Global Economic Collapse

  • Zitat

    Original von Reziarfg
    Der Goldpreis sinkt, wenn es der Wirtschaft schlecht geht? Kann mir da mal jemand den Zusammenhang erläutern?


    Gold wird heute im Allgemeinen den Rohstoffen zugeordnet und nicht als Währung gesehen, so wie wir hier das tun. Wenn es der Wirtschaft schlecht geht, heißt das auch, daß weniger Produkte verkauft werden. Dann müssen auch nur weniger Produkte hergestellt werden und dann braucht es weniger Rohstoffe.


    Sinkt die Nachfrage nach einem Rohstoff, fällt automatisch auch der Preis.


    Das ist damit aber noch längst keine ausgemachte Sache, denn der Preis den wir heute sehen, ist eine Spekulation auf die zukünftige Entwicklung. Rohstoffe werden über sogenannte Futures gehandelt und der Preis spiegelt die Erwartung der Marktteilnehmer an die Zukunft wider.


    Bisher habe ich immer gesagt, daß ich die Chance für eine Inflation oder Deflation 50:50 sehe. Seit ein paar Stunden halte ich eine kommende Deflation für wahrscheinlicher.


    Gruß
    mvd

  • Zitat

    Original von mvd
    Bisher habe ich immer gesagt, daß ich die Chance für eine Inflation oder Deflation 50:50 sehe. Seit ein paar Stunden halte ich eine kommende Deflation für wahrscheinlicher.


    Gruß
    mvd


    Also werden Deiner Meinung nach die Nudeln demnächst endlich wieder 39 Eurocent kosten statt 55? Wann gab es das letzte Nudelangebot beim Discounter? Ich bin ja als Geizhals verschriehen.

  • Zitat

    Original von Dagobert


    Also werden Deiner Meinung nach die Nudeln demnächst endlich wieder 39 Eurocent kosten statt 55?


    Im Gegenteil, der Preis für Nudeln sowie auch alle anderen Nahrungsmittel wird weiter steigen. Genauso die Preise für Energie und vor allem für Kredite.


    Andererseits werden Gold, Immobilien, Aktien und menschliche Arbeitskraft im Preis sinken.


    Misan wird dann seine Signatur abändern müssen, im Sinne von "Gewonnen hat der, der am wenigsten verliert."


    Gruß
    mvd



  • Das ist aber enttäuschend zu hören, dass die Edelmetallhausse nun wieder vorbei sein soll....

  • Zitat

    Original von Fundistephan82


    Das ist aber enttäuschend zu hören, dass die Edelmetallhausse nun wieder vorbei sein soll....


    Noch ist ja gar nichts raus. Ich habe lediglich geschrieben, daß ich dieses Szenario jetzt für wahrscheinlicher halte, als gestern.


    Wenn die EZB demnächst anfängt die Zinsen zu senken, um genau dieser Entwicklung entgegenzuwirken, weiß ich daß ich mit meiner Befürchtung richtig liege.


    Dann kann man nur noch hoffen daß die Maßnahmen der EZB Erfolg haben werden.


    Gruß
    mvd

  • Vielleicht bekommen wir den Global Economic Collapse so noch hin:
    [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,542602,00.html]"Betrüger schickt Bankaktie auf Talfahrt - und macht 130 Millionen Euro Gewinn"[/URL]

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • FED tauscht staatliche Wertpapiere mit einem Volumen von 75 Mrd Dollar gegen Hypotheken-Müll


    Eben im Radio gehört, werde noch nicht ganz schlau aus der Sache - es hies die FED tausche den Banken die unsicheren Wertpapiere auf Hypotheken, gegen sichere staatliche Wertpapiere in Höhe von 75 Mrd USD.


    Zitat

    Die amerikanische Notenbank hat ihre Absicht bekräftigt, notleidenden Investment-Firmen beizustehen. Diese sollen ihre Wertpapierbestände von riskanten Anlagen entlasten und mit soliden Staatspapieren festigen.


    http://www.nzz.ch/nachrichten/…e_sam_hilft_1.692903.html


    Unglaublich!


    Unser Fass ohne Boden, ähh ... die IKB hat auch schon wieder Bedarf an frischen Finanzspritzen. Aber Vater Staat, der steht schon in den Startlöchern um die Finanzlöcher mit frischem Steuergeld zu stopfen... wie war das noch mit den sozialisierten Verlusten ?(


    Meine Lust Steuern zu zahlen wächst von Tag zu Tag :evil:


    War noch was heute? - Achso, die EZB verteilt Ostergeschenke, natürlich auch in Form von frischem Kapital, also Business as usual...


