Silberkauf besser Privat oder über ein Einzelunternehmen um die Mwst einzusparen?

  • Wie wird die Nutzung von Silber als Zahlungs/Tauschmittel steuerlich betrachtet?


    Ich habe vor die nächsten Tage zu nutzen, um zu günstigen Silberpreisen etwas in Silber zu investieren. Allerdings entfällt auf Silberkäufe in Deutschland ja die Mehrwertsteuer. Ist es da nicht sinnvoll, die Einkäufe über mein Einzelunternehmen durchzuführen, um die Mehrwertsteuer durchzureichen? Da ich ja ein Einzelunternehmen habe, macht die Art des Besitzes später beim Verkauf bezüglich der Besteuerung ja keinen Unterschied, oder?


    Außerdem verstehe ich dies seltsame Besteuerung von Kursgewinnen nicht. Der Witz an Silbermünzen ist doch, daß man sie auch als Zahlungsmittel nutzen kann. Ist es nun tatsächlich so, daß ich bei der Nutzung einer Silbermünze als Zahlungsmittel beispielsweise 4 Monaten nach Erwerb den theoretischen Silberkursgewinn errechnen muß, um ihn (da ein Kursgewinn innerhalb der Spekulationsfrist angefallen ist) auf meine Einkommenssteuer anrechnen zu lassen? Oder fällt dieser nur an, wenn ich mir als Gegenleistung andere Valtua wie Euro geben lasse, während "Naturalien" als Tauschobjekt steuerfrei sind? Oder gilt dies nur bei Barren und nicht bei Münzen?


    // Titel gekürzt, Twinson

  • Also die erste Teilfrage habe ich mir mittlerweile schon selbst beantwortet, und kann mein Rechercheergebnis hier noch mal kurz für alle Interessierten kundtun:


    Es ist richtig, daß man beim Silberkauf über ein Unternehmen das zum Umsatzsteuervorabzug berechtigt ist, die MWSt. sparen kann. Allerdings entsteht dann beim Verkauf ein Buchgewinn, der voll versteuert werden muß. Bei Privatpersonen entfällt die Versteuerungspflicht jedoch schon nach einem Jahr mit Ablauf der Spekulationszeit. Insofern ist das Ausweichen auf die siebenprozentigen 1 KG-Münzen vermutlich die klügere Wahl.


    Allerdings habe ich noch kein Ergebnis zum Widerspruch der Spekulationssteuer auf Silber und dem in vielen Büchern empfohlenen Eindecken mit Silbermünzen um diese im Notfall als Zahlungsmittel einzusetzen. Man könnte ja nun sagen, daß es ohnehin keiner mitbekommt wenn man diese Münzen aus Privatbesitz einsetzt. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, daß man staatlicherseits in Krisenzeiten den Einsatz von Gold und Silber unterbinden möchte, um die offiziellen Währungen zu stützen. Und wenn ich sehe, daß die Finanzämter mittlerweile Einsicht auf alle Konten haben, und beispielsweise Autofahrer zum führen eines Fahrtenbuches verpflichten können, warum sollten sie dann nicht auch alle Bürger zu genauen Aufzeichnungen über Münzenein- und verkäufe mit Nachweisen verpflichten können?

  • Deswegen kauft man ja auch anonym und lagert geheim.
    Man muss natürlich auch hoffen, dass die Exekutive nicht irgendwann die IP Adressen der Forenmitglieder abgreift und mit der geballten Kraft von Finanzamt/Zoll/Krieg gegen den Terror die Edelmetallbestände kassiert und zu Beweismitteln erklärt. Wenn du solche Bedenken nicht hast, kannst du auch ein Edelmetallkonto führen oder alles ins Schließfach packen - das dürfte wesentlich bequemer sein.
    Bei den Bedenken die du geäußert hast - und bei physischem Besitz erst recht, verbietet sich der Kauf auf Realnamen von selbst. Ich müsste schon wirklich am A**ch der Welt wohnen, um mir Edelmetalle liefern zu lassen. Nene, da schieb ich lieber ein bisschen Papier über den Schalter und nehme das edle Metall anonym mit. 8) Die paar Euro die man auf Schnäppchenjagd einspart, bezahlt man sehr teuer mit der aufgegebenen Anonymität. Wenn ich natürlich nur die Möglichkeit hätte einem EM-Händler oder der Sparkasse meine Daten in den Rachen zu werfen, würde ich wohl oder übel den EM-Händler wählen. Vielleicht können ja die Leute mal ein paar Worte dazu sagen, die sich EM's frei Haus liefern lassen. Hoffe das war jetzt nicht allzu sehr am Thema vorbei.


