GOLD : Märkte und Informationen

  • Was ich dennoch höchst bemerkenswert finde, dass dies eine erstrangige Erklärung zur Abkehr vom Dollar als Weltleitwährung bedeutet, der immer noch Hauptbezugspunkt des Weltfinanzsystems ist

    Ich erinnere mal daran, was Zoellick vor etwa einem Jahr zum Dollar sagte:


    Zoellick also said that the dollar will remain the world’s main currency “for a long time,” and noted that investors flocked to the dollar as a haven during the worst parts of the financial crisis. (Quelle)


  • Danach scheint mir das Konzept, das wir schon mal hatten, sehr schlüssig. Eine Gold/Silber gedeckte Währung. Grossteil der Rechnungsstellung, Kreditvergaben usw. über Wechsel, die bei der Zentralbank diskondiert werden können. Mein Kunde zahlt mich also nicht mit Geld, sondern mit einem Wechsel, zahlbar in 3-4 Monaten, den ich diskontieren kann. Platzt der Wechsel hat der Kunde ein Problem mit der Zentralbank. Habe ich den Wechsel gefälscht, habe ich ein Problem mit der Zentralbank. Hat wohl lange Zeit gut funktioniert. Das Ganze läuft mit Binärgeld und einem Schriftstück. Der Lieferant erhält einen Kredit von der Zentralbank. ggfs Abwicklung über Geschäftsbanken als Zwischenhändler. Wenn ich das also richtig verstehe, räumt die Zentralbank erstmal jedem Handelspartner über eine Anzahl geringe Monate einen Kredit ein. Die Haftung ist dafür exorbitant. Diese Wechsel sind binnen seht kurzer Zeit pfändbar.


    Antal Fekete weist seit Jahren auf die Vorteile eines goldwechselfinanzierten multilateralen Welthandels, ergänzt durch einen "Lohnfonds", hin und bezieht sich dabei auf die Arbeiten eines deutschen Ökonomen namens Heinrich Rittershausen - zuletzt auch mit einem Artikel hier auf Goldseiten.de:


    Die tiefere Ursache der Großen Finanzkrise: Das Friedensdiktat von Versailles


    http://www.goldseiten.de/conte…php?storyid=14596&seite=1


    Auszug:


    "Um zu verdeutlichen, wie kurzsichtig die Entscheidung damals gewesen war, den Umlaufs von Goldwechseln (real bills) zu blockieren, möchte ich die Erörterungen des deutschen Ökonomen Heinrich Rittershausen (1898-1984) anführen; sie erschienen als Monografie unter dem Titel "Arbeitslosigkeit und Kapitalbildung" im Jahr 1930, aber offensichtlich hatte er sie schon geschrieben, bevor die Große Depression Wirklichkeit wurde. Rittershausen sagte voraus, dass es schon bald nach dem Zusammenbruch des Goldstandards zu einer horrenden Welle weltweiter Arbeitslosigkeit kommen werde, welche die Weltwirtschaft in die Knie zwingt.


    Zu Zeiten des goldwechselfinanzierten multilateralen Welthandels existierte etwas, das man mangels besserer Begriffe vielleicht als Lohnfonds (Wage Fund) bezeichnen könnte, aus dem die Löhne der Arbeiter bezahlt werden konnten, welche Waren herstellten, die dringendst von Verbrauchern nachgefragt wurden. Man muss bedenken, dass diese Güter im Reife- und Entstehungsprozess von bis zu 91 Tagen nicht an den Endverbraucher verkauft werden konnten. Und er war schließlich der einzige, der seinen Kauf durch Übergabe der Goldmünze bezahlte.


    Weder die Produzenten der Halbgüter, die in die fertige Ware eingehen, noch die Händler im Groß- und Einzelhandel zahlten jemals Gold: Sie emittierten oder indossierten Wechsel. Es dauerte 91 Tage (bzw. 13 Wochen, 3 Monate oder ein Quartal), bis die real bills in Goldmünzen fällig wurden, mit denen die Löhne bezahlt werden konnten. Aber die Arbeiter mussten in der Zwischenzeit ernährt, bekleidet, besohlt und beherbergt sein. Sie können keine 3 Monate warten, bis die Waren an den endgültigen, Gold zahlenden Verbraucher verkauft wurden. Löhne müssen wöchentlich und nicht vierteljährlich gezahlt werden. "



    Zu Rittershausen:


    http://kentennant.com/rm/rittershausen/003GELDTHEORIE.htm


    Grüße


    auratico

  • Ich wusste nicht mehr wer den Artikel schrieb - Fekete. Ja.