    Ach halt da war ja noch was - Habe tatsächlich kurzfristig darüber nachgedacht ob mein Edelmetallengagement so schlau war ... Gut daß die Woche nur 4 Tage hat, bei diesem Trauspiel der Edelmetallcharts :( Nunja, habe dann aber doch nochmal beherzt zugegriffen und ein paar Silberunzen gesichert, also wenn ihr nix mehr bekommt - Ich bin dran Schuld - Nu ist alles wech - Sorry :D

  • Zitat

    Ich habe eine Druckerpresse und etwas raschelndes Papier und drucke etwas Geld. Mit diesem selbst geduckten Geld kaufe ich viele Aktien und der Aktienkurs steigt schön. Wenn dann eine Bank kommt und auch Geld braucht und die Bank passt mir in den Kram, dann bin ich so nett und drucke auch noch etwas Geld für diese Bank. Dann bitte ich natürlich diese Bank, etwas Gold zu verkaufen. Das Gold kaufen wir ja dann irgendwann später mit dem selbst bedruckten Papier wieder zurück, egal zu welchem Preis. Wir können ja soviel Papier bedrucken, wie es uns beliebt. Die armen Trottel, die so doof sind und für das Papier zur Arbeit gehen müssen, um die hungrigen Mäuler der Familie zu stopfen, die interessieren mich dann einen Scheißdreck. Ich will doch bloß, daß der neunmalkluge Familienvater sein Gold schnellstmöglich verkauft, weil er erkannt hat, daß mit Gold keine müde Mark (jetzt halbierter EUR) zu gewinnen ist. Die anderen blöden Vollidioten, die noch niemals Gold oder Silber besessen haben, werden schön die Finger davon lassen, weil sie ja gesehen haben, was mit denen passiert, die so schlau waren, sich Gold zu kaufen. Ha, Ha.




    schön feindselig erklärt; genau mein Geschmack :D

  • Zitat

    Original von TheBug


    Unser Fass ohne Boden, ähh ... die IKB hat auch schon wieder Bedarf an frischen Finanzspritzen. Aber Vater Staat, der steht schon in den Startlöchern um die Finanzlöcher mit frischem Steuergeld zu stopfen... wie war das noch mit den sozialisierten Verlusten ?(


    Meine Lust Steuern zu zahlen wächst von Tag zu Tag :evil:


    Deshalb ist es auch notwendig das die deutschen Behörde wieder mal mit dem Finger auf die Nachbarländer mit tiefen Steuern zeigen. Ein bisschen Ablenkung muss sein. Dass das Problem nicht bei Liechtenstein, Schweiz oder Oesterreich liegt mit den tieferen Steuern sondern bei Deutschland mit der hohen Steuerquote wird besser nicht diskutiert.


    Und dann noch die medienwirksame Festnahme von Steuerhinterziehern und die frohe Kunde das dadurch hunderte sich selbst angezeigt haben. Dadurch gibt es Steuermehreinnahmen von wieviel? 50 Mio Euro.? Jaa das ist natürlich ganz viel Geld verglichen mit den Milliarden welche jetzt für die Landesbanken aufgewendet werden. Weiter so.


  • Leute, was regt Ihr Euch auf, wegen 2 Tagen Goldpreisrückgang? Ganz real gesehen, beschert uns diese Aktion wohl schon gegen Ende nächster Woche hervorragende Kaufkurse in allen Edelmetallen und Soft Commodities. Der Momentumverfall von extrem überkauft ins negative innerhalb von 3 Handelstagen ist für mich ein Signal, dass der Kursverfall genauso schnell wie er kam wieder beendet ist. Gold wird die 870 nicht unterschreiten genauso wenig wie Silber die 16. So kalt die Dusche war, physischen Anlegern kann sie egal sein bzw. man nutzt sie zum Nachkauf, und spekulativeren Naturen bietet sie hervorragende zeitnahe Long-Chancen. Viel zermürbender wäre es gewesen, wenn der Rückgang sich über mehrere Monate schleichend hingezogen hätte.


