INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Das in der Kurve angezeigt enorme Plus an M0 in den letzten Wochen waere als potentielles Bargeld
    also direkt "kauffaehig" (diese Frage war ja der Ausgangspunkt der Diskussion)

    Wenn sich Banken gegenseitig Geld leihen und umtauschen, ist das sinnlose Geldverwaltung und gelangt nicht in den Wirtschaftskreislauf. Nur wenn die Banken Geld an Verbraucher und Industrie als Kredit (auch als Dollar-Noten) ausgeben, wird es erst "kauffaehig". Entscheidend ist auch nur M3, welche M0 beinhaltet. Wenn M3 - also die Gesamtbilanz - sinkt, nuetzt die Erheohung von M0 nichts.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Die Vertauschung von Ursache (Geldmengenausweitung bei gleichzeitig niedrigen Leit-Zinsen) und Wirkung ("Geldumlauf" ...).

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

  • @ tollar:

    Zitat

    Gute Beobachtung ! 1930 war der Dow gerade mal 30% im Minus, da begann bereits die Deflation. Der Dow ist jetzt ca. 22% runter (von 14k, 10/07) und Hauspreise sind in aehnlicher Groessenordnung gefallen. Wenn der Dow jetzt nur auf 10k absackt und die Hauspreise weitere 10% nachgeben (was sie ganz sicher tun werden) - sind wir in aehnlichem Territorium wie 1929.


    -wohl aber wirklich nur ÄHNLICH. Bei dem heutigen globalen Schuldenspiel mit floatenden Wechselkursen ist das Ausmass der Verschuldung heute ein anderes. Die bisherigen Rettungspakete für die Finanzinstitutionen sind bereits extrem inflationär, ohne sich aber real so auszuwirken. Die Banken saugen zur "Bilanzrettung" bisher alles auf, Überschuldungsstatus und Liquiditätslage bleiben aber ziemlich übel. Bei dem, was da künftig noch kommen wird (Kreditkartenschulden, Derivate..) sehe ich mit meinem begrenzten VWL-Verständnis auch künftig noch nicht, wie die Billionen von Zentralbankgeld von den Geschäftsbanken an die Nichtbanken gelangen sollen, bei der Kreditklemme. Das ist genau das, was mir an der jetzigen Situation so unberechenbar vorkommt: Extreme Inflationierung und trotzdem kommt immer noch wenig davon in Umlauf.

  • Es gibt - so wurde berichtet (nachgeplappert) - eine starke Deflation, das Geld steigt im Wert (auch wenn alles teurer wird)
    also verkauft alles was ihr habt und haltet das Geld (bis es gar nichts mehr wert ist).


    Werte Deflationisten - auf zur Tat! :D

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

  • Natürlich "steigt" Geld nicht im Wert, dennoch ist es im Moment für den Grossteil der Bevölkerung einfach zu knapp, um verpulvert werden zu können. Bei schmalem Einkommen ohne Ersparnisse sind die Investitionsmöglichkeiten eher schlecht. In dem Fall würde ich jetzt sicherheitshalber long gehen in haltbaren Lebensmitteln und Zigaretten. Unterhaltungselektronik, Kinobesuche, teure Urlaube würd ich shorten- Schluß mit Leverage-Konsum

  • Natürlich "steigt" Geld nicht im Wert, dennoch ist es im Moment für den Grossteil der Bevölkerung einfach zu knapp, um verpulvert werden zu können. Bei schmalem Einkommen ohne Ersparnisse sind die Investitionsmöglichkeiten eher schlecht. In dem Fall würde ich jetzt sicherheitshalber long gehen in haltbaren Lebensmitteln und Zigaretten. Unterhaltungselektronik, Kinobesuche, teure Urlaube würd ich shorten- Schluß mit Leverage-Konsum


