INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Zitat

    1. Wie wird bei einer Währungsreform mit Guthaben/Schulden verfahren ? Hier droht auch Konfliktpotential und Vertrauensverlust.

    Hm Währungsreform bedeutet einen Reset. Jeder der Schulden hat wird insolvent. Jeder der Vermögen hat - wird vllt. einen Bruchteil in neuer Währung erhalten... Hoffe ich mal... z.B. Daimler hat 50 Mrd Euro Geldvermögen - das kann nicht einfach auf Null verschwinden - dann wäre diese Firma eigentlich bankrott... Aus diesem Grund muß neues Grundkapital als Startgeschenk jedem zur Verfügung gestellt werden, der Geld angespart hat... Schuldenmacher müssen "bestraft" werden - das würde jeder erwarten

  • Zitat

    Schuldenmacher müssen "bestraft" werden - das würde jeder erwarten

    Tja, aber wieviele Wirtschaftsteilnehmer sind heute denn NICHT verschuldet? Die genannten 50 mia bei Daimler zB- ist das Reinvermögen ? haben die das flüssig oder sind da Liquidationswerte enthalten, die möglicherweise in einem depressiven Marktumfeld gar nicht realisiert werden können ?



    Wenn Schuldenmacher in einer Währungsreform bestraft würden- das gäbe eine beispiellose Insolvenz-Welle.

  • Zitat von Wikipedia Baltic Dry

    Ein Zusammenhang besteht von Frachtraten mit Rohstoffpreisen und der Nachfrage nach Metallen, Treibstoffen und Nahrungsmitteln. Je größer die Anzahl der zu verschiffenden Güter ist, desto größer ist die Nachfrage und desto höher der Verschiffungspreis. Über 90 Prozent des Welthandels, fast 95 Prozent des Außenhandels der Europäischen Union und nahezu 70 Prozent des deutschen Im- und Exportswerden über den Seeweg abgewickelt. [1] Besonders trockenes Schüttgut wie beispielsweise Eisenerz, Kohle und Zement werden am Anfang eines Produktionsprozesses benötigt, sodass der Baltic Dry Index oft als führender Wirtschaftsindikator angesehen wird.

  • […]

    \


    Trotzdem sagt der BDI nichts ueber die gesamte auf den Weltmeeren transportierte Menge aus, da der BDI nur Preise fuer die kurzfristigen Kapazitaeten aber nicht fuer die langfristigen Shipping-Contracte abbildet. Dass aber Zusammenhaenge bestehen, ist natuerlich gegeben. Wie wir wissen, ist der BDI-Crash auf die fehlenden LoCs zurueckzufuehren. Es gibt Ueberkapazitaeten, weil wegen fehlender Finanzierung nicht exportiert werden kann. Umgekehrt duerften guenstige und kurzfristig verfuegbare Shipping-Raten fuer mehr Nachfrage sorgen, da sie Waren verbilligen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Dieser ominöse BDI sagt eigentlich wenig über die transportierte Menge aus. Es handelt sich um einen Mischindex aus den Transportpreisen bei 4 Schiffsgrößenklassen. Nun ist diese Index vor seinem dramatischen Absturz zunächst einmal dramatisch angestiegen, bis Frühjahr diesen Jahres. Wie Aktien und Rohstoffe ist auch der BDI von einem Scheinanstieg seit ca. 2003 auf aberwitzige Höhen getrieben worden, hat dafür gesorgt, das viel überflüssige BRT geschaffen wurden und muss nun korrigieren. Eine drohende Mangelversorgung kann man daraus nicht ableiten.

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Hm Währungsreform bedeutet einen Reset. Jeder der Schulden hat wird insolvent. Jeder der Vermögen hat - wird vllt. einen Bruchteil in neuer Währung erhalten... Hoffe ich mal... z.B. Daimler hat 50 Mrd Euro Geldvermögen - das kann nicht einfach auf Null verschwinden - dann wäre diese Firma eigentlich bankrott... Aus diesem Grund muß neues Grundkapital als Startgeschenk jedem zur Verfügung gestellt werden, der Geld angespart hat... Schuldenmacher müssen "bestraft" werden - das würde jeder erwarten

    Sorry, aber das ist mir zu sehr aus dem Nähkästchen geplaudert, und hört sich etwas nach Wunschdenken an.


