Japanisches Raubgold

  • Warum meiden die USA wie der Teufel das Weihwasser seit nunmehr 60 Jahren alle Versuche, die auf eine umfassende Aufarbeitung der japanischen Kriegsverbrechen abzielen (Unit 731, Comfort Women, Sklavenarbeit, Einsatz von Bio- und Chemiewaffen, bestialische Massentötungen von Zivilisten etc.)? Warum erhielten die Opfer des japanischen Dr. Mengele, General Ishi, weder eine Entschuldigung noch Entschädigung? Warum wurde nicht einmal eine Untersuchungskommission im Zusammenhang mit japanischem Raubgold - ähnlich wie mit Stuart Eizenstat beim mit Nazi-Raubgold - ins Leben gerufen? Weil die Vereinigten Staaten mit Japan, Täter und Opfer zugleich, eine gemeinsame Leiche im Keller liegen haben?


    Warum drängte US-Präsident Truman den später zum Außenminister beförderten John Foster Dulles (Bruder des späteren CIA-Chefs), möglichst schnell einen Friedensvertrag mit Japan abzuschließen, den US-Vasall Chiang Kai-shek als asiatisches Feigenblatt unterschreiben sollte (genau der, der engste Kontakte zur "Green Gang" der Shanghaier Unterwelt pflegte, die Reste der chinesischen Goldreserven abgegriffen hatte, nach Formosa geflüchtet war und dort sein Mini-China unter dem Schutzschirm Washingtons errichten durfte)?


    Warum wurden mit dem Friedensvertrag von San Francisco sämtliche Schadensersatzansprüche der Opfer japanischer Kriegsverbrechen für alle Zeiten ausgeschlossen, so dass die Gequälten, als sie vor amerikanischen Gerichten dennoch gegen ihre Peiniger und japanische Firmen zu klagen versuchten, erneut Demütigungen erfahren mussten -von amerikanschen Richtern diesmal, die ihre Klagen unter Hinweis auf San Francisco erbarmungslos abwiesen?


    Warum haben die USA Angst vor einer Aufarbeitung der japanischen Kriegsverbrechen, wie sie in Deutschland vorgenommen wurde? Weil die Schauplätze der kapitalen Verbrechen und die Schauplätze von Raub und Plünderung im Fernen Osten fast immer identisch waren? Weil eine juristische Aufarbeitung der kapitalen japanischen Verbrechen zwangsläufig auch zu den einfachen Verbrechen wie Raub und Plünderung geführt haben würde und die Frage gestellt werden könnte, was mit dem japanischen Raubgold geschehen ist, mit dem es den USA als einzigem Land der Welt möglich war, auch als wirtschaftlicher Sieger aus dem Zweiten Weltkrieg hervorzugehen?


    Oder ist die amerikanische Feigheit auch damit zu erklären, dass mit dem japanischen Raubgold noch ein anderes, monströses Kriegsverbrechen verbunden ist, auf das ich hier noch gar nicht eingegangen bin, dessen Hintergründe die USA seit 1945 mit allen Mitteln zu vertuschen suchen?


    Gruss Maxim


    - Ende -


    PS.: Antworten, Gedanken, Interpretationen, Meinungen und weitere Hinweise zum Thema sind erwünscht!

  • Hallo Maxim


    Ein sehr interessanter Thread. Kompliment! Wäre schön, wenn Du ihn fortführen würdest...


    Zitat

    Oder ist die amerikanische Feigheit auch damit zu erklären, dass mit dem japanischen Raubgold noch ein anderes, monströses Kriegsverbrechen verbunden ist, auf das ich hier noch gar nicht eingegangen bin, dessen Hintergründe die USA seit 1945 mit allen Mitteln zu vertuschen suchen?


    An was denkst Du?

  • Hallo Thom,


    an der Fortsetzung arbeite ich. Allerdings würde sie den Rahmen dieses Forums sprengen. Ich komme aber zu gegebener Zeit wieder darauf zurück. Es macht keinen Sinn, jetzt und an dieser Stelle das Pulver zu verschießen und weitere Belege offenzulegen, ohne gleichzeitig die Gesamtzusammenhänge zu beschreiben, was hier aus Platzgründen nicht möglich ist.