    Hallo,


    wir als alte Lateiner wissen doch, was mit "pecunia non olet" gemeint war, kein Gold und Silber für die Benutzung der öffentlichen Bedürfnisanstalten zu nehmen ... ;)


    best regards
    BAAL

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

    2 Mal editiert, zuletzt von BAAL ()

  • Bei dem, was da künftig noch kommen wird (Kreditkartenschulden, Derivate..) sehe ich mit meinem begrenzten VWL-Verständnis auch künftig noch nicht, wie die Billionen von Zentralbankgeld von den Geschäftsbanken an die Nichtbanken gelangen sollen, bei der Kreditklemme. Das ist genau das, was mir an der jetzigen Situation so unberechenbar vorkommt: Extreme Inflationierung und trotzdem kommt immer noch wenig davon in Umlauf.

    Genauso sehe ich die Situation: verzweifeltes Inflationieren ohne kurz- oder mittelfristigen Erfolg. Nicht Auszumalen der Effekt einer platzenden Credit-Card-Bubble, denn hinter Kreditkartenschulden stecken NULL assets. Aehnliche Zeitbomben sind die Student-Loans und Auto-Loans.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Ich befürchte, dass wir eine ziemlich lange deflationäre Depression bekommen werden, mit Hyperinflation im Finanzsektor, die sich paradoxerweise aber sehr lange auf eben diesen Bereich beschränken wird. Was man bräuchte, um das Ganze zu einer einigermassen kontrollierten Bauchlandung zu bringen, wäre in jedem Fall eine Lohn-Preis-Spirale. Aber wo soll die herkommen? Steigen werden bis auf weiteres nur die Preise. Um flächendeckende Verarmung und damit massive Unruhen zu verhindern, müssten die Leute (einschliesslich Arbeitgeber) mehr Geld beziehen. Dummerweise sind die meisten Unternehmen stark verschuldet, die tollen Bilanzgewinne gerade der Grossen beruhen überwiegend auf Lohnkürzungen und Leverage-Finanzierungen. Die Mehrerträge bei steigenden Preisen werden daher mit Sicherheit nicht an die Arbeitnehmer weitergegeben, sondern zu einem grossen Teil in die Tilgung fliessen müssen. Die Banken werden wohl auch nicht helfen wollen, wenn gerade bei ihnen der Baum lichterloh brennt. Eine ganz üble Mischung ist das, der Aktienmarkt ist heute -anders als 1929- sicher nicht das grösste Problem.


    Was Edelmetalle betrifft-tolle Sache, ABER: Solange Geld im realen UMLAUF KNAPP ist, wird es weiterhin als DAS massgebliche Tauschmittel angesehen werden. Erst, wenn die Dämme brechen sollten und die immer extremer werdenden Geldmengen, die sich jetzt im Finanzsektor nur ansammeln, auch ins fliessen kommen, wird Edelmetall seinen Wert voll entfalten. Bis es dazu kommt, werden wohl leider noch viele von uns ihr erspartes Edelmetall gegen Cash zurückgetauscht haben..-müssen!


    @ dravs
    Wir plappern doch alle nur nach, oder etwa nicht?

  • Sind die Gewerkschaften nicht schon am fordern? Und die Regierung am "Geschenke" verteilen? Das sieht nach nem Kampf aus, die Lohn-Preis-Spirale will von der einen Seite in Gang gebracht werden, eine andere will sie verhindern.


    Die Leute, die da am Werk sind, sind doch nicht bescheuert! Und gelernt aus der Vergangenheit haben sie auf jeden Fall! Doch manche (Gewerkschaften, kleine und auch große Unternehmen) arbeiten der Krise zu (teilweise, weil sie keine andere Wahl haben), manche versuchen, ihr entgegenzuwirken. Dieser Kampf ist bald entschieden und das "Abfließen" von inflationär produziertem Fiat in die Realwirtschaft und zum "kleinen Mann" ist nur eine Frage der Zeit.

  • Sind die Gewerkschaften nicht schon am fordern? Und die Regierung am "Geschenke" verteilen? Das sieht nach nem Kampf aus, die Lohn-Preis-Spirale will von der einen Seite in Gang gebracht werden, eine andere will sie verhindern.