    Zum ersten hat Daimler keine 50 Mrd Euro Geldvermögen. Könntest du da bitte mal deine Quelle zu angeben, denn meines Wissens hat Daimler zwar die Kassen prall gefüllt, aber nur mit 10 Mrd. Barvermögen.


    Desweiteren halte ich es für abenteuerlich, daß deiner Meinung nach Schuldner anders behandelt werden, als Sparer. Deine abenteuerliche Version wäre auch kein Reset, denn beim Reset werden die Daten gelöscht und es geht von vorne los. Ein Reset wäre eher das Szenario, daß sowohl Schulden als auch Sparvermögen auf Null gesetzt werden, und man bereinigt von vorne beginnt. Wenn du allerdings meinst, die Schuldenmacher müßten bestraft werden, dann glaube ich, du bist auf dem Holzweg. (die Banken sind verschuldet, der Staat ist verschuldet, nahezu jeder Eigenheimbesitzer ist verschuldet, wir wurden von Systems Seite dazu manipuliert uns zu verschulden um das Wachstum aufrechtzuerhalten) Wenn ne neue Währung käme, dann hätten die Schulden in der neuen Währung weiterhin bestand, zumindest wenn die Sparer ihr Geld in neuer Währung zurückbekommen. Aber da sind wir dann auch schon beim Wunschdenken, denn dass es sehr wohl möglich ist, daß Geld seinen Wert verliert, sollten wir aus der Geschichte bereits gelernt haben. Nicht ohne Grund flüchten sich derzeit viele ins Glänzende.

    • Offizieller Beitrag

    Überlegungen von Peter Degraaf:


    "...Quite often when the monetary authorities inflate the system, it takes a while before the newly created funds filter down, and before people catch on. Large numbers of people believe what the officials are saying (communications like: “we’re more worried about deflation than inflation”).


    They want you to believe that ‘asset inflation’ (lower prices for stocks and commodities) translates into monetary deflation. The two are quite different.

    The current asset deflation is caused primarily by gross mistakes made by people in the banking industry. This ‘assets deflation’ continues while monetary authorities worldwide are adding to the money supply. Meanwhile fear then sets in and the decline in asset values continues till it exhausts itself.


    As soon as enough people catch on to what is happening, scarce commodities, (and the stocks involved in bringing those commodities to the marketplace), will rise and rise much higher than most people anticipate....."



    http://news.goldseek.com/GoldSeek/1225785600.php


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag

    Längere Diskussion von Bill Bonner & The Daily Reckoning Crew, Auszug :



    "...Deflation now. Inflation later. That is our guess how the reckoning goes. Falling asset prices…followed by falling consumer prices…followed by "money from helicopters"…followed by rising prices…followed by the end of the U.S.-dollar based worldwide monetary system.(...)


    This is the most serious economic downturn since the Great Depression. It could be worse than the Great Depression.(...)


    Looking ahead, our guess is that the gold side of the trade will be good for another 10 years. When the dollar begins to wobble, gold will fly...." :whistling:


    http://news.goldseek.com/DailyReckoning/1225738216.php



    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag

    Der vorhergehend zitierte Artikel in deutsch, liest sich wesentlich flüssiger: :)



    "Das Wort mit dem Anfangsbuchstaben D"



    http://www.goldseiten.de/conte….php?storyid=8885&seite=0


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Ich habe ein Problem mit der Betrachtung, daß man anhand sinkender Preise für Finanzprodukte, ... eine Deflation ausruft - Deflation kann man doch eher auf konstante Werte annehmen.


    Soll heißen:
    ein Auto des Typs ... kostet heute 20000 und in zwei Wochen 15000 - hier könnte man sagen - deflationäre Entwicklung - für den gleichen Güterwert muß man weniger Geldeinheiten aufwenden.