    Darf man den Fragen, was dich in die EM's treibt ? Damit dürften sich so einige Fragen von selbst klären.



    ...achja, willkommen im Forum. :)

    "Wo und wann existierte Freiheit, wenn die Macht des Schwertes und des Geldbeutels von dem Volke aufgegeben wurden?”

  • Zunächst einmal:


    Wenn man die Entscheidung, ob man Silber kauft oder nicht kauft, davon abhängig macht, ob man 7% mehr oder weniger im Einkauf bezahlt oder nicht, braucht man erst gar kein Silber kaufen.


    Ob man es für 10 Euro oder für 10,70 kauft ist so ziemlich egal, wenn man es in ein paar Jahren für 30 wieder verkauft.



    Es ist auch für den Casus der Gewinnversteuerung absolut unerheblich, wo man die Edelmetalle EIN-kauft, weil im Zweifelsfall VER-kauft man die wieder an privat gegen bar... und weder den Zeitpunkt noch den Kurs kann irgendwann jemand überprüfen. Insoweit ist dann auch der Einkaufskurs egal. Es ist auch weder verboten noch unter Strafe, Münzen unter Einkaufspreis zu verkaufen oder sogar zu verschenken.


    Meines Wissens sind auch physische Edelmetalle (im Unterschied z.B. zu ETFs) explizit von der Abgeltungssteuer ausgenommen, die nächstes Jahr die deutschen Bundesbürger beglücken soll.


    Insoweit kann man lustig von proaurum, coininvestdirect und Konsorten einkaufen, - solange man den VERKAUF (so es denn einen VERKAUF gibt) UNBAR an privat vonstatten gehen lässt.


    Ich werde nie verstehen, wie einige meiner Bekannten hunderte Kilometer fahren, mit Angstschweiss tausende Euros durch die Gegend tragen, um dann kiloschwere Kisten zu tragen.


    Das kann man alles machen lassen. Der Paketbote trägt es bis vor die Tür und bis dahin hat der Versender das Risiko.


    Wenn ich sonst auf der Autobahn Pipi mache und mir klaut jemand den Wagen mit den Münzen, ist das MEIN Problem... :-)))

    Früher stand auf den Dollarnoten: Gegenwert in Gold auszahlbar.


    Heute steht dort: Wir vertrauen auf Gott.

  • @ Ferox


    Ich bin eingentlich keiner von der Verschwörungsfraktion oder glaube an all diese Weltuntergangstherien. Ich versuche die Sache einfach nur völlig realistisch einzuschätzen, und demnach gibt es halt etwa in jeder Generation einmal eine richtig schwere Wirtschaftskrise die über das deutlich hinausgeht, was wir in den letzten 20 Jahren immer wieder mal erlebt haben. Aufgrund der endlosen Schuldenmacherei in der EU und den USA bleibt diesen Regierungen eigentlich gar keine andere Wahl, als sich irgendwann durch eine Hyperinflation davon freizumachen. Und für diesen Fall wollte ich für das Schlimmst gewappnet sein, da ich die Wahrscheinlichkeit recht hoch einschätze, daß dies innerhalb der nächsten 5 Jahre geschieht. Wenn nicht, so kann man trotzdem davon ausgehen, daß etwa der Silberkurs dann deutlich höher steht als im Moment. Insofern geht meine Strategie schon eher in die Richtung physischer Besitz um es nicht als Konkursmasse im Rachen irgendwelcher Banken versinken zu sehen. Es ist schon erschrecken, wie schnell selbst eine hochangesehene UBS ins Trudeln gerät.