    Woran ich denke - um auf Deine Frage einzugehen - ist nicht schwer zu erraten. Allerdings kann ich dieses Thema sowie die in diesem Zusammenhang entdeckten Belege ebenfalls aus oben genannten Gründen hier nicht ausbreiten, vor allem aber, weil ich diesbezüglich vertraglich gebunden bin.


    Ich habe Deine Beiträge, insbesondere zur Nazi-Raubgold-Problematik, aufmerksam gelesen. Sie verraten Sachkenntnis. Ich würde mir in diesem Forum mehr Mitglieder Deiner Provenienz wünschen, die eigene Gedanken formulieren statt wie ein Zeitungsausschnittdienst bereits woanders erschienene Texte oder Fragmente davon nur zu posten.


    Danke für Dein Interesse!


    Gruss


    Maxim

  • Hallo Maxim


    Zitat

    Woran ich denke - um auf Deine Frage einzugehen - ist nicht schwer zu erraten.


    Ja, ich glaube, ich weiss, worauf Du anspielst...
    Aber ich kann verstehen, dass eine weitere Analyse hier nicht Platz hätte, da das ganze Thema sehr komplex ist und das Erläutern der Zusammenhänge wohl den Rahmen eines Threads sprengen würde.


    Wird man von Dir bald ein Buch zu diesem Thema lesen können?

  • Hallo Maxim


    ich denke Du weisst viel mehr als Du schreiben kannst, willst, darfst. Ich habe mich mit Fernost zuwenig befasst als dass ich Interressantes beitragen könnte. Vorerst aber besten Dank für Deine interressanten Ausführungen. Aber bring doch mal 2 - 3 Stichwirte zum Nachdenken , nachschlagen oder suchen. Vielleicht finde ich als blinde S.... eine Eichel auf diesem Gebiet..


    Gruss von der Alp

  • Thom, es ist in Arbeit und wird im Herbst 2005 zunächst im deutschsprachigen Raum erscheinen.


    Alp, danke für Dein Angebot, aber Brisantes dazu findest Du nicht im Web, sondern mit ein wenig Glück in Archiven rund um den Globus (die ich drei Jahre lang in 16 Ländern durchforstet habe), vorausgesetzt man weiß, wo und unter welchen Namen und Stichworten man fündig werden könnte. Andere Quellen zu öffnen oder die Zungen von ehemaligen Beteiligten aus den Top-Etagen der internationalen Bullion-Banker- und Schlapphut-Szene zu lösen, ist schwieriger. Die Herren sind außerdem - sofern sie noch leben - heute leider schon über 80 Jahre alt. Aber es gab sie noch, die Zeitzeugen, die um fünf Minuten vor Zwölf tabula rasa gemacht haben. Es gibt aber noch die Nachkommen ehemaliger Insider und Konspirateure, die mit Dokumenten aus dem privaten Nachlaß ihrer bereits verstorbenen Verwandten einen wichtigen Beitrag für die Geschichtsschreibung leisten könnten...


    Gruss


    Maxim

  • Hallo afm,


    der Antikommunismus Deutschlands und Japans führte im November 1936 zunächst zum Antikominternpakt, während sich gleichzeitig die Achse Rom-Berlin zu entwickeln begann. Mit dem Dreimächtepakt vom September 1940 schloß sich Japan dann faktisch der Achse Rom-Berlin an. Deine weiteren Aussagen in diesem Zusammenhang, speziell über über die BIZ, verstehe ich nicht.


    Dass japanisches Raubgold via Deutschland "reingewaschen" worden sein könnte, ist ausgeschlossen. Belege dafür gibt es nicht. Eine solcher Plan würde auch aus japanischer Sicht keinen Sinn gemacht haben.