    Aber bei Finanzinstrumenten - wenn eine Aktie aufgrund schlechterer Gewinnaussichten oder geringeren Unternehmenswerte aufgrund von Bereinigungen von (materiellen/immateriellen) Firmenwerten, ist die billigere Aktie vielleicht trotzdem teurer als vor Wochen, als die Maschinen noch arbeiteten, die Immobilien noch vermietet waren, die Produkte noch verkauft wurden - anstatt jetut vieles nur laufende Kosten verursacht.


    Zum Großteil werden derzeit bei vielen Gütern doch nur die spekulativen Auswüchse korrigiert - der Rest wird teurer.


  • Zum Großteil werden derzeit bei vielen Gütern doch nur die spekulativen Auswüchse korrigiert - der Rest wird teurer.

    "Der Rest" sind bestenfalls noch Preiserhöhungen, die vorher beschlossen wurden. Mir fallen z.B. die Bahn-Preise ein.


    Autos, die auf Halde stehen, müssen verscherbelt werden. Dennoch werden sich die Käufter zurückhalten, weil sie darauf warten, dass es noch billiger wird. Typische Deflation eben.


    Zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1933 schrumpfte das US-BIP um 45,6% (richtig gelesen: 45,6%). Die ungünstigste Prognose für das US-BIP für nächstes Jahr liegt bei minus 0,5%. Das ist eher lächerlich, da die angehäuften Probleme diesmal größer sind als damals.


    Hier nur ein Beispiel, wie sich die Lage zuspitzt: Volvo bekam im dritten Quartal 2007 aus Europa 41.970 Bestellungen für neue Lkw. im dritten Quartal 2008 waren es nur 155 Bestellungen (kein Schreibfehler). D.h. ein Auftragsrückgang von 99,63% ...

  • Kann jemand Hr. Eichelburg mal nach Russland schicken, damit er den Russen erklärt, dass der Dollar gerade kollabiert [smilie_happy] :


    http://www.merkur.de/2008_45_D….31044.0.html?&no_cache=1


    "Vor Moskauer Wechselstuben stehen Menschen Schlange und wollen
    ihre Rubel in Dollar tauschen. Die Rubel haben sie zuvor von ihren Bankkonten
    abgehoben. Doch den Wechselstuben sind längst die Dollar ausgegangen, sie nehmen
    keine Rubel mehr an."


    Hier zeigt sich m.E. wie "seriös" und "aktuell" das Collaps-O-Meter ist und was vom Autor zu halten ist.

  • Kann jemand Hr. Eichelburg mal nach Russland schicken, damit er den Russen erklärt, dass der Dollar gerade kollabiert [smilie_happy] :

    Ja, der Walter hat das Devisengeschäft bis heute nicht richtig kapiert. Habe mich hier immer schon lustig gemacht über das Gerede vom "Abverkauf" des Dollars. Leitwährung ist Leitwährung. Bis zur Ablösung. Punkt.

  • Desweiteren halte ich es für abenteuerlich, daß deiner Meinung nach Schuldner anders behandelt werden, als Sparer. Deine abenteuerliche Version wäre auch kein Reset, denn beim Reset werden die Daten gelöscht und es geht von vorne los. Ein Reset wäre eher das Szenario, daß sowohl Schulden als auch Sparvermögen auf Null gesetzt werden, und man bereinigt von vorne beginnt. Wenn du allerdings meinst, die Schuldenmacher müßten bestraft werden, dann glaube ich, du bist auf dem Holzweg. (die Banken sind verschuldet, der Staat ist verschuldet, nahezu jeder Eigenheimbesitzer ist verschuldet, wir wurden von Systems Seite dazu manipuliert uns zu verschulden um das Wachstum aufrechtzuerhalten) Wenn ne neue Währung käme, dann hätten die Schulden in der neuen Währung weiterhin bestand, zumindest wenn die Sparer ihr Geld in neuer Währung zurückbekommen. Aber da sind wir dann auch schon beim Wunschdenken, denn dass es sehr wohl möglich ist, daß Geld seinen Wert verliert, sollten wir aus der Geschichte bereits gelernt haben. Nicht ohne Grund flüchten sich derzeit viele ins Glänzende.

    ich meine, wenn man das liest und drüber nachdenkt, muss es doch jedem klar werden, dass sowas wie "Reset" sich zwar zunächst mal
    gut anhört, aber weder sinnvoll, noch machbar, noch sozial oder nur irgendwie gerecht oder Rechtstaatlich sein kann.


