie wieder jemand so bestätigen können.......



    Außerdem ändert sich eh gerade die Rechtslage soweit mir bekannt. Man bekommt ein Sonderkündigungsrecht, wenn der Kredit verkauft werden soll. Dann muss man freilich umschulden, aber immerhin.



    Ansonsten: Hypothek statt Grundschuld, wie ja auch schon bei Plus-Minus im Fazit genannt.....

  • Was auch so ne Schweinerei ist, jedenfalls in moralischer Hinsicht, ist, dass die Kredite weit unter Nominalwert verkaufen dürfen, und der Schuldner darauf kein Vorkaufsrecht hat.


    Das wär ja auch widersinnig, jedenfalls zu dem verminderten Preis! Es wird das Recht verkauft, bei Dir als Schuldner die Schulden eintreiben zu dürfen. Dadurch werden ja die Schulden nicht weniger! Der Gläubiger bekommt deshalb weniger für den Kredit, weil eben ein Risiko besteht, dass am Ende weniger Geld rauskommt, als geschuldet wird......Und wenn Zahlungsverzug herrscht, dann könnte die Bank auch selber zwangsversteigern. Wenn der Schuldner dann eine Umschuldung hinbekommt und damit bei der alten Bank ablösen kann, dann macht die Bank das in der Regel auch.




    Fazit ist doch: Immo-Kredite sollte man tunlichsts immer bedienen, sonst wirds bitter. Das war aber schon immer so, und es ist eigentlich relativ egal, ob die Hausbank zwangsversteigert, oder ein Finanzinvestor. Nur die Sicherungsvereinbarung muss halt sauber gültig bleiben, was aber wie gesagt praktisch immer gegeben ist oder einklagbar ist. Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Grundschuld#Risiken

  • Hmm, ich leide unter Altersvergesslichkeit (manche sagen Demenz dazu), aber manchmal kommt noch ein Funke zum Glühen. Nach Bemühen der Suchfunktion kommt raus:
    (C&P Beginn) Momentan liege ich so bei ca 30 - 40 % Einbußen zum Vorjahr, was sich natürlich sehr bemerkbar macht. Dabei registriere ich das es monatlich immer schlimmer wird, so das ich vermutlich im Sommer bis Ende des Jahres eine Firma schließen werde und das ganze als Einzelunternehmen weiter betreiben werde.


    Als ich gestern bei meinem Autohändler saß und einen neuen Wagen bestellte (C&P Ende)


    Nun, wie blond muss jemand sein, ...




    Als ich gestern bei meinem Autohändler saß und einen neuen Wagen bestellte ( mit einer Leasingversicherung, so das die Versicherung die Raten bei Schließung des Unternehmens weiter zahlt ) , erzählte mir mein Verkäufer des Vertrauens, das seit Anfang 2008 der Absatz an Autos an Privat Leute komplett eingebrochen ist.


    Ich weiß ncht ob Du unter Altersvergesslichkeit leidest, aber scheinbar leidest Du unter dem Grauen/Grünen Star, denn auch hier gilt, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich weiß icht, ob es diese Versicherung bei eine Hausfinanzierung auch gibt, die einem die Raten bis zum Ende der Laufzeit weiter zahlt, ich denke abe eher nicht. Es gibt vielleicht so eine Art Arbeitslosenversicherung, die einem m Fall gegen Arbeitslosigkeit ein Jahr die Zinsen übebrückt.


    Es ist meiner Meinung nach auch éin kleiner Unterschied, ob ich ein Auto finanziere ca 20.000 Euro oder ein Haus 100.000 - 250.000 Euro, das Auto kann ich abgeben, ja das Haus auch, aber zu welchem Preis ?