    Was Pearl Harbor mit der BIZ, den USA und japanischem Raubgold zu tun haben soll, die Du in einem Atemzug erwähnst, erschließt sich mir gleichfalls nicht. Die japanischen, von der BIZ gehaltenen Vermögenswerte waren außerdem nicht sehr bedeutend. Sie wurden auch nicht direkt bei der BIZ deponiert (die über keine eigenen Tresorräume verfügte), sondern von ihr treuhänderisch in Depots gehalten, die sie üblicherweise dafür bei Banken im In- und Ausland eröffnet hatte. Auf diese japanischen Vermögenswerte konnten die USA wegen des besonderen Status der BIZ aber erst nach der japanischen Kapitulation Zugriff nehmen. Als Kriegsverlierer musste Japan vermutlich deshalb auf seine Rechte aus dem 1930/31 geschlossenen BIZ-Vertrag verzichten.


    Völlig abwegig ist es, anzunehmen, dass die BIZ gegründet worden sein könnte, um Herrschern etc., wie Du spekulierst, "auf legalem Weg" enteignen zu können. Wie kommst Du denn auf diese krause Verschwörungstheorie?


    Die Rolle der BIZ und ihres damaligen Chefökonoms und Gold-Experten Per Jacobsson ist allerdings in einem anderen Punkt erklärungsbedürftig: Dass Japan im Sommer 1945 eine ernsthafte Friedensfühler-Initiative ausgerechnet über die Nazi-Raubgoldwaschanlage BIZ einleitete, gibt Anlass zu der Vermutung, dass Japan sein Raubgold für günstige Kapitulationsbedingungen in die Waagschale geworfen hat, als es über Jacobsson und Allen Dulles im Sommer 1945 Kontakt zu den USA aufnahm. Als sich diese Verhandlungen jedoch hinzogen, leitete Japan eine weitere Friedensfühler-Initiative diesmal über Moskau ein. Davon erfuhr Truman, nachdem es den USA gelungen war, in die geheimen japanischen Nachrichtennetze einzudringen und die Korrespondenz Tokio's, die zwischen dem japanischen Außenministerium und seiner Botschaft in Moskau hin- und herging, mitlesen konnte. Es muss Truman wie ein Keulenschlag getroffen haben, als er in den nach Moskau gesandten japanischen Telegrammen plötzlich las, dass das faktisch schon geschlagene Japan nun gegenüber der Sowjetunion eine "sehr großzügige Haltung" einzunehmen versprach. Was aber hatte Japan in seiner militärisch und politisch aussichtslosen Lage noch anzubieten, um sich gegenüber Moskau als "großzügig" erweisen zu können? Nur das japanische Raubgold, mit dem es sich eine schonende Behandlung des Tenno zu erkaufen erhofft haben mag.


    Die japanische Friedensfühler-Initiative über Moskau fand am 6. August 1945 ein jähes Ende, als Truman mit der atomaren Keule zuschlug, nachdem die Rote Armee sich für eine seit Monaten und unter größter Geheimhaltung vorbereiteten Invasion Japans bereits in Ausgangsposition gebracht hatte und sich nur wenige Kilometer vor der nördlichen japanischen Hauptinsel Hokkaido befand. Von der lange geplanten und schließlich sogar noch angelaufenen sowjetischen Landungsoperation hat die Geschichtsschreibung - wie vom japanischen Raubgold - nichts erfahren. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


    Dass es bei den japanisch-amerikanischen Gesprächen mit der Nazi-Raubgoldwaschanlage BIZ im Zentrum, deren Goldgeschäfte zu diesem Zeitpunkt zum Erliegen gekommen waren und die deshalb auf neue lukrative Geschäfte dringend angewiesen war, im Sommer 1945 zweifelsfrei um höchst brisante Themen ging, lässt sich daran ablesen, dass sämtliche Protokolle der japanisch-amerikanischen Geheimgespräche, die über Gold-Experte Jacobsson und Chefspion Allen Dulles zwischen Japan und den USA geführt wurden, von Washington bis heute unter Verschluss gehalten werden. Sie unterliegen damit selbst 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch der höchsten amerikanischen Geheimhaltungsstufe. Sie werden der Geschichtsschreibung vorenthalten - wie das bedeutende historische Ereignis der geplanten sowjetischen Landungsoperation von Hokkaido, mit der es Stalin beinahe möglich gewesen wäre, den Amerikanern in Japan über die Schultern und in die Raubgoldkarten zu sehen.


    Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle aber nicht verraten...