    Aber das bedeutet ja, dass man die notwendige Kreditmenge, somit auch die, für eine Volkswirtschaft notwendige Geldmenge, drastisch reduzieren könnte, denn für den kurz- bis mittelfristigen Zahlungsverkehr zwischen Firmen wären die Wechsel ein exzellenter Ersatz. Somit müsste hier,
    - erstens keine Verzinsung stattfinden,
    - zweitens könnte sich eine säumiger Kunde der eigentlich insolvent ist, nicht nochmal 12 Monate am Markt halten - wie mir gerade geschehen. Denn die Zentralbank würde spätestens nach 4 Monaten - vollautomatisch - das Licht ausschalten. (Was das an 'Strom' sparen würde, sowohl bei Gerichten, durch Rechtsanwaltskosten, wie auch durch gar nicht erst entstehende Betrügereien, ...)
    - gleichzeitig wären Gläubiger und Ihre Leistungen geschützt und gestärkt.
    - drittens wäre durch die deutlich reduzierte Geldmenge (durch die Reduktion der Kredite), eine Gold/Silberdeckung erheblich vereinfacht.
    - viertens wären Privatbanken die Flügel gestutzt. Was sie nicht kreditieren müssen, gibt Ihnen auch keine Einflussmöglichkeiten.


    Also viele Vorteile für die Realwirtschaft, viele Nachteile für die Finanzwirtschaft. Wobei ich mir nicht anmassen möchte, das Thema komplett zu überblicken.

    Delphin
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    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

  • WAs'n heute eigentlich in NY los?


    Keine 10-Uhr-Drückung ... keine sonstigen Kurssprünge ... einfach seitwärts in $ ... :?: :?:


    Aber wenigstens "Potztausend" in Euro, dank dessen momentaner "Schwäche" gegenüber dem grünen Schwächling... ;)

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Mithras ()

  • Hallo,


    vor ~ 2 Wochen hat mir meine Bank (kleine Genossenschaftsbank) eine Einladung
    zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema:


    "Euro - Hoffnungsträger oder Risiko?"


    geschickt.
    Dabei sind ein paar Oberbänker versch. Banken+ 1e Wirschaftsproffesorin, + X.
    Natürlich habe ich mir eine Eintritskarte besorgt.
    Donnerstag ists soweit.
    Man kann auch eine Frage stellen, vorausgesetzt sie wird zugelassen,
    ich grübel schon die ganze Zeit über meiner Frage. :D



    Bin schon gespannt was ich da zu hören kriege, die Beruhigungspille oder Aufklärung.



    Gruss

  • ich grübel schon die ganze Zeit über meine Frage. :D


    Frag mal in meinem Namen (dann kannst du noch eine Frage stellen ;) ) ob die wirklich und in echt daran glauben das es der EURO noch bis 2015 macht?
    Klingt doch nach einer authentischen Frage aus dem Volke.
    Wenn die Frage nicht zugelassen wird, ist das auch eine Antwort :D .

  • Hat jetzt nichts mit Gold zutun:
    Was hat das weiße Sternchen auf roten Grund unter dem Avatar-Bildchen zu bedeuten?
    In einem anderen Thread habe ich das gesehen.
    Hier in diesem Thread ist es nicht da.



    .

    ____________
    .
    _______ :rolleyes: >> "Nicht reichliches Einnehmen, sondern sparsames Ausgeben macht reich!" << :rolleyes:_______

    Einmal editiert, zuletzt von nuggetier ()

    • Offizieller Beitrag

    Hat jetzt nichts mit Gold zutun:
    Was hat das weiße Sternchen auf roten Grund unter dem Avatar-Bildchen zu bedeuten?
    In einem anderen Thread habe ich das gesehen.
    Hier in diesem Thread ist es nicht da.


    .


    Ist es auch. :]
    GOLD : Märkte und Informationen
    Bedeutet "Threaderöffner"
    .


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • :boese:


    Da geht arm klein Foci von Fr. - So. auf die Edelmetallmesse nach MUC, und Ihr schreibt tonnenweise BEITRÄGE :boese:


    Kann doch nicht den ganzen TAG nur Goldseitenforum lesen... :boese:


    Was ist denn erst dann los, wenn die Steigungen der Goldpreiskurve in den exponentiellen Teil übergehen?


    dann sitz ich jeden Tag 2 Stunden, um allein die Tagesgespräch-SRÄDS zu lesen! :boese:


    [smilie_happy]


    LG,
    Foci

  • schaut mal auf http://www.ftd.de/finanzen/:wa…nkurse-sein/50192366.html


    Gold darf kein Maßstab für Devisenkurse sein
    Kommentar Die Annahme, das Edelmetall sei ein neutraler Gradmesser für das Vertrauen in eine Währung, ist falsch. Eine Umsetzung des Vorschlags von Weltbank-Präsident Robert Zoellick wäre eine Steilvorlage für Spekulanten. :whistling:


    ...