    Wenn ich ein Auto oder Haus auf Kredit gekauft habe, dann kann es ja wohl nicht sein, dass mir ein Reformator
    dieses Haus oder Auto jetzt schenkt (Schulden = Null, Währung wertlos !) ,,, genauso wenig kann es sein, dass
    alle Sparer, Renter mit privater Rente enteignet würden ...


    Vökerrechtlich schon gar nicht .. was passiert denn, wenn die USA ihren Schuldnern (China, Arabien + allen Dollarbesitzern)
    sagen würden: ALLES WERTLOS, unsere Bürger bekommen ein Startgeld, und wir fangen von vorne an ... ?
    Richtig: entweder es gäbe Krieg, oder - wahrscheinlicher - niemand würde über Jahrzehnte den USA etwas liefern,
    das wäre also ganz einfach wirtschaftlicher Selbstmord.


    Statt dessen Geld zu drucken enteignet die Dollar Besitzer zwar auch ein bisschen .. aber daran hat man sich gewöhnt, damit rechnet man ja ...


    Und da keiner am Zusammenbruch der USA interessiert ist, werden alle das Spielchen mitmachen, und keinesweg panisch den Dollar
    verkaufen und weiter als nötig entwerten .. schliesslich kann man ja mit den Dollar auch US Firmen und Häuser in Florida kaufen,
    .. ich denke das wird auch ein Effekt der nächsten Jahr sein: Chinesen und Russen die in USA investieren ...
    und damit die Häuser und Aktienpreise stabilisieren.

  • .. ich denke das wird auch ein Effekt der nächsten Jahr sein: Chinesen und Russen die in USA investieren ...
    und damit die Häuser und Aktienpreise stabilisieren.

    Der Bestand allein an Wohnimmobilien in den USA betraegt $48 Billionen (trillion). Er soll im Wert weitere $15 Billionen fallen. Da werden Chinesen und Russen nicht viel gegensteueren koennen, selbst wenn sie ihre kompletten Dollarreserven dort verbraten wuerden. Dazu sind Auslaender fast auschliesslich Investoren und werden mit dem Bottomfishing noch eine Weile warten.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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  • oder - wahrscheinlicher - niemand würde über Jahrzehnte den USA etwas liefern,
    das wäre also ganz einfach wirtschaftlicher Selbstmord.


    Nö.
    Vorkasse, Lieferung Zug um Zug, usw. ja.
    Aber niemand würde die USA jahrzehnte- oder auch nur jahrelang als Handelspartner boykottieren. Kann sich keiner leisten.
    Das Deutsche Reich konnte über die Schweiz und Gold noch 44/45 teilweise sogar bei Kriegsgegnern einkaufen. (Logisch, gab ja kaum noch neutrale...die Schweiz bekam sogar noch paar Me109 geliefert)


    Wer etwas liefern kann, der kriegt auch geliefert. Und die Amis können weit mehr liefern als Greenbacks, wenn sie mögen und müssen.
    Und besetzen und pfänden klappt nicht.


    Zitat

    ,,, genauso wenig kann es sein, dass
    alle Sparer, Renter mit privater Rente enteignet würden ...


    Nö, türlich nicht, gabs noch nie...was wollen die denn unternehmen?


    Verschuldete Immos werden sicher nicht verschenkt, notfalls kommt da gleich nach dem Reset irgendne neue Zwangshypothek à la Lastenausgleich drauf. Kann den nichtverschuldeten aber auch passieren. Alles andere vielleicht schon. Wird ja eh nur noch Schrott verkauft der kaum zwei Jahre hält (im Preissegment das sich 95% der Bevölkerung leisten können).


    Nichts wiederholt sich. Aber Geschichte reimt sich.

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