    Ich persönlich bin seit gestern im Zucker long und werde wohl am Dienstag meine erste kleine Silber-Position aufbauen falls das Metall noch unter 17 steht. Ebenso halte ich Weizen und Soja unter Beobachtung, obwohl ich dem Zucker die besten Chancen zutraue. Physischen Nachkauf plane ich nicht, da hier ausreichend vorgesorgt ist.


    Was die EZB macht oder nicht macht, ist völlig egal. Die Musik spielt in New York, und die bisher postulierten Zusammenhänge von Kursentwicklungen mit Zinssätzen, Carry-Trade etc. haben sich völlig aufgelöst. Derzeit existiert ein wildes Hin- und Her mit stetig zunehmender Volatilität. Positionen werden nach dem Schema "sell on strength" verkauft bzw. bei schwachen Tagen aufgebaut, ohne Rücksicht auf irgendwelche Nachrichten.


    Der Gedanke, dass wohl eine Deflation seit gestern wahrscheinlicher ist, kam mir genauso. Da jedoch jede Krise anders verläuft, sollte man nicht zu parallele Ableitungen aus der Vergangenheit ziehen. Für den Edelmetallinvestor wird auch in einer Deflation die Welt nicht zusammenfallen; die Deflation wird zuerst die Förderung der Minen zusammenbrechen lassen, weil die Fixkosten sie unrentabel machen, was wiederum für den physischen Besitzer eine gute Absicherung nach unten darstellt. Investments in Minen sich aus der Erfahrung der vergangenen Monate sowie der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Deflation derzeit streng zu meiden. Mein Zeitziel hier für den Einstieg hier ist der Frühsommer nächsten Jahres. Ich rechne bis dorthin mit einer Halbierung der Kurse quer durch den Minen- und Rohstoffsektor.


    Gruß

  • Zitat

    Original von TheBug
    FED tauscht staatliche Wertpapiere mit einem Volumen von 75 Mrd Dollar gegen Hypotheken-Müll


    Für das haben die dort drüben eben die Income Tax ("Show me the law...hüstel") welche durch die IRS eingezogen wird.


    Verstehe ich das richtig: Für 75 Milliarden Dollar Staatsanleihen im Tausch dafür die Schrotthypoanleihen für die FED?


    Vielleicht ein bisschen sehr simpel meine Berechnung aber: Wenn man von einem tiefen 3 % Zinssatz auf 75 Milliarden ausgeht sind das im Jahr ca. 2,2 Milliarden für die Banken vom Steuerzahler.


    Weil's grad so gut passt, sicher den meisten schon bekannt:
    America - From Freedom to fascism
    http://video.google.com/videoplay?docid=-1656880303867390173

  • Allesklar
    Genau!


    und auch der erklärt was passiert ist recht gut:


    http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=6825


    Der Preis wird immer noch im Papier gemacht. Was ist mehr Wert?


    1 Unze Silber in der Hand oder 1 Unze Silber auf ein Blatt Papier versprochen?


    Ich glaube das ist die Frage worum es in dieser Zeit geht.


    Preis vs Wert ist nicht gleich Preiswert :)

    :thumbup: Risikohinweis: :thumbup:
    Edelmetalle sind volatil. Deshalb kommen diese Strukturierten Produkte :hae: nur für Anleger in Frage, die das Risiko :wall: verstehen ?) und auch tragen [smilie_love] können.
    [smilie_blume] Eine laufende Überwachung (Goldbad) ist empfehlenswert. :love:

  • Wie der Autor richtig erwähnte, betraf die Korrektur alle Rohstoffe, nicht nur EM, z. T. waren die Abschläge deutlich heftiger. Da sich die fundamentale Misere seit Montag um keinen Deut gebessert hat, ist dies eine hervorragende Einstiegschance, wie sie so schnell nicht wiederkommt. Abwarten bis Ende nächster Woche, dann ist ein Teil der Volatilität wieder abgebaut.


    Der Dollar wird sicher noch einmal die 1,60 zum Euro testen, die Frage ist nur, ob er vorher noch weiter zulegt unter 1,50. Ich denke, das wars fürs erste, auch hier ist die Luft wohl raus.


    Gruß


  • Ich sags Dir mal um ein paar Ecken so:
    als ich gestern bei einem Handler war, den ich schon seit 20 Jahren kenne, meinte dieser direkt nach der Begrüßung: nun sagen Sie blos nicht, sie sind hier her gekommen, um Gold zu kaufen?.