    Die Leute, die da am Werk sind, sind doch nicht bescheuert! Und gelernt aus der Vergangenheit haben sie auf jeden Fall! Doch manche (Gewerkschaften, kleine und auch große Unternehmen) arbeiten der Krise zu (teilweise, weil sie keine andere Wahl haben), manche versuchen, ihr entgegenzuwirken. Dieser Kampf ist bald entschieden und das "Abfließen" von inflationär produziertem Fiat in die Realwirtschaft und zum "kleinen Mann" ist nur eine Frage der Zeit.

    Hallo Kitty,


    Warum sollen die Gewerkschaften auch zurückstehen? Wir haben seit Jahren ein 'Gewinn-Preis' Spirale. Wenn unsere Topmanager 25% Rendite verlangen und durchsetzen, verteuert das das Produkt ebenfalls. Ich habe nur noch ganz selten jemanden von einer ungünstigen 'Gewinn-Preis' Spirale reden hören. 'Lohn-Preis' Spiralen scheinen allgegenwärtig zu sein.

    Delphin
    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

    Einmal editiert, zuletzt von Delphin ()

  • Delphin


    Die Gewerkschaften (oder besser noch die Arbeit(nehm :hae: )er) haben das gute Recht, selbstverständlich. Und ich finde, daß Lohnerhöhungen jährlich in der Höhe der Inflationsrate eintreten sollten. Automatisch :!:


    Für die Großkonzerne sehe ich da auch kein Problem (die könnten diese Lohnerhöhungen aus der "Portokasse", bzw. aus der Vorstandsbonikasse zahlen, und es bliebe auch noch was über). Aber die kleinen Unternehmen? Die, die mit jedem Cent aufpassen müssen? Ich glaube, DIE kriegen zusätzliche Probleme.


    Es besteht ein Unterschied zwischen "Preise erhöhen KÖNNEN" und "Preise erhöhen MÜSSEN"! Die Großen KÖNNEN, die Kleinen MÜSSEN! (Auch eben weil jeder mehr Geld von ihnen will: die Lieferanten, die ANs, der Staat, usw.)


    Für die Großen gibt es eine Preis-Gewinn-Spirale UND eine Preis-Lohn-Spirale, für die Kleinen NUR eine Preis-Lohn-Spirale...

  • Die Amis fangen an mit Käufen zu sparen... Auch soll es weniger Weihnachtskäufe geben... Das spricht NICHT für eine Inflation.
    Weiterhin gehen einige Preise runter: Luxuswaren bzw. hochpreisige Waren
    Lebensmittelpreise werden wohl nicht günstiger... Nachfrage wird ja immer mehr - LOGISCH!
    Rohstoffe werden günstiger - keine große Nachfrage mehr...


    Es riecht ach Deflation + Depression + US-Staatsbankrott


    Tja... In Europa kann es anders aussehen - hier erkenne ich nicht wohin es geht... vllt doch Inflation??? Doch die Preise sind meiner Meinung stabiler als vor 5 Monaten... Oder ist es nur mein Gefühl? Einzig Gaspreise+Strompreise werden teuerer...



    Wie es wohl aussieht, wenn USA pleite gehen? Das wäre ein Erdbeben für die ganze Welt - das würde wohl Jahrzehnte dauern bis sich alles beruhigt... Alleine Lehmann hat schon enorme Schäden produziert... Das werden alle Ländern zu verhindern versuchen... Bis es für alle untragbar wird... Oder bis ein Land einen Pups macht - so instabil ist die Welt heutzutage!!!