    Gruss


    Maxim

  • Maxim


    Alle Achtung, excellente Beiträge zu einer tollen Sache! Du weisst anscheinend noch viel mehr. Bist Du Historiker?
    Aber Vorsicht, nicht zu viel Verschwörungstheorien - meistens handelt es sich um einfache menschliche Habsucht.


    Das Thema interessiert mich, aber ich kann heute nichts dazu beitragen, ausser Dingen, die Du sicher kennst.
    Vor Jahren lief ein Film im Fernsehen über die Suche nach dem Gold der Japaner auf den Philippinen. Angeblich im Auftrag von Marcos, dann gedreht in der nach-Marcos-Aera.


    Nicht unwichtig ist natürlich, dass in der Tat die USA über grössere unbekannte Mengen asiatischen Goldes verfügen könnten, was dem Kartell bis heute helfen könnte, den Preis zu kontrollieren.

    'Das Gold dem Einzelnen zu entziehen, ihn seines Anspruchs zu berauben, ist ihr Bestreben, während er es vor ihnen zu verbergen sucht. Sie >wollen sein Bestes<< - - - daher nehmen sie es ihm. Sie horten sein Gold in tiefen Tresoren und zahlen mit Papier, das täglich an Wert verliert.'
    ERNST JÜNGER; EUMESWIL, 1977

  • Hallo Maxim,


    ich hatte so eine Ahnung,da ich all Deine Postings hier gelesen habe und mir einiges bekannt vor kam :D


    Würde mich wirklich freuen wieder öfters von Dir zu lesen,denn seit November letzten Jahres,hast Du hier leider nichts mehr gepostet,und wenn Du die Interwalle kürzer gestalten könntest? ;)


    Aber schön,dass es Dich noch gibt :D


    Grüsse


    kalle

  • Hallo Kalle,


    im vergangenen Jahr näherten sich meine Recherchen dem vorläufigen Ende (ein definitiver Schlussstrich lässt sich bei einem so komplexen Thema wahrscheinlich kaum ziehen). Damals hatte ich immer mal wieder etwas Zeit, um im Forum zu posten. Und wie Du weißt, habe ich mich dabei nicht auf das Posten irgendwelcher Links beschränkt, sondern versucht, einige Sachinformationen in kleine Texte zu verpacken.


    Inzwischen befinde ich mich in der Schreibphase meines Buches und muss leider gleichzeitig viel Zeit aufwenden, um mich gegen "Kreise" diesseits und jenseits des Atlantiks zu wehren, denen es lieber wäre, es würde nicht erscheinen.


    Kurz, mir fehlen im Augenblick Zeit und Muße, um mich an Diskussionen im Forum zu beteiligen.


    Ich schaue aber immer mal wieder gern rein und werde nach Beendigung meines Projekts sicherlich auch wieder Beiträge posten.


    Mich hat es gefreut, dass Du einen Link zwischen "Maxim" und dem aktuellen Saar-Echo-Artikel hergestellt hast. Das nenne ich pfiffig! Ein solchermaßen "vernetztes Denken" würde ich mir bei mehr Zeitgenossen wünschen.


    Beste Grüße


    Maxim

  • Maxim,


    würde mich freuen,dies Buch käuflich erwerben zu können,wenn es erscheint,hoffe Du vergisst nicht uns das hier kurz mit zu teilen,dank im voraus ;)


    Möchte Dich mit dieser Info nicht verunsichern,sondern nur kurz zur Information,auch für alle anderen hier.


    Joe Vialls ist tot!


    Für mich einer der besten Journalisten im WWW


    http://thetruthseeker.co.uk


    http://vialls.com



    Grüsse


    kalle

  • Hallo Maxim,
    kalle's spürnase habe ich nicht ;)
    aber genauso Interesse am Buch, wenn es denn erscheint....
    1 Käufer mehr auf Deiner Liste.
    Viel Erfolg beim Schreiben. Da ich selber hin & weder Autor bin, kann ich mir ungefähr ausmalen, was die Schreibhand gerade fühlt.
    Würde mich freuen, die bibliographischen Angaben zu meinem Buchhändler tragen zu können.
    Alles Gute
    -nemo-

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