    @ Humbug


    Meine ursprüngliche Strategie ging eigentlich eher in Richtung der größtmöglichen Silberbarren, um das Aufgeld so gering wie möglich zu halten. Und für mich sind 19% bei vier- bis fünfstelligen Einkaufsbeträgen einfach kein Pappenstiel. Wenn das bei Dir der Fall ist, kann ich Dir aber gerne mal meine Kontodaten zur Überweisung überflüssigen Fiatmoney´s zusenden. Außerdem ist es unverantwortlich seine Wunschvorstellung quasi zu einer Art unumgänglichen Fakt umzudeklarieren. Schließlich gibt es keine Garantie dafür, daß alle Silberbesitzer ihre Investition in den nächsten paar Jahren verdreifachen. Wenn es so wäre, wären wahrscheinlich alle Menschen mit etwas Cash entsprechend investiert. Was wäre denn, wenn der Silberpreis dann bei 7,50 Euro steht, weil die Industrie bis dahin neue Verfahen ohne Silber entwickelt hat. So ist beispielsweise mittlerweile das klassische Foto mit seinem Silberbedarf durch die Digitalfotografie stark auf dem Rückzug. Viele hier im Forum sind mir viel zu unkritisch und vorsichtig gegenüber ihren eigenen Präferenzen. Schließlich hat hier auch kaum jemand den gerade stattgefundenen Silber-Crash vorhergesagt, oder auch nur in Erwägung gezogen.


    Nun noch was zu meiner letzten Frage und dem was ich dazu in der Zwischenzeit noch herausgefunden habe. Es ist richtig, daß auf Silber keine Abgeltungssteuer entfällt. Das heißt jedoch nicht, daß die traditionelle Frist von einem Jahr bezüglich der Spekulationssteuer nicht mehr gelten würde. Allerdings entfällt diese Steuer laut EStG nur auf Spekulationsgewinne bei "Warengütern" an. Darunter würden wohl auch Silberbarren fallen. Wenn man nun aber Silbermünzen als Zahlungsmittel nutzt, dreht sich das Verhältnis ja um, da man die Münze nun nicht mehr als Warengut, sondern als Zahlungsmittel zum Kauf eines derartigen nutzt. Und damit entfiele dann auch die Einkommenssteuer auf Kursgewinne im Rahmen der Spekulationsfrist. So habe ich mir das zumindest mit meinen rudimentären Jura- und Silberkenntnissen zusammengereimt. Prinziepiell ist jedoch auch richtig, daß bei Käufen und Verkäufen an und von Privat bislang keine Aufzeichnungspflicht besteht, wodurch man rein praktisch wohl auch so an der Steuer vorbeikäme. Juristisch betrachtet begeht man dabei jedoch Steuerbetrug, was ich zumindest für mich persönlich ausschließen möchte. Im Grunde ist es auch überhaupt nicht notwendig, wenn man die Sachen gleich von vornherein vernünftig und seriös einfädelt.

    • Offizieller Beitrag

    Die MWSt auf Rein- Silber (Münzen, Baren) sollte ganz abgeschafft werden. Nach Verarbeitung (Schmuck, Industriegüter) ist erst 'Mehrwert' eingeflossen. In USA keine sales tax, z.B.


    Lucky

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
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  • Die MWSt auf Rein- Silber (Münzen, Baren) sollte ganz abgeschafft werden. Nach Verarbeitung (Schmuck, Industriegüter) ist erst 'Mehrwert' eingeflossen. In USA keine sales tax, z.B.


    Lucky

    Merkel Fratzengreis und ihre Satrapen wären sicher hocherfreut. :D

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • da die Besteuerung innerhalb der EU "harmonisiert" ist, bekommt man bei Privatverkäufen auch einen Teil dieser
    Steuer honoriert. Kauft man auch von Privat (ich habe Silberbarren noch nie beim Handel gekauft) ... so ist die MWst kein Thema.


    Ein Transport von nennenswerten Silberwerten aus der EU ist quasi nicht denkbar / empfehlenswert ..
    50 oder 100kg Handgepäck ? im Kofferraum ? Per Paketdienst ?


    Nebeneffekt: steigt die MWst, steigt auch der Wert meiner Anlage (Wert= erzielbarer Erlös)
    würde sie wirklich abgeschafft, würde niemand mehr Aufpreise zahlen, und meine Anlage würde
    entsprechend an Wert verlieren ...