    Und nur zur Beruhigung, wenn es diese Versicherung nicht gegeben hätte, hätte ich mir ne billige Schrippe geholt, aber so konnte ich noch mal 10K in Au ivestieren, was für mich mehr Sinn gemacht hat, denn jetzt gibt es 2 Möglichkeiten, eine Firma zu und Versicherung zahlt das Auto so lange, bis diese in der Krise vielleicht pleite geht und wenn das alles passieren sollte brauche ich das Auto auch nicht mehr, da dann Bezin wahrscheinliche 5 Euro oder mehr kostet.


    Aus diesem Grund habe ich meinen Hausbau verschoben und mir ein Pachtgrundstück geholt, was vom Land ist und auf 5 Jahre im Vorraus bezahlt.


    Soviel zu Deiner Kritik und Tut mir Leid, jetzt ein Haus zu finanzieren, wo keiner weiß was 2009 passiert ist für mich blöd, da das bei fehlschlagen eine wirtschaftlich Privatinsolvenz nach sich zieht, wie schnell das geht sehen wir ja gerade in Amiland.

  • Es wird das Recht verkauft, bei Dir als Schuldner die Schulden eintreiben zu dürfen. Dadurch werden ja die Schulden nicht weniger! Der Gläubiger bekommt deshalb weniger für den Kredit, weil eben ein Risiko besteht, dass am Ende weniger Geld rauskommt, als geschuldet wird

    Äh...ich weiß wovon ich rede. Natürlich werden sie nicht weniger, obwohl der Gläubiger weniger dafür erlöst.


    Ich finds aber nunmal in moralischer Hinsicht eine Schweinerei, dass der Schuldner nicht für den selben Betrag ablösen darf, für den ein Gläubiger die Forderung weitergibt. Dass das ganze derzeit juristisch einwandfrei ist, ist mir vollkommmen klar. Mit einem solchen Vorkaufsrecht wären die ganzen Kreditverkaufsgeschichten erledigt, wäre viel zu riskant, jemand könnte nur auf den Verkauf warten und wäre plötzlich aus der Schuldknechtschaft befreit; und viele Überschuldete hätten eine Möglichkeit, aus eigener Kraft ihre Schulden abzutragen, ohne Bankrott, ohne gnädigen Nachlass der Bank. Dass die vernünftigeren unter den Bänkern sich einer solchen Lösung nicht verschließen mag sein, aber die sind selten, die meisten ruinieren lieber Existenzen als mal mit der Kundschaft zu reden. Ich hab schon Fälle erlebt, da wurde lieber für 20% verkauft, als für 30 % bar vom Schuldner abgelöst.


    Ein solches Vorkaufsrecht muss her, gesetzlich. Alleine schon um die Vertragsfreiheit wiederherzustellen. Der aktuelle Gläubiger wird damit nicht geschädigt, nur der Forderungsaufkäufer. Den braucht man aber nicht zu schützen, mit dem hat der Schuldner nie einen Vertrag abgeschlossen. Viele der Forderungen, die da verkauft werden, entstanden, bevor die Rechtslage einen solchen Verkauf hergab. Der Gesetzgeber hat sich da einfach über jeden Grundsatz der Rechtssicherheit hinweggesetzt.


    Und ja, es macht einen Unterschied, wer mein Vertragspartner ist, einen enormen. Je finanzstärker der Gegner, desto sinnloser jede Verhandlung. Ich geh doch nicht extra zur kleinstmöglichen Dorfbank, um dann vom Milliardenschweren Konzern abgewickelt zu werden. Eine vermeidbare Abschreibung von ein paar zehntausend € ist in der HV einer AG ein Fliegenschiss, in der Genossenschaftsversammlung einer Raiffeisenbank kanns für ordentlich Zunder sorgen.