  • Die Amis fangen an mit Käufen zu sparen... Auch soll es weniger Weihnachtskäufe geben... Das spricht NICHT für eine Inflation.
    Weiterhin gehen einige Preise runter: Luxuswaren bzw. hochpreisige Waren

    Die Asset-Deflation ist ja im vollen Gange. Die Einzelhandelsumsaetze gehen stark zurueck, hier wird man nur noch mit Preiskampf ueberleben koennen. Die hoechsten Preisanstiege habe ich bei Lebensmitteln insbes. Eiern und Milch gesehen, allerdings in 2007 ! Jetzt sind sie auf diesem Niveau mehr oder weniger stabil. Wenn man die Assets in der Preisinfaltion beruecksichtigen wuerde, saehe man das Bild klarer.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Die Gewerkschaften (oder besser noch die Arbeit(nehm )er) haben das gute Recht, selbstverständlich. Und ich finde, daß Lohnerhöhungen jährlich in der Höhe der Inflationsrate eintreten sollten. Automatisch


    Das Problem ist nur, dass die Gewerkschaften (die GDL, Cockpit und der Marburger Bund bilden da möglicherweise eine Ausnahme) zutiefst korrupt sind. Die christlichen Gewerkschaften und andere kleinere lassen sich schlicht und einfach kaufen (oder die Arbeitgeber zahlen ihnen gleich den ganzen Verein), die rotangehauchten ( = DGB) korrumpieren sich durch ihre viel zu große Parteinähe, die ihnen ein auf-den-Tisch-schlagen während die SPD in der Regierung sitzt unmöglich macht. Also spielen sie halt lieber Lichterketten und nehmen auch ein paar brasilianische Nutten und Aufsichtsratspöstchen mit derweil...


    Daher wird man von denen solcherlei Ansinnen auch weiterhin nicht hören. Geschweige denn, dass ein Gewerkschaftsfunktionär gar öffentlich die offizielle Inflationsrate anzweifeln würde.


    Dann gibts immer mehr Branchen, in denen Gewerkschaften praktisch inexistent sind...


    Wenn sich nicht mehr freie Gegengewerkschaften wie die GDL gründen (nicht absehbar) wird man von denen auch nichts hören, braucht halt auch da Wettbewerb.

  • Wie ich sehe, haben die Definitionen von Deflation, Inflation und Hyperinflation doch sehr gelitten hier im Forum.
    Inflation ist die Ausweitung der Kreditmenge und damit auch der Geldmenge, da Geld=Schuld, Stichwort: Fiat Money. Somit ist die Deflation das Schrumpfen der Geld-, bzw. Kreditmenge, d.h. die Schulden müssen zurück gezahlt werden. Dies ist aber systematisch bedingt unmöglich, weil ja das Geld für die Zinsen auch wieder per Kredit "erschaffen" werden müsste. Somit bleibt nur die systematische Insolvenz. Die andere Möglichkeit der Geldmengenschrumpfung ist die Hyperinflation, dabei wird neues Geld nicht mehr über Kredit erzeugt, sondern direkt gedruckt (noch verboten). Dies ist die einzige Möglichkeit alle Schulden nominell zu begleichen. Die Hyperinflation ist dabei der "sanftere" Weg.
    Geld und auf Geld lautende Forderungen werden in allen 3 Fällen verlieren. Alle die glauben, dass in der Deflation "Cash is King" gilt, die täuschen sich, da sie immer wieder vergessen Geld=Schuld. Werden die Schulden wertlos, dann wird es auch das Geld. 8o
    Nur "echtes Cash" wird King sein, ihr wisst schon, das Glänzende. :)

  • Die andere Möglichkeit der Geldmengenschrumpfung ist die Hyperinflation, dabei wird neues Geld nicht mehr über Kredit erzeugt, sondern direkt gedruckt (noch verboten).

    Ich habe meine Zweifel, dass das im Fractional Reserve Banking funktioniert. Geld zu entwerten, hiesse auch Zinsen zu entwerten. Die Banken koennen sicher 7-10% Inflationsverluste auf beispw. $100 Zinsen verkraften, aber 90% wird sie schmerzen.
    Aber die Aufhebung des "Verbotenen" das waere auch der Ansatz zum System-Reset. Der Staat verteilt massenhaft Geld an den Banken vorbei = Aufhebung des Fractional Reserve Bankings.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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