  • @Franschi


    Du setzt dich natürlich als Einzelunternehmer verstärkt dem Kontroll- und Gängelungsdruck der Finanzämter aus. Ich weiß nicht, ob du schon mal eine Steuerprüfung im Haus hattest - aber die sind unangenehm genug, ohne das man erklären muss, warum 200kg Silber eine Betriebsausgabe sind. :D
    Als kleiner Unternehmer wirst du ja doppelt verarscht : Auf der einen Seite bist du professionell genug um alle Gesetze und Verordnungen kennen zu müssen - es trifft dich also die volle Härte der Justiz. Auf der anderen Seite weiß jeder ganz genau das deine Ressourcen beschränkt sind, und du weder Zeit noch Geld für langwierige Prozesse und ordentlichen Rechtsbeistand hast. Die Prämisse eines Einzelunternehmers sollte daher lauten, sich die Behörden vom Hals zu halten.


    Mein Tip : Nimm die MwSt beim Silber in Kauf oder steig in Gold ein. Bring nicht dein Unternehmen in Gefahr um 7% (bei den Münzen) am Silber zu sparen.


    edit : Ich verstehe nicht wirklich, was du mit 'Zahlungsmittel' meinst. Ja, die Münzen sind pro forma 'Zahlunsgmittel', denn sonst wären es Medaillen. Aber du willst doch nicht mit Silber im Wert von 12$ eine Schuld von 1$ Nennwert begleichen :D Sorry, wenn ich dich da missverstanden habe.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ferox ()

  • Zahlungsmittel ist ein gefühlter Verwendungszweck .. das interessiert das Finanzamt nicht WARUM du kaufst.


    Silber oder was auch immer kannst Du und willst Du nicht als BetriebsAUSGABEN absetzen .. so blöd ist wohl kein
    Finanzbeamter ... sondern ganz legal und völlig im Ermessen des Unternehmers als Geldanlage kaufen und in der Bilanz aufführen.
    Das hat den Nachteil, dass man das schwerer beleihen kann, als das Festgeld bei der Hausbank, aber auch das
    interessiert das Finanzamt nicht die Bohne .. die wollen nur wissen, wo die Gewinne bzw das Eigenkapital geblieben sind.


    Und wenn das Silber entnommen wird, spätestens bei Auflösung des Unternehmens, dann ist Zahltag,
    dann fällt nämlich die MWst an .. auf den dann aktuellen Wert, und ggfs ist der Gewinn dann natürlich
    voll zu versteuern ,, keine Spekulationsfrist, Unternehmensgewinn eben ...


    Ob sich das lohnt ist die Frage, nicht ob das Finanzamt das anerkennt .. die haben prinzipiell kein Mitspracherecht,
    wie das Unternehmer wirtschaftet.

  • Ich bin jetzt in Steuerangelegenheiten nicht ausreichend bewandert um dir widersprechen zu können/wollen.
    Nach meinem Verständnis ist ein Einzelunternehmer doch Privatperson und Unternehmen in Personalunion. Da gibt es ja nur die EÜR. Alles andere wäre doch ein Kaufmann oder eine Gesellschaft. Ich bin mir da nicht so sicher (womit ich es nicht abstreiten möchte), dass ein Einzelunternehmer Silber steuerfrei als Geldanlage erwerben kann - er kauft doch Silber, womit es eine Betriebsausgabe wäre. (Was das Finanzamt wohl eher nicht durchgehen lassen würde - also MwSt. so oder so fällig werden würden.) Bei einem Kaufmann, der eine echte Bilanz führt, mag das wieder anders aussehen.

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    • Offizieller Beitrag

    Also ich persönlich bin der Meinung, dass die paar Steuern für bereits versteuerte Einkünfte durchaus zahlbar sind. Bei Münzen sind es 7%telchen und dafür hat man die Ware dann für sich und zwar direkt und privat. Was soll man sich da noch winden und knausern. Die Straßen sind überarbeitungsbedürftig und die Sozialsysteme marode. Steuern zahlen hat auch eine soziale Komponente...


    In diesem Sinne pro Münzen, wer will noch von den übersteuerten Barren wissen? Selbst der 5.000der Umicore war heute teurer pro Unze denn Silber im Philharmoniker.


    MbG
    DMR

    • Offizieller Beitrag
    Die Polen haben es gut, Silberproduzent von Weltbedeutung; Private in Polen dürfen Standardbarren… Anmelden oder registrieren

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