    Sein Gold habe er am Montag für 20,50 EUR/Gamm komplett verkauft......


    Was soll man dazu noch sagen, außer daß er nicht größere Mengen zu dem aktellen Preis verkaufen will, sollte er noch solche besitzen?


    Eine bescheidene Restmenge für einen alten Kunden hatte er auf nochmaliges Nachfragen nach zwischenzeitlichen Ankäufen aber noch da. Natürlich kann man nicht erwarten, dort mit 100 K aufzutauchen und zu 620 je Krüger in Gold zu gehen. Auch mit 5 K wäre es sicher nicht gegangen....


    irgendwie logisch.


    Und nun erzähl mir niemand, daß es umnöglich gewesen wäre, gestern für 1.000 K Xetra-Gold zu erwerben.....


    oder für 100.000 K Goldzertifikate oder Futures oder Gold-OS.

  • Hi mesodor39,
    mir ging es nicht darum ob ich etwas bekomme oder nicht.


    Mir ging es eher um das versprechen das ich bezahle, dafür irgendwann etwas zu bekommen. Das man über den Kauf eines Versprechens nachdenken sollte und fragen was ist dies Wert. Man sollte nicht unbedingt fragen was ist der Preis (im Moment).


    Oder nochmal anders ausgedrückt. Der Preis wird noch am Papiermarkt gemacht, da großes Volumen und schnell gehandelt. Es ist noch genug Papier vorhanden und es sind noch genug vorhanden die an das Versprechen des Papieres glauben.


    Schöne Ostern!

    :thumbup: Risikohinweis: :thumbup:
    Edelmetalle sind volatil. Deshalb kommen diese Strukturierten Produkte :hae: nur für Anleger in Frage, die das Risiko :wall: verstehen ?) und auch tragen [smilie_love] können.
    [smilie_blume] Eine laufende Überwachung (Goldbad) ist empfehlenswert. :love:

    2 Mal editiert, zuletzt von cyberworky ()

  • Zitat

    Original von TheBug
    FED tauscht staatliche Wertpapiere mit einem Volumen von 75 Mrd Dollar gegen Hypotheken-Müll



    Ich möchte nochmal auf diesen Artikel der NZZ zurückkommen und eine Frage ans Forum stellen:


    Die FED übernimmt Hypoanleihen im Tausch gegen Staatsanleihen. D.h doch juristisch gesehen ist die FED der Gläubiger der betreffenden Hausbesitzer, deren Hypotheken an die FED weitergegeben wurden....?


    Wenn nun die entsprechenden Hausbesitzer konkurs gehen, wem gehört dann das Haus? Der FED oder dem Staat?


    Wie Dottore mal im gelben Forum geschrieben hat (siehe auch hier: http://www.goldseiten-forum.de/thread.php?threadid=6499) leitet sich aus den Stocks welche die Anteilseignerbanken an der FED haben ausschliesslich das Recht für die 6 % Verzinsung ihrer Stocks ab, aber sonst nichts. Bei einer Liquidation (hypothetisch) der FED würde kaum Eigentum aussert den FED Bürogebäuden zu liquidieren sein.


    Stimmt das nach wie vor oder wirdn nun die FED mit den Hypopapieren nun auch Grundstücke und Häuser von Konkurs gegangenen Hausbesitzer besitzen, deren Hypotheken von den Banken an die FED abgeschoben wurden?


    ?(

  • einmal zerrupfen bidde. :D ;)


    ----


    http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/890/164427/


    Finanzkrise


    2008 ist nicht 1929


    Zuerst war es "nur" eine US-Immobilienkrise, dann wurde daraus eine globale Finanzkrise: Mancher zieht derzeit schon Vergleiche mit der großen Weltwirtschaftskrise - aber ganz so schlimm dürfte es nicht kommen.


    Von Andreas Oldag


    An historischen Vergleichen fehlt es nicht in diesen turbulenten Börsentagen: Die dramatische Lage auf den Finanzmärkten ist die schlimmste Krise seit der großen Depression der 30er Jahre, meint der amerikanische Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz. In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder spektakuläre Finanzmarktkrisen, die das Vertrauen der Anleger erschütterten und die Wirtschaft belasteten. Ursachen, Ausmaß und Ablauf der Krisen waren zwar unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen aber, dass die Finanzmärkte nicht mehr effizient Kapital verteilen konnten.