    Eine fundierte Antwort darauf kann niemand geben, aber es spricht eine deutliche Sprache, wenn ein Spekulant wie George Soros einerseits den Goldmarkt wiederholt als die "ultimative Blase" bezeichnet und andererseits seine Positionen in dem Edelmetall und Goldminenaktien auf nunmehr knapp eine Milliarde Dollar ausgebaut hat. Soros schwimmt auf der Welle mit, so lange und so gut es geht - und das zu Recht. Denn angesichts der herrschenden Euphorie im Edelmetallsektor ist es nicht verwunderlich, dass viele Beobachter den Vorschlag von Zoellick kurzerhand in eine Debatte um oder gar eine Forderung nach einem neuen Goldstandard umdeuten - gerade so, als ginge es darum, für das umlaufende Geld eine Golddeckung wiedereinzuführen.
    ....


    "Es gibt eine Menge guter Gründe, sich auch bei einem Preis von 1400 Dollar je Unze Goldminenaktien ins Depot zu legen und einen physischen Bestand aufzubauen, der fünf oder gar zehn Prozent des privaten Vermögens ausmacht. Der wichtigste ist zugleich der einfachste: Halbiert sich der Goldpreis von seinem aktuellen Niveau, dürfte dies kaum jemanden schmerzen, der Gold als Beimischung betrachtet - schließlich dürften in dem Fall andere Anlagen hohe Renditen abliefern. Umgekehrt dürfte im Falle einer fundamentalen Krise im Weltfinanz- und Währungssystem die zu erwartende Vervielfachung des Goldpreises so manchen Schmerz über Verluste mit anderen Anlagen lindern.
    Verankert man jedoch den Goldpreis als Indikator für Inflation, Deflation oder dem Vertrauen in Devisenkurse in ein neues Währungssystem, öffnet dies vor allem der gezielten Spekulation mit dem Goldpreis Tür und Tor. Dafür ist der Goldmarkt schlicht zu klein, zu unüberschaubar - vor allem aber viel zu leicht manipulierbar für all diejenigen, die mit Vertrauenskrisen in anderen Märkten nur zu gerne Geld verdienen wollen."

    "Wer mit der Inflation flirtet, wird von ihr geheiratet" Ex Bundesbank-Präsident Otmar Emminger

  • Normal ist das nicht - oder es ist normal und man sollte sich doch so langsam Sorgen machen ...


    Na ja, wobei in Prozenten ists jetzt beim POG noch nicht so erschreckend. Bei aktuellen POG sind 1% immerhin schon 14$, 2% sind demnach 28$ und davon sind wir noch was weg bisher. Es sieht aber zugegebenermaßen sehr dynamisch aus.


    Silber ist ne andere Story heute und vermutlich auch die nächsten Wochen.

  • Gold ist echt der Hammer über die letzten Jahre, Quelle DAB


    Performance
    1 Woche: +2,52% Performance
    1 Monat: +4,05% Performance
    3 Monate: +16,73% Performance
    6 Monate: +18,56% Performance
    1 Jahr: +27,83% Performance
    3 Jahre: +72,65% Performance
    5 Jahre: +204,78% Performance
    7 Jahre: +265,59% Performance
    10 Jahre: +426,03%


    und Silber zum Vergleich, man schaut und staunt :)


    Performance 1 Woche: +8,01%
    Performance 1 Monat: +17,12%
    Performance 3 Monate: +45,95%
    Performance 6 Monate: +52,36%
    Performance 1 Jahr: +53,63%
    Performance 3 Jahre: +82,42%
    Performance 5 Jahre: +254,34%
    Performance 7 Jahre: +438,79%
    Performance 10 Jahre: +464,99%

    "Wer mit der Inflation flirtet, wird von ihr geheiratet" Ex Bundesbank-Präsident Otmar Emminger

  • So langsam wird es wirklich unheimlich - besonders beim Silber. Die Stimmung ist fast schon zu gut. Zwar ist das bei den EMs keine Mildmädchenhausse, aber es sind meiner Meinung nach zu viele zu positiv gestimmt.
    Evtl. könnte es bald ratsam sein, einen Teil seiner Gewinne aus EM-Investitionen zu realisieren und auf einen Rücksetzer zu spekulieren?!


    Grüße
    GS

  • da die Preis steigen müsste doch eigentlich jemand etwas kaufen?


    Bei einer solchen Hause wie bei Silber im letzten Monat, müssten doch eigentlich Händler wie Westgold erste Ausfallerscheinungen haben. Selbst CID müsste zucken. Ist aber nichts zu sehen. Überall alles verfügbar (der einzige von dem ich weiss, dass er wohl knapper ist oder war ist Kleiner).


    Steigen jetzt also die Preise, ohne dass die Kleinen, wie ich, einkaufen? Kaufen jetzt die Banken selber, die Fonds, die Comex? Ist es eine reine Papierrally? Oder käuft das Big Money die 1000 Unzen Barren SI und 12,5 Kilo G.?


    Ist irgendwie anders, als sonst... spannend.

    Delphin
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