    Übrigens, weil hier manche gar so schlau über Darlehen reden, ich weiß ja nicht ob ihr alle mit dem heutigen Wissen auf die Welt gekommen seid (oder gibts da Seminare für den Rotary Club Nachwuchs? ), viele, die meisten Arbeitnehmer haben solche Kredite an der Backe seit sie jung und unbedarft das erste mal vernünftig verdient haben und sind eben nicht mit großartig schlauen Ratschlägen der finanziell erfahrenen Eltern ins Leben gestartet. Derzeit mags offensichtlich dumm sein, großartig Immobilien auf Kredit zu erwerben. In den 80ern und 90ern denk ich wars keineswegs offensichtlich. Da wär ich auch reingefallen.

  • Ein derartiges gesetzliches Vorkaufsrecht würde nur bedeuten, dass ein Schuldner, der nicht mehr zahlen kann (oder will), automatisch belohnt wird, sobald eine Bank zusehen will, den faulen Kredit aus den Büchern zu bekommen. Es würde aus meiner Sicht auch nicht dazu führen, dass plötzlich die Schuldner alle für einen Bruchteil der ursprünglichen Summe ablösen können und entschuldet wären. Nö, dann wird eben sofort zwangsversteigert, wenn drei Raten ausgefallen sind. Die Restschuld, wenn die Versteigerungssumme nicht reicht, bleibt als Schulden schön brav erhalten.



    Übrigens, auch heute ist nichts dagegen einzuwenden, Immobilien auf Kredit zu kaufen. Man muss sich nur sicher sein, dass man den Kredit immer schön bedienen kann. Das war aber schon immer so, das ist kein neues Phänomen.....

  • "...Na, da ist doch eine Sparkasse als Gegenpartei schon mal optimal, die kann nämlich nicht pleite gehen, der Staat haftet im Zweifel unbegrenzt..." [Xray1]
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%A4hrtr%C3%A4gerhaftung
    "...Diese Verständigung sieht vor, dass nach einer mehrjährigen Übergangsfrist die Anstaltslast, wie sie bis dahin bestand, ersetzt und die Gewährträgerhaftung für Sparkassen und Landesbanken abgeschafft wird...."


    http://de.wikipedia.org/wiki/Grundschuld#Risiken
    "Der Käufer von grundpfandrechtlich besicherten Forderungen bekommt im Rahmen der obligatorischen Due Diligence grundsätzlich Kenntnis von den Sicherungszweckerklärungen und kann daher nicht unabhängig von der Darlehensrestschuld in das Grundpfandrecht vollstrecken lassen."
    Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob dies auch hält, wenn eine Bank, die um ihr Überleben kämpft (für den Fall, daß sich die Liquiditätskrise weiter zuspitzt), den Kredit über mehrere Briefkastenfirmen an Finanzinvestoren verkauft. Wenn wir uns also in einer Bankensituation befinden würden, die mit nichts in den letzten 50 Jahren vergleichbar ist...


    Ein Schulkamerad von mir arbeitet als (sehr gut bezahlter) Rechtsanwalt (nur) für Bau- und Architektenrecht. Er hat selbst eine Grundschuld, hat sich nach eigener Aussage noch nicht detailliert mit diesem Thema beschäftigt, hält es aber für umproblematisch, solange man nicht in Zahlungsverzug gerät. Gegen eine ungerechtfertigte Ausnutzung einer Grundschuld sei die Vollstreckungsgegenklage ausreichend.

  • Ich finds aber nunmal in moralischer Hinsicht eine Schweinerei, dass der Schuldner nicht für den selben Betrag ablösen darf, für den ein Gläubiger die Forderung weitergibt.


    umgekehrt:
    wenn der Schuldner den Kredit/die Hypothek zu diesen Konditionen ablösen dürfte, dann würde ich doch gleich zur Bank rennen, nen möglichst hohen Kredit aufnehmen (und das Geld in der Schweiz auf nem Eurokonto als Tagesgeld anlegen) ... nächsten Monat die Zins- und Tilgungszahlungen einstellen ... und vom Vorkaufsrecht für meinen damit notleidend gewordenen Kredit gebrauchmachen ...


    ... und den Abschlag als Gewinn einstreichen ;)

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