    Kein Zufall, dass sich dabei besonders die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre in das kollektive Gedächtnis der Menschen eingebrannt hat. Der 24. Oktober 1929 wurde für die Wall Street zum Schwarzen Donnerstag. An der Börse kam es zu einer Verkaufspanik. Binnen weniger Stunden versuchten Anleger Millionen von Aktien loszuschlagen. Doch es fanden sich keine Kaufinteressenten. Die Folge: Die Kurse stürzten ab wie kaum je zuvor.


    Die Nerven der Broker lagen blank. Vor den Toren der Börse kam es zu dramatischen Szenen aufgebrachter Anleger, die um ihr Geld fürchteten. Aus Verzweiflung nahmen sich viele Bankrotteure in den folgenden Wochen das Leben. Bis Mitte November 1929 waren Börsenwerte von 30 Milliarden Dollar vernichtet. Das entsprach drei Prozent des damaligen Bruttosozialprodukts der USA.


    Ehemals wertvolle Aktie als Wandschmuck


    Der Schwarze Donnerstag stürzte die amerikanische Wirtschaft in Agonie. Bankrotte Anleger konnten sich ihre einst wertvollen Aktienpapiere allenfalls noch als Bildschmuck an die Wand nageln. Bald gab es 17 Millionen Arbeitslose zwischen New York und San Francisco. Mehr als 9000 US-Kreditinstitute gaben bis 1933 ihr Geschäft auf. Die Schockwellen des Börsenkrachs breiteten sich nach Europa aus. 1931 brach die Danat Bank zusammen, das damals zweitgrößte deutsche Kreditinstitut. Vorher hatte es Gerüchte um die Zahlungsunfähigkeit der Bank gegeben. Die Reichsregierung fusionierte später die Danat Bank mit der Dresdner Bank.


    Welche Parallelen gibt es zur heutigen Finanzkrise? Wo liegen die Unterschiede? Welche Lehren können aus dem Börsencrash 1929 gezogen werden? Das sind brennende Fragen, welche Ökonomen und Anleger derzeit umtreiben.


    Auch damals fiel die Krise nicht aus heiterem Himmel. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Spekulationsfieber in den USA angeheizt, die Wirtschaft boomte. Es war die große Zeit der US-Konsumgüterindustrie, die von Staubsauger bis Kühlschrank und Auto alles herstellte. Doch Ende der 20er Jahre hatte sich die Spekulationsblase von der realen Wirtschaft immer weiter gelöst. Anleger nahmen zu extrem hohen Zinsen Kredite auf, um Wertpapiere auf Pump zu kaufen. Viele Banken beteiligten sich am Börsen-Monopoly. Die Gier trieb sie zu immer waghalsigeren Geschäften.


    Ähnlich wie bei der Beinahe-Pleite der US-Investmentbank Bear Stearns am vergangenen Wochenende genügten dann schon Gerüchte über die Zahlungsunfähigkeit von Kreditinstituten, dass sich das Baisse-Virus schlagartig ausbreitete. Es kam zu einem regelrechten Ausverkauf an den Börsen, der seinen Tiefpunkt in den USA erst 1932 erreichte. Der Dow-Jones-Aktienindex fiel auf 42 Punkte und hatte damit gegenüber seinem Höchststand von 380 Punkten Mitte 1929 fast 90 Prozent eingebüßt. Erst 1954 erreichte er wieder das alte Niveau.


    Verschärfend wirkte sich in der damaligen Krise aus, dass die Regierungen und Notenbanken den Geldhahn zudrehten. Dies führte zu einer Deflation, welche die Wirtschaft lähmte. Erst von 1933 an ging die amerikanische Regierung zu wachstumsfördernden Investitionen über, die durch öffentliche Schuldenaufnahme die Konjunktur ankurbelten.


    Der Chef der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke, hat jetzt mit einer brutalen Zinssenkung und milliardenschweren Hilfspakten für die bedrängten US-Banken durchaus die Lehren aus der Vergangenheit gezogen. Er hat ohnehin als Wirtschaftswissenschaftler intensiv über die große Depression geforscht. Immer wieder hat er in seinen Publikationen die damalige Untätigkeit der Notenbank angeprangert. 2008 ist deshalb nicht 1929. Aber die derzeitige Intervention der Fed hat ihren Preis: Bernanke riskiert einen Inflationsschub und eine weitere Abwertung des schwächelnden Dollars.

Schriftgröße:  A A A A A