Banken-Börsen-Finanzweltschließung: wer entscheidet, techn. Ablauf?

  • Im Forum werden in den Fäden "Global Economic Collaps" und "Bank-Run" die verschiedenen Ursachen, Szenarien und Folgen einer Bankenschließung/Börsenschließung/Zusammenbruch der Finanzmärkte und der Wirtschaft einschließlich deren Wahrscheinlichkeit/Unwahrscheinlichkeit erörtert.


    Weil ich nichts darüber finden konnte, wie der Entscheidungsprozess und der technische Ablauf von umfassenden Bankenschließungen, Börsenschließungen, Einstellung des elektronischen Zahlungsverkehres, Kapitalabflussstop usw. in unserem Währungsraum (Deutschland, EU) vonstatten gehen würde, hier der Versuch, durch die Eröffnung eines Fadens Inneneinblicke zu bekommen.


    Ausgangsszenario: Etwas sehr Großes ist passiert oder droht zu passieren
    - ein Primary Dealer kollabiert
    - der Dollar wird massiv abverkauft
    - eine Kernwaffe wird eingesetzt
    - ein Virus rafft 10.000e in kürzester Zeit dahin
    - whatever
    jedenfalls fangen die Menschen massiv an, zu den Banken zu rennen, alle versuchen sichere Exits aus der Welt des Papiers und der Bits und Bytes zu finden und tuen sonst noch ganz verrückte, nicht mehr kalkulierbare Dinge.


    Fragestellungen (wobei ich mir wünschen würde, dass sachkundige Beiträge (Vermutungen und Spekulationen helfen allen nicht sonderlich viel) kommen):


    1. Wer ist auf welcher Rechtsgrundlage entscheidungsbefugt für umfassende
    a) Bankenschließung
    b) Börsenschließung
    c) Aussetzung des elektronischen Zahlungsverkehres
    d) Devisen- und Kapitalabflusseinschränkungen ins politische Ausland/Währungsausland


    2. Geschieht das zentral (BaFin, Kabinett, Parlament, EZB) oder dezentral (gewisse Autonomie der Banken, eCash-Betreiber, Lebensmittelketten)?


    3. Wie laufen "die Befehlsketten"? Gibt es einen "roten Knopf" auf den hin nach einmal getroffener Entscheidung dann alles nach konkreten Plänen abläuft?


    Auf das Wirtschaftssicherstellungsgesetz, das in Krisensituationen eine Versorgung der Bevölkerung realwirtschaftlich erreichen uns sonstige Krisenfolgen abmildern will, will ich hierbei nicht hinaus. Sondern auf die Entscheidungsprozesse zu und den technischen Ablauf bei der Umsetzung o.g. finanzwirtschaftlicher Maßnahmen im Zusammenwirken der Träger und Akteure der Finanzwelt.

    *
    Gebt den Kindern der kommenden Generationen eine Chance und beendet die unwirtschaftliche, kaum beherrschbare und letztlich katastrophale Kernspaltungstechnik mit ihrem jahrtausendelang lebensbedrohendem Müll.

    3 Mal editiert, zuletzt von Wayne Schlegel ()

  • also .. nach meinen imho Kennnissen:


    Schritt 1:


    ersten gibt es Bankengesetze, die vorschreiben, wann jemand die Zahlungsunfähigkeit erklären muss,
    also bei einer Bank: die Schalter schliessen.


    Im Gegensatz zu Einzelunternehmen, die dann vom Konkursverwalter abgewickelt werden, greifen
    dann aber Sicherungsfonds, und auch die Staatlichen Mindestrücklagen werden Behörden ins Spiel bringen.


    Eine Einzelbank kann aber letzlich abgewickelt werden, wie Herstatt, Schmitt-Bank,
    die Privatkunden bekommen ihr Geld durch die Einlagensicherungsfonds, die
    Aktionäre und Gechäftskunden verlieren Geld


    Schritt 2:


    Domino-Effekt: die erste Bank meldet Konkurs an, und es zeichnet sich ab, dass anderen kurzfristig
    folgen würden, bzw. die Sicherungsfonds kollabieren würden.
    Dann würde, wenn nichts weiter unternommen wird, ein schwarzer Freitag sein .. mit Bank-Run
    und eine nach der anderen erklärt Zahlungsunfähigkeit .. wenn, wenn kein Nachschub an Geld kommt.
    Früher war das ein logistisches Problem: wenn die Bank A keine Scheine mehr in der Schublade hatte,
    war Misstrauen angesagt, selbst wenn der Transporter 2 Tage später mit Nachschub gekommen wäre,
    wäre es zu spät gewesen.
    Heute geht das aber elektronisch: die Zentralbank, deren staatlicher Auftrag die Geldversorgung ist,
    stellt Geld, in Form von Freigabe der Mindestreserven, von Lombard Krediten zur Verfügung.
    Wenn das nicht reicht, wie ja in der aktuellen Krise mehrfach geschehen, dann gibts Kredit auch
    ohne Sicherheit, was nicht anderes bedeutet, also Geld drucken ! Das Hubschrauberzitat geht in diese
    Richtung. Und damit ist der Zusammenbruch, der Bank-Run, einfach als Folge von Bankpleiten völlig ausgeschlossen.
    Auch in Japan wäre es dazu gekommen, letztlich sind in den 70gern 80ger alle Banken vom Staat
    übernommen worden .. die Realwirtschaft hatte zwar 2 Jahrzehnte daran zu knabbern, aber
    der grosse Chrash wurde verhindert.


    Schritt 3:


    Wenn das alles versagt, also Gelddrucken, staatliche Kredite ohne Sicherheit, zur Not Übernahme der
    Banken incl deren Schulden durch den Staat .. (die Frage ist .. ist das überhaupt denkbar, solange die
    Zentralbanken von Bernancke und Co geleitet werden ? )


    Also, wenn alles versagt, die Aktien werden an den Börsen mit Null gehandelt, die Industrie macht die
    Tore dicht, alle verlieren Arbeit und Geld .. Ende Weltkrieg I oder II wäre da also in etwa .. ohne Krieg auch
    schwer denkbar .. ein grosser Terroranschlag oder die Pleite von GM, Citybank und Boeing würde da nicht ausreichen
    aber auch dann ist Klar, wass dann passiert:


    Notstandsgesetze werden ausgepackt, der nationale Notstand ausgerufen, wichtige Industrien unter
    staatliche Aufsicht gestellt, und sichergestellt, dass die Bevölkerung mit lebenswichtigen Dingen, also
    Bargeld, versorgt wird. Denkbar ist auch eine Währungsreform, mit Notgeld. In D hatte man 4 oder 5 Jahre
    Bezugsscheine und rationierung, bevor man die nicht ganz erfolglose DM eingeführt hat.
    Um Gegensatz zu damals nach dem Weltkrieg, spielt Bargeld aber heute eine untergeordnete Rolle im
    Wirtschaftsleben, also ist weit wahrscheinlicher, dass die Regierung sicherstellt, dass Konton und Plastikgeld
    weiter funktionieren, sehr gut denkbar wäre eine Abwertung der Währung .. wie in Argentinien, da sind ja
    auch nicht die Banken pleite gegangen, und auch nicht die Guthaben weg gewesen .. und es ist auch nicht die komplette Wirtschaft zusammengebrochen,
    nur war nachher der Peso im Aussenwert nur noch 25cent statt 1 Dollar wert, ob bar oder auf dem Konto ..
    und für 3 Tage ohne Banken muss man keinen Lebensmittelvorrat anlegen.


    Was auch in diesem Szenario nicht denkbar ist: dass das alte Papiergeld, das zu horten hier ja viele
    empfehlen, seine Kaufkraft behält, während die Guthaben auf den Konten eingefroren sind.


    +++


    aber man könnte auch argumentieren, dass eine solche Abwertung gerade stattgefunden hat in der
    grössten Volkswirtschaft der Welt: der Dollar hat in den letzten 5 Jahren gegen Euro um 50% abgewertet,
    gegen Gold und Öl um 60-70%

  • Je tiefer der Goldpreis absackt, desto größer wird der Wunsch nach einer monströsen Finanz-/Wirtschaftskrise... :whistling:

    ärgern, verhandeln, handtuchwerfen, zustimmen
    Goldkartell, "Drückung", etc. ist doch alles Augenwischerei von den "Gurus", die von nichts ne Ahnung haben oder wieso konnte Gold seit Dez 2001 von 255 USD auf über1900 Dollar steigen? Eine "Drückung" sieht anders aus,denn dann hätte es von 255 USD auf 25 USD gehen müssen.

  • aber man könnte auch argumentieren, dass eine solche Abwertung gerade stattgefunden hat in der
    grössten Volkswirtschaft der Welt: der Dollar hat in den letzten 5 Jahren gegen Euro um 50% abgewertet,
    gegen Gold und Öl um 60-70%


    P.S. Die gefühlte Umstellung DM gegen Euro liegt bei 1 : 1 ;(

  • 1. In den VSA heisst der Schlüssel Patriot Act... der schliesst alles...

    2. In der E.U. hätte der… Anmelden oder registrieren

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

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